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Duftjasmin, Philadelphus Erectus – Pflege des Pfeifenstrauchs

Pfeifenstrauch (Philadelphus x lemoinei 'Erectus')
Quelle: peganum from Small Dole, England, Philadelphus x lemoinei Erectus - Flickr - peganum (2), Bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 2.0

Nicht nur wegen seines betörenden Duftes ist der Pfeifenstrauch oder Duftjasmin ein vielgeliebter Strauch. Mit seiner Wuchshöhe von bis zu 1,5 Metern passt er auch in kleinere Gärten. Robust und pflegeleicht zugleich macht er kaum Arbeit, außerdem lässt er sich als Solitärpflanze ebenso gut kultivieren wie als blühende, duftende Hecke.

Der Bauernjasmin gilt als Bienenweide und erfüllt damit auch einen hohen ökologischen Wert. Achten Sie beim Kauf darauf, dass Sie auch wirklich duftenden Jasmin erhalten, einige Sorten duften nicht. Es gibt nur wenige Dinge, die man bei seiner Anpflanzung beachten muss, wir erklären Ihnen hier, welche das sind, damit Sie lange Freude an Ihrem Duftjasmin haben.

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Substrat und Boden

Nährstoffhaltiger Boden mit etwas Lehm ist optimal, doch der Pfeifenstrauch ist auch mit weniger zufrieden. Allerdings ist reiner Sandboden nicht ganz so gut geeignet, hier kann er mit Kompost und regelmäßigen Düngergaben jedoch auch zurechtkommen. Bei reinem Sandboden ist es von Vorteil, das Pflanzloch mit etwas Blumenerde aufzufüllen, so dass die Jungpflanze Nährstoffe und Halt findet. Wie die meisten Pflanzen verabscheut der Philadelphus Staunässe, sorgen Sie deshalb bitte für einen guten Wasserabfluss. Beim Einsetzen lohnt es sich, dem Aushub etwas Kompost hinzuzufügen, das erspart im ersten Jahr den zusätzlichen Dünger.

Standort

Am besten entwickelt sich der Pfeifenstrauch an einem sonnigen bis halbschattigen Platz. Daher ist er bestens für eine blühende Hecke oder Wegbegrenzung geeignet. Als Solitärpflanze sollten Sie ausreichend Platz einplanen, um ihn und seine zahllosen Blüten voll zur Geltung kommen zu lassen. Er wächst bis zu zwei Metern in die Breite. Beachten Sie, dass die Blüten von Mai bis Juni/Juli unzählige Insekten anlocken. Platzieren Sie ihn also nicht in der Nähe Ihrer Terrasse, um Irritationen durch Bienen und andere Insekten zu vermeiden. Um ein besonders üppiges Blütenmeer zu erhalten, lohnt es sich, drei Sträucher als Gruppe zu pflanzen.

  • pflanzen Sie den Pfeifenstrauch nicht in den Schatten, er wird kümmern
  • einige Sorten sind giftig, nicht in die Nähe von Kindern pflanzen
Tipp:

Nicht neben den gewöhnlichen Schneeball (Viburnum opulus) einsetzen, Blattläuse überwintern hier und befallen im Frühling die duftenden Blüten des Pfeifenstrauchs.

Pflanzen

Der Pfeifenstrauch gehört zu den Gehölzen und sollte daher üblicherweise von Oktober bis Mai neu eingepflanzt werden. Das geschieht am besten an einem frostfreien Tag. Beim Angießen sollten Sie vorsichtig sein, dass sich keine Staunässe bildet, die die Pflanze bei Frost nachhaltig schädigt. In der Regel werden die Jungpflanzen wurzelnackt, also ohne Erdballen, geliefert. Vor dem Einsetzen empfiehlt es sich, sie für einige Stunden ins Wasser zu legen. Falls Sie die Sträucher im Frühjahr und Sommer setzen wollen, sollten Sie auf Containerware zurückgreifen, sie kann das ganze Jahr über gesetzt werden. Das rasche Wachstum sorgt dafür, dass der Duftjasmin auch als Heckenpflanze schnell als Wind- und Sichtschutz zum Tragen kommt. Halten Sie Pflanzabstände von 30 bis 50 cm ein. Mit bis zu 30 cm Wachstum pro Jahr wächst er recht schnell.

  • tiefes Wurzelsystem, achten Sie auf tiefgründigen Boden
Tipp:

Falls Sie Interesse daran haben, Insekten zu beobachten, gibt es beim Duftjasmin während der Blütezeit viel zu entdecken. Bienen und Hummeln lieben den Nektarreichtum.

Gießen und Düngen

Nur bei langen Trockenperioden wird es nötig sein, einen ausgewachsenen Pfeifenstrauch zu gießen, er ist genügsam. Jungpflanzen allerdings brauchen in der ersten Zeit regelmäßig Wasser, sie sollten nicht austrocknen. Gerade im Frühjahr treibt der Bauernjasmin eine Menge an frischem Blattgrün, achten Sie darauf, dass er in dieser Zeit ausreichend Wasser bekommt, sonst werden Blätter lappig, und die Blüten werden nicht üppig. Ihr Philadelphus muss nicht regelmäßig gedüngt werden, falls Sie jedoch düngen wollen oder müssen, genügt ein Universaldünger, besser noch Kompost. Achten Sie darauf, dass sich im Boden nicht zu viel Stickstoff befindet, das beeinträchtigt die Blütenentwicklung.

  • geben Sie statt Kunstdünger Kompost oder Hornspäne als Naturdünger
  • gießen Sie immer am Abend, so kann die Pflanze nachts die Flüssigkeit aufnehmen

Schneiden

Als Solitärpflanze wird Ihr Duftjasmin kaum einen Schnitt brauchen, denn er soll sich ja zum prachtvollen Hingucker entwickeln. Allerdings kann es vorkommen, dass der Strauch nach einigen Jahren heftig wuchert, dann ist ein Rückschnitt nötig, damit er wieder richtig in Form kommt. Geschnitten wird nach der Blüte, wobei Sie vorsichtig sein sollten, denn der Strauch entwickelt seine Blüten an dünnen Seitentrieben, die bereits für das kommende Jahr die Blüte vorbereiten. Es bietet sich also an, den Schnitt von unten her vorzunehmen, so dass nur die älteren Zweige entfernt werden.

  • beim Schneiden eines Solitärstrauchs nur auslichten
  • für den Schnitt der Hecke ebenfalls nur auslichten
  • beim kräftigen Formschnitt entwickeln sich im nächsten Jahr nur wenige Blüten

Überwintern

Der Duftjasmin ist absolut winterhart und benötigt keinen Schutz für die kalte Jahreszeit. Achten Sie nur darauf, dass keine Staunässe entsteht, die bei starkem Frost die Wurzeln zerstören könnte.

Krankheiten und Schädlinge

Krankheiten sind so gut wie keine bekannt, auch Pilzbefall kommt nur äußerst selten vor. Das einzige, was dem Philadelphus wirklich Probleme machen könnte, ist ein heftiger Befall mit Blattläusen. Deshalb sollten Sie bereits bei der Standortwahl darauf achten, dass die bekannten und typischen Überwinterungspflanzen wie Schneeball oder Pfaffenhut nicht in unmittelbarer Nähe stehen. Trotzdem kann es vorkommen, dass der Duftjasmin fast schwarz von Blattläusen ist. Dann sprühen Sie ihn entweder mit einem starken Wasserstrahl ab. Sobald der Philadelphus nach dem Blütenaustrieb wieder genug Kraft gesammelt hat, macht ihm der Befall nicht mehr viel aus.

  • als umweltverträgliches Mittel Brennesseljauche herstellen und die Blattläuse bekämpfen
  • Nützlinge, wie zum Beispiel Spinnen, ansiedeln

Fazit

Mit beeindruckender Schönheit und einem intensiven, angenehmen Duft bietet der Pfeifenstrauch im Garten einen imposanten Anblick. Der anspruchslose und pflegeleichte Strauch lässt sich sowohl als Einzelpflanze, wie als blühende Hecke platzieren und braucht außer einem gelegentlichen Verjüngungsschnitt kaum Pflege. Als Bienenwiese steht er mit seinem Blütenreichtum für Hummeln, Bienen und andere Insekten als Nahrungsquelle zur Verfügung. Achten Sie beim Kauf darauf, dass Sie vom Fachhandel die Sorten auswählen, die auch für Kinder ungefährlich sind, dann steht über viele Jahre hinweg ein großartiger Frühlingsblüher zur Verfügung, der mit jeder Saison schöner wird.

Pflege

  • Im Sommer sollte der Jasminum polyanthum einen möglichst sonnigen Platz bekommen.
  • Dann braucht er viel Wasser und sollte regelmäßig gedüngt werden.
  • Er kann ganzjährig als Zimmerpflanze kultiviert werden, steht in den Sommermonaten aber auch gern draußen.
  • In besonders milden Gegenden bleibt er ganzjährig im Freiland.
  • Für kältere Lagen ist dagegen der Jasminum nudiflorum mit gelben Blüten besser geeignet.
  • Im Unterschied zu anderen Jasminsorten blüht der Jasminum polyanthum in den Wintermonaten mit vielen weißen sternförmigen Blüten, die stark duften.
  • Doch auch die Knospen, aus denen sich diese Blüten entwickeln, sind durch ihre rosa Farbe schon attraktiv.

Umtopfen und Krankheiten

Ein Duftjasmin benötigt meist nach zwei bis drei Jahren einen neuen Topf, der nur wenig größer als der alte sein sollte. Als Substrat ist eine hochwertige Blumenerde, die mit Blähton oder anderen grobkörnigen Substanzen vermischt wurde, gut geeignet.

  • Der Jasmin wird manchmal von Blattläusen befallen, die jedoch leicht bekämpft werden können, indem dem Gießwasser ein wenig Spülmittel hinzugefügt wird.
  • Wirft die Pflanze viele Blätter ab, ist die Ursache hierfür meist Wassermangel.
  • Blüht der Jasmin nicht, kann es daran liegen, dass die Pflanze zu warm steht.
  • Besonders im Winter sollte sie etwas kühler stehen, damit sie ihre Winterruhe einhalten und Energie für die nächste Saison sammeln kann.

Schneiden

Ein Jasminum polyanthum kann etwas zurückgeschnitten werden, wenn er im Laufe der Zeit zu groß geworden ist. Dieser Schnitt kann ruhig großzügig ausfallen, denn der Jasmin wächst sehr schnell wieder nach und wird nach einem Rückschnitt kompakter. Die beste Zeit hierfür ist nach der Blüte.

Überwintern

Im Winter benötigt der Duftjasmin einen kühlen Platz, um seine Winterruhe einhalten zu können. Ideal ist ein Raum mit einer Temperatur um 10° C. Weil der Jasmin immergrün ist, benötigt er auch im Winter einen hellen Standort, sollte dann aber weniger als im Sommer gegossen und nicht gedüngt werden. Soll der Jasmin auch im Winter im Garten bleiben, muss der Boden rund um die Pflanze mit einer dicken Schicht Mulch oder Laub abgedeckt werden, um die Wurzeln vor Kälte zu schützen.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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