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Welches Terrassenholz ist das Beste? Holzarten im Vergleich

Als Terrassenholz sind tropische Holzarten ausgesprochen beliebt. Denn sie sind sehr hart und weisen eine hohe Widerstandskraft gegenüber holzzerstörenden Pilzen auf. Aber ist es wirklich nötig, auf Terrassenholz vom anderen Ende der Welt zurückzugreifen oder kann auch heimisches Holz punkten? Unser Vergleich zeigt die Vorzüge und Nachteile der Holzarten und verrät, worauf bei der Auswahl des Terrassenholzes geachtet werden muss.  

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Auswahlkriterien

Das Terrassenholz allein nach der Optik oder dem Anschaffungspreis auszuwählen ist natürlich verlockend. Immerhin haben viele bereits ein genaues Bild der neuen Veranda vor dem inneren Auge und auch ein feststehendes Budget.
Vor dem Kauf sollten jedoch auch weitere Faktoren berücksichtigt werden, damit bei der Bearbeitung, Pflege und Beständigkeit keine bösen Überraschungen ins Haus stehen. Zu diesen entscheidenden Punkten gehören:

  • Abriebfestigkeit
  • Dauerhaftigkeit
  • Härte
  • Kosten
  • Optik
  • Pflegeleichtigkeit
  • Wetterfestigkeit

Darüber hinaus sollten bei Auswahl und Vergleich der Holzart vier Qualitätsmerkmale beachtet werden. Bei diesen handelt es sich um:

  • Haltbarkeit: Holzzerstörende Pilze können großen Schaden anrichten. Daher sollte das Terrassenholz die Resistenzklasse 1 oder 2 aufweisen.
  • Herkunft: Die Angabe FSC-100% steht für eine sichere Herkunft und nachhaltigen Anbau
  • Holzqualität: FAS steht als Abkürzung für „First and Seconds“, also Holz erster und zweiter Wahl und damit für die höchste Qualität. In Deutschland ist auch die Bezeichnung Premium verbreitet.  
  • Trocknung: Die Trocknung des Holzes verhindert, dass sich die Dielen später verziehen und biegen. Ideal sind Hölzer, die technisch getrocknet wurden oder die Bezeichnung KD (kiln dried – in einer Trockenkammer getrocknet) tragen.

Tropisches Terrassenholz

Terrassenholz

Tropische Hölzer sind sehr beliebt. Sie weisen aufgrund ihrer Herkunft eine große Resistenz gegen holzzerstörende Pilze und Insektenbefall auf und haben unter anderen aus diesem Grund eine hohe Dauerhaftigkeit. Zudem sind sie gut wetterfest und abriebfest. Kein Wunder also, dass die folgenden tropischen Holzarten häufig beim Terrassenbau eingesetzt werden:

  • Bangkirai
  • Bilinga
  • Cumaru
  • Garapa
  • Ipé
  • Keruing
  • Massaranduba
  • Teak

Diese Holzarten haben jedoch nicht nur Vorteile. Da tropische Holzarten sehr hart sind, lassen sie sich auch nur schwer bearbeiten. Hierfür sind teilweise spezielle, gehärtete Werkzeuge erforderlich. Darüber hinaus viel Zeit, Aufwand und Kraft. Selbst dann ist es Laien nicht immer möglich, die Terrassendielen sauber zu bearbeiten. Zu berücksichtigen ist auch das Ausbluten. Dieses führt zu unansehnlichen, dunklen Verfärbungen – die jedoch auch durch den Kontakt zu Eisen entstehen können.

Hinzu kommt, dass Tropenholz weite Wege zurücklegen muss. Dadurch ist der Transport nicht gerade umweltverträglich. Ganz zu schweigen von der Abholzung, die empfindlich in den Lebensraum teils vom Aussterben bedrohter Tierarten eingreift. Soll es dennoch tropisches Holz für die Terrasse sein, sollte daher die Herkunft überprüft werden. Mit dem Siegel FSC-100% wird sichergestellt, dass es sich um Hölzer aus nachhaltiger und sozialverträglicher Wirtschaft handelt.

Im Vergleich sind tropische Holzarten in der Anschaffung teuer. Dafür jedoch bei entsprechender Pflege auch sehr langlebig. Hier muss also abgewogen werden, ob die Kosten für Anschaffung und eine professionelle Bearbeitung getragen oder die Veranda häufiger erneuert werden soll.

Heimisches Terrassenholz

Terrassenholz aus der heimischen Fortwirtschaft ist in der Regel deutlich günstiger, als Tropenholz. Das ist zum einen in den kürzeren und damit auch umweltfreundlicheren Transportwegen begründet. Allerdings auch darin, dass sie eine deutlich geringere Härte und Dauerhaftigkeit aufweisen. So bringt es beispielsweise die Douglasie lediglich auf die halbe Standzeit tropischer Holzarten. Dabei handelt es sich weder um eine Schätzung noch ein Vorteil, die geringere Lebensdauer ist tatsächlich durch DIN-Normen belegt.
Dennoch haben auch heimische Holzarten Vorteile zu bieten. Geeignet für den Terrassenbau sind unter anderem:

  • Douglasie
  • Eichenholz
  • Lärche
  • Robinie
  • Thermo-Esche
Terrassenholz

Diese bluten nicht aus, sondern geben höchsten Harz von sich. Bei hochwertigen und entsprechend verarbeiteten Varianten ist aber nicht einmal das problematisch. Zudem sind sie deutlich günstiger. Auch die geringere Härte muss kein reiner Nachteil sein. Denn sie bedeutet, dass sich das Holz einfacher bearbeiten lässt. Gerade wer die Terrasse selbst bauen möchte, sollte also lieber auf heimische Hölzer zurückgreifen. Zudem ist es in vielen Fällen gar nicht von Nöten, dass das Terrassenholz so hart ist wie die Arten aus den Tropen. Bei einer normalen Nutzung und einem Standort, der nicht durchgängig feucht, kühl und dunkel ist, halten auch die heimischen Hölzer problemlos mit.

WPC-Dielen für die Terrasse

Bei den WPC-Dielen handelt es sich um eine Kombination aus Holz und Kunststoff, die die Vorteile beider Werkstoffe in sich vereint. Sie werden aus Holzmehl und speziellen, sogenannten Polymeren gefertigt. Der Holzanteil liegt in der Regel zwischen 30 und 50 Prozent. Je höher der Anteil an Holz, desto natürlicher wirken die Dielen. Über die Haltbarkeit sagt der Holzanteil hingegen wenig aus.

Daher darf die Entscheidung hier ruhig auf günstigere Holzarten oder Varianten mit einem geringeren natürlichen Anteil fallen. Der Vorteil ist, dass WPC-Dielen widerstandsfähiger gegen Feuchtigkeit, Pilze und Insekten sind. Dafür ist der Preis aufgrund der Herstellung etwas höher – jedoch sind die Dielen immer noch günstiger als behandelte heimische Hölzer und Tropenholz.

Holzarten im Vergleich

Für den individuellen Vergleich wurden hier die wichtigsten Holzarten für den Terrassenbau samt ihrer Eigenschaften, Vor- und Nachteile zusammengestellt.

Bangkirai

Bangkirai – auch Bankirai geschrieben – ist sehr hart und belastbar und lag für eine Weile im Trend. Leider wurde genau das zu einem Nachteil. Die große Nachfrage sorgte dafür, dass das Holz teils ohne Trocknung und Ablagerung verkauft wurde. Die Folge waren verbogene und verzogene Dielen sowie eine massive Abholzung entsprechender Wälder. Mit Berücksichtigung von Herkunft und Trocknung lässt sich dieses Problem umgehen. Problematisch bei dem Bangkirai sind aber nach wie vor:

  • Verfärbungen von braun über grau bis schwarz, durch Licht, Zeit und Kontakt zu Eisenmetallen
  • Löcher durch Insekten
  • Kaum einheitliche Qualität, da verschiedene Hölzer in die Gruppe Bangkirai gehören
  • Kaum Maserung, daher optisch wenig reizvoll

Bilinga

Belastbar, widerstandsfähig gegen Pilze und Insekten – Bilinga ist zwar nicht ganz billig, dafür aber langlebig und pflegeleicht. Mit der Zeit wird es jedoch dunkel und vergraut allmählich. Auch eine regelmäßige Behandlung mit Terrassenöl kann diese Entwicklung lediglich hinauszögern aber nicht komplett verhindern. Zudem sollte ein konstruktiver Holzschutz aufgetragen werden.

Terrassenholz

Cumaru

Cumaru ist auch als brasilianisches Teak bekannt aber bisher in Europa eher selten anzutreffen. Es beginnt jedoch, sich zunehmend durchzusetzen, da es im Außenbereich die höchste Belastbarkeit aufweist und besonders hart ist. Pflege ist lediglich in Form von Terrassenöl erforderlich – und möglich. Denn das Cumaru-Holz nimmt andere Substanzen kaum an.

Zwei deutliche Nachteile sind jedoch, dass der Selbstbau der Terrasse nur schwer bis gar nicht möglich ist. Das Holz ist so hart, dass es nur schwer bearbeitet werden kann. Um keine Schäden zu verursachen, sollten daher Profis die Montage übernehmen. Zudem ist Cumaru aus nachhaltigem Anbau nur in sehr geringen Mengen in Europa verfügbar und damit entsprechend teuer.

Garapa

Garapa ist träge – daher benötigt es lange Zeit zum Trocknen, zeigt sich aber auch gut geeignet für feuchte Bereiche, biegt und verzieht sich kaum. Die Bearbeitung ist mit den entsprechenden Hartmetall-Werkzeugen noch verhältnismäßig einfach möglich. Für saubere Ergebnisse sollte aber auch hier lieber eine professionelle Verarbeitung und Montage erfolgen.

Ipé

Ipé ist hierzulande eher unbekannt aber sehr hochwertig. Vor allem seine Resistenz gegen Insekten zeichnet das Ipé-Holz aus. Hierdurch ist es jedoch auch sehr preisintensiv.

Douglasie

Douglasie - Holzstruktur Quelle: HDH

Douglasie ist kostengünstig und einfach zu verarbeiten. Daher ist es für den Eigenbau der Terrasse ideal geeignet. Allerdings ist das heimische Holz nicht besonders widerstandsfähig und bringt es wie erwähnt gerade einmal auf die Hälfte der Standdauer tropischer Hölzer. Sie trocknet schnell, sollte aber lange lagern, um einem Harzaustritt vorzubeugen.
Optisch ansprechend ist die teils goldbraune Färbung und ansprechende Maserung. Überzeugend hingegen der geringe Preis.

Robinie

Robinie - Holzstruktur Quelle: HDHIn puncto Belastbarkeit kann die Robinie (fast) mit den tropischen Hölzern mithalten. Auch Pilze und Insekten haben bei dieser Holzart kaum eine Chance. Dafür ist die Verarbeitung allerdings auch ähnlich anspruchsvoll wie bei Cumaru und Co. Der Preis ist hingegen geringer.

Thermo-Esche

Hart, widerstandsfähig, belastbar und langlebig – auch die Thermo-Esche ist eine wunderbare Alternative zu tropischen Holzarten für die Terrasse. Das Holz muss zwar spezielle behandelt werden und ist damit in der Regel etwas kostenintensiver – die Investition ist aber ökologisch sinnvoll und rechnet sich langfristig.

Bilderquelle: HDH (Hauptverband der deutschen Holzindustrie)

Autor Heim-Redaktion

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