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Rasen ohne vertikutieren nachsäen?

Rasen ohne vertikutieren nachsäen?

Welcher Hobbygärtner träumt nicht von einem dichten, saftig grünen Rasen? Kahle Stellen sehen nicht nur unschön aus, sondern fördern auch das Unkrautwachstum. Aber kann man Rasen nachsäen, ohne ihn vorher zu vertikutieren?

Video-Tipp

Nachsäen ohne Vertikutieren

Rasen nachsäen ohne zu vertikutieren ist nur dann ratsam, wenn einzelne kahle Stellen bzw. kleinere Lücken im Rasen ausgebessert werden sollen. Hier reicht es aus, die betroffenen Stellen mit dem Rechen etwas aufzurauen. Ist die komplette Rasenfläche betroffen, geht es nicht ohne Vertikutieren, was übrigens zu den wichtigsten Arbeitsschritten in der Rasenpflege gehört. Bei der Reparatur kleinerer Bereiche kommt es vor allem auf den richtigen Zeitpunkt und die Verwendung einer hochwertigen Nachsaat an.

braune und kahle Stellen im Rasen ausbessern durch nachsäen

Lücken und kahle Stellen im Rasen sollten möglichst zeitnah ausgebessert werden. Ansonsten werden die Schäden größer und lassen sich nicht mehr ohne Vertikutieren beseitigen.

Zeitpunkt beachten

  • Nachsaat im Frühjahr oder Herbst möglich
  • Mitte April bis Anfang Mai oder September bis Oktober
  • milde Temperaturen Voraussetzung
  • Bodentemperatur konstant über 10 Grad
  • gleichmäßig feuchter Boden bis zur Keimung
  • Tage mit Frost, Hitze und starken Regenfällen ungeeignet
  • auch Trockenperioden im Sommer meiden
Hinweis:

Auch wenn eine Nachsaat im Frühjahr und Herbst möglich ist, sollte man den Herbst bevorzugen denn hier ist der Boden durch die Restwärme des Sommers noch ausreichend warm und in der Regel auch feucht genug was die Keimung erleichtert.

Hochwertige Nachsaat verwenden

Was die eigentliche Saat betrifft sollte diese möglichst hochwertig sein, um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen. Sie sollte je nach Standort und Nutzung unterschiedlicher Beanspruchung standhalten. Speziell zum Ausbessern bzw. zur Reparatur des Rasens verwendet man am besten dieselbe Rasensaat wie bei dem bestehenden Rasen, sofern man noch einen Rest vom Saatgut vorrätig hat. Alternativ bieten sich sogenannte Mixprodukte an. Dabei handelt es sich um Kombi-Produkte, die sowohl Rasensaat und Dünger als auch ein Keimsubstrat enthalten.

Rasensamen mit der Hand aufstreuen
Tipp:

Für große Flächen bieten sich spezielle Saatgutmischungen an. Die haben den Vorteil, dass sie Gräserarten enthalten, die selbst unter ungünstigen Bedingungen schnell und zuverlässig keimen, teilweise bereits ab einer Bodentemperatur von fünf Grad.

Untergrund vorbereiten

  • zuerst kompletten Rasen mähen
  • kahle Stellen von abgestorbenen Pflanzen- und Wurzelresten befreien
  • Moos, Unkraut und Steine entfernen
  • betroffene Stellen mit Rechen anrauen
  • auf lehmigen Böden etwas Sand einarbeiten
  • sandige Untergründe mit Tonmehl oder Kompost verbessern
  • fördert Speicherfähigkeit des Bodens
  • im Zweifel Bodenbeschaffenheit testen
Rasenmäher im Garten

Nachsaat ausbringen

  • Rasensaat gleichmäßig verteilen
  • etwa 20 g pro Quadratmeter
  • alternativ Saat mit Blumenerde mischen und verteilen
  • anschließend Saat mit Trittbrett festtreten oder walzen
  • mit weichem Wasserstrahl gießen
  • bearbeitete Fläche in darauf folgenden Wochen nicht betreten
  • täglich bewässern, konstant feucht halten
  • Gräser ab einer Höhe von 8-10 cm erstmals mähen
Rasenwalze
Rasenwalze
Hinweis:

Bei den meisten Nachsaaten beträgt die Keimdauer zwischen 7und 14 Tage.

Häufig gestellte Fragen

Kann man zu viel Rasensaat ausbringen?

Ja, das ist möglich und kann zur Folge haben, dass einzelne Keimlinge absterben und sich durch die daraus resultierende eingeschränkte Belüftung des Bodens Rasenfilz bildet. Unkritisch ist in der Regel eine Menge von bis zu 30 g pro Quadratmeter. Am besten orientiert man sich an den Vorgaben des jeweiligen Herstellers.

Wodurch können Lücken im Rasen entstehen?

Derartige Schäden können durch zu hohe Beanspruchung und eine damit verbundene ungünstige Rasensaat entstehen sowie durch einen verdichteten Boden oder tierische Untermieter wie Wühlmäuse und Maulwürfe. Stellenweise können auch verbrannte Rasengräser aufgrund zu intensiver Sonneneinstrahlung die Ursache sein.

Warum muss überhaupt vertikutiert werden?

Beim Vertikutieren wird Rasenfilz entfernt und der Boden belüftet. Wasser und Nährstoffe können wieder in ausreichendem Maße von den Gräsern aufgenommen werden. Verzichtet man darauf breiten sich Moose, Unkräuter und Filz immer weiter aus, was die Grashalme schwächt und irgendwann absterben lässt.

Welche Rolle spielt der Standort bei der Rasensaat?

Auf stark beanspruchten Flächen sind besonders widerstandsfähige und schnell regenrationsfähige Saaten von Vorteil. Auch in sehr sonnigen und trockeneren Lagen sollte man auf eine besonders robuste Rasensaat achten. Für schattige Bereiche bieten sich Mischungen an, die auch bei geringem Lichtangebot keimen.

Autor Maike

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