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Melonenbirne, Solanum muricatum: Pflege von A bis Z

Die Melonenbirne oder auch Pepino genannt, gehört zu den Nachtschattengewächsen. Sie stammt ursprünglich aus Südamerika, wird heutzutage aber in zahlreichen Ländern kommerziell angebaut und kann auch eine Bereicherung für den heimischen Garten darstellen. Vom Anbau bis zum Zurückschneiden geben wir hier eine vollständige Pflegeanleitung von A bis Z.

Video-Tipp

Standort

Die aus Südamerika stammende Birnenmelone benötigt am Standort vor allem drei Faktoren:

  • Wärme
  • Licht beziehungsweise Sonne
  • Schutz

Kalten Wind und Frost verträgt das Gewächs nicht. Ideal ist daher ein geschützter Standort nahe einer Hauswand oder größeren Pflanzen, die den Wind abhalten können. Zudem sollte die Melonenbirne stets im Kübel kultiviert werden. Wichtig ist, dass Wand oder andere Pflanzen nicht zu viel Schatten auf das Nachtschattengewächs werfen. Auch ein Wintergarten kann als Standort geeignet sein. Allerdings muss hier auf eine ausreichende Belüftung und die Möglichkeit der Befruchtung geachtet werden, wenn die Pflanzen Früchte tragen sollen.

Tipp:

Das Gewächs kann durchaus ins Freiland gepflanzt werden, ist dann aber nur einjährig oder muss vor dem Einsetzen des ersten Frosts im Herbst ausgegraben und im Haus überwintert werden.

Freiland

Aufgrund der Frostempfindlichkeit dürfen die Melonenbirnen erst dann ins Freiland verbracht werden, wenn nicht mehr mit Frost beziehungsweise Spätfrost zu rechnen ist. In den meisten Regionen ist das erst nach den Eisheiligen der Fall.

Hinweis:

Auf einem Pflanzenroller oder einem Möbelroller können die Gewächse tagsüber nach draußen verbracht und nachts zum Schutz vor Frost wieder ins Haus gestellt werden. Das ist gerade bei älteren und größeren Pflanzen durchaus sinnvoll und stellt eine Arbeitserleichterung dar.

Substrat

Die Birnenmelone benötigt ein lockeres und humusreiches Substrat. Gut geeignet sind beispielsweise Pflanzenerde gemischt mit Kokosfasern und einer Beigabe von gut verrottetem Kompost. Auch das Beimischen von Sand kann sinnvoll sein, um ein Verdichten des Substrats zu verhindern und es durchlässiger zu gestalten.

Wichtig ist in jedem Fall, dass zusätzlich eine Drainage in das Pflanzgefäß eingebracht wird, denn Staunässe verträgt die Melonenbirne nicht. Geeignete Materialien für die Drainageschicht am Boden des Topfes oder Kübels sind Keramik- beziehungsweise Tonscherben, grober Kies und Steine.

Pflanzgefäß

Das Pflanzgefäß sollte in Größe und Beschaffenheit so gewählt werden, dass es Stabilität und Standsicherheit bietet aber nicht zu groß ist. Denn ein großer Topf oder Kübel begünstigt zwar das Wurzelwachstum, regt jedoch nicht die Fruchtbildung an. Sinnvoll ist zudem ein jährliches Umtopfen, bei dem das Pflanzgefäß jeweils nur etwas größer als das Vorherige gewählt wird.

Gießen

Melonenbirne - Pepino - Solanum muricatum

Die Birnenmelone benötigt viel Wasser, verträgt jedoch wie erwähnt keine Staunässe. Sie kann und sollte daher regelmäßig und gut gewässert werden, allerdings immer in Maßen. Ideal ist der sogenannte Daumentest. Dabei wird ein Daumen oder anderer Finger leicht in die Oberfläche des Substrats gepresst. Fühlt sich die Erde feucht an oder bleibt sogar an dem Finger kleben, muss noch nicht wieder gegossen werden. Ist die oberste Schicht hingegen trocken und krümelig, sollte das Gewächs gewässert werden. Optimal ist die Verwendung von kalkarmem, weichem Wasser. Das heißt, dass die folgenden Quellen geeignet sind:

  • gesammeltes Regenwasser
  • abgestandenes oder weiches Leitungswasser
  • Teich- oder Aquarienwasser

Bei Wasser aus dem Gartenteich oder Aquarium muss aber darauf geachtet werden, dass keine potenziell schädlichen Zusätze enthalten sind.

Düngen

Wer Wasser aus Teich oder Aquarium zum Gießen verwendet, kann sich mit dem sonstigen Düngen zurückhalten. Denn durch Futterreste, Bestandteile von Pflanzen und Kot der Wasserlebewesen sind reichlich Nährstoffe in dem Wasser enthalten. Alternative Düngungsmittel für die Birnenmelone sind:

  • Volldünger für Obst- und Gemüsepflanzen
  • gut verrotteter Kompost
  • stickstoffarme Dünger
  • Pflanzenjauche, beispielsweise von Brennnesseln

Während der Wachstumsphase – also etwa von Ende Mai bis Anfang September – kann die Pflanze aller zwei Wochen gedüngt werden. Nach dem Umtopfen beziehungsweise einem Erdwechsel kann für ein bis zwei Monate auf zusätzliche Düngergaben verzichtet werden. Voraussetzung hierfür ist natürlich, dass eine nährstoffreiche Erde oder eine Beigabe von Kompost gewählt wird.

Schneiden

Das Zurückschneiden der Melonenbirne erfüllt gleich zwei Zwecke. Zum einen kann die Entfernung von blütenlosen Trieben, das sogenannte Ausgeizen, die Kraft der Pflanze in die Ausbildung von weiteren Blüten und Trieben lenken. Das Einkürzen aller anderen Triebe kann die Größe der Pflanze eingrenzen und ebenfalls die Ausbildung von größeren Früchten begünstigen.

An und für sich ist ein Verschnitt jedoch nicht zwingend notwendig. Dennoch ist er sinnvoll. Das Kontrollieren der Größe und des Umfangs sowie das Lenken der Kraftaufwendung sind zwei entscheidende Gründe dafür. Ein weiterer Faktor, der für den Verschnitt spricht, ist die Gesunderhaltung der Pepino-Pflanze. Durch die Entfernung beschädigter oder toter Triebe wird das Risiko für den Befall mit Krankheiten und Parasiten gesenkt. Dabei sollten jedoch einige Faktoren berücksichtigt werden. Bei diesen Punkten handelt es sich um:

  • saubere Schnittwerkzeuge verwenden, am besten sollten die Klingen desinfiziert werden
  • trockenes Wetter für den Verschnitt wählen
  • bei stärkeren Verschnitten die Schnittflächen mit Holzkohleasche versehen, um einen schnellen Verschluss und ein zügiges Abtrocknen zu erzielen

Vermehren

Für die Vermehrung der Birnenmelone können zwei Möglichkeiten genutzt werden. Zum einen das Vermehren über Samen aus den Früchten. Zum anderen das Vermehren über Stecklinge. Die Vermehrung über Samen erfordert etwas mehr Geduld, ist ansonsten jedoch recht einfach. Die Vermehrung über Stecklinge ist aufwendiger, erfordert dafür aber weniger Zeit.

  1. Für das Vermehren über Samen kann das Saatgut direkt aus den Früchten gewonnen oder im Fachhandel erworben werden.
  2. Die Samen werden in Anzuchterde gebracht und nur leicht mit Substrat bedeckt.
  3. An einem warmen und hellen Platz werden die Pflanzgefäße aufgestellt und die Erde feuchtgehalten. Ideal sind Temperaturen um die 20 °C. Nach zwei bis drei Wochen sollten sich die ersten Keime zeigen.
  4. Wenn die Pflanzen eine Höhe von etwa zehn Zentimetern erreicht haben, können sie in das obig beschriebene nährstoffreichere Substrat verbracht werden.

Stecklinge

Wird die Vermehrung über Stecklinge gewählt, gestaltet sich das Vorgehen wie folgt:

  1. Von der Mutterpflanze werden etwa zehn Zentimeter lange Triebe abgeschnitten. Dafür muss dringend ein Messer oder eine Schere mit sauberen und sehr scharfen Klingen verwendet werden.
  2. Die Triebe werden circa vier Zentimeter tief in ein geeignetes Substrat gesteckt. Geeignet sind beispielsweise Sand oder Anzuchterde.
  3. Das Substrat wird gut durchfeuchtet, sollte jedoch nicht staunass sein. Alternativ zu dem feuchten Substrat können die Stecklinge auch direkt in Wasser gestellt werden.
  4. Das Substrat wird täglich kontrolliert und bei Bedarf gegossen. Wurde auf das Substrat verzichtet, sollte aller zwei bis drei Tage gewechselt werden. Anderenfalls könnte das Wasser zur Jauche werden und damit die Vermehrung nicht funktionieren.
  5. Das Pflanzgefäß beziehungsweise Glas wird wiederum an einen hellen und warmen Ort gestellt.
  6. Nach etwa drei Wochen sollten sich so viele Wurzeln gebildet haben, dass die jungen Stecklinge in Erde gesetzt werden können.

Ernte

Wann die Früchte der Solanum muricatum geerntet werden können, ist von der Sorte abhängig. Die beliebte Sugar gold trägt etwa ab dem Spätsommer reife Früchte, die samt der Schale gegessen werden können. Die Erntezeit erstreckt sich also bis in den Herbst. Wobei die letzten Früchte bereits im Winterquartier geerntet werden sollten, damit die Pflanze keinen Schaden durch Frost nimmt.

Melonenbirne - Pepino - Solanum muricatum

Neben der Sorte sind auch das Wetter und die Vorbereitung entscheidend. Eine im Haus vorgezogene Pepino, die im Sommer viel Licht und Wärme erhält und geschützt steht, ausreichend mit Wasser und Dünger versehen ist, kann bereits früher im Sommer reife Früchte tragen. Es ist auch günstig, wenn zur Pflege das Schneiden der knospen- beziehungsweise blütenlosen Triebe gehört und damit mehr Kraft zur Ausbildung der Früchte zur Verfügung steht. Die Früchte können jeweils von Hand abgenommen oder abgeschnitten werden. Die Reife ist daran zu erkennen, dass die Melonenbirnen einen fruchtigen Geruch abgeben und auf Druck leicht nachgeben.

Umtopfen

Einmal jährlich sollte die Melonenbirne umgetopft werden, um ihr wieder frisches Substrat und gegebenenfalls mehr Platz zur Verfügung zu stellen. Ein idealer Zeitpunkt für die Maßnahme der Pflege ist der Übergang von dem Winterquartier ins Freiland. Besonderheiten müssen jedoch nicht beachtet werden. Die Birnenmelone wird schlicht wie folgt behandelt:

  1. Das Gewächs wird aus dem Topf und aus der Erde entnommen.
  2. Das alte Substrat sollte so gut wie möglich entfernt werden. Dazu kann entweder ein Pinsel eingesetzt oder die Erde kann abgespült werden.
  3. Bei Bedarf können beschädigte oder abgestorbene Wurzeln entfernt werden.
  4. Gegebenenfalls kann ein neuer, größerer Topf verwendet werden. In jedem Fall sollte aber neues Substrat eingesetzt werden. Zudem sollte die Drainage im Kübel nicht vergessen werden.

In der ersten Zeit nach dem Umtopfen kann auf zusätzliche Düngung verzichtet werden, da das frische Substrat ausreichend Nährstoffe bereitstellt.

Überwintern

Das Überwintern der Melonenbirne ist sehr einfach, lediglich ein passender Raum wird benötigt. Vor dem ersten Frost im Herbst, wird das Gewächs nach drinnen verbracht. Es sollte in einem Raum stehen, in dem zwischen fünf und zehn Grad herrschen. Zudem sollte der Raum möglichst hell sein. Ein heller Keller oder das Treppenhaus können geeignet sein.

Wer derlei Räumlichkeiten selbst nicht zur Verfügung stehen hat, kann die Pflanze auch in einer Gärtnerei überwintern lassen. Die Düngung wird eingestellt und es wird nur so viel gegossen, dass das Substrat nicht austrocknet. Erst im Frühjahr wird die Wassermenge wieder erhöht.

Tipp:

Sollten sich im Herbst noch Früchte an der Pflanze befinden, werden sie auch beim Überwintern nachreifen. Sie können also dann geerntet werden, wenn sie reif sind und solange an dem Gewächs verbleiben.

Pflegefehler, Krankheiten und Parasiten

Als Nachtschattengewächs kann die Birnenmelone dieselben Krankheiten und Schädlinge aufweisen, wie Tomaten und Kartoffeln. Zudem können den Gewächsen auch Pflegefehler zu schaffen machen. Zu den schädlichen und schwächenden Einflüssen gehören unter anderem:

  • Dünger mit zu hohem Stickstoffanteil treiben das Blattwachstum an, können sich aber negativ auf die Fruchtbildung auswirken
  • Kartoffelkäfer, die die Blätter anfressen
  • Kartoffelmehltau, der zu einer allgemeinen Schwächung der Pflanze führen kann und sich durch Beläge an den Blättern und Trieben äußert
  • Läuse, die für verfärbte Flecken sorgen können
  • Schnecken, die die Triebe und Blätter vor allem bei jungen Pflanzen anfressen
  • Staunässe, die Fäulnis entstehen lassen kann
  • Tomatenbronzefleckenvirus, der zum Absterben der Pflanze führen kann

Eine Überprüfung der Kulturbedingungen und Pflege sollte bei jedem Schaden der erste Schritt sein. Bei Schädlingen können bereits Hausmittel zur Bekämpfung ausreichen. Bei Krankheiten können Hausmittel oder aber spezielle Mittel aus dem Handel zum Einsatz kommen.

Geeignete Sorten

Eine besonders geeignete Sorte der Melonenbirne ist die bereits erwähnte Sugar gold. Die Pflanzen werden etwa einen Meter hoch, sind selbstfruchtend und sogar die Schale der Früchte kann mitgegessen werden. Bei optimalen Bedingungen der Pflege und einem passenden Standort kann sie von Sommer bis Herbst Früchte tragen.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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