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Rhododendron – häufige Krankheiten und Schädlinge

Rhododendron

Der Rhododendron ist ein Gehölz, welches sich in vielen Gärten finden lässt. Dies rührt einerseits daher, dass er einen wunderschönen Blütenstand hat und daher viel Farbe in den Garten bringt. Andererseits ist er in der Pflege recht unkompliziert, was mit Sicherheit seinen Beliebtheitsgrad ebenfalls fördert. Denn wenn der Standort passt und der Rhododendron ausreichend Wasser bekommt, wächst und gedeiht er von ganz alleine.

Stimmt der Standort und die Versorgung mit Wasser oder Nährstoffen jedoch nicht, dann macht auch dieses unkomplizierte Gehölz hin und wieder Probleme. Denn dann ist der Rhododendron anfällig für Krankheiten, die in vielen Fällen durch Schädlinge hervorgerufen werden.

Video-Tipp

Bestmögliche Bedingungen für Rhododendron

Krankheiten und Schädlinge können nur dann vermehrt auftreten, wenn der Rhododendron sich in seiner Umgebung und mit seiner Versorgung nicht wohl fühlt. Aus diesem Grund sollten Sie auf folgende Dinge achten, wenn Sie sich einen Rhododendron in Ihren Garten pflanzen möchten:

  • Achten Sie darauf, dass der Rhododendron im Halbschatten steht.
  • Der Standort sollte vor Wind geschützt sein.
  • Der Boden sollte sauer, locker, kalkarm und humushaltig sein.
  • Rhododendron sollte täglich gegossen werden. Es darf sich aber keine Staunässe bilden.
Tipp:

Da der Rhododendron recht flach wurzelt, sollten Tiefwurzler zu den schattenspendenden Nachbarn gehören. So kommen sich die Wurzeln nicht in die „Quere“ und ziehen sich gegenseitig die Nährstoffe aus dem Boden. Geeignet wären unter anderem Kiefern oder auch Eichen.

Mehltau am Rhododendron

Achten Sie auf diese Dinge bei der Pflanzung und der Pflege, dann haben Sie schon einmal eine gute Grundlage für das Gedeihen des Rhododendrons geschaffen. Trotz alledem sollten Sie stets auf die nun folgenden Krankheitsbilder achten.

Mangelerscheinungen und deren Auswirkungen

Beim Rhododendron können zwei Mangelerscheinungen zu gravierenden Schäden am Gehölz führen. Zum einen ist dies der Stickstoffmangel. Liegt dieser vor, lässt sich an den älteren Blättern des Gehölzes eine hellgrüne oder teilweise auch gelbe Farbe feststellen. Je weiter der Stickstoffmangel voranschreitet, umso mehr Blätter sind davon verfallen. In einem fortgeschrittenen Stadium auch die jungen Blätter. Zudem verliert der Rhododendron frühzeitig seine Blätter und Blüten treiben auch nur wenige oder gar keine aus.

Als Gegenmaßnahme empfiehlt sich eine Düngung mit Stickstoff, der das Gleichgewicht im Boden wieder herstellt und dem Gehölz so wieder zu neuer Kraft verhilft.
Zudem kann ein Eisenmangel (Eisenmangelchlorose) zu Schäden am Rhododendron führen. Dieser Mangel zeigt sich unter anderem an den jungen Blättern, die von der Blattfläche her sehr hell sind, jedoch sehr dunkle Blattadern aufweisen. Diesen Zustand nennt der Fachmann Chlorose. Bei einem Eisenmangel ist der pH-Wert des Bodens zu hoch. Die Pflanze kann das Eisen aus dem Boden nicht aufnehmen und leidet.

Abhilfe kann mit einer Korrektur des pH-Wertes geschaffen werden. Im Handel gibt es spezielle eisenhaltige Präparate für die Düngung, die viele Spurenelemente enthalten und den Boden so wieder optimieren. Der bestmögliche pH-Wert liegt zwischen 4,5 und 6.

Spezieller Schädling: Rhododendronnetzwanze

Auch Schädlinge setzen dem Rhododendron in großem Maße zu. Achten Sie hier besonders auf die Rhododendronnetzwanze. Die kleine Wanze legt ihre Eier auf der Unterseite der Blätter ab. In der Regel geschieht dies im Herbst. Dort überwintern sie und im Mai des nächsten Jahres schlüpfen die Wanzenlarven. Der Rhododendron reagiert mit gesprenkelten Blättern, die nach und nach verdorren. Möchten Sie dagegen vorgehen, dann besprühen Sie den Rhododendron nach der Blüte mit Spruzid Schädlingsfrei, einem Mittel, welches gegen saugende Insekten hilft. Dieses Mittel ist biologisch, sodass die „chemische Keule“ nicht herausgeholt werden muss.

Gefurchter Dickmaulrüssler

Auch der gefurchte Dickmaulrüssler zeigt großes Interesse am Rhododendron. Er frisst die Blätter an – bevorzugt ab Mai. Dabei ist das Anknabbern der Blätter nicht ganz so schlimm. Viel schlimmer sind die Larven des kleinen Käfers. Sie gehen nämlich an die Wurzeln des Rhododendron und können so dafür sorgen, dass er eingeht. Beugen Sie deshalb rechtzeitig vor und gießen Sie den Boden mit Nematoden. Dies sind Fadenwürmer, die einfach in das Gießwasser gegeben werden.

Tipp:

Die Käfer, die bis zu 1,3 cm groß werden können, sind nachtaktiv. Schauen Sie deshalb hin und wieder in den Abendstunden auf ihren Rhododendron. Sollten Sie Käfer entdecken, dann sammeln Sie diese ab.

Rhododendronzikaden und Knospensterben

Rhododendronzikaden sind kleine fliegende Käfer, die ein Knospensterben am Rhododendron hervorrufen können. Die kleinen Krabbler bringen den Pilz Pycnostysanus azaleae auf die Blüten, die diese eintrocknen und absterben lassen. Dies passiert immer dann, wenn die Zikaden ihre Eier in den Blüten ablegen. Sie ritzen diese dafür ein und bringen so auch den Pilz in die Blütenknospen. Als Maßnahme empfehlen sich, die betroffenen Blütenknospen so schnell wie nur möglich zu entfernen, damit sich der Pilz nicht ausbreiten kann. Eine Behandlung gegen das Knospensterben mit chemischen Mittel ist leider nicht möglich, da niemand genau sagen kann, ob die Zikaden wirklich der Grund für das Knospensterben sind. Jedoch können die Zikaden generell mit chemischen Mitteln vom Gehölz ferngehalten werden. Unter anderem mit Schädlings-frei-plus oder Neudosan Neu Blattlausfrei. Bedenken Sie beim Einsatz der Mittel aber immer, dass Sie nur gegen die Zikaden vorgehen und das Knospensterben dadurch nicht gestoppt werden kann.

Zweigsterben

Rhododendron - Krankheiten

Und auch die Zweige können durch Krankheitserreger wie Pilze absterben. Hier wird die Endknospe des Zweiges als ersten angegriffen, welche den Pilz dann immer weiter in den Zweig leiten. Die betroffenen Zweige samt der daran befindlichen Blätter sterben ab. Als Gegenmaßnahme empfiehlt sich, die betroffenen Zweige vom Rhododendron zu entfernen. Das Gießen mit entsprechenden Giften gegen diese Krankheit ist leider nicht mehr erlaubt.

Tipp:

Werfen Sie die befallenen Zweige nicht auf den Kompost. Der Pilz kann dort überleben. Besser ist es, diese über den Hausmüll zu entsorgen.

Echter Mehltau

Legt sich Mehltau auf die Blätter und Triebe des Rhododendrons, dann sind diese in ihrem Wachstum eingeschränkt. Bei einem sommergrünen Rhododendron erscheint der Belag in Grau-weiß. Bei einem ganzjährig grünen Rhododendron sind die betroffenen Blätter und Zweige mit gelben Flecken übersät. Beim Mehltau handelt es sich um einen Pilz, der mit Pflanzenschutzmitteln recht gut behandelt werden kann. Zur Behandlung empfiehlt sich unter anderem Pilzfrei Ectivo, Duaxo Universal Pilz-Frei oder auch Netzschwefel WG.

Tipp:

Die meisten Pflanzenschutzmittel werden vorbeugend eingesetzt. Sie sollten daher regelmäßig damit gießen, damit der Mehltau ihre Gehölze gar nicht erst befallen kann.

Allgemeiner Hinweis

Wie lange ein Pflanzenschutzmittel angewandt wird, hängt in der Regel vom Erfolg der Behandlung ab. Tritt dieser schnell ein, kann das Mittel auch wieder schnell abgesetzt werden. Sollte der Befall recht weit fortgeschritten sein, dann haben Sie bitte etwas Geduld und setzen Sie das Mittel über einen längeren Zeitraum ein.

Häufig gestellte Fragen

Wo ist der beste Standort für Rhododendron?

Der Rhododendron mag es leicht schattig. Ein halbschattiger Platz, der Sonne, aber eben auch ausreichend Schatten bietet, ist ideal geeignet.

Kann Schädlichen und Krankheiten vorgebeugt werden?

Ja. Achten Sie dafür immer darauf, dass der pH-Wert des Bodens stimmt. Düngen Sie regelmäßig und führen Sie so die wichtigsten Nährstoffe zu.

Können Krankheiten das ganze Gehölz zum Sterben bringen?

Sehr hartnäckige Schädlinge und Krankheiten können dies durchaus. Schauen Sie sich ihren Rhododendron deshalb regelmäßig an und entfernen Sie betroffene Stellen sofort, damit eine Ausbreitung der Krankheit vermieden werden kann.

Wissenswertes zu Rhododendron-Krankheiten und -Schädlinge

Krankheiten vorbeugen

Rhododendron mit Mehltau

Um einen Rhododendron vor Krankheiten und Schädlingen zu schützen, ist die richtige Bodenbeschaffenheit sehr wichtig. Im Allgemeinen wachsen die meisten Pflanzen am besten auf einem Boden mit neutralem pH-Wert, doch der Rhododendron bildet eine Ausnahme. Er braucht einen sauren Boden mit einem pH-Wert zwischen 4 und 5,5. Ist diese Bedingung im Garten nicht gegeben, kann die Erde durch Zugabe von Torf oder durch die Verwendung einer speziellen Rhododendronerde entsprechend vorbereitet werden.

Pilzkrankheiten

  • Bei der Phytophthora cactorum handelt es sich um einen Pilzbefall des Rhododendrons.
  • Ursache hierfür sind Pilzsporen, die sich über den Boden ausbreiten und besonders bei feuchtem und warmem Wetter ideale Bedingungen finden.
  • Dann werden zunächst die Knospen, später auch die Blätter und die Zweige braun, welken und fallen ab.
  • Häufig sind nur einzelne Triebe betroffen, deshalb kann ein Pilzbefall bekämpft werden, indem die betroffenen Zweige möglichst frühzeitig entfernt werden.
  • Um ein erneutes Ausbreiten der Pilzsporen zu verhinden, sollte das Schnittgut jedoch keinesfalls auf dem Kompost entsorgt werden.

Schädlinge bekämpfen

  • Der Gefurchte Dickmaulrüßler tritt ab April bis Mai auf und schädigt die Blätter des Rhododendron, indem er Teile aus ihnen herausfrisst.
  • Er hat im ausgewachsenen Zustand eine Größe von etwa zehn Millimetern und einen schwarzen Körper mit dunkelbraunen Flecken.
  • Meist ist er nur in der Dämmerung und in der Nacht aktiv. Ihre Eier legen diese Käfer in die Erde, wo daraus innerhalb von zwei bis drei Wochen Larven schlüpfen.
  • Diese Larven verursachen einen weiteren Schaden am Rhododendron, indem sie die Wurzeln fressen.
  • Ein große Population dieser Larven kann sogar zum Tod der Pflanze führen.
Tipp:

Auf natürliche Weise können die Larven des Dickmaulrüßlers mit Nematoden bekämpft werden. Mit einer Mischung aus Wasser und den Fadenwürmern wird die befallene Pflanze gegossen.

  • Die Rhododendronzikade ist vor allem deshalb gefürchtet, weil sie bei ihrer Eiablage in den Knospen des Rhododendron einen Pilz überträgt.
  • Durch diesen Pilz werden die Blütenknospen grau oder braun, sterben ab, fallen aber nicht vom Strauch.
  • Aus den Knospen wachsen dann kleine Stäbchen, die etwa zwei Millimeter lang sind.
Tipp:

Zikaden können mit Gelbtafeln bekämpft werden. Hierbei handelt es sich um Tafeln aus Pappe oder Kunststoff, die mit Klebstoff versehen sind und an denen die Zikaden kleben bleiben und verenden.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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