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Hokkaido-Kürbis-Anbau – Aussaat, Pflanzen und Pflege

Maronen-, Kastanien- oder Zwiebelkürbis – der aus Japan stammende Hokkaidokürbis ist unter zahlreichen Namen bekannt. Das vitaminreiche Gemüse kann auf vielfältige Art und Weise zubereitet werden, eine verhältnismäßig lange Lagerzeit macht die Kürbisse auch für Gelegenheitsköche interessant. Die vielfarbigen Vertreter von Cucurbita maxima gehören auch in unseren Breitengraden mit zu den beliebtesten Speisekürbissen. Dabei lässt sich die Pflanze problemlos auch im eigenen Garten kultivieren, sofern die Standort- und Pflegebedingungen erfüllt werden.

Video-Tipp

Standort und Boden

Die von der japanischen Insel „Hokkaido“ stammende Zuchtform gehört mittlerweile auch bei uns zu den bekanntesten Speisekürbissen. Seine Beliebtheit ist nicht allein auf den aromatischen Geschmack zurückzuführen. Denn im Gegensatz zu anderen Kürbissorten kann beim Hokkaidokürbis die Schale direkt mit verarbeitet werden. Lediglich die ungenießbaren Kerne müssen vor dem Verzehr entfernt werden. Cucurbita maxima bevorzugt einen sonnigen Standort im Gemüsebeet oder direkt auf dem Kompost. Bekommt die Pflanze zu wenig Licht ab, leiden der Ernteertrag und auch das Wachstum der Kürbisse sichtbar darunter.

Hokkaidos gehören zu den stark zehrenden Gewächsen. Der ph-Wert spielt eine eher untergeordnete Rolle, sofern der Boden tiefgründig und äußerst stickstoffhaltig ist. Damit das Substrat Feuchtigkeit speichern kann, sollten Sie bei sandigen Böden geringe Anteile Lehm untermischen. Bedingt sind die Kürbisse auch für die Kultivierung in Pflanzgefäßen geeignet. Auch hier sollten Sie das Erdreich noch vor der Pflanzung ausreichend mit Humus aufwerten.

Gießen und Düngen

Stehende Nässe und lang anhaltende Trockenheit setzen der asiatischen Kürbissorte enorm zu. Bei einem verdichteten Erdreich können Sie mittelgroße Kieselsteine als Drainage verwenden. Gegossen wird mäßig, dafür aber regelmäßig. Besonders an heißen Sommertagen sollten Sie vormittags und abends den Feuchtigkeitsgehalt des Substrats überprüfen und bei Bedarf sofort nachwässern. Der Wurzelballen des Gewächses darf keinesfalls austrocknen.

Die Versorgung mit Nähr- und Mineralstoffen spielt eine wichtige Rolle für den Ernteertrag und das Wachstum der stark zehrenden Pflanze. Wenn Sie bereits im Herbst des Vorjahres Mist und Kompost unter das Erdreich mischen, haben Sie ideale Bedingungen für Kürbisgewächse. Doch auch kurz vor der Pflanzung können Sie das Substrat noch mit Humus oder Hornspänen aufbereiten. Von Juni bis August hat sich herkömmlicher Gartendünger als überaus effizient erwiesen. Bringen Sie diesen gemäß der Packungsanleitung aus.

Tipp:

Wenn sich die Möglichkeit bietet, sollten Sie die Gewächse direkt auf dem Kompost kultivieren. Hier finden die Hokkaido-Kürbispflanzen alle wichtigen Nähr- und Mineralstoffe vor.

Aussaat und Pflanzen

Die japanischen Vertreter von Cucurbita maxima sind einjährige, kriechende Pflanzen mit runden Stängeln und Blättern. Die Gewächse sind äußerst frostempfindlich, die Aussaat im Freiland sollte deswegen erst nach den Eisheiligen im Mai erfolgen. Bereits im April können Sie die Pflanzen jedoch auf der Fensterbank vorziehen. Sofern vorhanden, können Sie dafür auf die getrockneten Kürbissamen vom Vorjahr zurückgreifen.

Aussaat mit Saatgut

Hokkaido ist äußerst keimfreudig, sodass das Saatgut in fast 95% aller Fälle zuverlässig aufgeht.

  1. Verwenden Sie ein mageres Substrat wie beispielsweise ein Erde-Sand-Gemisch.
  2. Die Samen leicht in das Erdreich drücken.
  3. Substrat gleichmäßig feucht halten.
  4. Mit einer durchsichtigen, perforierten Folie kann die Luftfeuchtigkeit erhöht werden.

Pflanzen durch Keimlinge

Sobald die Keimlinge eine Höhe von etwa 5 cm erreicht haben, sollten Sie diese pikieren und einzeln in Pflanzgefäße umsetzen. So vermeiden Sie ein Zusammenwachsen der Wurzeln. Bei der Auspflanzung mehrerer Kürbisgewächse sollten Sie einen Mindestabstand von etwa 100 cm einhalten. Damit konkurrieren die Pflanzen nicht um Wasser und Sonnenlicht untereinander und können sich optimal entwickeln. Bei der Pflanzung im Freiland sollten Sie folgendermaßen vorgehen:

  1. Substrat im Blumenbeet mit größeren Mengen Humus und Kompost anreichern.
  2. Kürbispflanzen bis zum oberen Wurzelhals in das Pflanzloch einsetzen.
  3. Erdreich zurückfüllen und behutsam festdrücken.
  4. Kräftig angießen.
  5. Sägespäne gegen Schneckenbefall ausbringen.

Die letzte Maßnahme ist optional, allerdings haben auch die schleimigen Gartenbewohner Kürbisse buchstäblich zum Fressen gern. Ohne gewisse Vorkehrungen sind Fraßspuren an den Früchten keine Seltenheit. Werden mehrere verschiedene Kürbissorten in unmittelbarer Umgebung kultiviert, so besteht die Möglichkeit, dass diese sich untereinander kreuzen und keine sortenreinen Früchte entstehen. Das ist keineswegs gesundheitsschädlich für den Menschen, kann sich jedoch auf den Geschmack und das Aussehen der einzelnen Kürbisse auswirken.

Schneiden

Ein klassischer Rückschnitt muss bei den einjährigen Pflanzen nicht vorgenommen werden. Die Gewächse neigen im Sommer jedoch dazu, übermäßig lange Ranken auszubilden. Das Wachstum dieser Triebe kann sich negativ auf die Blüten- und Fruchtbildung auswirken. Kürzen Sie nicht blühende Ranken deswegen mit einem scharfen Messer oder einer Schere ein.

Ernte

Sobald sich die ersten Fruchtansätze zeigen, sollten Sie diese vor Fäulnis und Schneckenfraß schützen. Abhängig von der Sorte können Hokkaidokürbisse allerdings ein Gewicht von bis zu 8 kg erreichen. Dadurch ist es schwierig, die Früchte hochzubinden. Viel eher haben sich Paletten, Rindenmulch oder eine dicke Schicht aus Sägespänen bewährt. Die Ernte erfolgt zwischen September und Dezember. Sobald die Pflanzenteile absterben, können die Kürbisse geerntet werden. Eine weitere Möglichkeit, um den Reifegrad der Früchte festzustellen: Klopfen Sie auf den Kürbis. Erklingt das Geräusch dumpf und hohl, so ist der Kürbis reif und abgedreht oder geschnitten werden. Belassen Sie dabei etwa 5 Zentimeter Stielansatz an der Frucht. Abhängig von der jeweiligen Sorte, können Sie Hokkaidos bis zu 8 Monate einlagern. Die Lagerung sollte an einem trockenen und kühlen Ort erfolgen, die Umgebungstemperatur darf dabei 10 bis 15 °C nicht Unter- bzw. Überschreiten. Bewahren Sie die Kürbisse auf Paletten auf, damit vermeiden Sie Fäulnisbildung an der Unterseite.

Sorten

Vom Hokkaido-Kürbis existieren verschiedene Sorten, welche sich alle im Gewicht, Aussehen und Geschmack unterscheiden. Zu den beliebtesten Zuchtformen gehören:

  • „Maina di chioggia“: Kann ein Gewicht von bis zu 8 Kilogramm erreichen. Abhängig von den Standortbedingungen können Sie die Kürbisse dieser Hokkaido-Sorte zwischen 4 und 8 Monaten einlagern.
  • „Red Kuri“: Auch als „Uchiki Kuri“ bekannt, ist die wohl weit verbreitetste Hokkaido-Sorte in heimischen Gärten und Supermärkten. Der Kürbis besitzt ein orangefarbenes Fruchtfleisch und eine markant rote Außenschale. Der Geschmack ist nussig-süß und leicht mehlartig.
  • „Kuri Kabocha“ Dieser grüne Kürbis weist eine leicht gerippte Oberfläche auf und besitzt ein leuchtend gelbes Fruchtfleisch. Das Gewicht beträgt etwa 2 bis 3 Kilogramm.
  • „Yukigeshou“: Eine dekorative Sorte mit einer grau-marmorierten Schale. Aromatisches und festes Fruchtfleisch.

Fazit

Hokkaido-Kürbisse sind eine vielseitige und gesunde Leckerei. Das vitaminreiche Gemüse ist nicht nur einfach in der Zubereitung, sondern lässt sich ohne größeren Aufwand auch im eigenen Garten kultivieren. Eine der wichtigsten Voraussetzungen für eine ertragreiche Ernte ist jedoch ein hoher Nährstoffgehalt des Bodens. Ersparen Sie sich das lästige Aufbereiten des Erdreichs und die regelmäßige Zufuhr von Kunstdünger, indem Sie die Hokkaidogewächse direkt auf dem Kompost pflanzen.

Wissenswertes zum Hokkaidokürbis in Kürze

Sorten

  • Roter Hokkaido mit dem Namen Red Kuri
  • Grüner Hokkaido Sweet Mama
  • Grüner Hokkaido Nutty Delicia
  • Hokkaidokürbis Maina di chioggia

Die ersten drei Hokkaidosorten wiegen alle zwischen 1,5 und 2 Kilogramm während der Hokkaidokürbis Maina di chioggia bis zu 8 Kilogramm wiegen kann. Zudem unterscheiden sich die Sorten des Hokkaidokürbisses in ihrer Lagerzeit. Der Hokkaidokürbis Red Kuri kann 5 Monate, der Hokkaidokürbis Nutty Delicia 4 bis 6 Monate und der Maina di chioggia 4 bis 8 Monate gelagert werden, während der Hokkaidokürbis Sweet Mama ganze 12 Monate gelagert werden kann.

Der Hokkaidokürbis stammt, wie es der Name schon verrät, von der japanischen Insel Hokkaido. Er gehört zu den essbaren Kürbissorten und hat ein durchschnittliches Gewicht von 1,5 bis 2 Kilogramm.

Verwendung

  • Im Gegensatz zu anderen essbaren Kürbissorten kann der Hokkaidokürbis mit Schale gekocht und anschließend mit Schale verzehrt werden.
  • Sein Geschmack ist leicht nussig und die Konsistenz des Fruchtfleisches ist fest.
  • Der Hokkaido kann in herzhaften Speisen wie Gratins und Suppen verwendet werden, aber auch roh verzehrt werden.
  • Vor der Zubereitung sollte man die Kerne aus dem Fruchtfleisch des Hokkaidokürbisses entfernen, da diese nicht genießbar sind.

Aussaat

  • Die Aussaat des Hokkaidokürbisses erfolgt im Monat Mai nach den Eisheiligen
  • Diese Kürbissorte kann wie alle anderen essbaren Kürbissorten durch Frost Schaden nehmen.
  • Um die Pflanze zur Zucht des Hokkaiodkürbisses anzuzüchten, sollte man einen Torfquelltopf oder, falls nicht vorhanden, eine Multitopfplatte verwenden.
  • Diese Anzuchtmaterialien können samt der Pflanze in die Erde gesetzt werden und das Wurzelwerk der Hokkaidokürbispflanze bleibt somit unbeschädigt.

Anbau und Pflege

  • Nach rund ein bis zwei Wochen nach der Anzucht kann man die Hokkaidokürbispflanzen draußen einpflanzen.
  • Wie bereits erwähnt, sollte die Umpflanzung nach draußen erst nach den Eisheiligen durchgeführt werden.
  • Bei der Pflanzung des Hokkaidokürbisses ist es wichtig, dass zwischen jeder Pflanze rund ein bis eineinhalb Meter Platz ist.
  • Die Pflanzen müssen genug Licht bekommen und ihr Wurzelwerk muss sich ungehindert ausbreiten können. 
  • Der beste Pflanzgrund für den Hokkaidokürbis ist Kompost. Der Humus gewährleistet die optimale Nährstoffversorgung für den Kürbis.
  • Zudem sollte man darauf achten, dass der Hokkaidokürbis während seines Wachstums immer genug Sonnenlicht und Wasser bekommt.
  • Die Erde sollte immer leicht feucht sein.
Tipp:

Hat man keinen Komposthaufen zur Pflanzung von Hokkaidokürbissen zur Verfügung, kann man die Kürbispflanzen auch in einem Beet setzten. In diesem Fall muss die Erde aber zusätzlich mit Gartenkompost gedüngt werden, damit für die Hokkaidokürbisse die notwendige Nährstoffversorgung gewährleistet ist.

Ernte

  • Die Ernte der Hokkaidokürbisse erfolgt in den Monaten September bis Dezember.
  • Ob ein Hokkaidokürbis reif ist, kann man durch den Klopftest herausfinden.
  • Klopft man auf die Schale des Hokkaidokürbisses und es erklingt ein hohles Geräusch, weiß man, dass der Kürbis reif ist.
  • Die Lagerung der Hokkaidokürbisse sollte, wie bei allen anderen Kürbissorten auch, an einem kühlen und trockenen Ort erfolgen.
  • Die Temperatur des Lagerraumes sollte dabei zwischen 10 und 13 °C liegen und nicht tiefer oder höher sein.
  • Zudem sollte man die Hokkaidokürbisse auf Holpaneelen lagern. Hokkaidokürbisse kann man rund 4 bis 6 Monate lagern.
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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