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Kreppmyrte, Kräuselmyrte – Pflanzen, Pflege und Überwintern

Kreppmyrte (Lagerstroemia)

Die Kräuselmyrte auch Kreppmyrte oder Lagerströmie genannt, ist ein Ziergewächs mit einer auffallend schönen Sommerblüte. Die Farbpalette der Kreppmyrte ist sehr bemerkenswert. Hier erfahren Sie, Interessantes zu dieser außergewöhnlichen Pflanze sowie nützliche Pflege Hinweise und Tipps zum richtigen Überwintern.

Video-Tipp

Chinas schöner Import

In subtropischen Gefilden ist die Kräuselmyrte seit Langem eine häufig gesetzte Zierpflanze. Hierzulande bekannt war sie lange als Kalthauspflanze. Inzwischen hat sich allerdings gezeigt, dass die Kreppmyrte auch hier in Deutschland in milderen Regionen langfristig im Freien kultiviert werden kann. Die Bezeichnung Kräuselmyrte bezieht sich übrigens auf die Blütenblätter. Im unteren Teil sind sie äußerst schmal, werden nach oben hin breit und kräuseln sich dort sehr stark. Zu ihren Feinden zählt die Blattlaus und Feuchtigkeit.

Pflanze

Die Bezeichnung Lagerströmie erhielt die Kreppmyrte durch ihren Entdecker Magnus Lagerstroem. Dieser entdeckte das Gewächs in Indien und verschickte sie nach Schweden zur Identifizierung. Als Zierbaum findet die Kräuselmyrte besonders in Asien, explizit in China Verwendung, da sich ihre Schönheit das ganze Jahr über hält. Zugehörig ist der Laub abwerfende Baum zu der Familie der Weiderichgewächse. Etwa 22 Gattungen sowie ca. 450 unterschiedliche Spezies sind bekannt. Diese sind in drei verschiedene Klassen unterteilt. Die erste ist die Lagerstroemia indica (indischer Flieder), die Zierpflanze Lagerstroemia speciosa (sehr große Blüten) und die Lagerstroemia angustifolia (Bang-Lang) mit einer glatten und harten Rinde. Letztere wird verwendet für die Herstellung von Gewehrkolben.

Eigenschaften

Die Kräuselmyrte hat ihre Blütezeit am Ende des Sommers bis in den Herbst, sprich von August bis Oktober. Je nach Kultur kann sie eine Größe von über zwei Metern erreichen und wird mit den Jahren immer schöner. In ihrer Blüte trumpft sie mit einem enormen Blumenkleid auf, welches sich wochenlang hält. Die Farben sind warm und dezent. Die orange, gelbe oder auch rote Färbung des Laubes erfolgt im Herbst und in den Wintermonaten erscheint die Borke blau-grau mit einer glatten Faserung. Die Blüten der Kreppmyrte sind klein, stehen traubenartig und endständig. Das Farbspektrum reicht von Lila, Violett, Rot, zahlreichen Rosatönen bis hin zu Reinweiß. Jede einzelne Blüte hat zudem im Zentrum einen minimalen goldgelben Strauß aus Staubgefäßen. Von der Lagerströmie werden Kapselfrüchte produziert, die im Normalfall dunkel, rund und klein sind. Die Kapselfrüchte enthalten einige geflügelte Samen. Die Früchte verfügen über eine narkotische Wirkung und sind nicht essbar.

Anpflanzung

Aus tropischen Regionen stammen die hübschesten Spezies der Kräuselmyrte. An unser Klima angepasst sind etwa 30 Hybridarten. Ausgewachsene Bäume können sogar enorme Temperaturen bis -15 °C verkraften. Sie erzielen aber eine verfeinerte Blüte bei höheren Temperaturen sowie bei üppigem Sonnenlicht. Der Standort sollte möglichst windgeschützt und sonnig sein, da dieses besondere Gewächs die Sonne liebt. Optimale Wuchsergebnisse erzielen Sie, auf besonders feuchtem und neutralem Untergrund. Des Weiteren sollte der Boden gut durchlässig, locker und tiefgründig sein. Vermeiden Sie Staunässe. Wenn Sie Ihre Kreppmyrte um- oder auspflanzen wollen, richtet sich die richtige Technik nach den örtlichen klimatischen Begebenheiten. In milden Gegenden sollte die Pflanze Optimalerweise nach dem Laubabwurf im Herbst, um- oder eingepflanzt werden. Der Frühling (frostfrei) hingegen ist die richtige Jahreszeit in Regionen, in denen die Temperaturen tiefer sinken. Wenn Sie Ihre Lagerströmie im Topf halten, ist sie in jedem Fall vor Frost zu sichern. Bei der Anpflanzung wird die Wurzel in eine ca. 15 cm dicke Schicht gesetzt, die entweder aus:

  • Tannennadeln
  • halb verrottetem Kompost
  • Flachsschäben
  • oder Hülsen von Kakaobohnen

besteht und am Ende mit Erde abdecken. Um den Wurzelballen komplett in die Erde einbringen zu können, muss die Pflanzgrube mindestens die dreifache Größe des Wurzelballens haben. Wenn Sie mehrere Gewächse setzen wollen, halten Sie bitte einen Abstand von zwei bis drei Metern ein. Die Kreppmyrte entfaltet sich am besten, wenn sie allein steht.

Pflege

Der optimale Standort für Ihr Gewächs ist völlig frei von Schatten und besonders warm. Ein Balkon oder Garten in Südlage ist perfekt. Während der Sommerzeit wird die Kräuselmyrte täglich satt gegossen. Sind die Tage außerordentlich heiß, dann gießen Sie die Pflanze erst zum Abend hin. Während der Blühphase düngen Sie Ihre Lagerströmie einmal im Monat. Jedes Jahr im Februar oder März schneiden Sie die tragenden Triebe ein ganzes Stück zurück.

Tipp:

Zählen Sie die Augen an den Ästen. Bei vier bis sechs Augen hat der Zweig die optimale Länge von etwa 8 bis 15 cm. Auf dem Stamm erscheinende Knospen und Wurzeltriebe sollten entfernt werden, denn die Kreppmyrte wächst vorrangig buschartig. Achten Sie auf die Seitentriebe, wenn Sie das Gewächs als Baum halten möchten.

Während der Reinigung Ihres Gewächses entfernen Sie die sehr kleinen Äste und Zweige. Dadurch fördern Sie die Luftzirkulation und die Blüte bleibt schön dicht. Im Frühjahr können Sie Ihre Pflanze mit Rosendünger versorgen. Hierzu bringe Sie den Dünger tunlichst nah am Stamm in die Erde ein. Sie können eine Aussaat der Kreppmyrte vornehmen, allerdings ist eine Vermehrung durch halb verholzte Stecklinge oder Grünstecklinge eher zu empfehlen, da hier die Erfolgschancen garantiert sind. Wenn Sie aus Samen ziehen, blühen die Sträucher oft erst in einem Zeitraum von drei bis fünf Jahren. Während Pflanzen aus Stecklingen schon nach etwa zwei Jahren blühen.

Krankheiten

Die Kräuselmyrte ist besonders für Mehltau anfällig, aufgrund von kühl-feuchtem Wetter, insbesondere im Frühjahr. Die Blätter verfärben sich weißlich und verlieren ihre Form. Allerdings können sie dann mit Rosenschutzmittel oder Schwefel Ihre Pflanze behandeln. Haben sich auf den Blättern Ihres Gewächses, im Sommer orangefarbene Pickel gebildet, so handelt es sich um einen Befall von Rost. Mit einem Breitbandfungizid können Sie in diesem Fall Ihrer Pflanze helfen.

Überwintern

Die Kreppmyrte ist nur bedingt winterfest und sollte im Winter deutlich kühler und dunkler gehalten werden. Die ideale Temperatur liegt bei etwa 0 bis 5 °C Raumtemperatur. Der Lichtbedarf ist zum Winter hin sehr gering, da die Krone ab Herbst frei von Laub ist. Bei Ihrer Kübelpflanze halten Sie eine gleichmäßige Bodenfeuchte. Im Garten befindliche Exemplare benötigen im Winter im Normalfall kein Zugießen.

Tipp:

Nehmen Sie eine Schattierung der Zweige vor, hänge Sie beispielsweise Fichtenreisig hinein. So beugen Sie Rissen in der Rinde vor, die bei extremen Temperaturschwankungen entstehen können. Mit einer ordentlich kräftigen Schicht Herbstlaub decken Sie den Wurzelbereich Ihrer Kräuselmyrte ab, das hat eine isolierende Wirkung. Zum Frühlingsanfang wieder heller stellen um die Produktion der Triebe voranzutreiben.

Häufig gestellte Fragen

Wieso verliert meine Kübelpflanze ihre Knospen?

Eventuell kann es sein, dass Sie Ihre Kreppmyrte zu viel bewegt haben bzw. verdreht haben. Darauf reagiert das Gewächs sehr empfindlich und kann dadurch seine Knospen verlieren.

Wie genau gehe ich beim Zurückschneiden vor?

Die Kräuselmyrte wird nicht an dem alten Holz zurückgeschnitten. Sie schneiden nur an den Trieb-Enden die aus demselben Jahr stammenden einjährigen und herangewachsenen Zweige. Die Krone hingegen schneiden Sie einmal im Jahr zum Spätwinter hin, kräftig zurück.

Wissenswertes zu Kreppmyrte in Kürze

Winterhärte
Lagerstroemia indica und Lagerstroemia chekiangensis zählen zu den Sorten, die bis zu -18 °C im Winter aushalten können, ohne zu erfrieren. Im Handel werden winterharte Kreppmyrten auch als Toskanischer Flieder in verschiedenen Farbschattierungen angeboten. Die Ähnlichkeit zum Flieder lässt sich tatsächlich nicht abstreiten, zumal die Blütenfarben der 15-40 cm langen Blütenrispen ebenfalls denen des Flieders gleichen. Da diese Sorten bevorzugt Namensbezeichnungen von Indianerstämmen erhielten, wird manchmal auch vom Indianerflieder gesprochen. Ältere Kreppmyrten sind generell erheblich Kälte resistenter als noch junge Pflanzen.

Standortwahl

Als aufrecht wachsender Strauch mit einer rundlichen Krone möchten Kreppmyrten einen besonders warmen und sonnigen Stand. Vor einer weißen Hauswand kommt der prächtige Strauch nicht nur außerordentlich gut zur Geltung, die Mauer strahlt noch zusätzliche Wärme auf die Pflanze. Windböen werden nicht vertragen, deshalb sollte ein möglichst geschützter Platz ausgesucht werden.

Tipps zur Pflege winterharter Kreppmyrthe

  • Vor allem in der Kübelhaltung sollte vor erneutem Gießen die obere Erdschicht immer etwas abgetrocknet sein, denn Staunässe bekommt einer Kreppmyrte überhaupt nicht.
  • Das Substrat darf keinen Kalk enthalten, denn der wird nicht vertragen.
  • Handelsübliche Gartenerde entspricht den Anforderungen der Kreppmyrte.
  • Flüssigdünger im 4-wöchigen Turnus versorgt mit allen notwendigen Nährstoffen.
  • Kreppmyrte sollte nicht oft umgepflanzt werden.
  • Regelmäßiges kräftiges Auslichten fördert den Wuchs.

Kreppmyrte überwintern

Da die Winterhärte bei den verschiedenen Kreppmyrtenarten stark variieren kann, sollte beim Kauf unbedingt auf die Frostresistenz geachtet werden. Für die Freilandüberwinterung eignen sich nur die dafür prädestinierten Sorten. Da auch die winterharten Kreppmyrten nur über eine bedingte Frosthärte verfügen, stellen extrem raue Gegenden ein Problem dar. Ein kaltes Treibhaus zur Überwinterung wäre dort eine gute Lösung.  In eher milder Lage, wie zum Beispiel in Weinbauregionen, sollte trotz bescheinigter Frosthärte ein winterlicher Frostschutz aus Laubmulch und Zweigen aus Nadelbäumen nicht fehlen.

Die bei uns immer beliebter werdende Lagerstroemia verzaubert den Garten im Sommer bis in den Herbst in ein Urlaubsparadies. Winterharte Kreppmyrten können sogar über die kalten Monate draußen bleiben.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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