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Maibeere, Honigbeere – Pflanzen, Pflege & Schneiden

Die Maibeere ist ein pflegeleichter, sommergrüner Beerenstrauch. Sie wird heute hauptsächlich als dekorativer Zierstrauch angepflanzt, die im Mai reifenden Früchte schmecken jedoch sehr gut und können roh verzehrt werden. Sie erinnern in Farbe und Geschmack an die Kulturheidelbeere und sind sehr vitaminreich. Gartenbesitzer schätzen die pflegeleichte Pflanze und freuen sich bereits ab März über die glockenförmigen, gelblich weißen Blüten. Als sehr attraktiver Blickfang im Garten benötigt die Maibeere nur wenig Pflege und überzeugt durch Ihre Genügsamkeit und Robustheit.

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Familie und Herkunft

Ursprünglich stammt die Pflanze aus dem östlichen Teil Sibiriens, von der Region Kamtschatka leitet sich auch ihr botanischer Name ab (Lonicera kamtschatica). Dort wächst sie hauptsächlich in Bergwäldern und alpinen Gebieten. Die Maibeere – auch Honigbeere, Kamtschatka-Heckenkirsche oder Sibirische Blaubeere genannt – gehört zur Familie der Geißblattgewächse.

Blüte, Blätter und Beeren

Schon einige warme Wintertage bewirken, dass der Austrieb beginnt. Die glockenförmigen, etwa zwei Zentimeter großen Blüten bilden sich paarweise und begrüßen den Frühling mit ihrem Geißblattduft.

Erst nach den Blüten wachsen die etwa 5 bis 6 cm langen Blätter des Zierstrauchs. Charakteristisch ist ihre leichte, samtige Behaarung, die auf beiden Blattseiten zu finden ist. Das Laub wird sehr frühzeitig bereits weit vor dem Herbst abgeworfen, oft geschieht dies schon Ende August. Bereits im Mai, weit vor vielen anderen Beerensorten, können die ersten vitaminreichen Früchte geerntet werden. In ihrem Wuchs und im Geschmack der Früchte ähnelt die sibirische Blaubeere der Kulturheidelbeere, die blauen Beeren der Maibeere unterscheiden sich jedoch deutlich durch ihre längliche Form. Die Pflanze bietet einen etwas geringeren Beerenertrag als die Heidelbeere, ist zum Ausgleich dafür jedoch auch wesentlich weniger anspruchsvoll.

Anpflanzung und Standort

  • Die Wuchshöhe des Strauchs beträgt in der Regel etwa 1 Meter, die Honigbeere kann jedoch nach mehreren Jahren auch bis 1,5 Meter hoch werden. Aus diesem Grund sollte sie auch nicht als Unterpflanzung für andere Sträucher gewählt werden.
  • Angepflanzt werden kann sie ganzjährig, ideal ist eine Anpflanzung im Frühling. Auch eine Pflanzung im Herbst wird zum erwünschten Erfolg führen. Wichtig ist jedoch immer, dass kein Frost herrschen sollte.
  • Da die Pflanze keine hohen Ansprüche an die Bodenbeschaffenheit stellt, gedeiht sie problemlos in normaler Gartenerde. Es ist weder ein Moorbeet noch ein spezieller pH-Wert oder andere Vorbereitung des Bodens notwendig.
  • Der Strauch bevorzugt feuchte und helle Standorte, er verträgt jedoch auch Halbschatten oder direkte Sonne sehr gut. Für den Beerenertrag ist ein heller und sonniger Ort sicher immer die beste Wahl.
  • Vor dem Einpflanzen sollte der Wurzelballen etwas gelockert und die einzelnen Wurzeln vorsichtig etwas auseinander gezupft werden.
  • Trockenheit sollte unbedingt vermieden werden, da die Pflanze dies nicht gut verträgt. Daher ist es ratsam, in Trockenperioden regelmäßig zu gießen.
  • Auch als Kübelpflanze für Terrasse und Balkon ist sie bestens geeignet und bietet einen attraktiven Blickfang. Aufgrund ihrer Frostfestigkeit können die Topfpflanzen auch ohne Probleme im Freien überwintern.
  • Als ideale Pflanznachbarn gelten Maiglöckchen, da Sie einen sehr schönen farblichen Kontrast bieten. Auch wurde hier eine Steigerung des Ernteertrages beobachtet. In Gruppen mit anderen Beerensträuchern wie Stachelbeeren oder Kulturheidelbeeren runden sie das Gartenbild ab.
  • Die bekanntesten Sorten sind Morena, Maistar, Mailon, Amur und Fialka.
Tipp:

Es empfiehlt sich, immer 3 oder mehr Maibeeren – möglichst von mindestens zwei verschiedenen Sorten – zu pflanzen, da dies die Befruchtung verbessert und den Fruchtertrag deutlich steigert.

Pflegen und Schneiden

  • Wenn die Pflanze regelmäßig geschnitten wird, dankt sie dies mit langer Lebensdauer und reichem Ertrag.
  • Im Frühjahr sollte mit speziellem Beerendünger gedüngt werden. Dieser begünstigt eine üppigere Blüte und sorgt für einen höheren Ertrag.
  • Idealer Zeitpunkt für den Schnitt ist direkt nach der Ernte der Früchte.
  • Zu dichte und ältere Triebe sollten möglichst bodennah abgeschnitten werden. Die etwa 2 Jahre alten Triebe sind gut an ihrer borkigen Rinde zu erkennen.
  • Nach dem Schnitt sollten noch etwa 8-10 Triebe verbleiben. Hat die Pflanze zu viele und zu dichte Triebe, leidet die Qualität der Früchte.
  • In einer Höhe von ca. 3 cm sollte rund um den Strauch Erde angehäufelt werden, da so die Bildung neuer Jungtriebe gefördert wird.

Vermehrung

Vermehrt werden kann die Honigbeere problemlos durch Stecklinge. Im Juni werden nach der Ernte etwa 20 cm lange Triebe geschnitten und dann in Töpfe mit lockerem Substrat gepflanzt. Wichtig ist, die kleinen Pflanzen regelmäßig zu gießen, die Erde darf keinesfalls austrocknen. Im Herbst stellt man die Pflänzchen zur Überwinterung in einen kühlen und hellen Raum. Jetzt ist darauf zu achten, etwas weniger zu gießen – die Stecklinge dürfen weder zu nass noch zu trocken gehalten werden. Im folgenden Frühling können die kleinen Maibeeren dann bereits in den Garten gepflanzt werden.

Überwinterung, Krankheiten und Schädlinge

sibirische Blaubeere - Lonicera kamtschatica

Die etwa 2 cm langen Blüten erscheinen im März noch vor den Blättern und sind frostsicher bis etwa -8 °C. Die Pflanze selbst erträgt aufgrund ihrer sibirischen Herkunft problemlos Temperaturen bis etwa -45 °C. Ein spezieller Winterschutz der pflegeleichten Maibeere erübrigt sich in unseren Breitengraden somit, auch sehr harte Winter übersteht sie ohne Probleme. Aufgrund Ihrer Robustheit ist sie für viele Gartenbesitzer ein gern gesehener Zierstrauch. Sie ist nicht anfällig für Krankheiten und auch von Schädlingen wird sie weitgehend verschont. Lediglich Befall durch Frostspanner konnte vereinzelt beobachtet werden. Die Früchte erfreuen sich zum Leidwesen vieler Gartenbesitzer in der Vogelwelt großer Beliebtheit, daher sollten die Sträucher in vogelreichen Gebieten eventuell mit einem Vogelschutznetz bedeckt werden, um die Beeren zu schützen. Andernfalls kann es vorkommen, dass für eine Ernte keine einzige Beere mehr vorhanden ist.

Häufige Fragen

In welchem Abstand sollten die einzelnen Maibeerensträucher gesetzt werden?

Eine einzelne Pflanze hat einen Platzanspruch von etwa 1 m². Es sollte daher ein Pflanzabstand von mindestens einem Meter eingehalten werden, um dem jeweiligen Strauch genügend Platz für die Ausbreitung zu geben.

Wann kann nach der Anpflanzung mit dem Ernten der ersten Früchte gerechnet werden?

Die Pflanze benötigt anfangs eine gewisse Zeit für den Anwuchs. Bis die erste Ernte der köstlichen Maibeeren erfolgen kann, vergehen daher in der Regel mindestens 3 Jahre.

Wissenswertes zur Maibeere in Kürze

  • Die Maibeere ist ein Strauch, der ungefähr 1 bis 2 Meter hoch werden kann. Seine Früchte reifen schon im Mai bis Juni heran und sind essbar.
  • Die Pflanze stammt aus Sibirien, Kamtschatka und ist auf den Kurilen zuhause.
  • Die Maibeere wird kaum zur Fruchtgewinnung genutzt, obwohl die Beeren essbar sind und Pektine, Vitamine und andere gesunde Inhaltsstoffe besitzen.
  • Die Maibeeren blühen im März und vertragen bis zu -8 °C. Die Blüten erscheinen vor den Blättern.
  • Ebenfalls erhältlich sind zwei recht ähnliche Sorten ‘Maistar’ und die etwas später reifende ‘Mailon’. Deren Früchte sind schmackhafter.

Standort

  • Die Maibeere sollte einen sonnigen bis lichtschattigen Standort haben. Sie mag es nicht zu warm. Pralle Mittagssonne ist also besser zu vermeiden.
  • Ideale Begleitpflanzen für die Beerensträucher sind heilende Maiglöckchen. Sie stärken die Ertragskraft der Sträucher.
  • Man sollte mindestens zwei Sträucher pflanzen, damit sie sich gegenseitig befruchten können. Ideal sind dazu verschiedene Sorten.
  • Der Pflanzabstand sollte etwa einen Meter betragen. 

Pflanzsubstrat

  • Die Maibeere mag frische bis feuchte, saure bis neutrale, sandig-humose, kiesige oder felsige, flachgründige Böden.
  • Für die Nutzung im Garten tut es in der Regel aber auch normaler Gartenboden, wenn er nicht zu nährstoffarm ist.
  • Zu kalkhaltig sollte er auch nicht sein. Man muss kein extra Moorbeet für die Pflanzen anlegen.

Gießen und Düngen

  • Während Hitzeperioden muss die Maibeere gründlich gewässert werden. Ansonsten ist sie recht genügsam. Austrocknen darf das Pflanzsubstrat allerdings nicht.
  • Gedüngt wird mit Beerenobstdünger und zwar im Frühjahr.

Überwintern

  • Die Maibeere ist winterhart bis über -40 °C. Winterschutz ist nicht erforderlich. 

Schneiden

  • Die Maibeere wird ähnlich wie die Kulturheidelbeere geschnitten.
  • Man schneidet die zwei Jahre alten Triebe, die an der borkigen Rinde zu erkennen sind, an der Basis ab.
  • Der beste Zeitpunkt dafür ist direkt nach der Ernte. Jede Pflanze sollte danach noch 8 bis 10 Triebe aufweisen. 

Vermehrung

  • Man kann die Maibeere durch Stecklinge vermehren.

Krankheiten und Schädlinge

  • Die Maibeere ist sehr robust. Krankheiten kommen so gut wie nie vor.
  • Auch von Schädlingen bleiben sie verschont.
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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