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Einsame Hütte in Wald und Flur: Rechtliche und technische Voraussetzungen

einsame Hütte

Für manche Menschen klingt es wie ein sehnsüchtiger Traum: Sich in Gänze oder doch wenigstens an den Wochenenden und im Urlaub in eine wirklich einsam gelegene Hütte zurückziehen können. Fernab der Zivilisation mit ihrer Hektik und ihren Problemen, nicht nur nah bei der Natur, sondern mittendrin. Ein einfaches Leben, wie es solche berühmten Aussteiger wie Dick Proenneke vormachen. Machbar ist davon natürlich auch in Mitteleuropa vieles. Wer jedoch solche Ideen hegt, muss sich dennoch mit vielen Herausforderungen und manchen Limitierungen befassen.

Video-Tipp

Eine Hütte mitten in der Natur

Es gibt viele grundlegende Dinge über die man sich bereits vorher Gedanken machen sollte und sich auch unbedingt informieren muss, bevor das Abenteuer mit der einsamen Hütte im Wald starten kann.

Grundstück

Der Bau einer eigenen Traumhütte in der heimischen Natur ist nicht ganz einfach. In Deutschland müssen Sie zahlreiche Vorschriften beachten, die das Bauvorhaben massiv einschränken können. Deutlich zeigt das die Verfügbarkeit der Grundstücke, auf denen Sie in der freien Natur bauen können. Diese ist streng limitiert, vor allem wenn Sie ein Häuschen im Wald errichten wollen. Selbst wenn Sie Waldbesitzer sind oder ein Grundstück weit außerhalb einer Gemeinde gekauft haben, müssen Sie die Gesetze zum Außenbereich beachten. Was ist der Außenbereich? Als Außenbereich zählen nach § 35 (Bauen im Außenbereich) des deutschen Baugesetzbuches (BauGB) alle Grundstücke und Flächen, die nicht zum Geltungsbereich qualifizierter Bebauungspläne gehören. Sie liegen abseits zusammenhängender Bebauungen und sind nicht für den Bau einer Wochenend- oder Aussteigerhütte zugelassen.

Schlüssel mit Anhänger

Ausnahmen

Nur wenige Ausnahmen erlauben den Hüttenbau im Außenbereich:

  • forstwirtschaftliche Betriebe
  • landwirtschaftliche Betriebe
  • öffentliche Versorgung, beispielsweise Elektrizität
  • zu Forschungszwecken

Bei diesen handelt es sich um privilegierte Bauvorhaben, die von den Grundstücken Gebrauch machen können. Nicht zugelassen ist der Außenbereich für alle Bauvorhaben, die zur Erholung oder dem Wohnen dienen. Damit soll der sogenannten „Zersiedelung“ der heimischen Wald- und Freiflächen vorgebeugt werden, um Flora, Fauna und die natürliche Bodenbeschaffenheit nicht unnötig zu stören. Eine einsame Hütte lässt sich in Deutschland dennoch umsetzen, wenn Sie sich für Sondergebiete entscheiden. Was ist darunter zu verstehen? Nach § 10 (Sondergebiete, die der Erholung dienen) der Baunutzungsverordnung (BauNVO) gibt es spezielle Gebiete, die nur zweckgebundene Bauvorhaben zulassen. Das heißt, Sie dürfen nur ganz bestimmte Arten von Gebäuden dort bauen und entsprechend nutzen. Zu den Sondergebieten zur Erholung gehören die folgenden:

  • Wochenendhausgebiet
  • Ferienhausgebiet
  • Campingplatzgebiet
Bauplan

Genau nach solchen Gebieten müssen Sie Ausschau halten, wenn Sie eine private Hütte fernab der Zivilisation bauen wollen. Sie werden in der Regel an ansprechenden und abgelegenen Orten zur Verfügung gestellt, was dem einsamen Wohnen am Ehesten entspricht. Ausgewiesen werden diese Gebiete immer von den Gemeinden, was Sie unbedingt beachten müssen. Trotz des Status als Sondergebiet müssen Sie immer noch Bebauungsplan der Gemeinde beachten, damit es nicht zu Problemen kommt und vielleicht sogar ein Rückbau fällig wird. Der größte Nachteil an den Sondergebieten ist die Nähe zu möglichen Nachbarn. Falls Sie das nicht stört, sind Sie Ihrem Ziel ein Stückchen näher.

Hinweis:

Die für Baden-Württemberg typischen Geschirrhütten dürfen als Ausnahme im Außenbereich errichtet werden, solange sie nicht größer als 20 Kubikmeter sind. Sie sind aber nicht zum Wohnen oder für Ferienaufenthalte geeignet, sondern nur als Stauraum für Werkzeuge oder Geräte auf dem Grundstück.

Wochenend- oder Ferienhaus?

Bei der Auswahl eines Grundstücks für den eigenen Hüttentraum kommt häufig die Frage auf, ob ein Ferien- oder Wochenendhausgebiet gewählt werden soll. Diese Frage lässt sich recht einfach beantworten, da die BauNVO konkrete Richtlinien zu den jeweiligen Gebäuden innerhalb der Gebiete vorgibt. Ferienhausgebiete werden ausschließlich für Bauprojekte zugelassen, die einem „wechselnden Personenkreis“ dienen. Simpler ausgedrückt: Hütten in einem Ferienhausgebiet werden nicht primär privat genutzt, sondern vermietet. In Wochenendhausgebieten dagegen ist die ausschließliche Nutzung durch den Eigentümer vorgesehen. Das heißt, Familie und Freunde dürfen sich in dem Wochenendhaus aufhalten. Eine Vermietung als Ferienhaus ist in Wochenendhausgebieten nicht erlaubt. Dieser Status bringt spezielle Bauvorschriften mit sich, die Ihr beachten müsst:

  • Baugenehmigung notwendig
  • Maximalhöhe und Grundfläche (unterscheiden sich in jedem Bundesland)
  • meist keine Erweiterungen erlaubt, um mögliches Dauerwohnen zu verhindern
  • meist teilerschlossen (von Gemeinde vorgegeben)
  • Wochenendhaus gilt als Zweitwohnsitz
kleine Ferienhäuser

Es ist wichtig, die Bauvorschriften der einzelnen Länder zu beachten. Während in Niedersachen ein Wochenendhaus maximal 3,2 Meter hoch und eine Grundfläche von 40 Quadratmetern haben darf, während in Bayern bis zu 60 Quadratmeter möglich sind. Es ist keine Maximalhöhe angegeben, nur darf das Haus nicht das Landschaftsbild negativ beeinflussen. Aus diesem Grund wird die Höhe im Bebauungsplan des jeweiligen Sondergebiets angegeben. Was die Erschließung angeht, müssen Sie ebenfalls die Vorschriften in der Gemeinde überprüfen. Oft sind Wasser und Abwasser verfügbar, seltener ein Straßenzugang. Strom und Internet sind nur bei den wenigsten vorhanden. Viele Gemeinden legen großen Wert darauf, dass die Sondergebiete weiterhin „malerisch“ bleiben. Aus diesem Grund wird beispielsweise auf Stromanschlüsse verzichtet, um sichtbare Leitungen zu vermeiden.

Wochenendhaus als dauerhafter Wohnsitz?

Mehr und mehr Camper wohnen dauerhaft auf dem Campingplatz. Genau das wünschen sich viele Hüttenbesitzer, die sich komplett vom geschäftigen Treiben in Städten und Gemeinden distanzieren wollen. In Deutschland ist das jedoch nicht möglich. Wochenend- und Ferienhäuser sind nicht als dauerhafter Wohnsitz zugelassen, wenn sie in den entsprechenden Sondergebieten gebaut wurden. Ausnahmen von dieser Regelung sind nur möglich, wenn einer der beiden Fälle vorliegt:

  • Ausnahme für die Hütte bereits im Bebauungsplan vermerkt
  • Wochenendhausgebiet wird zu einem Wohngebiet umgewandelt
kleine Hütte

Falls Ihre Hütte beispielsweise den Anforderungen im Bebauungsplan entspricht, könnten Sie Glück haben. Hier ist es wichtig, sich vorher bei der Gemeinde über mögliche Ausnahmen zu informieren. Da in Deutschland keine Mischgebiete mit Sondergebieten zur Erholung zugelassen sind, müssen Sie sich bei Wochenendhausgebieten, die in Wohngebiete umgewandelt werden, dafür entscheiden, ob Sie in Zukunft der Ruhe in Wald und Flur Lebewohl sagen wollen.

Fernab von Wegen

Mit dem Bau eines Wochenendhauses kommt nicht selten ein großes Problem auf Sie zu: der Transport des Baumaterials und der notwendigen Geräte und Maschinen. Je nach Grundstück innerhalb des Wochenendhausgebiets ist kein richtiger Straßenzugang vorhanden. Ist das der Fall, müssen Sie sich ganz genau überlegen, wie Sie die Materialien zum Grundstück befördern. Die Erreichbarkeit des Grundstücks wirkt sich zudem deutlich auf den möglichen Hüttentyp aus. Liegt das Wunschgrundstück beispielsweise an einem See und ist nur per Boot erreichbar, gestaltet sich die Materialbeschaffung als schwer. Weiterhin gibt es das Problem, dass eine direkte Adresse für viele der Grundstücke nicht vorhanden ist. Falls Sie ein Unternehmen mit dem Bau beauftragen, müssen Sie auf andere Zugangsdaten umsteigen:

  • Anmerkungen zum Standort auf dem Lageplan
  • Geokodierung
  • eigenständig Markierungen auf Karten setzen

Falls das Grundstück nicht direkt über eine Adresse verfügt, lässt sich auf diese Weise die Location für Bauunternehmen oder Anlieferungen ermitteln. Eine exakte Planung ist bei diesen Hindernissen unerlässlich, um die Hütte zu bauen. Natürlich liegt darin auch der Charme einer eigenen Hütte zum Entspannen. Die Abwesenheit des modernen Alltags zeigt sich in der Abgelegenheit des Projekts.

Klassisches Blockhaus oder… ?

Soll es romantisch, rustikal oder so schlicht wie möglich sein? Bei der Umsetzung Ihrer Hütte haben Sie sprichwörtlich die Qual der Wahl, da Ihnen unterschiedliche Materialien und Baustile zur Verfügung stehen. Der Klassiker schlechthin ist das Blockhaus aus Holz. Dabei handelt es sich um eine Hütte, deren Wände aus übereinander gestapelten Holzbalken besteht und meist auf einem Fundament aus Beton oder Steinen errichtet wird. Es kommen Vierkantbalken oder Rundbohlen aus robusten Hölzern zum Einsatz, die recht witterungsfest sind:

  • Kiefern (Pinus)
  • Fichten (Picea)
  • Lärchen (Larix)
  • Douglasie (Pseudotsuga menziesii)
Blockhütte

Sie haben einen sehr urigen Stil und bieten sich hervorragend für kleine bis große Grundstücke in Wald und Flur an. Primär werden Blockhütten einstöckig gebaut. Dadurch fallen sie in der Regel unter die Vorschriften des Wochenendhausgebiets.

Alternativen zum Blockhaus

Neben der Blockhütte gibt es noch weitere Bauarten für Ihr Grundstück:

  • Finnhaus (Nurdachhaus)
  • Baumhaus
  • Fasshütte
  • Almhütte (abgewandelte Blockhütte)
  • Erdhaus

Erdhäuser erinnern auf den ersten Blick an die Hobbit-Häuser aus dem Werk „Der Herr der Ringe“ des Autos John R. R. Tolkien. Sie werden in bestehende Hügel gebaut, um einen Schutz vor Kälte und der Witterung zu erhalten. Dafür kommt meist ein Mauerwerk zum Einsatz, während die Innenräume mit Holz abgeteilt werden. Dadurch lässt sich eine komfortable Hütte auf Grundstücken errichten, die nicht eben sind. Natürlich können Sie auf andere Materialien setzen, um eine Hütte zu errichten. Dazu gehören:

Eine beliebte Alternative zur Hütte sind Bauwägen oder sogenannte Tiny Houses. Es handelt sich dabei um Minihäuser, die auf Anhängern errichtet werden und ähnlich einem Wohnmobil über eine komplette Ausstattung verfügen. Sie bewegen sich stilistisch zwischen klassischem Holzhaus bis hin zu modernen Designs. Der größte Vorteil am Haus auf Rädern: Sie benötigen kein Fundament für die Nutzung. Das reduziert beispielsweise die Baukosten, da sie keine Grube ausheben oder Punktfundamente setzen müssen. Was Sie benötigen, ist folgendes:

  • Baugenehmigung
  • Straßenzugang
  • ausreichend ebenes Grundstück
einsame Hütte

Besonders wichtig ist die Baugenehmigung. Notwendig ist diese, da Sie den Bauwagen dauerhaft abstellen, selbst wenn er sich noch auf dem Anhänger befindet. Ab dem Zeitpunkt, ab dem der Bauwagen als Zweitwohnsitz eingetragen wird, darf er nicht mehr vom Grundstück wegbewegt werden. Mit einer Baugenehmigung sind Sie auf der sicheren Seite.

Hinweis:

Essenziell bei der Planung Ihrer Hütte ist die Isolierung, um einen effektiven Temperaturausgleich zu erhalten. Vor allem über die Winterzeit kann es in den kleinen Häusern sehr kalt werden, was sich vermeiden lässt.

Strom, Wasser, Heizung, Internet und Abwasser in der einsamen Hütte

Entspannen in der Hütte lässt es sich besonders gut, wenn Sie moderne Annehmlichkeiten zur Verfügung. Die Versorgung mit Strom oder ausreichend Wärme im Winter müssen bei der Planung eines Wochenendhauses beachtet werden, damit Sie nicht frieren oder kein Wasser zum Duschen zur Verfügung haben. Bestimmte Punkte sollten Sie in die Planung einbinden:

Strom

Neben einem Stromanschluss, der nicht auf jedem Wochenendhausgrundstück verfügbar ist, bieten sich vor allem die folgenden Methoden zur Stromerzeugung an:

  • Benzin- oder Dieselgeneratoren
  • Gasgenerator
  • Photovoltaik-Anlage
  • Notstromaggregat mit Akku

Diesel- und Benzingeneratoren erzeugen zwar große Mengen an Strom, sind dafür aber sehr laut und nicht wirklich umweltfreundlich. Gasgeneratoren wären hierbei die bessere Wahl, vor allem wenn Sie Geräte wie einen Heizkörper versorgen wollen. Falls Sie Strom nur für einzelne Geräte benötigen, können Sie Akku-Notstromaggregate nutzen und diese vorher komplett aufladen. Das Beste: Sie können die Akkukapazität entsprechend der zu versorgenden Geräte abgleichen. Dadurch läuft das Gerät optimal.

Besonders empfehlenswert für die Stromerzeugung: eine PV-Anlage. Durch die Nutzung von Solarmodulen lässt sich dauerhaft Energie erzeugen, die anschließend in Stromspeichern weitergeleitet wird. Erfahren Sie hier, warum Stromspeicher für eine effektive Eigennutzung von PV-Strom wichtig sind. Für den Einsatz in der Hütte sind vor allem die folgenden Eigenschaften zu achten:

  • Aggregat mit Wechselrichter
  • Solarmodule kompatibel mit Aggregat
  • Aggregat mit verschiedenen Anschlussmöglichkeiten (USB oder 230 V-Steckdose)

Die Solarmodule können modellabhängig auf dem Dach installiert oder neben der Hütte platziert werden. Es gibt sogar Module, die sich einklappen und in der Hütte verstauen lassen, wenn sie nicht benötigt werden. Die modernen Lösungen sind ideal und decken den Energiebedarf für den Urlaub ohne Problem.

Wasser

Die meisten Grundstücke in Wochenendhausgebieten verfügen über einen Wasseranschluss. Das lässt sich bei der Gemeinde in Erfahrung bringen. Im Bebauungsplan ist zudem festgelegt, ob eine Erschließung für den Wasseranschluss notwendig ist. Falls Sie keinen Wasserzugang haben, müssen Sie Wasser sammeln oder selbst über den Aufenthalt zur Verfügung stellen. Dafür bieten sich folgende Methoden an:

  • Zisterne (Regenwasseranlage)
  • Wassertank oder Wasserwagen
  • Kanister mit Wasser

Falls Sie das Wochenendhaus regelmäßig nutzen, bieten sich Zisternen an, um Regenwasser zu sammeln. Wichtig bei diesen ist, dass das Wasser vor der Nutzung aufbereitet und fachgemäß an die Geräte weitergeleitet wird. Auf diese Weise erhalten Sie ausreichend Brauchwasser. Trinkwasser steht darüber nicht zur Verfügung, da Zisternenwasser nicht für den menschlichen Verzehr geeignet ist. Aus diesem Grund müssen Sie darauf achten, Trinkwasser selbst mitzunehmen.

einsame Hütte bei Nacht

Heizung

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, in einer einsamen Waldhütte zu heizen. Falls Sie eine Genehmigung erhalten, können Sie einen Kaminofen installieren und rein mit Holz heizen. Der Vorteil daran ist die Größe der Hütte. Da sie meist kleiner sind, reicht ein Kaminofen vollkommen aus. Achten Sie nur darauf, dass der Kaminofen nicht zu groß ist, professionell installiert und von einem Bezirksschornsteinfeger abgenommen wird. Zu den anderen Möglichkeiten, eine einsame Hütte zu heizen, gehören die folgenden:

  • Wärmepumpe und Fußbodenheizung
  • Konvektionsheizung
  • Heizlüfter

Zwar benötigen diese viel Strom, sind dafür aber effektiv in der Performance. Aufgrund des hohen Stromverbrauchs eignen sie sich aber nur für Grundstücke mit erschlossenem Stromzugang. Weiterhin werden Gasöfen angeboten, doch müssen Sie hier auf eine fachgemäße Installation achten, damit es nicht zu gesundheitlichen Gefahren kommt. Ebenfalls ist es möglich, eine thermische Solaranlage zu installieren. Hierbei müssen Sie nur darauf achten, dass über die Nutzungsdauer genügend Sonne zur Verfügung steht. Nur dadurch funktioniert die Anlage effektiv. Im Durchschnitt wird für eine 30 Quadratmeter große Hütte eine Heizleistung von 4 bis 10 kW benötigt.

Abwasser

Bei einem Wochenendgrundstück gibt es zwei Möglichkeiten, wie das Abwasser entsorgt wird:

  • Erschließung zur Kanalisation
  • abflusslose Grube (Klärgrube)

Wenn Ihr Grundstück erschlossen ist, müssen Sie sich keine Sorgen um das Abwasser machen. Hier ist nur wichtig, dass Sie beispielsweise die Dusche oder das Waschbecken fachgemäß anschließen lassen. Ist das nicht möglich, benötigen Sie eine abflusslose Grube. Diese füllt sich mit der Zeit und muss anschließend von einem Entsorgungsbetrieb entleert werden. Klärgruben für eine Wochenendhütte sollten pro Person über mindestens fünf Kubikmeter Platz verfügen.

Internetzugang

Ein Internetzugang ist nicht immer notwendig, wenn Sie über zwei bis drei Tage abschalten wollen. Dennoch ist es nicht verkehrt, wenn Sie Familie und Freunden Bescheid geben können, falls etwas passiert. Die meisten Wochenendhausgebiete verfügen nicht über eine Internetverbindung, lassen sich aber über Mobile Internet erreichen. Dafür benötigen Sie nur eine SIM-Karte, die entweder in ein Mobile Internet-Modem, Ihr Tablet oder Smartphone eingesetzt wird. Sie können anschließend eine Flat buchen oder Ihr Prepaid-Guthaben nutzen. Mobile Internet bietet sich vor allem für kurze Checks Ihrer E-Mails oder Instant Messenger an.

Fernab der Zivilisation

Einsame Hütten können aufgrund der oft wochenlangen Nichtnutzung ein interessantes Ziel für mögliche Einbrecher oder sogar Wildtiere sein. Um diesem Problem zu entgehen, gibt es verschiedene Möglichkeiten, um das eigene Wochenendhaus zu sichern:

kleines Häuschen im Wald

Schlösser an der Hütte

Um ein Wochenendhaus so sicher wie möglich zu machen, sind Schlösser essenziell. Statten Sie Türen und Fenster mit Schlössern aus, um Einbrechern den Zutritt auf Ihre Hütte zu verwehren. Für Türen setzen Sie auf eine Kombination aus Zylinderschlössern und Schließblechen. Idealerweise handelt es sich um eine Massivholz- oder Glasfasertür, damit diese nicht so einfach aufgebrochen wird. Fenster werden mit Querriegeln oder Stangenschlössern verriegelt. Dadurch lässt sich bereits ein Großteil möglicher Diebstähle unterbinden.

Einfriedung

Zäune, Hecken oder Mauern erhöhen die Sicherheit Ihrer Hütte bereits um ein Vielfaches. Das Beste ist, Sie können das Design der Einfriedung selbst entscheiden und entsprechend der Hütte anpassen.

Überwachungskameras

Moderne Überwachungskameras verfügen über langanhaltende Akkus, können mit Speicherkarten nach Wahl ausgerüstet werden und ermöglichen sogar ein Live-Bild über Apps, falls ein Internetzugang zur Verfügung steht. Überwachungskameras schrecken Einbrecher zudem sehr gut ab, da sie aufgezeichnet werden könnten. Alternativ können Sie Attrappen nutzen. Auf den ersten Blick wirken sie wie eine echte Kamera, was bereits zur Abschreckung ausreicht. Modelle mit Bewegungsmelder schicken sogar Push-Benachrichtigungen an Sie, um Sie auf einen möglichen Einbruch hinzuweisen. Dadurch erhöht sich die Sicherheit von Hütten immens, die monatelang nicht genutzt werden.

Fensterabdeckungen

Gardinen, Rollos und Vorhänge helfen, um möglichen Einbrechern die Lust am Inhalt Ihrer Hütte zu vermiesen. Wenn von außen nicht sichtbar ist, was sich in Ihrem Wochenendhaus befindet, lohnt sich für viele potenzielle Einbrecher der Aufwand nicht. Es könnte sich ja um ein leeres Haus handeln, das nur ein wenig Gartenequpiment lagert.

Parksicherheit

Dieser Punkt ist primär auf Tiny Houses bezogen, die auf einem Anhänger fixiert sind. Nutzen Sie Parkkrallen, um den Anhänger dauerhaft zu sichern. Dadurch verhindern Sie, dass das gesamte Haus einfach weggefahren wird.

Hinweis:

Falls Sie eine dauerhafte Überwachung Ihres Wochenendhauses bevorzugen, können Sie eine Sicherheitsfirma beauftragen. Sie statten die Hütte mit ausreichenden Sicherheitssystemen aus und überprüfen in regelmäßigen Abständen das Grundstück.

Stichwort Einrichtung

Steht die Hütte und ist für das Notwendigste gesorgt, ist nun die Einrichtung an der Reihe. Ab diesem Zeitpunkt haben Sie es fast geschafft und können sich bald in Ihr kleines „Heim“ zurückziehen.

Grundausstattung der Hütte

Bei der Auswahl der geeigneten Einrichtung für Ihr Wochenendhaus sollten Sie einen Satz besonders beherzigen: weniger ist mehr. Da die Hütte auf einen Urlaub oder Wochenendtrip ausgelegt ist, reicht eine grundlegende Ausstattung vollkommen aus. Besonders wichtig sind vor allem:

  • Toilette und Duschkabine
  • Wasch- oder Spülbecken
  • Beleuchtung (entweder installiert oder mobil)
  • Kochmöglichkeit
  • Mini-Kühlschrank oder Kühltruhe
  • Schlafmöglichkeiten (Bett, Hängematte oder Sofa)
  • Ess- oder Kaffeetisch (abhängig von Familiengröße)
  • Sitzgelegenheiten nach Bedarf
  • Schränke, Kisten und andere Aufbewahrungsmöglichkeiten
rustikale Küche

Mit diesen Grundlagen allein können Sie kürzere bis längere Aufenthalte in Ihrer einsamen Hütte genießen. Idealerweise checken Sie im Voraus, wie viel Strom die Geräte verbrauchen, um die verfügbare Energie effizient zu nutzen. Das ist besonders wichtig bei den Kühlgeräten. Die meisten Grundstücke ermöglichen nicht die Entsorgung menschlicher Abfälle über das Abwasser. Aus diesem Grund sollten Sie auf Campingtoiletten setzen, die Sie nach oder während Ihres Urlaubs einfach entleeren können. Zum Kochen bieten sich elektrisch betriebene Mini-Herdplatten oder Gas-Campingkocher an. Sie benötigen in der Regel keine feste Installation. Alternativ könnten Sie einen Kaminofen mit integriertem Herd nutzen, wenn Sie Ihre Hütte mit Holz warmhalten wollen. Ansonsten können Sie die Hütte theoretisch so einrichten, wie es Ihnen gefällt.

Entspannung durch Verzicht

Verzichten Sie dennoch auf folgendes, um so richtig abzuschalten:

  • Fernsehgeräte
  • Desktop-PCs
  • Spielekonsolen
  • große Elektrogeräte wie Waschmaschinen (erzeugen viel Lärm)
  • Hi-Fi-Anlagen
  • Beamer
  • Smart Home-Geräte

Ein Wochenendhaus soll entspannen und die Natur näherbringen. Zudem verbraucht ein Großteil dieser Geräte viel Platz, den Sie für andere Einrichtungselemente nutzen können.

Hütte im Wald mit Holzfäller

Safety first

Weiterhin ist es empfehlenswert, für ausreichend Sicherheit zu sorgen. Damit ist nicht der Einbruchsschutz gemeint. Da Waldhütten oft etwas abseits liegen und Notfallservices länger brauchen, um diese zu erreichen, solltet Ihr über die notwendige Sicherheitsausrüstung verfügen. Dazu gehören:

  • Erste-Hilfe-Kasten
  • Feuerlöscher
  • Feuer- und Kohlenmonoxid Melder

Zusammenfassung und Fazit

Es ist vielleicht in Deutschland nicht möglich, einfach mit einer einsamen Hütte so auszusteigen, wie es in Alaska machbar wäre. Doch selbst wenn insbesondere das deutsche Baurecht hier einige Hürden aufgebaut hat, so ist es dennoch möglich, sich seinen Traum von einer solchen Aussteigerhütte zu erfüllen – zumindest für eine gelegentliche Nutzung. Und nebenbei hat es im Gegensatz zu Alaskas Wildnis definitiv auch seine Vorteile, nicht gleich hunderte Kilometer vom nächsten Menschen entfernt zu sein.

Autor Heim-Redaktion

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