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Baumblätter bestimmen: 16 Arten in Deutschland mit Name

Die Bewunderung für einen prächtigen Baum geht einher mit dem Wunsch, die Art beim Namen zu nennen. Ein wichtiges Indiz ist die Gestalt seiner Blätter. Größe, Form, Zähnung und Anordnung geben wertvolle Hinweise und vereinfachen die fundierte Bestimmung einer Baumart. Dieser Ratgeber hat die Eigenschaften der Baumblätter von 16 Arten in Deutschland zusammengetragen.

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Baumblätter bestimmen von B bis R

Berg-Ahorn, Wald-Ahorn (Acer pseudoplatanus)

Feldahorn - Acer campestre

Berg-Ahorn ist zu erkennen an 5-lappigen, stumpf gesägten Blättern. Auf der Oberseite ist das Laub dunkelgrün. Unterseits tendiert die Färbung nach graugrün. Markantester Unterschied zu Spitz-Ahorn sind abgerundete Blattspitzen. Die vorderen drei Blattlappen sind in der Regel gleich groß. Im Gegensatz dazu sind die beiden unteren Lappen kleiner und nicht immer vollständig entwickelt.

  • Anordnung: gegenständig
  • Größe: 14 bis 16 cm lang
  • Herbstfärbung: gelb-orange

Buche, Rot-Buche (Fagus sylvatica)

Buche - Fagus

Baumblätter einer Buche sind nach dem Austrieb einige Zeit seidig behaart. Im Verlauf des Sommers werden die Blattoberseiten kahl und dunkelgrün. Insgesamt nehmen die eiförmigen Blätter eine lederartige Konsistenz an. Auf den Unterseiten der Spreite dominieren ein hellgrüner Farbton sowie eine lockere bis dichte Behaarung. Auffallend sind die langen, wunderbar seidigen Wimperhaare, die den leicht gezähnten, mitunter welligen Blattrand zieren. Mit 1,5 cm ist der Blattstiel vergleichsweise kurz.

  • Anordnung: wechselständig
  • Größe: 5 bis 10 cm lang und 3 bis 7 cm breit
  • Herbstfärbung: gelblich bis rotbraun

Esche, Hohe Esche (Fraxinus excelsior)

In großen Gärten und Parkanlagen ist die Esche mit ihrem malerischen Laubgewand ein gern gesehener Gast. Die aparte Form der Fiederblätter macht es selbst dem ungeübten Auge leicht, den Baum zweifelsfrei zu bestimmen. Ein Eschenblatt ist unpaarig gefiedert mit 9 bis 15 Einzelblättern. Ein eiförmig bis lanzettliches Fiederblättchen ist 4 bis 10 cm lang und 1,5 bis 4 cm breit. Blattränder sind scharf gesägt. Seitenblättchen stehen auf einem etwas kürzeren Blattstiel, als Endblättchen. Im Gegensatz zur frischgrünen Oberseite, kommt die Unterseite in einem helleren Grünton daher. Die Blattspindel selbst verfügt über einen bis zu 10 cm langen Blattstiel.

  • Anordnung: kreuzweise gegenständig
  • Größe: 25 bis 40 cm lang
  • Herbstfärbung: keine

Esskastanie, Edelkastanie, Marone (Castanea sativa)

Maronen - Esskastanien

Ende April treibt die Esskastanie leicht behaarte Blätter aus, die rasch verkahlen. Die beiden 1,5 cm kurzen Nebenblätter am Blattgrund fungieren ebenfalls nur kurze Zeit als Erkennungsmerkmal und fallen innerhalb weniger Wochen ab. In der Zwischenzeit hat der weit verbreitete Baum sein dichtes Laubgewand fertiggestellt, das besteht aus langen, elliptisch geformten Blättern mit kurzer Blattspitze. Am Rand entlang ist jedes Blatt gezähnt, wobei die Zähne in einer winzigen, vorwärts gerichteten Spitze enden. Tiefgrün und glänzend präsentiert sich die Blattoberseite. Die Blattunterseite ist heller und durchzogen von 12 bis 20 Aderpaaren, die deutlich hervortreten.

  • Anordnung: wechselständig
  • Größe: 12 bis 20 cm lang, 3 bis 6 cm breit
  • Herbstfärbung: dunkelgelb

Feld-Ahorn, Maßholder (Acer campestre)

Feldahorn - Acer campestre

Ein Feld-Ahornblatt ist geprägt durch abgerundete oder stumpfeckige Blattlappen. Ein Blatt ist aufgeteilt in 5 Lappen und steht auf einem bis zu 6 cm langen Stiel. Mattes Dunkelgrün kennzeichnet die Blattoberseite, wohingegen die Blattunterseite in einem helleren Grünton erstrahlt. Charakteristisch für die populäre Ahorn-Art ist, dass in geschützten Lagen abgestorbene Baumblätter bis weit in den Winter hängen bleiben.

  • Anordnung: gegenständig
  • Größe: 5 bis 8 cm lang, 8 bis 10 cm breit
  • Herbstfärbung: leuchtendes Gelb bis Orange

Hänge-Birke, Sandbirke, Weiß-Birke (Betula pendula)

Birken - Betula

Den wichtigsten Pionierbaum in Deutschland erkennen Sie an lang zugespitzten, dreieckigen bis rautenförmigen Blättern, die auf 3 cm kurzen Stielen stehen. Auffällig ist ein doppelt gesägter Rand. Nehmen Sie ein Blatt in die Hand, fällt auf, wie dünn und beiderseits kahl es beschaffen ist. Kurz nach dem Austrieb ist das Laub häufig leicht klebrig.

  • Anordnung: wechselständig
  • Größe: 4 bis 7 cm lang und 2 bis 3 cm breit
  • Herbstfärbung: goldgelb

Hainbuche, Hagebuche, Weißbuche (Carpinus betulus)

Buche - Fagus

Ein Hainbuchenblatt ist dunkelgrün, eiförmig und am oberen Ende zugespitzt. In der Regel ist die Basis spitz, gerundet oder gestutzt, selten ein wenig schief. Ins Auge fallen primär 10 bis 15 parallele, ausgeprägte Blattadern, die ein Blatt erscheinen lassen, als sei es gefaltet. Unterseits ist das Laub anfangs dünn behaart, später kahl. Die Farbgebung auf der Oberseite ist dunkelgrün. Wenn Sie ein Laubblatt wenden, erscheint eine hellgrüne Unterseite.

  • Anordnung: wechselständig
  • Größe: 4 bis 10 cm lang, 2 bis 4 cm breit
  • Herbstfärbung: gelblich

Rosskastanie, Gemeine Rosskastanie, Weiße Rosskastanie (Aesculus hippocastanum)

Mit fingerförmig zusammengesetzten Blättern gibt die Rosskastanie erste Hinweise auf ihre Identität. Ein Blatt ist oberseits stumpfgrün und kahl. Unterseits prägt ein helles Grün mit filzigen Adern das optische Erscheinungsbild. Es sind 5 bis 7 einzelne, schmale Fiederblätter, die sich zu einem großen Rosskastanien-Blatt versammeln. Bis zu 18 cm Länge und 10 cm Breite kann ein einzelnes Fiederblatt erzielen. Der Blattstiel, an dem alle Fiederblätter zusammentreffen, wird 10 bis 15 cm lang. Kennzeichnend sind fernerhin doppelt gesägte Blattränder sowie eine keilförmig verschlankte Blattbasis.

  • Anordnung: wechselständig
  • Größe: 25 bis 30 cm
  • Herbstfärbung: gelb bis orange

Baumblätter bestimmen von S bis Z

Sal-Weide, Kätzchenweide (Salix caprea)

Weide - Salix

Das Blatt einer Sal-Weide ist doppelt so lang wie breit und steht auf einem 2 cm kurzen Stiel. Signifikante Merkmale sind eingesenkte Blattnerven und ein gesägter Rand. Fernerhin setzt der Blattaustrieb erst im Anschluss an die Kätzchenblüte ein. Die elliptische Blattform mündet in eine kurze, stumpfe, leicht gedrehte Blattspitze. Eine leichte Behaarung zeichnet die grüne Oberseite des jungen Laubs aus. Die kurzen Härchen fallen im Laufe der Blattentwicklung ab und geben den Blick frei auf eine dunkelgrüne, glänzende Oberfläche. Unterseits ist ein Sal-Weiden-Blatt blau-grün und dauerhaft filzig-weiß behaart. Letzte Zweifel an der Baum-Bestimmung räumen kleine, halbnierenförmige Nebenblätter aus, die an der Blattbasis sprießen.

  • Anordnung: wechselständig
  • Größe: 5 bis 7 cm lang, 2,5 bis 4 cm breit
  • Herbstfärbung: gelb-braun

Silber-Pappel, Weiß-Pappel (Populus alba)

Wenn der Sommerwind durch die Krone einer Silber-Pappel streicht, schillert das Laub silbrig-weiß. Grund für das malerische Schauspiel ist eine Kombination aus hellgrünen Blattoberseiten und filzig-weißen, wollig behaarten Unterseiten. Lediglich beim Austrieb sind auch die Oberseiten behaart, später kahl. Zuverlässig zu bestimmen ist die Weiß-Pappel anhand einer gebuchteten, 3- bis 5-lappigen Blattform mit gekerbten Rändern auf 2 bis 5 cm langem Stiel. Im Umriss erscheinen die Baumblätter dreieckig-oval bis rundlich mit gestutzter Basis.

  • Anordnung: wechselständig
  • Größe: 5 bis 10 cm lang, 3 bis 5 cm breit
  • Herbstfärbung: gelblich
Tipp:

Mit einer mehr oder weniger ausgeprägten Behaarung Ihrer Blätter schützen sich Bäume gegen mannigfaltige Gefahren. Je dichter das Haarkleid, desto weniger Wasser wird verdunstet. An jungen Blättern verhindert die haarige Schutzschicht Schäden infolge von Sonnenbrand, weil sie das Licht bricht. Nicht zuletzt fungiert eine wollige Patina, dass sich listige Blattläuse und andere Schädlinge an den Baumblättern vergreifen.

Spitz-Ahorn (Acer platanoides)

Spitzahorn - Acer platanoides

Formvollendeten Blättern mit runden Einschnitten und spitzen Zähnchen verdankt Spitz-Ahorn seinen Namen. Die Anzahl der ganzrandigen Blattlappen variiert. Buchten zwischen den 5 bis 7 Lappen sind immer stumpf. Auffällig ist ein bis zu 20 cm langer Blattstiel mit kugeliger Basis. Bekannteste Sorte ist „Globosum“, deren Kugelkrone sich mit handförmigen, 5-lappigen Blättern in Szene setzt.

  • Anordnung: gegenständig
  • Größe: bis 20 cm lang und breit
  • Herbstfärbung: in vielen, intensiven Farbtönen

Stiel-Eiche, Deutsche Eiche (Quercus robur)

Stieleiche - Quercus robour

Ein unregelmäßig gebuchteter Blattrand mit kleinen „Ohren“ am Stielende zeichnet das Laub einer Stiel-Eiche aus. Der Blattstiel selbst ist mit 1 cm sehr kurz. Oberhalb der Mitte ist das Blatt breiter, als in der unteren Hälfte. Oberseits ist ein Blatt zur Sommerzeit tiefgrün-glänzend und unterseits etwas heller gefärbt. Streichen Sie mit dem Finger über die Blattunterseite ertasten Sie leicht behaarte Blattnerven.

  • Anordnung: wechselständig
  • Größe: 10 bis 15 cm lang
  • Herbstfärbung: gelb-braun

Sommer-Linde (Tilia platyphyllos)

Zu bestimmen ist der weit verbreitete Baum mithilfe seiner herzförmigen Blätter mit markant langer, schlanker Spitze. Diese werden 10 bis 15 cm lang und breit. Der Blattrand ist leicht gesägt. Charakteristisch ist eine hauchfeine Behaarung der frisch-grünen Blattoberseiten zur Zeit des Austriebs. Auf den Blattnerven sehen und ertasten Sie eine flaumig-weiche Behaarung, die sich in den Nervenachseln zu weißlichen Haarbüscheln verdichtet.

  • Anordnung: wechselständig
  • Größe: 10 bis 15 cm lang und breit
  • Herbstfärbung: goldgelb
Sommerlinde - Winterlinde im Vergleich
Ptelea, Tilia platyphyllos and T. cordata leaf comparison, bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 4.0

Winter-Linde, Stein-Linde (Tilia cordata)

Wenn Sie den Baum des Jahres 2016 bestimmen und sattelfest von der Sommer-Linde unterscheiden möchten, nehmen Sie die Haarbüschel (Domatien) auf den Blattunterseiten in Augenschein. An einer Winter-Linde sind Domatien stets braun gefärbt und in den Winkeln der Haupt- und Seitenadern positioniert. Fernerhin sind die herzförmigen Blätter mit 5 bis 7 cm etwas kleiner, als beim Artgenossen. Dunkelgrün, kahl und elegant glänzend gedeihen die Blattoberseiten. Auf der Unterseite ist das Laub bläulich-grün. Der Blattrand ist fein gesägt.

  • Anordnung: wechselständig
  • Größe: 5 bis 7 cm lang und breit
  • Herbstfärbung: gelb

Walnussbaum, Echte Walnuss, Baumnuss (Juglans regia)

Walnuss - Juglans regia

Imposante Fiederblätter zählen zu den herausragenden Attributen einer Echten Walnuss. Dank einer formschönen Gestalt des Laubs, können Sie den weit verbreiteten Laubbaum auch ohne seine knackigen Nüsse bestimmen. Jedes Walnuss-Blatt ist unpaarig gefiedert mit 5 bis 9 Fiederblättchen. Ein einzelnes Fiederblättchen ist dunkelgrün, 6 bis 12 cm lang und 3 bis 6 cm breit und ganzrandig. Die Endfieder ist stets größer, als Seitenfiedern. Abgesehen von unterseitigen Achselbärten, sind die Blättchen unbehaart. Wenn Sie die Baumblätter zwischen den Fingern zerreiben, verbreitet sich ein aromatischer Duft.

  • Anordnung: wechselständig
  • Größe: 30 bis 40 cm
  • Herbstfärbung: gelblich-braun bis gelb-orange

Zitter-Pappel, Espe (Populus tremula)

Kreisrunde Blattspreite mit angedeuteter Spitze sind das Markenzeichen einer Zitter-Pappel. Im Austrieb ist das einfach gezähnte Blatt auffallend filzig und unterseits bläulich gefärbt. Ein leicht abgeplatteter Blattstiel erstreckt sich über die Länge von 3 bis 8 cm. Aufgrund dieser Eigenschaft bringt schon ein leichter Windhauch das Laub zum Erzittern, worauf die Redensart „Zittern wie Espenlaub“ zurückzuführen ist.

  • Anordnung: wechselständig
  • Größe: 3 bis 10 cm im Durchmesser
  • Herbstfärbung: bleichgrün bis goldgelb
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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