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Vogelabwehr: mit diesen Mitteln vertreiben Sie Vögel vom Balkon

Vor allem Tauben, aber auch viele andere Vogelarten können in der Stadt auf dem Balkon zum Problem werden. Dies liegt vor allem auch daran, dass die Tiere keinen anderen geeigneten Platz in den engen Straßen ohne Baumbepflanzung finden, an dem sie sich aufhalten können. Wie die Vögel vom Balkon vertrieben werden können, ohne dass ihnen hierbei geschadet wird, soll der folgende Artikel erklären.

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Das Problem

Gerade wenn sich Tauben auf dem Balkon niederlassen, dann kommen hier nicht nur ein oder zwei Exemplare. Meist suchen sich die Tiere im Rudel einen Balkon oder einen Dachvorsprung als Schlafplatz aus. Doch gerade Tauben können in bestimmten Fällen auch Krankheitserreger übertragen, vor allem mit ihrem Kot. Auch Spatzen suchen sich kleine Ecken und Nischen im Mauerwerk, in denen sie nisten können. Und Schwalben bauen ihre Nester unter Dachvorsprüngen oder einer Ecke am Balkondach. So können auch Spatzen und Schwalben viel Dreck auf dem Balkon hinterlassen. Spechte hingegen können auf der Suche nach Futter das Mauerwerk sogar erheblich beschädigen. Doch warum nisten sich so viele Vögel auf den Balkonen überhaupt ein? Das liegt vor allem am Folgenden:

  • Städte werden immer dichter bebaut
  • die natürliche Umgebung wird den Vögeln genommen
  • Bäume sind in den Städten meist nur in Randgebieten zu finden
  • einige Vogelarten wie Mauersegler oder Haussperling hingegen haben immer schon die Gebäude genutzt
  • auf Balkonen findet sich häufig auch Futter
  • Krümel von Kuchen oder Brot locken die Tiere an

Rechtliche Lage

Vögel mögen dem ein oder anderen lästig erscheinen, jedoch tragen sie einen wichtigen Teil zur Biodiversität und zur Erhaltung des Ökosystems bei. Durch das Handeln der Menschen hat sich der Bestand an Vögeln jedoch bereits minimiert. Damit die Population nicht weiter abnimmt, wurde der Vogelschutz durch einige Gesetze gestärkt.

Darunter fallen primär:

  • EG-Vogelschutzrichtlinie
  • Bundesnaturschutzgesetz
  • Landesgesetze

So sind alle europäischen Vogelarten, darunter auch Gebäudebrüter wie Haussperlinge oder Schwalben, nach Art. 44 Bundesnaturschutzgesetz ganzjährig geschützt. Demnach ist es verboten, diese Tiere zu fangen, zu verletzen oder zu töten. Ebenso sind die Niststätten der standorttreuen Vögel geschützt. Sie dürfen weder entfernt noch beschädigt oder zerstört werden. Vergrämungsmaßnahmen sind daher lediglich außerhalb der Brutsaison gestattet, um Baumaßnahmen umzusetzen. Verstöße gegen diese Vorschriften werden mit einem Bußgeld in nicht unerheblicher Menge geahndet.

Vogelnetz spannen

Häufig werden Vogelnetze gespannt, um die Vögel vom Balkon fernzuhalten. Dies ist jedoch nicht ungefährlich: die Vögel können sich in den Netzen verfangen und darin sterben. Gemäß Art. 44 Bundesnaturschutzgesetz ist das Verletzen und Töten geschützter Vögel jedoch verboten. Die Netze per se sind allerdings nicht verboten. Da die Netze zudem die eigene Aussicht erheblich einschränken, sind sie ohnehin nur für Balkone zu empfehlen, die zu einer stark befahrenen Straße hinausgehen und daher in der Regel auch kaum genutzt werden. Zudem muss vor dem Spannen des Netzes aufgrund der veränderten Außenansicht des Hauses der Vermieter oder bei einer Eigentumswohnung die Eigentümergemeinschaft zustimmen.

Mit CD’s vertreiben

Auch als Dekoration aber vor allem als Abwehr gegen Tauben und andere Vögel können CD-Rohlinge aufgehängt werden. Denn diese besitzen die Eigenschaft, dass sie aufgrund der Spiegelflächen und ihrer Bewegung das Licht ständig reflektieren, was die Tiere abschreckt, den Balkon anzusteuern. Beim Aufhängen der CD’s sollte das Folgende beachtet werden:

  • CD auf Beschriftungsfläche dekorativ gestalten
  • mit bunter Folie
  • mit Filzstiften
  • mit Krepppapier zum Fisch umgestalten
  • die Spiegelfläche darf nicht bearbeitet werden
  • Angelschnur zum Auffädeln nutzen
  • zum Beispiel als Mobilé gestalten
  • in eine Ecke oder mittig auf Balkon hängen
Tipp:

Neben einer effektiven Vogelabwehr handelt es sich bei diesen Mobilés aus CD’s auch um eine sehr dekorative Balkongestaltung, bei der der eigenen Kreativität keine Grenzen gesetzt sind.

Katzenköpfe zur Vogelabwehr und Vergrämung

Plastikvögel aufstellen

Im gut sortierten Gartenfachhandel werden Vögel aus Plastik angeboten. Diese sind meist Eulen und Raben nachempfunden. Die meisten Vogelarten scheuen diese Vögel und lassen sich daher von den Plastiktieren auch vertreiben und fliegen so den Balkon gar nicht an. Die Plastikvögel sollten wie folgt aufgestellt werden, damit sie nicht nur abschreckend sondern auch dekorativ wirken:

  • direkt auf der Balkonbrüstung
  • finden hier einen Platz zwischen der Bepflanzung
  • Plastikvögel immer erhöht stellen
  • so sehen die Vögel diese direkt beim Anflug
  • bei einem langen Balkon mehrere Plastikvögel nutzen
Tipp:

In einer hinteren Ecke oder auf dem Boden dekoriert, verfehlen die Plastikvögel häufig ihre Wirkung. Denn hier werden sie von den Vögeln beim Anflug nicht direkt gesehen und diese landen dann meist doch auf dem Balkon.

Spikes auf Vorsprüngen

Wenn sich im Haushalt keine kleinen Kinder befinden, dann können auf dem Balkongeländer und auf Vorsprüngen auch Abwehrspikes montiert werden. Jedoch ist hier die eigene Verletzungsgefahr sehr hoch, daher sollte in Haushalten mit Kindern auf Abwehrspikes verzichtet werden.

Tipp:

Achten Sie unbedingt darauf, dass die „Spitzen“ der Spikes abgerundet sind. Eine Verletzung der Vögel mit Hilfe von Spikes ist verboten. Diese Maßnahme soll es den ungebetenen Gästen nur ungemütlich machen.

Spikes werden in der Regel wie folgt angebracht:

  • im gut sortierten Handel fertige Spikes erhältlich
  • aus Kunststoff gefertigte Nagelbodüren
  • die abgerundeten Enden zeigen nach oben
  • Abwehrvorrichtung auf dem Balkongeländer befestigen
  • Vögel haben keine Möglichkeit, sich niederzulassen

Akustische Vogelabwehr

Zwar lassen sich die Vögel und hier vor allem auch die Tauben in der ersten Zeit von Geräuschen abschrecken. Doch ändern sich diese über lange Zeit nicht, können sich die Tiere hieran gewöhnen und nehmen dann keine Notiz mehr. Sie landen wieder auf dem Balkon. Dennoch können die folgenden akustischen Abwehrsysteme genutzt werden, wenn sie Woche für Woche geändert werden:

  • kleine Glöckchen aufhängen
  • Hundegebell
  • Schreie von Raubvögeln
  • ein lauter Knall, nicht in regelmäßigen Abständen einsetzen
Tipp:

Gerade verschiedene Geräusche, die die Vögel abwehren sollen, können auch den Menschen sehr belasten. Es sind dabei dringend die unterschiedlichen Lärmgrenzwerte einzuhalten.

Girlanden, Alu oder Spiegelfolie

Vögel lassen sich abschrecken, wenn es auf dem Balkon flattert, glitzern oder spiegelt. Diese Lichtreflexe können auch ganz einfach mit Dekorationen auf dem Balkon erzeugt werden und sind daher nicht nur effektiv sondern bieten auch einen dekorativen Anblick. Gerade für Balkone auf der Südseite des Hauses sind diese Mittel geeignet, da hier an schönen Tagen die ganze Zeit die Sonne auf die Gegenstände fallen kann und hierdurch die Lichtreflexe vermehrt erzeugt werden. Hierbei sind die folgenden Gegenstände geeignet, um Vögel vom Balkon zu halten:

  • Rosenkugeln
  • Kugeln aus Kunststoff oder Glas
  • sind im Gartenfachhandel in der Dekorationsabteilung zu finden
  • werden in die Blumenkästen gesteckt
  • Streifen von Alufolie aufhängen
  • durch Wind und Sonne entstehen Lichtreflexionen
  • auch bunte Ballons und Girlanden können die Vögel abschrecken
  • diese werden aufgehängt und wehen im Wind
  • mit Luft gefüllte Ballons müssen jedoch öfters erneuert werden
Tipp:

Doch auch bei dieser Maßnahme ist ein wenig Vorsicht geboten. Zum Beispiel, wenn das Haus an einer vielbefahrenen Straße liegt, könnten die Lichtreflexionen die Autofahrer blenden und hierdurch mehr Unfälle passieren.

Spiegelungen vermeiden

Es gibt Vögel, die in ihrem eigenen Spiegelbild, zum Beispiel in dem Glas der Balkontüre oder einem Fenster auf dem Balkon einen fremden Artgenossen sehen. Daher werden die Vögel von den Spiegelungen angezogen und landen vermehrt auf dem Balkon. Doch auch hiergegen kann effektive Abhilfe geschaffen werden:

  • den unteren Teil der Scheibe abdecken
  • mit Folie, Stoff oder Karton
  • sieht oft nicht sehr dekorativ aus
  • Außenjalousien mehrere Tage unten lassen
  • Fensteraußenseite mit Dekorspray verschönern

Bleiben die Vögel jedoch hartnäckig und fliegen die Scheibe auf dem Balkon dennoch immer wieder an, dann hilft auch ein Maschen- oder Fliegengitter, das vor der Scheibe angebracht wird.

Nester und Eier vernichten?

Vogelabwehr

Die Nester sowie auch die Eier von Straßentauben dürfen zwar vom eigenen Balkon entfernt werden.

ACHTUNG:

Dies jedoch nicht für geschützte Arten wie Singvögel, Schwalben oder Wildtauben (z.B. Ringeltauben), wenn diese sich bereits niedergelassen haben.

Ecken, in denen Schwalben gerne Nisten, sollten daher bereits vorher so präpariert werden, dass sie für die Vögel unattraktiv zum Nesterbauen werden. Gegen Taubennester, die nicht Wildtauben gehören, hingegen kann und sollte wie folgt vorgegangen werden:

  • Nester immer wieder entsorgen
  • so verlieren die Tauben die Lust am Bauen
  • hierin befindliche Eier dürfen mit entsorgt werden
  • es kann auch ein Fachmann zu Hilfe gerufen werden
  • Vögel nicht töten

Alle Vögel, nicht nur die Singvögel, sondern auch Tauben, stehen unter Naturschutz und dürfen daher nicht getötet werden.

Vorsicht bei Reinigung

Wurden die Vögel effektiv vertrieben, dann muss der Balkon vom Vogelkot gereinigt werden. Denn dieser ist sehr aggressiv und greift das Mauerwerk sowie auch den Bodenbelag massiv an. Auch die Balkonmöbel müssen einer Reinigung unterzogen werden, damit hier keine unschönen Flecke entstehen. Um eine Übertragung mit eventuellen Krankheitserregern zu vermeiden, sollten die folgenden Vorsichtsmaßnahmen bei einer Reinigung eingehalten werden:

  • immer Handschuhe tragen
  • Mundschutz tragen
  • denn ansonsten werden kleinste Partikel während Reinigung eingeatmet
  • festes Schuhwerk, nicht barfuß arbeiten
  • nach der Reinigung Desinfektionsmittel versprühen
  • so werden alle Bakterien und Viren abgetötet

Vorbeugen

Gerne lassen sich die Vögel dort nieder, wo sie Futter finden, wenn auch vom Bewohner der Wohnung mit anliegendem Balkon oft unbewusst. Denn wer ein Vogelhäuschen auf dem Balkon aufhängt, darf sich nicht wundern, wenn dies nicht nur von Rotkelchen oder Meisen angeflogen wird, die es ja in der Regel erreichen soll. Vor allem auch Tauben und Spatzen werden hiervon angelockt, da diese beiden Vogelarten aber meist in Scharen auftreten, ist ein Einnehmen des Balkons durch diese Vögel bereits vorprogrammiert. Es gibt aber auch andere Aspekte, die die Vögel anlocken und daher vermieden werden sollten:

  • Essensreste auf Balkon nicht stehen lassen
  • auch Krümel auf Tisch und Boden direkt entfernen
  • keine Vogelballen im Winter aufhängen
  • keine Nistplätze bieten
  • beides besser entfernt vom Haus anbieten
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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