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Granitpflaster richtig (in Beton) verlegen – Anleitung

Es kann auf zweierlei Arten verlegt werden, in ein Splittbett oder aber in Beton, bzw. in ein Mörtelbett, wie man eigentlich sagt. In der Regel wird das Splittbett vorgezogen, es gibt aber Gründe, sich für ein Mörtelbett zu entscheiden:

  • Wenn Muster verlegt werden (durch das Abrütteln besteht die Gefahr, dass sich die Steine verschieben und das Muster nicht mehr einheitlich ist
  • Bei großer Beanspruchung (bei Schwerverkehr)
  • Wenn das Pflaster in Reihen verlegt wird
  • Bei Verlegung einer Pflastermulde

Die Arbeitsabläufe beim Verlegen in Beton ähneln dem beim Verlegen ins Splitt- oder Sandbett. Statt die Granitpflastersteine allerdings in ein Splittbett zu setzen, kommen sie in ein Betonbett. Das Verlegen in Beton hat mehrere Vorteile, aber auch einen gravierenden Nachteil. Von Vorteil ist, dass eine geschlossene Oberfläche entsteht. Das Fugenmaterial kann weder auswaschen, noch von Ameisen unterwandert werden. Das Wachsen von Unkraut, Gräsern und die Bildung von Moos wird verhindert. Von Nachteil ist, dass es eine versiegelte Fläche ist und Niederschlagswasser dadurch nicht im Boden versickern kann. Für so versiegelte Flächen wird von Städten und Gemeinden eine Gebühr verlangt, quasi für die Nutzung der Abwasseranlage. Ein Nachteil kann sich ergeben, wenn nicht korrekt gearbeitet wird. Kann Wasser eindringen und dieses gefriert im Winter, kann die gesamte Fläche reißen, brechen und kaputt gehen.

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Steine und Verlegemuster aussuchen

Granitpflaster bietet sich für ein Muster an. Selten nur werden die Steine einfach simpel in Reihe gesetzt. Das Muster muss man sich also zuerst aussuchen und dann die passenden Steine dazu. Für Wege wird gern das so genannte Zopfmuster genutzt oder das Karomuster. Für größere Flächen ist der Segmentbogen beliebt, wenn auch nicht ganz einfach. Granitpflastersteine gibt es in unterschiedlichen Größen. Die gängigsten davon sind 5, 7 oder 9 cm im Quadrat. Man unterscheidet zwei Klassen, I und II. Klasse I ist maßgenauer, die Steine annähernd gleichgroß und farblich einheitlich. Bei der Klasse II kann es Abweichungen geben. Hat man also Steine und Muster gefunden, geht es an die Vorbereitung des Verlegens.

Randeinfassung

Pflasterdecken brauchen generell eine stabile Randeinfassung. Nur so werden die Pflasterränder am Verrutschen gehindert und die Fläche bleibt gleichmäßig schön und stabil. Welche Randeinfassung gewählt werden sollte, hängt von mehreren Faktoren ab, z.B. den örtlichen Gegebenheiten, der zu pflasternden Fläche, der Beanspruchung und dem finanziellen Budget.

  • Wenig belastete Gehwege – Beton-Rückenstütze, welche mindestens 10 cm unter die Oberkante des Pflasterbetts reicht
  • Für mittlere Belastungen – Zusätzlich eine Reihe in Beton legen (mindestens 10 cm dick)
  • Für starke Beanspruchung – Beton-Kantsteine oder spezielle Abschlusssteine verwenden
  • Die Randeinfassung stabil einbetonieren

Unterbau gestalten

Für die Verwendung von Granitpflaster ist der Unterbau entsprechend vorzubereiten. Außerdem muss der Untergrund richtig beschaffen sein. Zuerst wird die geplante Fläche abgesteckt und ausgehoben. Man rechnet mit einer Frostschutzschicht (Schotterschicht) von 40 bis 50 cm, einer Tragschicht von 8 bis 10 cm und dem Pflasterbett, welches 10 bis 12 cm dick ist. Dahinein kommen die Steine, die je nach Art 5 bis 9 cm hoch sind. Man muss also 63 bis 72 cm tief den Boden ausheben. Bei großen Flächen lohnt da das Leihen eines kleinen Baggers, bei kleinen reichen Schaufel, Spaten und Muskelkraft. Schon beim Ausheben auf ein Gefälle achten, welches Regenwasser ermöglicht, schnell abzulaufen. Das Gefälle muss immer weg von Gebäuden führen.

Pflasterstein

Ist die Fläche ausgehoben, mit einem Rüttler den Untergrund ordentlich verdichten. Danach kann schon der Schotter (Körnung 0/70) für die Frostschutzschicht eingefüllt werden. Man schaufelt ihn Schicht für Schicht ein und verdichtet zwischendurch immer wieder mit dem Rüttler. Eine Schicht von 40 bis 50 cm reicht in den meisten Fällen, nur in exponierten Lagen sollte sie höher sein, bis zu einem Meter. Bei der Schotterfüllung wieder an das Gefälle denken. In der Längsrichtung reicht ein Gefälle von 0,5 %, in Querrichtung sollte es 2 bis 3 % betragen. Die Flächen sollten also einen Höhenunterschied von 0,5 cm bzw. von 2 bis 3 cm aufweisen und das auf 1 m. Nach der Frostschutzschicht folgt die Tragschicht, also Kies (Körnung 0/30). Hier reicht eine Schicht von 8 bis 10 cm. Auch hier muss verdichtet werden und ist auf das Gefälle zu achten.

Aufbau des Betonbettes

Nun muss ein 10 bis 12 cm starkes Betonbett aufgebracht werden. Dahinein werden die Steine geschlagen. Mörtel ist eine Mischung aus Sand (0/1 bis 0/3) und Portlandzement im Verhältnis 4:1 bis 5:1. Der Masse wird so viel Wasser zugegeben, dass der Mörtel weder zu feucht, noch zu trocken ist, wenn er aus dem Mischer (Mischmaschine) kommt. Zu nasser Mörtel hält die Steine nicht, zu trockener dagegen verbindet Steine und Masse nicht. Für einen Kubikmeter Beton 225 kg Zement in der Korngröße 0/8 oder maximal 0/16mm verwenden, dazu 7 bis 8 Raumteile Sand. Die Mörtelmasse ausbringen und die Steine hineinschlagen. Die Masse muss hoch genug sein, mindesten 4 bis 5 cm, die Steine müssen zu 2/3 darin stecken. Der Zement bindet schon nach 1 bis 2 Stunden ab, weshalb die Höhenanpassung der Steine und der Fugen sofort vorgenommen werden müssen.

  • Beim Ausbringen unbedingt auf das Gefälle achten.
  • Köpfelsteine in Reihe mit versetzten Fugen auslegen – Fugenbreite maximal 15 mm
  • In den Reihen Steine gleicher Breite verwenden!
  • Durchgehende Längsfugen vermeiden
  • Fugenbreite Kleinsteinpflaster maximal 10 mm
  • Querrichtung kann rechtwinklig oder diagonal zur Hauptrichtung der Randeinfassung verlaufen

Nach dem Verlegen wird die gesamte Pflasterfläche mit dem Rüttler verdichtet.

Die Verfugung

Verfugt wird hier nicht mit Fugensand, sondern mit Fugenmörtel, bzw. mit Zementschlemme. Der Mörtel wird nach Packungsanleitung verrührt. Sobald sich eine sahneähnliche Konsistenz eingestellt hat, kann mit dem Verfugen begonnen werden.

  • Immer nur so viel Masse anrühren, wie in 10 bis 15 Minuten ausgebracht werden kann, denn die Fließfähigkeit nimmt abhängig von der Temperatur stetig ab.
  • Die zuvor verlegten Granitsteine müssen angefeuchtet werden, am besten einfach mit Wasser benetzen. So lässt sich überschüssiges Fugenmaterial einfach wieder von den Steinen entfernen.

Den dünnflüssigen Fugenmörtel vollflächig am Pflasterbett auftragen und mit einem Gummispachtel gleichmäßig verteilen. Nach etwa 30 Minuten ist der Mörtel angezogen. Dann ist der richtige Zeitpunkt, die Oberfläche zu reinigen. Angetrockneter Mörtel lässt sich nur schwer entfernen, deshalb ist der richtige Zeitpunkt auch entscheidend, wie viel Arbeit man sich macht. Mörtelreste können erst abgekehrt werden. Dann noch verbliebene Reste werden mit einem Fliesenlegerschwamm entfernt. Dieser muss allerdings oft gereinigt und ausgedrückt werden. Auch das Wasser regelmäßig reinigen, sonst bleiben Rückstände. Die Fläche muss komplett frei von Mörtelresten sein. Die Fläche sollte 3 bis 4 Tage nicht betreten werden.

Fazit

Granitpflaster zu verlegen ist nicht schwer und unterscheidet sich kaum von der Verlegung anderer Steine. Will man allerdings in ein Mörtel- oder Betonbett verlegen, gibt es schon Unterschiede. Wie bei allen Verlegearbeiten ist der Unterbau sehr wichtig. Der beste Untergrund wäre eine Betonplatte, aber wer hat die schon. So muss ein passendes Bett aufgebaut werden. Wichtig ist, dass der Boden sehr verdichtet ist, damit später der Schotter oder Kies nicht nachrutscht. Das hat dann Einfluss auf die Stabilität. Außerdem muss auf eine gute Verfugung geachtet werden. Dringt Wasser in den Beton ein und gefriert im Winter, ist das meist ein großes Ärgernis. Die gesamte Fläche kann instabil werden, abgesehen davon, dass sie nicht mehr schön aussieht.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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