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Oregano anbauen – Pflege, Ernte und Überwintern

Oregano (Origanum vulgare) oder auch wilder Majoran und Dost genannt, bringt als italienisches Nationalgewürz mediterranes Flair in manche Speise. Breitet sich die dekorative Pflanze mit ihrem würzigen Charakter aus, präsentiert sie sich in einem dichten Busch, der während der Blütezeit von Juli bis August mit zahllosen rosa- und violettfarbenen Blüten punktet.

Die Pflege der duftenden Gartenstaude gestaltet sich leicht, wenn die optimalen Anforderungen an Standort, Bodenbedingungen, Gießen und das richtige Überwintern beachtet werden.

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Bekannte Unterarten

Oregano wächst in allen gemäßigten und warmen Breiten. Allerdings gibt es diverse Unterarten, die nicht nur in Italien vorkommen. Die bekanntesten Arten sind:

Mexikanischer Oregano

  • botanischer Name: Poliomintha longiflora
  • reichblühender Strauch
  • in Mexico und Texas beheimatet
  • intensives Aroma mit Pfeffernote
  • kann als Kübelpflanze kultiviert werden

Griechischer Oregano

  • botanischer Name: Origanum vulgare subsp. hirtum
  • heimisch in der Provence Südfrankreichs und Italien
  • Gewürz-, Nektar- und Duftpflanze
  • sonniger Standort, kalkhaltiger Boden
  • winterhart

Italienischer Oregano

  • botanischer Name: Origanum x majoranicum
  • wird in Asien und Europa angebaut
  • Duftspender, Gewürzkraut und grüne Strukturpflanze
  • im Kübel an sonnigen, warmen Standorten kultivieren
  • bevorzugt lehmig-sandigen und kalkhaltigen Boden

Standort / Boden

Aufgrund der Herkunft aus südlichen Gefilden liebt Oregano die Wärme und ist sonnenhungrig. Dementsprechend sollte der Standort gewählt werden. Möglich ist auch ein Platz im Halbschatten. Im Bezug auf den Boden gibt sich die mediterrane Pflanze mit normaler Gartenerde zufrieden. Ein trockener, kalkhaltiger und luftdurchlässiger Boden wirkt sich positiv auf das Wachstum und die Gesundheit der Kräuterpflanze aus. Ist das Substrat locker, wird das Wurzelwerk optimal mit Sauerstoff versorgt und überschüssiges Wasser läuft gut ab.

Um die Erde zu belüften, einfach Kies oder Sand untermischen. Mit Kokosfasern lässt sich das Substrat zusätzlich auflockern. Zusammen mit anderen Kräutern wie Lavendel, Rosmarin oder Thymian macht Origanum vulgare eine gute Figur im gemeinsamen Beet. Es gibt dagegen auch Gemüsesorten, die ähnliche Pflegeansprüche haben wie das beliebte Kraut. Geeignete Pflanznachbarn sind unter anderem.

  • Zwiebeln
  • Karotten
  • Tomaten
  • Lauch
  • Kürbis
Tipp:

Werden die Kulturen gemischt, fördert Oregano die Entwicklung, das Aroma und die Gesundheit der Gemüsesorten.

Gießen / Düngen

Auch beim Gießen wird deutlich, wie pflegeleicht Oregano ist. Allerdings reagiert er auf zu viel Feuchtigkeit empfindlich und Staunässe mag der südländische Gewürzstrauch auch nicht. Vor dem Gießen sollte darauf geachtet werden, dass die oberste Schicht vom Boden trocken ist. Hier hilft die Fingerprobe. Weil Oregano in seiner Heimat in den Sommermonaten mitunter anhaltende Trockenperioden und starke Hitze aushalten muss, übersteht er in unseren Breiten auch schon mal Gießpausen. Zum Gießen Regenwasser nutzen, da es nährstoffreicher ist als Leitungswasser. Ballen darf nie dauerhaft nass gehalten werden. Kübelpflanzen werden in der Regel einmal in der Woche gegossen. Als Faustregel gilt: Je mehr Blätter, desto häufiger gießen.

Oregano ernten - bester Zeitpunkt

Dünger wird beim Origanum vulgare sparsam eingesetzt. Im Kräuterbeet beschränkt sich die Düngegabe auf einmal im Jahr. Gedüngt wird im Frühjahr mit herkömmlichem Kräuterdünger, Gemüsedünger oder Kompost. Kübelpflanzen werden zusätzlich zwischen Juli und August erneut mit Nährstoffen versorgt.

Schneiden und Ernte

Das Wachstum von Oregano kann manchmal ziemlich ausarten. Damit nun eventuelle Pflanznachbarn nicht gestört werden, ist es wichtig, das südländische Gewürzkraut regelmäßig zu schneiden. Dazu wird er bis auf Handbreite über dem Boden zurückgeschnitten. Der Rückschnitt regt das Wachstum an. Innerhalb von kurzer Zeit treibt die Staude erneut aus. Auch während der Wachstumsphase kann man die Pflanze jederzeit einfach zurückschneiden. Mit der Blüte ist der Aromagehalt von Oregano am höchsten. Dies ist der beste Zeitpunkt, um ihn zu ernten. Zu diesem Zweck wird die Pflanze oberhalb der Verzweigung abgeschnitten. Die komplette Ernte empfiehlt sich nach der Blüte.

Überwintern

Oregano ist anpassungsfähig und ein wahrer Überlebenskünstler. Er kommt auch in den kalten Monaten mit extremer Kälte zurecht, da er auch in seiner Heimat oftmals kalten Wintern ausgesetzt ist. Allerdings richtet sich die Winter- und Frosthärte nach der jeweiligen Sorte. Außerdem benötigt das Gewürzkraut eine gewisse Anpassungsphase, um sich an extreme Winterkälte zu gewöhnen. Das macht es notwendig, bereits bei den ersten Nachtfrösten einen Winterschutz anzubringen. Als Schutz für Pflanze und Erde eignen sich Reisig, Vlies und Mulch, das um die Pflanze gehäuft wird. Bei Kübelpflanzen verhält es sich etwas anders. Da das Substrat keinen ausreichenden Winterschutz bietet, hilft es, Strohmatten oder ein Gartenvlies um den Kübel zu wickeln. Eine entsprechende Unterlage unter dem Kübel und ein windgeschützter Platz bieten zusätzlichen Schutz. Wird der Oregano auf der Fensterbank kultiviert, kann er stehen bleiben oder in einen kühleren Raum gebracht werden.

Tipp:

Im Winter nicht düngen, jedoch feucht halten und an frostfreien Tagen gießen.

Vermehren

Die mediterrane Pflanze kann bequem durch Teilung vermehrt werden. Dazu wird die Mutterpflanze im Frühjahr oder Herbst getrennt. Außerdem kann Oregano durch Samen und Stecklinge vermehrt werden.

Stecklinge

  • Schale oder Becher mit Loch am Boden bereitstellen
  • Blätter am langen abgeschnittenen Stängel entfernen
  • Krone am Stängel belassen
  • Stängel auf Unterlage legen und unter dem dritten Auge (Stelle, an dem das Blatt saß) von oben abschneiden
  • Schale oder Becher mit Kokosfasererde befüllen und Steckling einsetzen und gießen
  • Steckling erst umtopfen, wenn Wurzeln aus dem Gefäß ragen

Aussaat

  • Lichtkeimer
  • Samen auf geeignete Erde streuen und nicht abdecken
  • feucht halten
  • Keimzeit acht bis 14 Tage
  • ab Februar Vorzucht auf Fensterbank möglich
  • Aussaat im Freien erst nach den Eisheiligen

Krankheiten und Schädlinge

Oregano ist ziemlich robust und wenig anfällig gegenüber Schädlingen oder Krankheiten. Dennoch kann ein falscher Standort und Pflegefehler zum Welken und Absterben der Blätter führen. Mitunter kann es vorkommen, dass der Origanum vulgare von Zikaden und Blattläusen befallen wird.

Zikaden

  • an Blättern saugende Insekten
  • legen ihre Eier auf die Blätter
  • können die Pflanze mit Pilzsporen infizieren
  • Gelbtafeln einsetzen oder
  • betroffene Blätter besprühen, vor allem Unterseite
  • zum Besprühen Lösung aus Niemöl oder Essig-Essenz mit Wasser verdünnen

Blattläuse

  • Blüten und Blätter sind befallen
  • entfernen durch abkratzen oder abspülen
  • befallene Areale mit Schwamm und Spülmittellösung abwaschen
  • natürliche Hilfe bieten Marienkäfer

Häufig gestellte Fragen

Was tun gegen welke Blätter am Oregano?

Ein Verwelken der Blätter kann mitunter daran liegen, dass die Pflanze zu lange in feuchter oder nasser Erde stand. Es ist ratsam, den Erdboden austrocknen zu lassen und eine Bewässerungspause einzulegen. Vorbeugend immer erst dann gießen, wenn das Substrat gut abgetrocknet ist. Weiterhin ist ein kompletter Substratwechsel anzuraten.

Wie erklären sich braune Flecken auf den unteren Blättern?

Zum einen kann es an hohen Temperaturen im Sommer liegen und zum anderen kann das Gießen in der Mittagsonne zu Verbrennungen auf den Blättern führen. Hier empfiehlt es sich, alle braunen Blätter abzuschneiden. Die Pflanze treibt schnell wieder aus.

Wissenswertes zu Oregano in Kürze

Steckbrief

  • Höhe: 15-50 cm
  • Blütezeit: Juli bis August
  • Standort: Sonne-Halbschatten, trockenen und nahrhaften Boden

Verwendung

Man kann Origanum zu vielen Gerichten verwenden: Zu Salaten, Suppen, Saucen, Fleisch, Geflügel, Pizzen, Nudel-, Eiergerichten, Gemüsen, Hülsenfrüchten, Beilagen … Als Tee zubereitet wirkt er appetitanregend, entwässernd und schleimlösend.

Überwinterung

Beim Überwintern zeigt sich der im Sommer so wärmehungrige Oregano dagegen recht hart im Nehmen, er kennt auch aus seiner Heimat durchaus Winterkälte. Wenn eine Pflanze wie der Oregano, die sich nicht gleich beim leisesten Hauch von Kälte verabschiedet, bei uns erst einige Jahre im Garten überstanden hat, wird sie sogar einiges an Kälte aushalten, man hört von Dost-Pflanzen, die bis zu -20 °C überstanden haben. Sicher kann es nicht schaden, wenn Sie Oregano und Gartenboden durch eine Mulchschicht schützen.

Ernten und schneiden

  • Beim Oregano beginnt die Ernte erst, wenn er blüht, dann hat er den höchsten Aromagehalt.
  • Wenn Sie vorher schon Oregano brauchen, können Sie natürlich Einzelportionen abschneiden – am besten oberhalb einer Verzweigung.
  • Die Kompletternte direkt nach der Blüte wird dann viele kleine und höchst aromatische Blättchen enthalten.
  • Dieser Rückschnitt geht dann bis knapp eine Handbreit über den Boden, Sie können also durchaus ganze Zweige inklusive Blüte abschneiden.

Oregano konservieren

Oregano eignet sich sowohl zum Einfrieren, am besten in Eiswürfelbehältern mit etwas Wasser gefüllt, so können Sie einzelne Portionen entnehmen. Zum Trocknen können Sie gleich die kompletten Zweige zusammenbinden. Die kleinen Sträußchen sollten in einem luftigen und dunklen Raum langsam trocknen können, die Blüten können beim Würzen mit verwendet werden.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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