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Was ist Entspitzen? – Beispiele

Mit dem Entspitzen ist das Auskneifen oder Abschneiden von Triebspitzen vor allem bei jungen Pflanzen gemeint. Es dient der Förderung eines buschigeren Wuchses und regt die Verzweigung an. Wir zeigen Ihnen, wie Sie beim Entspitzen richtig vorgehen.

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Wie entspitzt man richtig?

  • Bei jungen Pflänzchen, bei denen die Triebe noch weich sind, nimmt man am besten die Fingernägel von Daumen und Zeigefinger und kneift die Triebspitze ab.
  • Bei dickeren Trieben nutzt man eine kleine, aber unbedingt scharfe Schere zum Abschneiden!
  • Beim Bonsai ist das regelmäßige Pinzieren der Bäumchen notwendig, um die speziellen Verzweigungen zu erhalten. Es gibt dafür spezielle Werkzeuge.

Welche Pflanzen werden entspitzt?

  • Ausgesäte Balkonkastenpflanzen – Petunien, Geranien und Co. wachsen deutlich buschiger und bringen viel mehr Blüten hervor, wenn sie ordentlich entspitzt werden.
  • Stauden – auch hier will man mehr Blüten erreichen. Man kann damit aber auch die Blüte verschieben oder verlängern, je nachdem, wann entspitzt wird.
  • Kübelpflanzen – werden entspitzt, damit sie sich verzweigen
  • Sommerblumen – werden durch das Entspitzen ebenfalls buschiger und bringen einfach mehr Triebe (Dahlien, Schwärzäugige Susanne, Fuchsien…) Pflanzen wie die Fuchsie, bei der eine reiche Verzweigung erreicht werden soll, können alle vier Wochen etwas entspitzt werden.
  • Spalierobst – hier werden beim Entspitzen alle einjährigen Triebe, die aus den Seitenknospen wachsen gekürzt. 
  • Weinreben – Frühes Entspitzen der Triebe regt verstärkte Geiztriebbildung an. Diese Triebe sind später wieder zu entspitzen. So schafft man eine gut belichtete Blattmasse, welche für die Fruchtentwicklung wichtig ist.
  • Tomaten – entspitzt wird, damit die Pflanzen nicht endlos in die Höhe wachsen und ihre ganze Kraft ins Längenwachstum stecken. Entspitzt wird, wenn 5 bis 6 Fruchtstände ausgebildet sind. Bei Gewächshaustomaten sind 7 Fruchtstände gut.
  • Gurken – Schlangengurken entspitzt man bei 2 Meter Höhe, Einlege- und Schälgurken müssen nicht entspitzt werden.

Worauf man achten sollte

Besonders wichtig ist das Entspitzen bei Pflanzen, die später einmal Früchte tragen sollen. Obstbäume fallen zum Beispiel hierunter oder auch Tomaten. Ein weiterer Ausdruck für Entspitzen ist Pinzieren.

Das Entspitzen ist gerade bei jungen Pflanzen oft notwendig. Die Natur gibt ihnen erst einmal vor, nach oben zu wachsen und eine gewisse Höhe zu erreichen, um sich gegen ältere Pflanzen durchzusetzen und sich einen Standort zu sichern. Dieser natürliche Prozess wird durch das Entspitzen unterbrochen. Die Pflanze wird gezwungen, neue Triebe zu bilden, die sich dann verzweigen.

Das richtige Entspitzen ist bei mehrjährigen Bäumen und Sträuchern erforderlich, um bereits in jungen Jahren den Grundstock für eine erfolgreiche Ernte zu legen. Auch bei Blumen kann es notwendig werden. Hier wird ebenfalls eine buschige Wuchsform und ein üppiges Blühen durch Entspitzen erreicht.

Zum Entspitzen kann man bei jungen, zarten Pflanzen die Fingernägel einsetzen. Andernfalls nimmt man eine Schere. Bei älteren Pflanzen behilft man sich gleichfalls mit einer Schere. Dies kann eine normale Haushaltsschere sein oder bei holzigen Gewächsen eine Garten- oder Rosenschere.

Das Entspitzen nimmt man bis auf eine Länge von etwa 4 Augen vor. Der Austrieb erfolgt nach dem Entspitzen aus den darunter liegenden, schlafenden Augen.

Fazit

Für viele Pflanzen ist es günstig, wenn sie entspitzt werden. Sie wachsen buschiger, bilden mehr Blüten. Allerdings sollte man nicht wild drauflos spitzen. Man muss immer überlegen, wie die Pflanze am Ende aussehen soll und wie man am besten vorgeht, um das zu erreichen.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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