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Dill im Garten anpflanzen – Tipps zur Pflege

Dill kennen viele nur aus leckeren Gerichten. Dabei kann das Gurkenkraut, wie der Dill auch genannt wird, noch einiges mehr als nur gut schmecken. Er schreckt eine Vielzahl von Schädlingen ab, hält den Boden tiefgründig locker und sieht dazu auch noch dekorativ aus. Was nach der Ernte nicht in der Küche verwendet wird, kann also durchaus zum Teil eines Blumenstraußes werden. Die zahlreichen Vorteile gehen beim Anbau des Dills im Garten durchaus nicht mit einem hohen Pflegeaufwand einher. Im Gegenteil.    

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Geeignete Sorten

Als beliebtes Würzkraut gibt es den Dill mittlerweile in zahlreichen Sorten. Davon sind jedoch durchaus nicht alle für die Kultur im Freiland geeignet. Empfehlenswert sind jedoch die Folgenden:

  • Dill Tetra
  • Dill Bouquet
  • Dill Dukat
  • Dill Vierling
  • Dill Hercules

Dennoch muss beachtet werden, dass auch diese Dill Sorten lediglich für den einjährigen Anbau geeignet sind.

Standort

Soll Dill erfolgreich angepflanzt werden, kommt es vor allem auf den richtigen Standort an. Dieser muss für das Gurkenkraut vor allem sonnig und warm sein. Es schadet dem Ertrag auch nicht, wenn der Pflanzplatz vor Wind geschützt liegt. Günstig ist vor allem volle Sonne, also die Südseite. Osten und Westen können sich ebenfalls eignen, wenn diese nicht zusätzlich beschattet sind und wenigstens drei Stunden Sonnenlicht zu bieten haben.

Zudem sollte bei der Wahl des Standorts natürlich auf den Platzbedarf geachtet werden. Die meisten Dill Sorten werden zwar lediglich 20 bis 30 Zentimeter im Durchmesser erreichen, können jedoch 75 Zentimeter oder höher werden. Gerade in kleinen Beeten mit dichtem Anbau und deutlich niedrigeren aber ebenfalls sonnenliebenden Pflanzen kann das problematisch werden. Bei der Planung müssen die Ausmaße also einkalkuliert werden. Alternativ ist die Wahl einer eher kompakten und niedrigen Dill Sorte, wie beispielsweise der Topfdill Delikat, angeraten. Diese sind zwar meist etwas empfindlicher, können aber ebenfalls im Garten angepflanzt werden.

Substrat

Bei der Wahl des Substrats ist der Dill schnell und einfach zufrieden zu stellen. Frische Gartenerde, Balkonerde oder Kräutererde können verwendet werden. Wichtig ist in jedem Fall, dass der Boden locker und leicht kalkhaltig ist. Substrat mit saurem pH-Wert ist also ungünstig.

Tipp:

Ob das Beet für den Dill Anbau geeignet ist oder nicht, kann durch einen einfachen Test festgestellt werden. Entsprechende Indikator-Streifen finden sich dazu im Handel.

Anbau vorbereiten

Wird Dill direkt in einem Beet im Freiland angebaut, ist ein wenig Vorbereitung nötig. Diese beschränkt sich in der Regel darauf, die Erde bei Bedarf durch Umgraben aufzulockern und ihr gegebenenfalls etwas Sand für einen verbesserten Wasserablauf beizumengen. Auch eine kleine Gabe von gut verrottetem Kompost zur Anreicherung mit Nährstoffen empfiehlt sich. In Bezug auf die Vorbereitung der Samen ist der Aufwand noch geringer. Diese werden vor der Aussaat lediglich gut mit kühlem Wasser abgespült. Ein Vorkeimen außerhalb des Beets ist hingegen nicht sinnvoll. Der Grund hierfür findet sich in der Empfindlichkeit der Dill Pflanze. Bereits das Pikieren, also Entfernen der schwächsten Keime, um das Wachstum der Stärkeren zu begünstigen, verträgt das Gurkenkraut in vielen Fällen nicht oder nur schlecht.

Dill - Gurkenkraut - Aanethum graveolens

Das anschließende Aus- beziehungsweise Umpflanzen geht bei diesem Gewächs ebenfalls meist mit einigen Verlusten einher. Besser ist es daher, die Aussaat direkt im Beet durchzuführen und auf das Vorkeimen zu verzichten.

Anpflanzung

Dill anzupflanzen ist an sich einfach. Dennoch sollte gerade bei der Gestaltung des Beets und der Aussaat auf das richtige Vorgehen und einige entscheidende Faktoren geachtet werden. Die folgende Anleitung hilft dabei:

  1. Der richtige Zeitpunkt für die Dill Aussaat ins Freiland ist gekommen, wenn nicht mehr mit Frost zu rechnen ist und die Temperaturen durchgängig bei mindestens 15 °C liegen. Vor Mai oder Juni muss in der Regel also nicht damit begonnen werden.
  2. Das Beet wird wie obig beschrieben aufgelockert und der Boden eventuell mit Sand und Kompost zum idealen Substrat gemischt.
  3. Die Samen werden für einige Minuten in kühlem Wasser eingeweicht oder aber gründlich abgespült.
  4. Die Aussaat erfolgt mit jeweils zwei bis drei Samen pro Stelle. Dabei ist innerhalb der Reihe ein Abstand von jeweils 20 bis 30 Zentimeter einzuhalten. Zwischen den Reihen sollten für eine einfache Kultur und Ernte 50 Zentimeter Platz bleiben.
  5. Die Samen werden etwa zwei Zentimeter tief eingesetzt oder aber mit einer entsprechenden Schicht Erde bedeckt.
  6. Der Boden wird schwemmend gewässert, damit die Samen in der Erde quellen können. Staunässe ist dennoch zu vermeiden.

Bis zur Keimung vergehen für gewöhnlich zwei bis vier Wochen, dazu muss die Außentemperatur jedoch mindestens 15 und maximal 30 °C betragen und der Boden fortlaufend feuchtgehalten werden. Auch muss aufkommendes Unkraut zeitnah entfernt werden, da dieses anfangs noch zur bedrohlichen Konkurrenz des Dills werden kann.

Tipp:

Haben die Dillpflänzchen eine Höhe von etwa zehn Zentimetern erreicht, sollte eine Schicht Mulch auf dem Beet ausgebracht werden. Diese verhindert ein erneutes Auftreten von Unkraut und hält den Boden länger feucht. Der Pflegeaufwand wird also gleich auf zweifache Art verringert.

Pflanznachbarn und Abwehr von Schädlingen

Dill verträgt sich mit beinahe jeder anderen Pflanze. Die Ausnahmen sind:

  • Kümmel
  • Fenche
  • Kresse
  • Basilikum
  • Kartoffeln
  • Zuckermais
  • Liliengewächse

Dill kann aber nicht nur neben eine große Anzahl anderer Gewächse gepflanzt werden, er sollte es sogar. Das süßliche und dennoch würzige Aroma des Gurkenkrauts hält zahlreiche Schädlinge fern. Darunter:

  • Kohlweißling
  • Möhrenfliege
  • Zwiebelfliege
  • Schnecken

Eine Nachbarschaft zu besonders von diesen Parasiten gefährdeten Gewächsen bringt also gleich doppelten Nutzen. Am besten wird der Dill dazu zwischen anderen Arten angepflanzt.

Tipp:

Der Dill selbst ist recht anfällig gegen Blattläuse, unter denen er schnell und stark leidet und die große Teile des Ertrags unbrauchbar machen können. Wird hier und da Lavendel zwischen dem Dill angepflanzt, kann eine derartige Bedrohung vermieden werden.

Anbaufolge

Dill ist nicht nur Kümmel und Co. ein schlechter Nachbar, sondern auch mit sich selbst unverträglich. Beim Dill Anbau ist daher zu beachten, dass ein jährlicher Wechsel des Standorts erfolgen muss. Eine Pause von zwei Jahren pro Beet reicht für gewöhnlich bereits aus.

Gießen

Der Dill benötigt viel Wasser und eine stets leicht feuchte Erde. Dennoch verträgt er nasse Wurzeln nicht. Staunässe darf daher niemals auftreten, ausgetrocknetes Substrat jedoch ebenfalls nicht. Wie bereits erwähnt, verringert eine Mulchschicht den Gießaufwand erheblich. Zudem ist der Dill auch hier unkompliziert, da sowohl hartes als auch weiches Wasser zum Gießen verwendet werden kann.

Tipp:

Hin und wieder mit Teichwasser – sofern dieses frei von chemischen Zusätzen ist – gießen. Diese Maßnahme ist zugleich eine leichte Düngung.

Düngen

Eine Düngung des Dills ist gar nicht notwendig, allerdings können kleine Gaben von gut verrottetem Kompost erfolgen. Gerade bei mehreren Aussaaten pro Saison empfiehlt sich die zusätzliche Zufuhr von Nährstoffen.

Ernte

Zur Ernte bereit ist der Dill, wenn er wenigstens zwanzig Zentimeter bemisst. Abgeschnitten und verwendet werden die jungen, frischen Spitzen.

Vermehren

Blüht der Dill und bilden sich Dolden, muss lediglich auf deren Braunfärbung gewartet werden. Zu diesem Zeitpunkt können die Dolden abgeschnitten und die Samen aus ihnen entfernt werden. Dunkel, trocken und kühl gelagert überstehen diese den Winter problemlos. Ganz im Gegensatz zu den Dill Pflanzen, da diese einjährig und nicht frosthart sind.

Dill im Einsatz als Aromawunder

  • Das meiste Aroma enthält Ihr Dill, wenn er bereits blüht und Sie ihn nach einigen Sonnentagen ernten.
  • Wenn Sie den Dill zu gekochten Speisen geben möchte, wird er erst ganz zum Schluss zugefügt, damit sein prägnantes, aber zartes Aroma nicht durch langes Kochen leidet.
  • Ein Überschuss an frischem Dill kann auch sehr gut in Öl konserviert werden, oder Sie mischen ihn in eine kräftige Dillbutter, die Sie in den nächsten Tagen als “Kräuterkur auf dem Butterbrot” genießen.
  • Sie können zu viel Dill weiter nutzen, um einen Lachs zu beizen (oder eine Lachsforelle oder Thunfisch oder einen anderen Fisch mit festem Fleisch), im klassischen “Graved Lachs”-Rezept ist Dill eine der Hauptzutaten.

Fazit

Dill im Garten anzupflanzen ist sehr leicht und gleich mit mehreren Vorteilen verbunden. Abwehr von Schädlingen, Optik und kulinarische Bereicherung sind schnell und einfach durch die Dill Pflanzen zu erzielen – damit ist das würzige Kraut auch ideal für alle Neulinge in der Pflanzenkultur.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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