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Kolbenfaden, Aglaonema: Pflege von A bis Z

Der Kolbenfaden passt ebenso ins Wohnzimmer, wie ins Büro und kann neben der Erzeugung tropischen Flairs auch das Raumklima verbessern. Tipps zur Pflege von A bis Z gibt es hier.

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Steckbrief

  • gehört zur Familie der Aronstabgewächse
  • wird in der botanischen Fachsprache als Aglaonema bezeichnet
  • erreicht Wuchshöhen zwischen 50 und 100 Zentimetern
  • immergrünes Gewächs
  • nicht winterhart
  • in allen Teilen giftig
  • dekorativ gemusterte Blätter
  • positiver Einfluss auf das Raumklima
  • stammt ursprünglich aus den Tropen
  • benötigt nur wenig Wasser

Standort

Als Pflanze mit tropischem Ursprung benötigt der Kolbenfaden einen warmen, sonnigen und geschützten Standort. Ideal sind also Plätze nahe einem Fenster gen Süden oder alternativ der Einsatz einer Pflanzlampe. Während des Sommers kann das Gewächs auch auf dem Balkon oder im Garten stehen. Allerdings erst, wenn nicht mehr mit Frost oder Temperaturen von weniger als 10 Grad Celsius zu rechnen ist. Die Pflanze sollte auch starkem Regen oder Wind nicht ausgesetzt sein.

Geschützte Ecken nahe der Hauswand auf Balkon oder Terrasse sind bestens geeignet. Ebenso kann das Gewächs aber auch ganzjährig im Haus kultiviert werden. Die Pflege ist in jedem Fall entsprechend anzupassen aber einfach.

Substrat

Aglaonema benötigen Substrat, das gewisse Faktoren erfüllt. Bei diesen handelt es sich um:

  • lockere, durchlässige Beschaffenheit
  • mäßiger Wasserspeicher
  • mittlerer Nährstoffgehalt

Ideal ist beispielsweise normale Pflanzenerde oder Palmenerde, der Kokosfasern zugesetzt werden. Zusätzlich sollte eine Drainage-Schicht am Boden des Topfes vorhanden sein. Diese kann beispielsweise aus Tonscherben oder grobem Kies bestehen. Eine drei bis fünf Zentimeter hohe Schicht ist optimal, um Staunässe zu verhindern und Fäulnis vorzubeugen.

Tipp:

Eine Alternative zur Pflanzenerde und Kokosfasern ist Kübelpflanzenerde mit Perlite.

Gießen

Beim Wässern der Kolbenfaden sind lediglich vier Faktoren zu berücksichtigen:

  • das Wasser sollte Zimmertemperatur aufweisen und nicht kalt sein
  • kalkarmes, weiches Wasser ist zu bevorzugen
  • im Sommer sollte die Erde durchgängig leicht feucht gehalten werden
  • im Winter darf das Substrat oberflächlich abtrocknen
Kolbenfaden - Aglaonema cecilia

Es ist daher sinnvoll, jeweils nur wenig zu gießen und dafür weiches Wasser zu verwenden. Gut geeignet sind beispielsweise:

  • abgestandenes oder weiches Leitungswasser
  • Aquarienwasser
  • gefiltertes Leitungswasser
  • Regenwasser
  • Teichwasser

Die Vorteile von Aquarienwasser oder Teichwasser sind, dass darin wichtige Nährstoffe enthalten sind. Das gilt allerdings nur solange keine chemischen Mittel verwendet wurden, um beispielsweise Algen abzutöten.

Tipp:

Wer nicht weiß, ob das Leitungswasser hart oder weich ist, kann bei dem regional verantwortlichen Wasserwerk nachfragen. Häufig lässt sich der Härtegrad schnell und einfach über die jeweilige Homepage herausfinden. Eine weitere Möglichkeit ist es, den Kalkgehalt über Textstreifen festzustellen.

Düngen

Ein flüssiger Volldünger für Zimmerpflanzen sollte von März bis Oktober verabreicht werden. Bei der Dosierung ist auf die Angaben des Herstellers zu achten. In der Regel ist eine Gabe aller vier Wochen ausreichend. Wichtig ist, dass der Dünger direkt in dem Gießwasser aufgelöst wird. Hierdurch wird zum einen eine optimale Verteilung erreicht. Zum anderen wird verhindert, dass sogenannte chemische Verbrennungen an den Wurzeln entstehen. Denn sind die Bestandteile zu konzentriert, können sie ungünstige Reaktionen erzeugen.

Vermehren

Das Vermehren der Aglaonema kann auf drei unterschiedlichen Wegen erfolgen. Durch:

  • Ableger
  • Stecklinge
  • Teilung

Ableger

Ableger zeigen sich bei Mutterpflanzen nach mehreren Jahren und wachsen neben ihr aus der Erde. Sie werden beim Umtopfen mit einem scharfen Messer oder einer Schere im Bereich der Wurzeln von dem adulten Gewächs abgetrennt. Im Anschluss sollten die Schnittstellen abtrocknen können, die junge Pflanze wird in Substrat verbracht und angegossen.

Stecklinge

Im Frühjahr nach dem ersten Austrieb werden kräftige Seitentrebe abgeschnitten, die wenigstens 15 Zentimeter lang sind und mindestens drei Blätter aufweisen. Das Laub wird bis auf das oberste Blatt entfernt. Der Steckling wird drei bis fünf Zentimeter tief in nährstoffarme Erde gesteckt, an einen warmen, halbschattigen Platz verbracht und das Substrat wird durchgängig feucht gehalten. Geeignet als Substrat ist beispielsweise Anzuchterde. Dass die Bewurzelung erfolgreich verläuft, zeigt sich meist bereits nach wenigen Wochen, wenn neue Triebe nachwachsen.

Teilung

Ist die Aglaonema sehr groß und ausladend, empfiehlt sich das Vermehren durch Teilung. Während des Umtopfens wird dazu der Wurzelballen mittig durchtrennt. Die Schnittstellen an den Wurzeln sollten für einige Stunden abtrocknen können, bevor die beiden Tochterpflanzen in das frische Substrat verbracht werden.

Kolbenfaden - Aglaonema

Überwinterung

Etwa von November oder Dezember bis zum folgenden Februar oder März befindet sich die Aglaonema in einem Ruhezustand. Bei geringem Lichteinfall sollte das Gewächs entsprechend kühler stehen. Ideal sind 16 bis 18 Grad Celsius. Der Standort muss jedoch nicht zwingend gewechselt werden. In beheizten Räumen sollte dafür jedoch die Beleuchtung entsprechend angepasst sein. Eine UV-Lampe kann Abhilfe schaffen. Wichtig während des Winters ist, dass die Wassergaben entsprechend angepasst werden. Die Erde sollte nie vollständig durchtrocknen. Geringe aber regelmäßig verabreichte Wassergaben sind sinnvoll.

Umtopfen

Im Frühjahr kann das Substrat gewechselt werden. Auch bei zunehmendem Wachstum und einem unzureichend großen Pflanzgefäß ist das Umtopfen angeraten. Dabei sollte das folgende Vorgehen beachtet werden:

Zeitpunkt anpassen

Das Umtopfen sollte erfolgen, bevor sich im Frühjahr neue Triebe zeigen. Auch nach dem ersten neuen Austrieb kann aber noch ein Erdwechsel erfolgen.

Substrat gründlich entfernen

Das Substrat gründlich zu entfernen bietet mehrere Vorteile. Zum einen können die Wurzeln dadurch Nährstoffe direkter aufnehmen. Schäden werden erkannt und können entfernt werden. Zum anderen wird Krankheiten und Schädlingen vorgebeugt, die sich über das Substrat verbreiten könnten.

Abgestorbene Pflanzenteile beseitigen

Verwelkte Blätter oder abgestorbene Triebe, verfaulte Wurzeln sowie anderweitig beschädigte Pflanzenteile sollten direkt beim Umtopfen beseitigt werden.

Einpflanzen

Nach dem Entfernen von verwelkten Teilen und einem kurzen Abtrocknen der Schnittstellen kann das Gewächs in frisches Substrat und gegebenenfalls in ein größeres Gefäß gepflanzt werden. Dabei ist darauf zu achten, dass der Pflanztopf mit zunehmender Größer standsicher und stabil ist. Zudem sollte die Pflanze nicht höher mit Erde bedeckt sein als zuvor.

Angießen

Um das Wachstum der Wurzeln zu beschleunigen, sollte der Kolbenfaden gut angegossen werden. Ein schwemmendes Angießen ist sinnvoll, Staunässe sollte jedoch vermieden werden.

Verschnitt

Ein Verschnitt ist bei der Pflege der Aglaonema nur in besonderen Fällen erforderlich. Dazu gehören beispielsweise:

  • beschädigte Pflanzenteile
  • vertrocknete oder verwelkte Blüten
  • von Krankheiten oder Schädlingen befallene Abschnitte

Egal aus welchem Grund die Pflanze verschnitten werden muss, in jedem Fall sind einige Grundregeln zu befolgen. Dabei handelt es sich unter anderem um:

  • desinfizierte Schnittwerkzeuge
  • scharfe Klingen
  • Schnittstellen abtrocknen lassen
Kolbenfaden - Aglaonema

Vorsicht: giftig

Der Kolbenfaden ist in allen Teilen giftig. Daher sind einige Vorsichtsmaßnahmen im Umgang mit der Pflanze zu befolgen. Dazu gehören:

  • beim Verschnitt Handschuhe tragen
  • direkten Hautkontakt zu austretendem Pflanzensaft vermeiden
  • für Kinder und Haustiere unerreichbar aufstellen
  • Schnittwerkzeuge nach dem Entfernen von Pflanzenteilen reinigen

Krankheiten, Schädlinge und Pflegefehler

Schädlinge halten sich in der Regel fern von dem Kolbenfaden. Pilzerkrankungen und Fäulnis sind hingegen keine Seltenheit. Diese sind oftmals auf Fehler bei der Pflege zurückzuführen.

Beispielsweise kann die Wahl des falschen Substrats dazu führen, dass sich die Erde verdichtet und Staunässe entsteht. Auch ein zu häufiges Gießen oder übermäßiges Wässern kann Schimmelbildung auf der Erde erzeugen.

Steht der Kolbenfaden zwar warm aber dunkel, kann darunter das Wachstum leiden und Teile der Pflanze können verwelken. Zudem fällt meist auch auf, dass die Blattfarbe verblasst. Der Grund hierfür kann allerdings ebenso in fehlenden Nährstoffen im Substrat zu finden sein. Regelmäßiges Düngen und Umtopfen spätestens aller drei Jahre schaffen Abhilfe.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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