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Rot-Ahorn, Acer rubrum – Pflege und Schneiden

Rot-Ahorn (Acer rubrum)
Quelle: Ayotte, Gilles, 1948-, Acer rubrum 15-p.bot-a.rubrum-080, Bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 4.0

Der Rot-Ahorn gehört zu den beliebtesten Zierpflanzen im Garten und stellt keine großen Ansprüche an seine Pflege. Für einen prächtigen und gesunden Wuchs ist es allerdings notwendig, einige Voraussetzungen zu schaffen und keinesfalls die ausreichende Wassergabe zu vergessen. Ein Rückschnitt ist kein Muss, bietet aber die Möglichkeit individueller Formgestaltung.

Ein sonniger Standort im aufgelockerten, mit Sand versetzten Boden wird vom roten Ahorn bevorzugt. Je nach verfügbarer Fläche und Pflege kann der Ahorn zu einem staatlichen Baum, oder einem fülligen Strauch heranwachsen.

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Standort, Boden und Düngung

Neben dem solitären Standplatz im Garten ist es möglich, den Rot-Ahorn in einem Kübel zu pflanzen und ihn auf der Terrasse zu platzieren. Hierbei sollte die ausreichende Kübelgröße primäre Beachtung finden und sich für einen winterharten Pflanzkübel mit Abflussloch für überschüssiges Gießwasser zu entscheiden. Das Ziergehölz benötigt viel Wasser, reagiert auf Staunässe aber sehr empfindlich mit verfaulenden Wurzeln oder dem Abwurf der Blätter. Die feinen Wurzeln graben sich nicht sehr tief in den Boden, der bevorzugt pH neutral bis leicht sauer sein sollte. Es gibt verschiedene Zuchtformen, von denen der rote Fächerahorn die größte Aufmerksamkeit erhält und in vielen Gärten zu finden ist.

In der Standortwahl und Pflege unterscheiden sich die einzelnen Arten des Rot-Ahorns nicht, sodass die Pflegetipps allgemein gültig sind und für einen kräftigen Wuchs und die prächtige Rotfärbung der Laubblätter sorgen. Da die Blätter nicht sehr fest an den Ästen hängen, sollte ein windgeschützter Platz bevorzugt werden und sich mit Hinblick auf die Staunässe nicht am Fuß eines Abhangs befinden. Ein mineralischer Dünger wird einmal pro Jahr gegeben und sorgt im Frühjahr vor dem Austrieb für Kraft und Energie, die Acer Rubrum zu gleichen Teilen ins Wachstum und in die Ausbildung der Laubblätter steckt. Bei zu saurem oder sehr kalkhaltigem Boden entwickelt das Laub keine kräftig rote Farbe. Orange oder grün aussehende Laubblätter sind ein Hinweis auf einen Pflegefehler und sollten den Fokus auf den Bodengrund oder die Standortwahl lenken. Ebenso kann zu trockener oder zu nasser Boden Auswirkungen auf die Laubfärbung nehmen, die beim Rot-Ahorn immer als Indiz für einen Fehler in der Pflege steht.

Schneiden

Beim Schneiden des Rot-Ahorns sind sich die Experten uneinig. Fakt ist, dass der Schnitt nicht zwingend notwendig ist und nur erfolgen sollte, wenn eine Notwendigkeit besteht. Dies ist der Fall, zeigt Acer Rubrum abgestorbene oder erfrorene Triebe, die an ihrer trockenen Rinde erkennbar sind und kein Laub mehr ausbilden. Der Schnitt sollte äußerst vorsichtig erfolgen und nicht zu tief in die lebenden Äste hineindringen. Auch wenn der Rot-Ahorn häufig in der Form eines Strauches wächst, handelt es sich um einen Baum. Bäume bilden beim Schneiden Wunden aus, die sehr lange bluten und zum Befall des Baumes mit Krankheitserregern führen können. Aus altem Holz erfolgt kein neuer Austrieb, wodurch der gut gemeinte Rückschnitt des Ahorns zum vollständigen Absterben der Äste oder zum Befall von Spinnmilben und daraus resultierend zum Absterben führt. Abgestorbene Triebe hingegen können jederzeit entfernt und auch während der Wachstumsphase geschnitten werden.

Der Meinung gegenüber steht die Ansicht, dass ein kräftiger Rückschnitt dem Rot-Ahorn nicht schadet. Diese Aussage wird mit dem Blick auf den Acer Rubrum in der Bonsaikunst begründet. Um lange blutende Wunden zu vermeiden, können die Rückschnittflächen mit einem speziellen Wundverschlussmittel behandelt werden. Beim Schneiden ist darauf zu achten, dass der Schnitt nicht direkt hinter einer Knospe, sondern ein Stück vor ihr erfolgt und somit einrechnet, dass etwa ein halber Zentimeter des Astes nach dem Schneiden abtrocknet und keinen neuen Trieb ausbildet. Für einen buschigen und sehr vollen Wuchs kann der Schnitt durchaus empfehlenswert sein und bietet sich vor allem an, pflanzt man Acer Rubrum in einem Kübel und möchte ihn in einer bestimmten Größe und Form halten. Der Rückschnitt sollte im Frühjahr nach den letzten Frösten, am besten aber vor dem Austrieb der Pflanze erfolgen. Vom Schneiden im Spätherbst ist abgeraten, da die frischen Wunden den Frost einlassen und den Baum erfrieren lassen könnten.

Überwintern

Größere Pflanzen können ohne einen speziellen Schutz direkt an ihrem Standort überwintern. Der Rot-Ahorn ist winterhart und zeigt bei Temperaturen bis -10 °C keinerlei Einschränkungen. Allerdings können stärkere Minustemperaturen zum Absterben der Knospen, die bereits im Herbst angelegt werden, führen. Um dem Problem vorzubeugen und den Austrieb im Frühjahr zu begünstigen, kann der Rot-Ahorn mit Gartenvlies oder einer speziellen Folie abgedeckt werden. Kübelpflanzen sollten zur Überwinterung im Keller stehen und nicht auf der Terrasse belassen werden. Der Pflanzkübel schützt nicht davor, dass starke Fröste in den Boden eindringen und zu Schäden an den Wurzeln führen können. Wenn ein Transport an einen geschützten, dunklen und nicht zu kalten Standort im Haus nicht möglich ist, sollte der Rot-Ahorn im Pflanzkübel nicht nur an den über der Erde befindlichen Teilen geschützt und mit Folie bedeckt, sondern auch rund um den Pflanzkübel mit Gartenvlies eingepackt werden. In milderen Wintern ist eine spezielle Überwinterung nicht notwendig.

Krankheiten & Schädlinge

Eine Verfärbung oder auch die Abtrocknung der Laubblätter deutet auf unpassende Kulturbedingungen oder auf Schädlingsbefall hin. Können Staunässe oder ein nicht humoser, zu saurer oder kalkhaltiger Boden als Ursache ausgeschlossen werden, kann ein Pilzbefall als Ursache in Frage kommen. Die am häufigsten verbreitete Erkrankung beim Rot-Ahorn ist Verticillium Welke, ein Pilz der die Wasserzufuhr innerhalb der Pflanze hemmt und letztendlich zum Absterben führt. Dieser Pilz ist bisher noch nicht heilbar und bildet ein Risiko für alle Pflanzen in der näheren Umgebung des erkrankten Rot-Ahorns. Es ist daher zwingend notwendig, dass die erkrankte Pflanze ohne den Kontakt zu anderen Sträuchern, Bäumen und Zierpflanzen im Garten nicht auf dem Kompost, sondern gut verpackt im Hausmüll entsorgt wird. Neben dem Pilzbefall kann Acer Rubrum von Spinnmilben befallen werden. Ein zu feuchter Wurzelballen oder ein windiger und zu schattiger Standort begünstigen den Befall mit Schädlingen. Hier gilt es, die Schädlinge frühzeitig zu erkennen und den Rot-Ahorn zu behandeln. Anschließend sollte der Standort geprüft und sich im Zweifelsfall für einen Platz im Garten entschieden werden, an dem die Bedingungen besser sind und der Baum gesund und kräftig wachsen kann.

Häufig gestellte Fragen & Antworten

Ist der Rot-Ahorn robust?

Es handelt sich um eine winterharte und in der Pflege nicht sehr anspruchsvolle Pflanze. Bei optimal gewählten Standortbedingungen ist er sehr robust und wächst ohne großen Pflegeaufwand.

Was tun, wenn Acer Rubrum im Pflanzkübel zu groß wird?

Hier hilft nur die Entscheidung für einen größeren Kübel oder die Überlegung, den Rot-Ahorn im Garten auszupflanzen. Ein sicheres Signal für einen zu klein gewordenen Kübel sind Wurzeln, die zum Abflussloch des Pflanzkübels herauswachsen.

Muss der Rückschnitt sein?

Nein. Ein Rückschnitt ist beim Rot-Ahorn nicht zwingend notwendig. Der Schnitt dient allein der gewünschten Formgebung. Ausgenommen sind abgestorbene Äste, an denen keine Knospen mehr zu erkennen sind und die trocken und kahl wirken.

Wissenswertes zum Rot-Ahorn in Kürze

Der Rot-Ahorn kann in freier Natur mehr als 30 Meter hoch werden, in den Gärten erreicht er jedoch meist nur eine Höhe zwischen 10 und 15 Metern, wächst aber mit rund 50 cm pro Jahr recht schnell. Er stammt aus Nordamerika und ist einer der vielen Bäume, die während des sogenannten Indian Summer für die große Farbenpracht in den Wäldern Kanadas und der nördlichen Staaten der USA sorgen.

Standort

  • Damit seine Farbe schön zur Geltung kommt, sollte Rot-Ahorn möglichst einzeln im Garten stehen.
  • Eine junge Pflanze kann aber auch zunächst in einem Kübel kultiviert werden.
  • Mit der Zeit wird es jedoch nötig werden, den Strauch ins Freiland auszupflanzen …
  • … oder ihn durch einen regelmäßigen Schnitt klein zu halten.
  • Ein Rot-Ahorn-Strauch wächst am besten auf einem nährstoffreichen und feuchten Boden.
  • Der Standort sollte sonnig oder zumindest hell sein. Hitze schadet dem Baum.

Pflanzen

  • Ein Rot-Ahorn-Strauch kann auch an einen etwas windigen Standort gepflanzt werden.
  • Empfindlich reagiert er jedoch auf einen zu dichten oder sehr kalkhaltigen Boden.
  • Ein schwerer Boden sollte deshalb vor dem Pflanzen mit Kies oder Sand aufgelockert werden.
  • Der Rot-Ahorn wird wie andere Laubbäume am besten in der laublosen Zeit von Oktober bis März gepflanzt, wenn kein Frost herrscht.
  • Am besten geeignet ist der Herbst, dann ist auch das Angebot in den Baumschulen am größten.

Schneiden und Winterschutz

  • Von März bis April bildet der Rot-Ahorn dunkelrote Blüten, die in Büscheln stehen, und selbst die jungen Zweige haben eine etwas rötliche Farbe.
  • Die Blätter werden im Herbst zunächst gelb bis orange und nehmen zum Schluss einen leuchtend roten Farbton an.
  • Ein Rückschnitt ist beim Rot-Ahorn nicht erforderlich, bei Bedarf kann er aber etwas eingekürzt und ausgelichtet werden.
  • Besser ist es jedoch, ihm einen ausreichend großen Platz zur Verfügung zu stellen, damit er ungehindert wachsen kann.

Der Rot-Ahorn ist nur in jungen Jahren ein wenig frostempfindlich und sollte dann einen Winterschutz bekommen: Hierzu wird der Boden rund um den Stamm mit Laub oder Mulch abgedeckt. In späteren Jahren ist er jedoch sehr winterhart und kommt daher auch in kalten Lagen ohne jeden Schutz aus.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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