Den Beweis liefert die folgende Anleitung zu Pflege, Schneiden und Vermehren, die selbst für Anfänger keine gärtnerischen Stolpersteine enthält.
Pflege
Seinen furchteinflössenden Namen verdankt der Drachenbaum zwei zentralen Attributen: Er ersetzt abgefallene Blätter rasch, so wie ein Drache neue Köpfe wachsen lässt. Darüber hinaus ist der Pflanzensaft rötlich gefärbt, wie Drachenblut. Daraus folgt, dass ein Dracaena marginata kleinere Pflegefehler gutmütig verzeiht und kurzerhand neue Blätter wachsen lässt. Zu Blattwurf muss es freilich nicht kommen, wenn die folgenden Pflegehinweise beherzigt werden.Standort
Im Dämmerlicht tropischer Regenwälder gedeiht der Dracaena marginata unter dem Laubdach der Urwaldriesen. Mit prallem Sonnenschein kann sich die Pflanze daher nur wenig anfreunden. Gemäßigte Lichtverhältnisse kommen ihr schon eher zupass.- halbschattige Lage mit Morgen- oder Abendsonne
- bei unmittelbarer Sonneneinstrahlung am Mittag beschatten
- warme Temperaturen von 15 bis 30 °C
- Luftfeuchtigkeit von mehr als 60 Prozent
Tipp: Ein Dracaena marginata streckt sich stets in Richtung des Lichtes. Damit er auf Dauer nicht ungleichmäßig gedeiht oder Geiltriebe entwickelt, wird er alle 14 Tage ein wenig gedreht.
Substrat

Gießen und Düngen
Der Wasserbedarf eines Dracaena marginata bewegt sich auf einem mittleren Niveau. Mit nassen Füssen möchte er sich ebenso wenig auseinandersetzen, wie mit vollkommener Ballentrockenheit. Bewährt hat sich das Gießen nach der Tauchmethode:- den Wurzelballen solange in Wasser tauchen, bis er durchtränkt ist
- anschließend das Wasser gut abtropfen lassen
- den nächsten Tauchgang erst durchführen, wenn das Substrat gut angetrocknet ist
- von März bis September alle 14 Tage flüssig düngen
Tipp: Wie alle tropischen Gewächse, bevorzugt der Gerandete Drachenbaum zimmerwarmes, kalkfreies Wasser. Wo keine Möglichkeit besteht, Regenwasser zu sammeln, dient entkalktes Leitungswasser als Alternative.
Schneiden
Die Beweggründe, einen Dracaena marginata zu schneiden, mögen vielfältig sein. Die Vorgehensweise erfolgt stets nach der gleichen Abfolge und ist selbst für die unerfahrene Hand kein Problem:- einen unschönen Blattschopf ca. 2 cm unterhalb seiner Krone abschneiden
- die Schnittwunde versiegeln mit Baum- oder Kerzenwachs
- nach dem Rückschnitt ein wenig Dünger verabreichen

Vermehren
StecklingeWährend der gesamten Vegetationsperiode ist die Vermehrung eines Dracaena marginata möglich. Sehr einfach gestaltet sich die Verwendung von Kopfstecklingen. Konkret sind damit die kleinen Stammverzweigungen mit einem der hübschen Blattschöpfe gemeint. Im Rahmen des Rückschnitts erhalten Sie davon gleich mehrere Exemplare, die in diesem Fall mindestens 10-15 cm Länge aufweisen sollten. So gehen Sie weiter vor:
- einen Topf füllen mit magerem Substrat, wie Torf-Sand, Pikiererde oder TKS1 (Torfkultursubstrat)
- die Blätter einkürzen bis auf 1 cm Länge
- den Trieb mindestens zur Hälfte einsetzen in die Erde
- Substrat und Steckling anfeuchten mit lauwarmem Regenwasser
Aussaat
Die Samen können während des ganzen Jahres ausgesät werden. Da ein Gerandeter Drachenbaum in den hiesigen Breiten nur selten blüht und fruchtet, wird das Saatgut im Fachhandel für exotische Pflanzen erworben. Empfehlenswert ist eine vorbereitende Behandlung der Samen, um deren Keimlaune zu heben, indem sie über Nacht in Wasser bei Zimmertemperatur einweichen.
- Anzuchttöpfe füllen mit Saaterde oder Kokosfasern
- die eingeweichten Samen ca. 1 cm tief einsetzen und mit Sand übersieben
- mit Wasser aus der Sprühflasche anfeuchten oder von unten angießen
- ins Minigewächshaus stellen am halbschattigen Standort
- wahlweise die Töpfe mit Glas oder Folie bedecken
Was tun bei Blattverlust?

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Standort wechseln: Erweisen sich die Lichtverhältnisse am Standort als zu dunkel oder zu hell, siedelt der Drachenbaum besser um. Gleiches gilt angesichts zu kühler Temperaturen unter 15 °C. Einen Platz neben einem aktiven Heizkörper sollten Sie Ihrem Drachenbaum ebenfalls nicht zumuten.
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Luftfeuchtigkeit erhöhen: Trockene Luft zählt zu den häufigsten Auslösern für Blattwurf. Für Abhilfe sorgen handelsübliche Luftbefeuchter. Dekorativer gelingt es mit einem hübschen
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isolierende Unterlage: Ist ein Raum nicht mit einer Fußbodenheizung ausgestattet, zieht rasch die Kälte von unten her in den Wurzelballen. In erster Linie während des Winters ist hier die Ursache für fallende Blätter zu suchen. Stellen Sie den Dracaena marginata auf eine Kokosmatte, einen Holzblock ohne ein ähnliches isolierendes Material.
Eine pflegeleichte Zimmerpflanze, die das ganze Jahr hindurch ein natürliches Wohlfühlambiente schafft, verbirgt sich hinter der Bezeichnung Dracaena marginata. Mit einem Palmen-ähnlichen Habitus und lanzettlichen, rot umrandeten Blättern, ist der Drachenbaum wahrlich nicht zu übersehen. Ihre steile Karriere zu einer der populärsten Zimmerpflanzen, verdankt die Tropenpflanzen letztendlich einer unkomplizierten Pflege, kinderleichtem Schneiden und undramatischem Vermehren.
Wissenswertes zur Dracaena marginata in Kürze
- Die Dracaena marginata stammt aus Madagaskar. Ihr Wuchs ist schlank, mit lanzettenförmigen Blättern.
- Bei guter Pflege kann der Drachenbaum recht hoch werden. Häufig werden Drachenbäume mit gedrehten, dünnen Stämmen verkauft.
- Zweifellos zählt die Dracaena marginata zu den beliebtesten und wohl pflegeleichtesten Zimmerpflanzen.
- Der Drachenbaum liebt Wärme, ist also die ideale Bepflanzung für ein warmes Gewächshaus, oder einen beheizten Wintergarten.
- Ein sehr heller Standort ist ideal, auf pralle Sonne reagiert sie jedoch sehr empfindlich.
- Dracaena marginata liebt Temperaturen um 20-23 °C im Sommer und im Winter darf die Temperatur nicht weniger als 16 °C betragen.
- Nur die grüne Sorte verträgt auch Schatten. Hohe Luftfeuchtigkeit wird besonders im Winter geschätzt, um die trockene Heizungsluft auszugleichen.
- Das Substrat sollte nur mäßig feucht gehalten werden. Staunässe wird allgemein schlecht vertragen.
- Sammelt sich überschüssiges Wasser im Untersetzer oder im Übertopf, so sollte dies rasch weggeschüttet werden.
- Der Nährstoffbedarf liegt im normalen Bereich. In der Wachstumsphase wird die Pflanze 14-täglich mit Grünpflanzendünger gedüngt.
- Für die Vermehrung eignen sich Stammstecklinge, aber auch Kopfstecklinge.
- Der Frühling ist der ideale Zeitpunkt für das Umtopfen. Hierfür verwendet eine humose und lockere Erdmischung.
- Bei zu trockener Luft und gleichzeitig zuviel Wärme kann die Pflanze Befall von Schildläusen zeigen.