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Zwergmispel, Cotoneaster – Pflege, Schneiden und Vermehren

Zwergmispel (Cotoneaster)

Die Zwergmispel kann sowohl als prächtiger dunkelgrüner Teppich oder auch als buschiger Strauch mit attraktiven roten Früchten im Garten präsent sein. Fakt ist, dass diese Pflanze durch ihre kraftvollen Farben überzeugt, die zudem mit einigen Arten ganzjährig den Garten schmücken. Die Pflanze gehört botanisch zu den Rosengewächsen und ist insgesamt robust und anspruchslos in der Pflege und dem Standort – damit auch ein perfektes Anfängergewächs.

Die umfangreiche Gattung Cotoneaster, zu deutsch Zwergmispel,  vereint immer- und sommergrüne Sträucher sowie eine Reihe von kleinen Bäumen mit sehr unterschiedlicher Gestalt. Niederliegende und kriechende Formen kommen ebenso vor wie buschige und halbkugelige Sorten oder solche mit überhängenden Zweigen. Alle Arten treiben kleine rosafarbene oder weiße Blüten. Ihre Beliebtheit verdanken sie aber vor allem ihren auffälligen roten, beerenähnlichen Apfelfrüchten und ihrem bunten Herbstlaub. Wegen ihrer facettenreichen Wuchsform sind sie im Garten sehr vielseitig einzusetzen.

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Steckbrief

  • Höhe 0,1 – 4,5m
  • Blüte von Spätfrühling bis Hochsommer
  • Normaler Gartenboden
  • Sonniger Standort
  • Winterhart, teils immergrün, teils sommergrüne

Standort

Die Zwergmispel gehört insgesamt zu den eher robusten und widerstandfähigen Pflanzen. Deshalb akzeptiert sie auch ungünstige Standorte. Wird allerdings ein neuer Standort für diese Pflanze gesucht, dann sollte er sonnig sein, denn hier fühlt sich die Zwergmispel am wohlsten und dankt diesen Standort auch mit vielen Früchten und Blüten.

Die Pflanze fühlt sich aber auch im lichten Halbschatten wohl und blüht dort intensiv. Die kriechende Sorte ist in der Natur häufig an Böschungen auf Mauerkronen oder unter lichten Gehölzen zu finden. Im Garten schätzt die Zwergmispel ihren Standort auch im Steingarten – beispielsweise gemeinsam mit dem Sommerphlox und dem Mauerpfeffer.

An ihren Boden hat die Pflanze keine hohen Ansprüche. Besonders schön gedeiht die Zwergmispel aber auf einem wasserdurchlässigen, feuchtigkeitsspendenden und nährstoffreichen Substrat, das humos und locker in der Beschaffenheit ist.

Zum Einpflanzen kann wahlweise normale Gartenerde oder zur Auflockerung mit Sand versetzte Gartenerde genutzt werden.

  • robust, was den Standort angeht
  • besonders intensive Blüte an sonnigen Standorten
  • normale oder mit Sand versetzte Blumenerde reicht als Substrat aus

Umtopfen

Die Zwergmispel im Blumentopf sollte alle zwei Jahre umgetopft werden. Dieses Umtopfen sollte günstigstenfalls zum Anfang des Frühjahrs stattfinden, weil dann ein enormes Wurzelwachstum stattfindet, für das die Pflanze ausreichend Platz benötigt.

Während des Umtopfens sollten die Wurzeln gleich beschnitten werden, denn so lassen sich eine bessere Verzweigung des Wurzelsystems und damit eine bessere Versorgung der Pflanze erzielen.
Spätestens dann, wenn die Pflanze aufgrund ihrer enormen Wurzelbildung aus dem Pflanzgefäß herausdrängt, ist dringend eine Umtopfung in ein größeres Pflanzgefäß erforderlich.

Tipp:

Als besonders angenehm empfindet die Zwergmispel die Umtopfung, wenn ein Drittel der alten Erde mit neuem Substrat gemischt wird und die Pflanze in diese Mischung wieder eingesetzt wird.

Überwintern

Die Pflanze ist grundsätzlich winterhart und kann deshalb problemlos gerade als Beetpflanze mit entsprechender frostschützender Abdeckung überwintern. Ist die Pflanze eingetopft, dann sind Überwinterungstemperaturen zwischen 0 °C und 10 °C optimal. Perfekte Überwinterungsbedingungen haben Topfpflanzen im Gewächshaus. Soll die eingetopfte Zwergmispel draußen überwintern, dann ist es sinnvoll, die Pflanzschale in wärmenden Torf einzusetzen und die gesamte Oberfläche des Topfes mit einer etwa fünf Zentimeter dicken Schicht des Substrats abzudecken. Damit die Zwergmispel im Topf im Winter nicht austrocknet, sollte sie mit einer Plastikfolie abgedeckt werden, die auch gleichzeitig noch Schutz vor Frost bietet.

Gießen

Die Zwergmispel ist sehr anspruchslos – auch was die Bewässerung angeht. Innerhalb der Wachstumsphase sollte aber eine regelmäßige Versorgung mit Wasser stattfinden, um das Wachstum und auch die Blüte zu optimieren. Wichtig ist, dass die Pflanze erst dann gegossen wird, wenn das Substrat schon leicht angetrocknet ist. Gelegentliches komplettes Austrocknen des Wurzelballens stellt für die Pflanze aber kein Problem dar, wenn dies nicht zum Dauerzustand wird.

Viel empfindlicher als auch Trockenheit reagiert die Zwergmispel auf zu starke Bewässerung und Staunässe. In diesem Fall kann es nämlich zu einem Verfaulen der Wurzelballen kommen und letztlich zum kompletten Abfaulen der Wurzeln. Das gilt auch für die Wintermonate, in denen die Zwergmispel nur sporadisch gegossen werden sollte.

Tipp:

Gelegentliches Austrocknen fördert das Wurzelwachstum und tut der Pflanze sogar gut.

Düngen

Auch was die Düngung angeht, ist die Zwergmispel sehr anspruchslos. Von April bis September sollte die Pflanze einmal monatlich mit einem handelsüblichen Flüssigdünger oder aber mit Stäbchen oder Granulat gedüngt werden. Sehr gut ist ausgiebiges Mulchen der Pflanze mit Rasenschnitt im Frühjahr und Herbstlaub im Herbst, denn so kann verhindert werden, dass die Pflanze zu stark austrocknet.

  • Düngung mit handelsüblichem Flüssigdünger einmal monatlich oder mit Stäbchen
  • Mulchen im Frühjahr mit Rasenschnitt, im Herbst mit Laub sehr empfehlenswert

Schneiden

Als Pflegemaßnahme kann ein regelmäßiger Schnitt sehr gut sein und besonders die Sorte der Bodendecker der Zwergmispel vertragen auch einen radikalen Schnitt sehr gut. Empfehlenswert ist ein Schnitt in Höhe und Breite, denn gerade ältere Pflanzen neigen zur Seitenbezweigung und treiben hier besonders intensiv aus.

Der Zeitpunkt des Schnitts ist von der Art abhängig. Laub abwerfende Arten der Zwergmispel sollten im Winter beschnitten werden während immergrüne Gewächse ihren Schnitt eher im Frühjahr erhalten sollten, weil dann später die Ausbildung von Blüten und Früchten optimaler verläuft. Bei einer heckenartigen Art sollte der Schnitt wiederum im August stattfinden.

Optimal verläuft bei allen blühenden Arten der Rückschnitt, wenn die Schere direkt über der Knospe, die nach außen weist, angesetzt wird. Dabei sollte die Schere schräg zum Zweig gehalten werden. Die Schnittkerbe und die Knospe sollten einen Abstand von einem halben bis einem Zentimeter aufweisen. Dazu ist es wichtig, abgestorbene Zweige zu entfernen. Auch dicht zueinander stehende oder sich überkreuzende Triebe sollten entfernt werden.

Vermehrung

Die Vermehrung der Zwergmispel kann durch die Aussaat reifer Beeren, Vermehrung durch Absenker, durch Ableger, die im Spätherbst entnommen werden oder durch Stecklinge von halbausgereiften Trieben bei laubabwerfenden Arten oder ausgereiften Trieben bei immergrünen Pflanzen stattfinden. Einfacher ist aber in jedem Fall der Kauf von Jungpflanzen im Handel, wobei die Jungpflanzen vor dem Einsetzen eine halbe Stunde in dickflüssigen Schlamm eingetaucht, danach in Erde eingesetzt und zur Optimierung der Wurzelbildung mit einer Plastikhaube abgedeckt werden.

  • Vermehrung zeit- und arbeitsaufwendig
  • Einpflanzung von Jungpflanzen aus dem Handel ist einfacher

Schädlinge und Krankheiten

Gelegentlich wird die Pflanze von Blattläusen, Sternrußtau oder Pilzen befallen. Dann hilft nur eine Behandlung mit chemischen Pflanzenschutzmitteln, wenn der Befall mäßig ausfällt. Bei starkem Befall sollte die Pflanze zur Vermeidung des Übergriffs auf noch gesunde Pflanzen entfernt werden. Bei passender Pflege ist der Schädlingsbefall aber sehr selten.

Beliebte Arten

Die Zwergmispel Cotoneaster congestus ist ein immergrüner Zwergstrauch von etwa 0,2m Höhe. Er trägt winzige hellgrüne Blätter und im Frühsommer kleine rosa Blüten. Im Herbst erscheinen rote Beeren.

Cotoneaster conspicuus, ebenfalls immergrün, bildet ein dichtes Geflecht aus überhängenden Zweigen. Er wird bis zu 2m hoch. Unter den weißen Blüten verschwinden die kleinen, glänzend dunkelgrünen Blätter fast völlig. Im Herbst nehmen Apfelfrüchte in leuchtendem Rot ihren Platz ein. Die Sorte Decorus eignet sich mit ihrem mattenförmigen Wuchs gut für Steingärten, sie wird nur etwa 0,5 – 0,9m hoch.

Cotoneaster dammeri ist ein immergrüner Spalierstrauch, der nur 0,1m hoch wird, jedoch eine Breite von 2,1m erreichen kann. Er besitzt kleine, glänzend dunkelgrüne Blätter, weiße Blüten und rote Apfelfrüchte. Die Art ist ein idealer Bodendecker für Böschungen.

Cotoneaster microphyllus, eine etwa 0,2m hohe, immergrüne Zwergmispel, kann 2,4m breit werden. Sie hat oberseits glänzend dunkelgrüne, unterseits graubehaarte Blätter. Im Spätfrühling und Frühsommer zeigen sich weiße Blüten, im Herbst zahllose scharlachrote Beeren.

Häufig gestellte Fragen

Was kostet die Gartenbepflanzung mit der Zwergmispel?

Die Pflanzen sind mit Stückpreisen zwischen etwa 1,20 Euro und 2,50 Euro relativ günstig, zumal sie stark wuchern und damit beispielsweise ein kleiner Steingarten mit wenigen Pflanzen ausgestattet werden kann.

Eignet sich die Zwergmispel im Garten, wenn Kinder da sind?

Sowohl in den Blüten und Blättern als auch in der Rinde der Zwergmispeln ist Prunasin enthalten. Bei der Aufnahme von 10 bis 20 Früchten kann es zu Brechdurchfall und Übelkeit kommen, zudem auch zu Lippenschwellungen und Brennen im Mund. Deshalb sollte diese Pflanze nur an für Kinder und Haustiere unzugänglichen Gartenbereichen eingesetzt werden.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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