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Hängekätzchenweide, Hängeweide: Standort, Pflege und Schneiden

Die Hängekätzchenweide (Salix caprea ‚Pendula‘) ist eine hängende Form der Salweide (Salix caprea) und eine ausschließlich männliche Weide. Ihre flauschigen, zart duftenden Blüten zeigt sie im März/April. Auf einem ca. 80 cm hohen, mitteldicken Stämmchen, oberhalb der Veredlungsstelle, sitzen die bogig überhängenden Triebe dieser Hängeweide. Die Pflanze kann je nach Stamm- und Veredlungshöhe, Wuchshöhen zwischen 100 und 200cm erreichen.

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Standortansprüche

Dieses elegante und sehr pflegeleichte Gehölz fühlt sich in der Sonne und im Halbschatten gleichermaßen wohl, bevorzugt aber dennoch möglichst sonnige Standorte mit mindestens vier Stunden Sonne pro Tag. Exemplare im Kübel sollten an einer vor Wind geschützten Stelle stehen, um zu verhindern, dass sie bei stärkerem Wind umkippen. Was die Ansprüche an die Beschaffenheit des Bodens angeht, bieten lockere und sandig-humose Böden die besten Wachstumsbedingungen.

Die Hängeweide (Salix caprea ‚Pendula‘) toleriert sowohl alkalische als auch leicht saure Böden. Generell sollte der Boden Wasser und Nährstoffe gut speichern können. Für eine Haltung im Kübel bieten sich handelsübliche Kübelpflanzenerde oder hochwertige Pflanz- oder Blumenerden an, die man mit etwas Sand oder Perlite anreichert.

Pflanzung

Im Garten

Die dekorative Hängeweide beansprucht nicht viel Platz, weshalb sie sich auch für kleinere Gärten oder Vorgärten sehr gut eignet. Gepflanzt werden kann sie in der Regel von März bis Oktober bzw. im Frühjahr und im Herbst, sofern der Boden frostfrei ist. Beste Pflanzzeit ist aber zwischen September und November. Dann ist der Boden noch warm, sodass sich die Wurzeln zügig ausbreiten und Fuß fassen können.

  • Vor dem Pflanzen den Ballen gründlich wässern
  • Während dessen ein Pflanzloch ausheben
  • Das sollte etwa doppelt so tief und breit sein wie der Ballen
  • Für optimale Startbedingungen, den Erdaushub mit Kompost oder Hornspänen mischen
  • Bei mehreren Exemplaren nicht zu dicht nebeneinander pflanzen
  • Zu dichte Pflanzung behindert die Weiden in ihrem Wuchs
  • Deshalb Pflanzabstände von 80 – 150 cm einhalten
  • Nun die Weide aus dem Topf nehmen
  • Die Wurzeln mit den Händen etwas auflockern
  • Anschließend in die Pflanzgrube setzen
  • In derselben Höhe wie zuvor im Topf pflanzen
  • Für besseren Halt beim Pflanzen einen Stützpfahl mit einsetzen
  • Die Weide mit einem Kokosstrick locker daran festbinden
  • Ist die Weide gut angewachsen, Stütze vorsichtig wieder entfernen

Sitzt die Pflanze in der Erde, füllt man mit Erdaushub auf, drückt die Erde fest und wässert das Ganze kräftig. Vor dem Wässern ist es sinnvoll, einen Gießrand um die Pflanze herum anzulegen, um zu verhindern, dass Gießwasser wegläuft. Eine Schicht Mulch auf dem Pflanzbereich schützt vor dem Austrocknen des Bodens.

Tipp:

Die Stütze sollte nach dem Einsetzen etwa 10 cm über die Krone des Bäumchens hinausragen. Beim Einsetzen ist insbesondere darauf zu achten, weder die Krone noch den Stamm zu beschädigen oder zu verletzen.

Im Kübel

Weide - Salix

Die Hängekätzchenweide kann auch im Kübel auf Balkon und Terrasse schöne Akzente setzen. Bei einer Kübelpflanzung sollte man zunächst auf ein ausreichend großes Pflanzgefäß achten. Mit einem Fassungsvermögen von mindestens 30 – 40 Litern bieten sie der Pflanze in den ersten Jahren genügend Platz. Auf den Kübelboden gibt man dann eine 5 – 8 cm dicke Schicht Drainagematerial, z.B. aus grobem Kies, Splitt oder Tonscherben, um einen guten Wasserablauf zu gewährleisten.

Um zu verhindern, dass sich Substrat und Drainage vermischen, bedeckt man den Kies mit einem dünnen Vlies. Anschließend füllt man einen Teil des Substrates auf und setzt die Pflanze mittig ein. Dann den Topf bis wenige Zentimeter unter den Rand mit Erde auffüllen, die Erde andrücken und wässern. Auch bei einer Kübelpflanzung ist das Einsetzen einer Stütze ratsam. In den ersten Wochen nach der Pflanzung sollte witterungsorientiert gegossen werden.

Tipp:

Bei der Hängeweide (Salix caprea ‚Pendula‘) sollte der Kübel praktisch mit der Pflanze mitwachsen. Folglich sollte man sie etwa alle 2 – 3 Jahre in ein größeres Gefäß umpflanzen, anderenfalls werden die Wurzeln irgendwann nicht mehr ausreichend mit Wasser und Nährstoffen versorgt und verkümmern.

Pflegeanleitung

Die Hängekätzchenweide wird in der Regel auf den Stamm einer normalen Weide veredelt bzw. aufgepfropft. Dadurch wächst der Stamm nur sehr langsam, während die Triebe mit den hübschen Kätzchen umso schneller, nahezu senkrecht nach unten wachsen und so irgendwann bis zum Boden hängen können. Das setzt jedoch ein Minimum an Pflege voraus.

Gießen

Grundsätzlich wird der Wasserbedarf einer ausgepflanzten Weide mit den natürlichen Regenmengen abgedeckt. Lediglich im Sommer, bei andauernder Hitze und Trockenheit sind zusätzliche Wassergaben erforderlich, um zu verhindern, dass der Ballen komplett austrocknet. Am besten gießt man eher selten, dafür aber durchdringend. Das regt die Pflanzen dazu an in tiefere, feuchte Bodenschichten vorzudringen, um auch längere Trockenperioden besser überstehen zu können. Weiden im Kübel müssen dagegen häufiger gegossen werden. Aufgrund des begrenzten Volumens im Topf trocknet das Substrat hier wesentlich schneller aus.

Düngen

Auch was den Bedarf an Nährstoffen betrifft, ist dieses Ziergehölz relativ anspruchslos. In der Regel reicht es aus, jeweils einmal im April und ein weiteres Mal im Juli einen Langzeitdünger zu verabreichen. Alternativ dazu kann auch einmal monatlich etwas reifer Kompost oberflächlich in den Boden eingearbeitet werden. In einem guten Gartenboden kann man gegebenenfalls auch komplett auf zusätzliche Düngergaben verzichten.

Etwas anders sieht es bei Kübelpflanzen aus. So wie in Pflanzgefäßen das Angebot an Wasser schnell zur Neige geht, sind auch die Nährstoffe deutlich schneller verbraucht, sodass regelmäßig gedüngt werden muss. Demzufolge sollte man die Pflanze von März bis August einmal im Monat mit einem Flüssigdünger versorgen.

Tipp:

Intensivdünger sind für Weiden allgemein nicht geeignet. Sie hätten einen zu schnellen Längenwuchs und eine Verkahlung der Pflanze zur Folge.

Überwintern

Da die Hängeweide zu den einheimischen Gehölzen gehört, kommt sie mit den hiesigen Wintern sehr gut zurecht. Dementsprechend sind auch im Garten ausgepflanzte Bäumchen gut winterhart, sodass auf einen Winterschutz meist verzichtet werden kann. Einzig und allein den Stamm sollte man, je nachdem wo er steht, vor Wintersonne schützen.

  • Stamm mit einem Vlies oder ähnlich durchlässigem Material vor Wintersonne schützen
  • Schutz der Krone ist nicht erforderlich
  • Pflanze verliert im Winter all ihre Blätter
  • Exemplare im Kübel etwas empfindlicher gegenüber stärkeren Frösten
  • Zum Schutz den Kübel auf eine Holzpalette oder Styroporplatte stellen
  • Das schützt die Wurzel vor Frost von unten
  • Den Topf zusätzlich mit Winterschutzvlies, Blasenfolie oder Jute umwickeln
  • Für die Überwinterung einen absonnigen Platz im Garten wählen

Schneiden

Salix caprea ‚Pendula ‘ist sehr schnittverträglich. Damit dieses attraktive Gehölz in Form bleibt, sollte es etwa alle zwei Jahre verschnitten werden. Dabei kann der Rückschnitt durchaus auch etwas stärker ausfallen. Bester Zeitpunkt für einen Schnitt ist unmittelbar nach der Blüte. Wird bereits im zeitigen Frühjahr verschnitten, muss man in demselben Jahr auf die hübschen Blüten verzichten, deshalb besser bis nach der Blüte warten.

Um den Neuaustrieb zu fördern und sich auch im nächsten Jahr wieder an den edlen Kätzchen erfreuen zu können, werden die Triebe der Hängeweide nicht nur eingekürzt, sondern bis auf drei oder vier Augen zurückgeschnitten. Dieser Schnitt sorgt zudem dafür, dass die Krone des Bäumchens nicht zu dicht und immer gut belüftet wird.

Überalterten Pflanzen sollte man einen Verjüngungsschnitt angedeihen lassen, um sie wieder vitaler zu machen und zu neuem, gesunden Austrieb anzuregen. Dazu werden die Haupttriebe der Krone bis auf wenige Zentimeter zurückgeschnitten und alle abgestorbenen Teile der Krone komplett entfernt.

Vollkommen auf Schnittmaßnahmen verzichten sollte man nicht. Anderenfalls würde der Anteil toter Triebe im Kroneninnern mehr und mehr zunehmen. Die wiederum würden von den neuen Trieben überlagert, sodass die untersten immer mehr beschattet werden und keine Fotosynthese mehr betreiben können. Wenn man nach dem Rückschnitt etwas Volldünger verabreicht, und das Bäumchen gründlich wässert, soll die Hängeweide im nächsten Jahr wieder üppig blühen.

Tipp:

Das anfallende Schnittgut lässt sich gut häckseln und unter den Kompost mischen bzw. auf dem Komposthaufen entsorgen. Aufgrund der enthaltenen Acetylsalicylsäure, auch bekannt als Aspirin, sollen die Häcksel zudem ein sehr guter Dünger sein.

Vermehren

Weide - Salix

Eine Vermehrung dieser Salweide ist sowohl durch Veredlung als auch über Stecklinge oder Steckhölzer möglich. Für eine Veredlung sind spezielle Kenntnisse erforderlich, weshalb man das lieber den Profis überlassen sollte. Etwas unkomplizierter ist dagegen eine Stecklings- oder Steckholzvermehrung. Stecklinge sind halb verholzte und beblätterte Triebspitzen, während Steckhölzer aus der Mitte eines Triebes entnommen werden, keine Blätter besitzen und komplett verholzt sind. Allerdings erfolgt die Bewurzelung nicht immer reibungslos, viele von ihnen bewurzeln gar nicht. Deshalb ist es sinnvoll, immer mehrere Stecklinge oder Steckhölzer zu verwenden.

  • Steckling und Steckholz sollten 15 – 20 cm lang sein
  • Stecklinge während der Vegetationszeit von einjährigen Trieben schneiden
  • Steckhölzer im Herbst oder Winter schneiden
  • Blätter im unteren Teil des Stecklings entfernen
  • Dann beide etwa bis zur Hälfte in lockeres, mageres Substrat stecken
  • Erde gut andrücken und angießen
  • Bis zum Bewurzeln Substrat gleichmäßig feucht halten
  • Bewurzelte Stecklinge Ende September oder im nächsten Frühjahr auspflanzen
  • Steckhölzer frostfrei, während des Winters bewurzeln lassen
  • Im Frühjahr in den Garten pflanzen

Krankheiten

Weidenrost ist eine Pilzerkrankung, die die Hängekätzchenweide gelegentlich befallen kann. Ein Befall äußert sich in Form von gelben und roten Flecken auf den Blättern, die bald das komplette Blatt überziehen. Er tritt in der Regel zwischen Ende April und Anfang Mai und bei erhöhter Luftfeuchtigkeit auf, wobei sich die Weide auch an anderen Pflanzen anstecken kann. Auf den Blattunterseiten sind orangefarbene, rostähnliche Sporenlager zu sehen.

Bekämpfen lässt sich dieser Pilz mit einem entsprechenden Fungizid aus dem Fachhandel. Darüber hinaus ist es wichtig, befallene Blätter von der Pflanze selbst, sowie bereits abgefallene, auf dem Boden liegende, restlos zu entfernen und im Hausmüll zu entsorgen. Das ist wichtig, weil dieser Pilz an den befallenen Blättern überwintert und im nächsten Jahr die Pflanze erneut infizieren kann. Um einem Befall generell vorzubeugen, sollte die Weide regelmäßig verschnitten werden. So kann die Krone nicht zu dicht werden und die Blätter immer wieder schnell abtrocknen. Darüber hinaus sollte man darauf achten, das Laub beim Gießen möglichst nicht zu befeuchten.

Schädlinge

Blattläuse

Salweiden wie die Hängekätzchenweide (Salix caprea ‚Pendula‘) werden häufiger von Blattläusen befallen. Stellt man einen Befall fest, kann dieser schnell überhandnehmen. Deshalb sollte möglichst zügig mit der Bekämpfung begonnen werden. Als Sofortmaßnahme bietet sich das Abbrausen mit einem starken Wasserstrahl an. Das kann schon einen Großteil dieser Schädlinge beseitigen.

Ergänzend kann man befallene Pflanzen mehrfach mit einem Sud aus Brennnesseln oder einer Schmierseifenlösung besprühen oder mit handelsüblichen Neem-Produkten behandeln. Darüber hinaus kann der Einsatz von Nützlingen wie dem Marienkäfer, Schlupfwespen, Florfliegen oder Ohrwürmern hilfreich sein. Sie werden je nach Art, entweder über das Gießen oder durch das Anbringen bzw. Auslegen von Brutschachteln in unmittelbarer Nähe des Befallsherdes ausgebracht.

Weidenblattkäfer

Ein anderer Schädling, der diese Pflanze befallen kann, ist der sogenannte Weidenblattkäfer. Er kann die Weide in relativ kurzer Zeit komplett kahl fressen. Am Gehölz selbst richtet dieser Käfer in der Regel keinen Schaden an. Eine Bekämpfung ist nur mittels eines speziellen Insektizides möglich. Bei der Handhabung bzw. der Dosierung solcher Mittel sollte man sich grundsätzlich immer an die Vorgaben des jeweiligen Herstellers halten und sie dementsprechend verabreichen.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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