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Es existiert wohl kaum ein Platz auf dem Planeten Erde, auf dem keine Spinnentiere krabbeln. Auch hierzulande sind einige Arten heimisch, wie die Weberknechtspinne. Auf ihren langen Beinen huscht sie flink durch die Gegend, taucht sogar in unseren Räumen auf. Immer mal wieder erntet sie Schreie des Entsetzens. Zugegeben, sie ist als Haustier nicht geeignet, aber ist sie auch gefährlich? Ein Spinnentier, viele Namen
Wenn Ihnen die Weberknechtspinne nichts sagt, dann könnte es nur am unbekannten Namen liegen. Dieses Lebewesen hat gleich mehrere davon, je nach dem, in welcher Gegend von ihm die Rede ist. Vielleicht kennen Sie dieses krabbelnde Tier als Schuster oder Schneider. Mancherorts trägt es auch etwas komisch anmutende Namen wie Opa Langbein oder Kanker. Die Schweizer nennen dieses Spinnentier einfach Zimmermann, der wissenschaftliche Name für Weberknechte lautet Opiliones. Viele dieser Namen mögen unbekannt sein, doch dieses Spinnentier ist es bestimmt nicht. Jeder bekommt hin und wieder Weberknechte zu Gesicht, gerade weil sie sich auch gern in unseren Räumen aufhalten.Dieses Spinnentier ist keine Spinne
Die Weberknechte gehören zu den Spinnentieren, ebenso wie die "echten" Spinnen. Weberknechte sind aber keine Spinnen, auch wenn ihr Aussehen stark dafür spricht. Sie sehen den Spinnen nur zum Verwechseln ähnlich. Nur wer genauer hinsieht, kann auch die feinen Unterschiede bemerken. So erkennen Sie Weberknechte:- haben acht Beine, wie alle Spinnentiere
- Beine sind meist sehr lang
- jedes Laufbein verfügt über viele Gelenke
- zwei Tastorgane liegen im Mundbereich
- Tastorgane sehen wie kürzere Beine aus
- besitzen nur zwei Augen (Spinnen haben meist acht)
- einheitlicher, ovaler Körper (Spinnenkörper besteht aus zwei Teilen)
- Körperfarbe kann je nach Art variieren, ist meist jedoch grau oder braun
- manche Arten haben ein deutlich gemustertes Rückenteil
- sind in der Dämmerung oder nachts unterwegs
- besitzen keine Webdrüsen
- folglich spinnen sie keine Netze
Schuster am Gang erkennen

Hinweis: Die Beine mancher Weberknechtarten können 20 Mal länger sein als ihr Körperrumpf. Warum sie lange Beine benötigen, ist
Sind Weberknechtspinnen giftig?
Weberknechtspinnen besitzen keine Giftdrüsen wie giftige Spinnen. In ihren Stinkdrüsen können sie jedoch ähnliche Sekrete bilden. Die stinkende Absonderung dient ihrem eigenen Schutz. Damit können sie Angreifer abschrecken und so erfolgreich abwehren. Für Menschen geht von den hierzulande lebenden Arten keine Gefahr aus, da sie nicht giftig beißen können. Nicht nur, dass sie keine lebensgefährliche Bedrohung darstellen, sie können uns auch keine anderweitigen Schmerzen bereiten.Die Leibspeisen der Schneider
Weberknechte ernähren sich von winzigen Pflanzenteilen. Mit ihren Kieferklauen suchen sie die unmittelbare Umgebung danach ab. Auch totes Kleingetier gehört auf ihrem Speiseplan. Sie fangen zudem kleine Gliederfüßler, die sie lebend verspeisen. Die erbeuteten Gliederfüßler sind allerdings mikroskopisch klein. Da sie weder pflanzliche noch tierische Nahrung verschmähen, können Weberknechte als Allesfresser bezeichnet werden. Doch auch sie haben natürliche Fressfeinde in der freien Natur: Vögel, Frösche, Fledermäuse, Feuersalamander und Spinnen. Vor den meisten dieser Feinde sind sie im Haus sicher. Bis auf Spinnen sind diese äußerst selten in einem Haus anzutreffen.Hinweis: Wussten Sie, dass wenn Weberknechte angegriffen werden, sie einfach ein Bein fallen lassen? Sie überlassen es dem Feind und können so entkommen. Das verlorene Bein wächst allerdings nicht mehr nach.
Die angestammten Lebensräume
Die meisten Weberknechte leben draußen in der freien Natur. Sie sind auf Wiesen, Bäumen und Sträuchern zu finden. Auch als Bodenbewohner sind sie anzutreffen. Manche von ihnen leben auf Hausmauern oder dringen gleich in die Wohnräume der Menschen ein. Wenn sie in Ruhe gelassen werden, nehmen sie die Umgebung als Lebensraum voll in Anspruch. Gerade in verlassen Häusern, selten betreten Kellern oder verwilderten Gärten sind sie in hoher Anzahl anzutreffen. Aber auch aus einem gepflegten Garten sind sie nie ganz fernzuhalten.Weberknecht als Mitbewohner

So werden Sie die Weberknechtspinne los
Viele Menschen möchten der Weberknechtspinne nicht zu nahe kommen. Sie rücken deswegen mit dem Staubsauger an. Die starke Saugkraft soll den feingliedrigen Spinnenkörper zerstören, ohne Reste an den Wänden zu hinterlassen. Doch der zarte Körper schaut nur zerbrechlich aus, er ist in Wirklichkeit überraschend widerstandsfähig und überlebt meist diese Prozedur. Wenn der Staubsaugerbeutel nicht sofort außer Haus gebracht und sicher entsorgt wird, ist der Schuster im Nu wieder raus. Statt jetzt der Weberknechtspinne auf andere Art nach dem Leben zu trachten, ist es besser, sie lebend aus dem Haus zu entfernen. Dafür fasst man sie einfach an einem Bein und trägt sie raus. Wer sie nicht anfassen mag, kann einen Behälter über sie stülpen und anschließend ein Blatt drunter schieben. Jetzt kann sie hinausgebracht und dort freigelassen werden.Tipp: Tagsüber verstecken sich die nachtaktiven Weberknechte in ihren Unterschlüpfen. Wenn Sie also ihre Behausung gezielt nach ihnen absuchen wollen, sollten Sie es nach der Dämmerung tun.
So halten Sie die Weberknechtspinne fern
Immer wenn Sie eine Weberknechtspinne in Ihrem Haus entdecken, können Sie sie mühsam einfangen und raustragen. Wahrscheinlich wird in absehbarer Zeit erneut ein Exemplar auftauchen. Wenn Sie diese Spinnentiere nicht immer wieder bekämpfen wollen, ist es ratsam, sie aus den Innenräumen ganz fernzuhalten. Dafür muss der Weberknechtspinne der Zugang zum Haus wirksam versperrt werden. Ein Fliegenschutzgitter an Fenster und Türen hält die lästigen Langbeiner draußen. Damit sie nicht durch Seitenritzen durchschlüpfen können, müssen Spalten und Ritzen mit Silikon abgedichtet werden. Die Lebensdauer der Fliegenschutzgitter ist begrenzt, sie müssen daher in regelmäßigen Abständen von ein paar Jahren erneuert werden.Schuster mit Lavendel vertreiben
Lavendel ein weiteres und vollkommen natürliches Mittel gegen diese Plagegeister. Den Duft von Lavendel empfinden die meisten Menschen als ausgesprochen angenehm, wohingegen die Schuster davon abgeschreckt werden. Lavendelsäckchen oder Lavendelöl können an geeigneten Stellen verteilt werden. Schuster, die sich schon im Haus befinden, werden bei diesem für sie unangenehmen Geruch schnell wieder das Weite suchen. Andere werden das Haus gar nicht erst betreten.Chemische Mittel gegen Weberknechtspinnen

- Chemie kann schädlich für den Menschen sein
- vor allem Kinder können empfindlich darauf reagieren
- es könnte auch schädlich für Haustiere sein
- Chemie bringt keine Lösung von Dauer
- von den Weberknechten geht keine tödliche Gefahr aus
- es stehen andere "sanfte" Methoden zur Verfügung
Wo lauert der Nachwuchs?
Hat man einen großen Schuster entdeckt und aus dem Haus entfernt, stellt sich die Frage: Verstecken sich irgendwo noch mehr von diesen Spinnentieren? Oder liegen sogar Eier in einem Versteck, aus denen bald noch mehr Weberknechte schlüpfen? Tatsächlich wächst der Nachwuchs dieser Spinnentiere aus Eiern heran.- nach der direkten Befruchtung legt das Weibchen Eier ab
- es sind bis zu 500 Eier am Start
- kleine Löcher und Spalten im Boden sind ideale Ablageplätze
- auch Ritzen in Wänden sind geeignet
- Jungen schlüpfen im Herbst
- oder in Frühjahr des Folgejahres