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Formschnitt: Ziergehölze richtig schneiden

Formschnitt für Ziergehölze - Buchsbaum

Eine schön geschnittene Hecke oder Büsche und Sträucher, der als natürliche Skulptur präsentiert werden, sind seit langem in den Vorgärten wie auch modern hergerichteten Gärten beheimatet. Und auch auf öffentlichen Flächen wie in Schlossgärten oder vor Museen werden gerne Gehölze mit Formschnitt versehen. Bereits seit der Antike beschäftigt man sich mit diesem Thema.

Während die Einen diese kleinen Minimeisterwerke schon in Form geschnitten fertig im Baumarkt oder in einer Baumschule kaufen, geben sich andere selbst die Mühe, ihre Gehölze entsprechend in Form zu bringen. Und dies erfordert nicht nur ein wenig Vorstellungsvermögen, sondern auch immer handwerkliches Können, die richtigen Arbeitsgeräte und ausreichend Wissen rund um die Gehölze. Denn Ziergehölze können nicht beliebig zurechtgestutzt werden.

Video-Tipp

Ziergehölze, die nicht in Form geschnitten werden können

Nicht alle Gehölze sind auch gleichzeitig Ziergehölze und eignen sich für einen Formschnitt. Achten Sie bei ihrem Kauf oder ihrer Auswahl der passenden Gehölze darauf, dass Sie sich für folgende Gehölze entscheiden:

  • Eibe
  • Buchsbaum
  • Kiefer
  • Zypressen
  • Haselnuss
  • Robinien
  • und einige Ahornarten

Es gibt selbstverständlich noch weitere Gehölze, die sich eignen würden. Denn im Prinzip kann jeder Strauch, Busch oder Hecke individuell beschnitten werden. Manche sind nur etwas „widerspenstiger“ als andere Sorten. Im besten Falle entscheiden Sie sich für Gehölze, die auch im Winter ihre Blätter nicht verlieren. So haben Sie auch in der kalten Jahreszeit immer schöne Ziergehölze im Garten stehen, an denen Sie sich erfreuen können. Außerdem sollten Sie als Anfänger immer einfache Gehölze auswählen. Dies wären beispielsweise Zypressen oder auch Buchsbaum. Beide Arten lassen sich auch für Anfänger gut schneiden und in Form bringen. Und wenn Sie lieber eine Hecke mit Formschnitt versehen möchten, dann wird auch diese eine schöne Wirkung für ihren Garten erzielen.

Mögliche Formschnitte

Bei den möglichen Formen, die Sie in ihre Gehölze schneiden können, sind Sie völlig frei in ihrer Entscheidung. Der Fachmann unterscheidet zwischen Grundformen, Mischformen, Hecken und Tore sowie Baumwände. Für den Anfang lohnt es, mit einfachen Formen, wie Kugeln oder zylindrischen Formen zu beginnen. Nach ein wenig Übung können die Formen ruhig ausgefallener werden. Wie wäre es beispielsweise mit Donuts, einem Stuhl, einer Mütze oder auch  einer Gießkanne sowie einem Eimer? Wie gesagt, die Möglichkeiten sind so vielfältig, dass selbst Märchenfiguren oder ähnliches denkbar wären. In Hecken hingegen können Wellen, Kanten oder auch Ecken geschnitten werden. Ganz so, wie Sie dies wünschen.

Tipp:

Achten Sie beim Formschnitt an Hecken darauf, dass ein harmonisches Gesamtbild entsteht. Wählen Sie keine allzu „wilde“ Form, sondern beschränken Sie sich auf eine leichte Form, die am Ende auch vom Betrachter erkannt werden kann.

Richtiger Schnittzeitpunkt

Nun kann nicht ganzjährig die Schere am Gehölz für einen flotten Schnitt angesetzt werden. Vielmehr sollten Sie Ende Februar oder Anfang März oder den Juni und den Juli wählen. Achten Sie darauf, dass sie keinen allzu heißen Tag erwischen. Schneiden Sie auch immer nur in dem Bereich, wo das Gehölz grün ist. Sonst erhalten Sie kahle Stellen, die wenig ansehnlich aussehen.

Tipp:

Fangen Sie langsam mit dem Schneiden an und orientieren Sie sich zwischendurch immer am Ergebnis.

Entspricht dieses nach und nach der Form, die Sie anstreben, dann ist allen in Ordnung. Ansonsten korrigieren Sie den Schnitt und passen Sie diesen entsprechend an.

So wird richtig geschnitten

Gehölze wachsen in der Regel im ersten Schritt in die Höhe. Dies können Sie zusätzlich fördern, indem Sie bei einem Schnitt nur die obersten Triebspitzen kürzen. Da Sie aber einen Formschnitt vornehmen möchten und benötigen Sie Fülle und ein Gehölz, welches auch seitlich wächst. Dies erreichen Sie immer dann, wenn Sie den Mitteltrieb entfernen und so die seitlichen Knospen zum Austreiben animieren. Entfernen Sie diese seitlichen Triebe dann auch noch, werden Sie die buschige Form erhalten, die Sie für einen Formschnitt benötigen.

Im ersten Schritt muss ein Gestaltungsschnitt vorgenommen werden. Bei diesem ersten Schnitt wird die grobe Form des Gehölzes festgelegt. Die nächsten Schnitte werden dann Erhaltungsschnitte genannt. Sie sorgen dafür, dass das Gehölz immer buschiger und dichter wird, damit am Ende eine gut sichtbare Form ohne kahle Stellen entstehen kann. Zum Schluss kommt dann der Formschnitt, der die endgültige Form festlegt und in der Regel im Juni durchgeführt wird.

Benötigte Werkzeuge und Hilfsmittel

Hier muss zwischen manuellen und elektrischen Werkzeugen entschieden werden. Entscheiden Sie bitte selbst, welche Werkzeuge Sie wirklich benötigen. Sehr schön ist immer eine Heckenschere, die für den ersten Gestaltungsschnitt ruhig elektrisch betrieben werden kann. Der Feinschliff am Ende kann auch mit einer manuellen Schere erfolgen. Mit dieser kann präziser geschnitten werden. Dies ist besonders dann wichtig, wenn eine sehr ausgefallene und aufwendige Form erzeugt werden soll. Zudem werden eine Gartenschere, eine Rasenkantenschere, eine Richtschnur, eine Messlatte und ein Senklot benötigt. Ist das Gehölz so groß, dass man es nicht überblicken kann, ist eine Leiter unerlässlich. Bei sehr großen Höhen sogar eine Arbeitsbühne.

Wenn Sie unsicher bei der Erstellung der Form sind, dann arbeiten Sie mit Schablonen. Dies empfiehlt sich besonders dann, wenn Sie eine Kugel erzeugen wollen.

Tipp:

Da Sie das Spezialwerkzeug nur hin und wieder benötigen, ist es nicht zwingend notwendig, dass Sie sich alles kaufen.

In vielen Baumärkten und Gärtnereien können Sie sich dieses auch ausleihen. Reservieren Sie jedoch rechtzeitig, da das Zeitfenster für das Schneiden recht klein ist und auch andere Gartenfreunde auf die Idee mit dem Ausleihen kommen könnten.

Häufig gestellte Fragen

Welche Hölzer eignen sich für einen Formschnitt?

Es ist immer gut, wenn Sie sich für winterharte Gehölze entscheiden, die ihre Blätter nicht verlieren. Gut geeignet sind deshalb die Eibe, Zypressen, Buchsbaum, Hainbuche oder auch Azaleen. Selbstverständlich können Sie aber auch andere Gehölze nutzen.

Wann kann geschnitten werden?

Die beste Zeit zum Schneiden lässt sich Ende Februar und im März finden. Außerdem kann im Juni und im Juli geschnitten werden. Für den finalen Formschnitt sollten Sie den Juni wählen.

Welche Formen sind möglich?

Alles ist möglich. Die Frage ist, ob man selbst alles schneiden kann. Aus diesem Grund ist es immer besser, wenn man mit einfachen Formen anfängt und sich dann langsam zu schwierigeren Formen „hocharbeitet“.

Wissenswertes zum Formschnitt von Ziergehölzen in Kürze

  • Zunächst sollte man wissen, dass manche Gehölze einen regelmäßigen Schnitt verlangen, wie öfter blühende Rosen oder spätsommerblühende Ziersträucher.
  • Recht wertvolle Gehölze wie z.B. die Zaubernuss, Magnolien oder Goldregen sollten gar nicht geschnitten werden. 
  • Durch den Schnitt erhöht sich der Blüten- und Fruchtreichtum oder aber es wird eine bestimmte Pflanzenformen erreicht.
  • Beim Rückschnitt werden zunächst alle Triebe abgeschnitten, die durch Krankheiten, Verletzungen oder Frost geschädigt wurden.
  • Auch morsche, meist bräunliche Triebe werden bis auf das gesunde Holz zurückgeschnitten.
  • Des Weiteren werden alle dünnen und schwachen Triebe bis zum Ansatz gekappt. 
  • Bei einem Auslichtungsschnitt hingegen werden alle Triebe, die älter als drei bis vier Jahre sind, direkt über dem Boden abgeschnitten.
  • Sind diese Arbeiten ausgeführt kann man sich an den Zuschnitt der Form machen. Hier sorgfältig darauf achten, dass keine Löcher entstehen!
  • In der Regel ist es mit einem Rückschnitt bzw. dem Auslichtungsschnitt bereits getan und der Zierstrauch wurde „in seine Schranken“ gewiesen.
  • Entscheidend ist beim Schnitt noch, dass man das richtige Werkzeug dafür verwendet. 

Fazit: Wann sollte man Ziergehölze schneiden?

Im Herbst sollte man lediglich so viel schneiden, dass Schäden durch Windbruch oder Schneelast vorgebeugt werden kann. Ein Rückschnitt erfolgt erst im  Winter, das allerdings nur bei frostfreier Witterung. Das ist meist im Februar der Fall. Gehölze die im Sommer blühen, wie beispielsweise  Sommerflieder und Spaliersträucher sollten von Februar bis März radikal bis auf ca. 20 cm zurückgeschnitten werden. Gehölze die allerdings im Frühjahr blühen, werden erst nach der Blüte zurückgeschnitten.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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