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Muskatkürbis – Anbau und Pflege der essbaren Kürbissorte

Muskatkürbis

Schon seit mehreren hundert Jahren werden in unseren Gärte Kürbisse angebaut. Im Laufe der Zeit kamen immer neue, schmackhafte Sorten dazu. Einer davon ist der Muskatkürbis, der mit seinem festen Fleisch, seiner guten Haltbarkeit und dem angenehmen Geschmack den ganzen Winter über für frische Gerichte sorgt. Er ist einfach anzubauen und benötigt nur wenig Pflege, lohnt die kleine Mühe aber mit reicher Ernte. Wir geben Ihnen hier einige Ratschläge, wie Sie den Muskatkürbis leicht im eigenen Garten kultivieren können.

Video-Tipp

Standort und Boden

Kürbisse gedeihen in fast jedem Boden, am besten ist es jedoch, ihn in lockeren, durchlässigen Boden zu pflanzen. Eine sonniger, bis halbschattiger Platz erweist sich als ideal. Nährstoffreicher Boden ist von Vorteil, aber keine Bedingung. Dann kann mit Kompost nachgeholfen werden. Einen speziellen Dünger benötigt der Muskatkürbis nicht. Wärme ist ebenfalls ein wichtiges Kriterium für die Kultivierung von Muskatkürbissen. Falls es kühler als 12° Tagestemperatur wird, empfiehlt sich für die jungen Pflanzen eine Tunnelfolie, um das Wachstum nicht zu behindern. Sie kann entfernt werden, sobald es am Tag dauerhaft mehr als 15° warm wird, spätestens jedoch dann, wenn die ersten Blüten erscheinen, um den Insekten den Zugang zu ermöglichen.

Kürbisse generell benötigen viel Wasser, da macht der Muskatkürbis keine Ausnahme. Achten Sie also darauf, das der Boden nicht austrocknet. Staunässe ist allerdings auch nicht angenehm, sorgen Sie für eine lockere Bodenstruktur. Sobald die Pflanzen herangewachsen sind, etwa Mitte bis Ende Juni, kann gemulcht werden. Dadurch muss weniger gegossen werden, außerdem hilft der Mulch später, die heranwachsenden Früchte trocken zu halten. Das verhindert, besonders bei später schweren und großen Früchten, dass in regnerischen Sommern Fäulnis einsetzt.

Tipp:

Achten Sie schon beim Aussäen darauf, dass die Pflanze später ausreichend Platz zur Verfügung hat. Pro Kürbispflanze rechnet man im Schnitt mit gut einem Quadratmeter, eher etwas mehr, weniger sollte es nicht sein.

Aussaat und Pflege

Idealerweise wird der Muskatkürbis Ende April bis Anfang in den Garten gesät. Man kann auch junge Pflanzen im Anzuchttopf vorziehen, dann werden die Sämlinge pikiert. Draußen ausgesäte Pflanzen sollten etwa drei Wochen nach der Keimung pikiert werden. Bei der Aussaat werden bis zu drei Samen in ein Loch gegeben, nur die kräftigste Pflanze bleibt nach der Keimung übrig. So nehmen sich die Gewächse nicht gegenseitig Platz, Wasser und Nährstoffe weg. Sobald die Pflanze herangewachsen ist und sich ausbreitet, lohnt es sich, den Haupttrieb zu beschneiden. Pro Pflanze sollten nicht mehr als zwei bis drei Früchte heranreifen, so dass es prächtige, große und qualitativ gute Früchte gibt. Entfernen Sie zu Anfang regelmäßig auftretendes Unkraut, so dass keine Nährstoffe und kein Wasser verloren gehen.

  • halten Sie ausreichend Abstand zwischen den Pflanzlöchern, 50 bis 80 cm sollten es sein
  • nach der Aussaat großzügig wässern, Staunässe vermeiden, damit die Samen nicht faulen
  • achten Sie beim Gießen darauf, dass weder Blätter noch Früchte nass werden, gießen Sie direkt am Boden
  • um große Früchte vor Fäulnis oder Schädlingsbefall zu schützen, kann ein Holzbrett untergelegt werden
  • gießen Sie ruhig täglich, Muskatkürbisse benötigen viel Wasser
  • gießen Sie abends, so kann die Pflanze über Nacht das Wasser aufnehmen, es verdunstet dann nicht in der Sonne

Krankheiten und Schädlinge

Kürbispflanze

Nicht nur wir Menschen mögen den Muskatkürbis, im Garten wandern auch die Schnecken mit Vorliebe zu den aromatischen Gewächsen. Um dem vorzubeugen, sollten Sie die Pflanzen regelmäßig auf Schneckenbefall untersuchen. Falls die Schädlinge auftauchen, sollten sie sofort abgesammelt werden. Bei größeren Populationen können Sie einen Schneckenzaun errichten, der die Tiere dauerhaft fern hält. Der Einsatz von chemischen Mitteln sollte grundsätzlich unterbleiben, um die Inhaltsstoffe nicht in die Kürbisse gelangen zu lassen. Ein anderes Problem können Blattläuse sein, die die Blätter und Stiele befallen. Da der Muskatkürbis jedoch ein kräftiges Gewächs ist, dürfte ihm ein solcher Befall nichts viel ausmachen. Sind die Pflanzen noch jung, genügt ein kräftiges Absprühen mit einem scharfen Wasserstrahl. Sobald bereits Früchte vorhanden sind, sollte das unterbleiben, um Fäulnis zu verhindern. Als Krankheiten können sich Mehltau und Blattbräune zeigen, beides sind Pilzerkrankungen, die nur bei starkem Befall mit Fungiziden bekämpft werden sollten. Um diese Krankheiten zu vermeiden, lässt sich durch ausreichenden Platzabstand und das Gießen von unten bereits vorbeugen. Gekürzte, kräftige Pflanzen können sich gut gegen Schädlinge und Krankheiten wehren.

  • einen Tee aus zwei Knoblauchzehen und einem halben Liter Wasser mit der Sprühflasche gegen den Mehltau aufbringen
  • Milch ist ebenfalls gegen Mehltau wirksam, die Mikroorganismen bekämpfen den Pilz, 1 Teil Wasser und 8 Teile Milch, nicht in der prallen Sonne benutzen
Tipp:

Meist treten die Pilzerkrankungen erst im Spätsommer auf, so dass sie keine Auswirkungen auf die Früchte selbst haben. Die Behandlung mit Hausmitteln schadet den Früchten nicht und kann bei Bedarf wöchentlich wiederholt werden.

Ernte und Aufbewahrung

Muskatkürbisse werden im Herbst, fünf bis sechs Monat nach der Aussaat, geerntet. Sie sind in der Regel Mitte bis Ende September reif, doch man sollte sie erst dann pflücken, wenn Laub und Stiele trocken sind. Beim Ernten sollten die Früchte besonders vorsichtig behandelt werden, wenn sie für die längere Lagerung vorgesehen sind. Jedes Anstoßen kann zu einer Verletzung der Schale führen, wodurch Fäulnis oder Schimmel entstehen könnten.

  • lagern Sie nur ganze Kürbisse an einem trockenen Ort, die Temperatur sollte zwischen 12 °C und 18 °C liegen
  • kontrollieren Sie lagernde Muskatkürbisse wenigstens alle 14 Tage auf Unversehrtheit
  • sollte der Stiel nicht mehr fest und holzig sein, könnte der Kürbis von innen faulen
  • beim Lagern sollten sich die Früchte nicht gegenseitig berühren
  • niemals direkt auf dem Boden lagen, eine kleine Palette sorgt für Luftzufuhr auch von unten

Fazit

Die leckeren Muskatkürbisse aus dem eigenen Garten sorgen den ganzen Winter über für wohlschmeckende Suppen, Aufläufe, Kuchen und vieles mehr. Die aromatischen Früchte können ohne großen Aufwand im eigenen Garten kultiviert werden und sind monatelang haltbar, so dass man sich mit der Verarbeitung Zeit lassen kann. Der leichte Anbau und die unkomplizierte Pflege machen den Muskatkürbis zu einem Muss für alle, die den guten Geschmack der gesunden Früchte zu schätzen wissen.

Wissenswertes zum Muskatkürbis in Kürze

  • Der Muskatkürbis hat eine leichte Geschmacksnote nach Muskatnuss. Dies verleiht ihm auch seinen Namen.
  • Der Muskatkürbis ist neben dem Gartenkürbis und dem Hokkaidokürbis einer der beliebtesten Kürbissorten auf dem deutschen Markt.
  • Mit einem Gewicht von bis zu 40 Kilogramm pro Stück ist der Muskatkürbis auch einer der größten Kürbissorten.
  • Die Farbe seiner Schale variiert zwischen einem dunklen Grün, Orange und Braun.

Anbau

  • Der Platz der Aussaat sollte neben viel Sonnenlicht, warm und windgeschützt sein.
  • Zudem sollte die Aussaat auf einem Komposthaufen durchgeführt werden, da dort der Humus genügend feucht ist und die nötigen Nährstoffe liefert.
  • Die Samen für dem Anbau sollte man in Baumarkt oder im Gartencenter oder in speziellen Onlineshops kaufen.
  • Die Kürbiskerne von bereits geernteten Muskatkürbissen eignen sich durch ihre Beschaffenheit nicht für den erfolgreichen Anbau von Muskatkürbissen.
  • Für die Zucht kann man die Bestäubung der weiblichen Blüten auch mit einem Pinsel selbst vornehmen.
  • Die Aussaat erfolgt zunächst im Monat April in einem Gefäß.
  • Ab Mai kann man die kleinen Pflanzen dann mit einem Abstand von jeweils rund eineinhalb Metern Abstand voneinander einpflanzen.
  • Die Pflanzung der Pflanzen des Muskatkürbisses sollte aber auf jeden Fall erst nach den Eisheiligen geschehen!
  • Für die Pflege der Aussaat reichen regelmäßiges Gießen und die Versorgung der Muskatkürbispflanze mit Nährstoffen.

Auspflanzen

  • Wichtig bei der Aussaat der jungen Kürbispflänzchen ist, dass die Wurzeln und Triebe nicht beschädigt werden.
  • Die Triebe sollten, sofern sie eine Länge ab 60 cm erreicht haben bzw. sich bereits der vierte Blattansatz herausbildet, gekürzt werden.
  • Wenn sich die Kürbisfrucht des Muskatkürbis herausbildet, hat die Kürbispflanze einen erhöhten Wasserbedarf.
  • Wer eine große Kürbisfrucht züchten möchte, sollte darauf achten, dass die Ranke, an der sich die Frucht bildet, im Schatten liegt.
  • Außerdem sollte man an jedem Trieb nur eine Blüte wachsen lassen und die übrigen schneiden.
  • Kleinere Muskatkürbisse kann man züchten, indem man den Haupttrieb immer stutzt, wenn das fünfte bzw. sechste Blatt herausgewachsen ist.
  • Grundsätzlich sollte man nach rund acht Fruchtansätzen alle weiteren weiblichen Blüten von der Pflanze trennen.
  • Bei starker Sonneneinstrahlung kann man die Muskatkürbisfrüchte mit feuchten Tüchern abdecken. Dadurch verhindert man Risse in der Schale.

Ernte

  • Um zu prüfen, ob die Muskatkürbisse reif sind, klopft man einfach auf die Schale der jeweiligen Frucht. Klingt das Geräusch hohl, ist der Kürbis reif.
  • Die Ernte des Muskatkürbisses erfolgt spätestens Anfang November. Man sollte darauf achten, dass die Muskatkürbisse keinen Frost abbekommen.
  • Nach der Ernte wird der Muskatkürbis zunächst für fünf bis sieben Tage an einem warmen Ort, zum Beispiel in einem Heizungskeller, lagern.
  • Sofern die Schale unbeschädigt geblieben ist, lagert man die Muskatkürbisse danach bei 10 bis 13 °C an einem kühlen, trockenen Ort auf einer Holzpalette.
  • Der Muskatkürbis kann an dieser Stelle unter gleichbleibenden Temperaturbedingungen vier bis sechs Monate gelagert werden.
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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