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Ficus ginseng – Schneiden, Vermehren und Überwintern

Es gibt zahlreiche Ficusarten, am bekanntesten ist wohl die Birkenfeige, Ficus benjaminii. Allerdings gehört auch der Gummibaum zu dieser Pflanzenart. Alle enthalten einen milchigen Saft, welcher Harz, Kautschuk und Furocumarine enthält. Bei empfindlichen Menschen kann es bei Hautkontakt zu Entzündungen kommen. Für Tiere sind die Blätter giftig. Auch Menschen sollten nicht davon essen.

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Kurzer Steckbrief des Ficus ginseng

  • Maulbeergewächs
  • Unterart der Gattung Ficus (Feige)
  • Gattung der Gummibäume
  • Stammt aus Ostasien
  • Trivialname – Lorbeerfeige
  • Grüne Blätter mit abgerundeten Spitzen
  • Die Triebe sitzen auf einer weit aus dem Substrat schauenden bizarr geformten Wurzel (Luftwurzel)
  • Sowohl kleinen Minipflanzen erhältlich, als auch richtige Bäume
  • Häufig als Bonsai angeboten
  • Keine Blüten
  • Nicht winterhart

Kurze Zusammenfassung zur Pflege

Ficus ginseng sollte hell stehen, aber nicht in der prallen Sonne. Im Sommer freuen sich die Pflanzen über viel frische Luft, müssen aber langsam an die Sonne gewöhnt werden. Knallige Mittagssonne ist zu vermeiden. Die Pflanze bevorzugt Temperaturen zwischen 18 und 22°C. Gegossen werden muss regelmäßig, aber erst, wenn die oberste Erdschicht abgetrocknet ist. Staunässe ist unbedingt zu vermeiden. Gedüngt wird von April bis September, einmal monatlich du in einer deutlich schwächeren Konzentration als angegeben. Umtopfen kann man das Gewächs alle zwei bis drei Jahre, wenn die Erde stark durchwurzelt ist. Als Pflanzsubstrat eignet sich hochwertige Pflanzenerde. Gut geeignet ist mittelschwere humose Erde. Im Fachhandel gibt es Kompost- bzw. Gartenerde, welche mit Torf gemischt werden kann. Wichtig ist eine Drainage im Pflanzgefäß, damit überschüssiges Wasser schnell abfließen kann. Ansonsten ist nicht viel zu beachten.

  • Im Sommer im Freien
  • Keine direkte Sonne, auch nicht hinter Glas
  • Zugluft vermeiden
  • Drainage im Pflanzgefäß
  • Regelmäßig gießen, aber mit Gefühl (Fingerprobe)
  • Nicht zu nass
  • Am besten Regenwasser verwenden
  • Alle zwei bis drei Tage Pflanze mit Regenwasser besprühen
  • Monatlich düngen, schwach dosiert

Ficus ginseng schneiden

Der Ficus ist ein wüchsiges Gewächs. Viele Arten werden 10 bis 30 m hoch. Durch einen Schnitt können sie aber klein gehalten werden. Ein Bonsai benötigt natürlich einen ganz speziellen Schnitt, auf den hier aber nicht eingegangen wird. Wir beschäftigen uns mit dem normalen Ficus ginseng, der allerdings häufig als Bonsai verkauft wird. Meist kann man schon am Pflanzgefäß sehen, dass es keiner ist, denn die Pflanzen stehen nicht in einer Schale, sondern in einem ganz normalen Pflanzgefäß. Eigentlich ist ein Schnitt nicht zwingend erforderlich. Wer Platz hat, kann die Pflanze wachsen lassen. Von Vorteil ist ein Schnitt für die Verzweigung. Die Triebe wachsen dichter, der Ficus wird buschiger. Wichtig ist, abgestorbene und kranke Triebe zu entfernen. Sie können das gesamte Jahr über herausgeschnitten werden. Ein richtiger Rückschnitt wird am besten im Frühjahr durchgeführt. Man kann bis zu 1/3 der Pflanze einkürzen. Ist der Ficus einfach zu groß geworden, kann auch stärker zurückgeschnitten werden. In der Regel treibt die Pflanze auch aus altem Holz wieder aus. Größere Schnittwunden sollten mit Holzasche oder Wundverschlussmittel behandelt werden. Wichtig beim Schneiden ist, Handschuhe zu tragen, denn viele Menschen vertragen den austretenden Pflanzensaft nicht. Häufig treten Hautreizungen auf. Der Saft kann auch Flecken auf dem Fußboden verursachen, weshalb dieser vor dem Schnitt besser abgedeckt wird.

  • Geschnitten werden kann, muss nicht
  • Fördert die Verzweigung
  • Totes und krankes Holz regelmäßig herausschneiden
  • Größere Schnittmaßnahmen im Frühjahr
  • Unbedingt saubere Werkzeuge benutzen
  • Handschuhe tragen

Die meisten Liebhaber von Ficus ginseng schneiden im Frühjahr ein bis zwei Drittel zurück, entfernen trockene oder tote Triebe und solche, die zu stark ins Innere der Pflanze wachsen. Äste, welche die gesamte Optik stören, können ebenfalls entfernt werden. So kann man die Pflanze so ziemlich in der gleichen Größe halten, wie man sie anfangs übernommen hat. Die Krone wird nur dichter und kompakter.

Ficus ginseng vermehren

Ficus Ginseng lässt sich durch Samen und Stecklinge vermehren, wobei die Stecklingsvermehrung schnell und einfach gelingt. Am besten geeignet sind junge, kräftige Triebe, wie sie beispielsweise beim Rückschnitt anfallen. Sie können problemlos für die Vermehrung genutzt werden. Von den Stecklingen werden bis auf das oberste Blattpaar alle Blätter entfernt. Dann werden sie in ein nährstoffarmes Substrat gesteckt, welches gut angefeuchtet wird. Es darf keinesfalls zu nass sein. Um die Luftfeuchte zu erhöhen, welche die Wurzelbildung fördert, wird eine durchsichtige Kunststofftüte über das Anzuchtgefäß gestülpt. So wird ein feuchtwarmes Klima gefördert, welches die Wurzelbildung anregt. Wichtig ist, regelmäßig zu lüften, damit sich kein Schimmel bilden kann. Anzuchterde über die nächsten Wochen gleichmäßig leicht feucht halten. Dass die Bewurzlung gelungen ist, ist am Wachstum des Stecklings zu erkennen. Sobald sich ausreichend Wurzeln gebildet haben, kann das junge Pflänzchen umgetopft werden. Für einen Bonsai sollte Bonsaierde genutzt werden, ansonsten tut es das oben beschriebene Substrat.

  • Stecklingsvermehrung
  • Gleich Triebe vom Rückschnitt nutzen
  • Bis auf ein Blattpaar alle Blätter entfernen
  • Steckling in nährstoffarmes Substrat stecken
  • Tüte darüber stülpen
  • Lüften nicht vergessen
  • Gleichmäßig feucht halten
  • Warm und hell stellen

Alternativ kann man einen oder mehrere Stecklinge in ein Wasserglas stellen. In der Regel bewurzeln sie gut. Haben sich genügend Wurzeln gebildet, kann der Steckling eingepflanzt und normal weiterkultiviert werden.

Tipp:

In dunklen Gefäßen gelingt die Bewurzlung meist deutlich besser als in hellen, bzw. bei Klarglas.

Ficus ginseng überwintern

Auch und vor allem im Winter benötigt Ficus ginseng ausreichend Licht, damit er sich wohlfühlt. Ein Platz im Fenster macht sich gut. Hitzestaus sind aber auch im Winter zu vermeiden. Wichtig ist, dass die Temperaturen nicht zu hoch sind. Warme Wohnräume sind nicht ideal. Dann ist eine hohe Luftfeuchtigkeit besonders wichtig. Besser sind Temperaturen um die 15°C. Dann legt die Pflanze eine Ruhephase ein. Es wird auch nur wenig gegossen. Je kühler die Temperaturen im Raum sind, um so weniger Wasser benötigt der Ficus. Tiefer als 12°C sollten die Temperaturen aber nicht fallen. Gedüngt wird im Winter gar nicht, um die Ruhepause nicht zu stören.

  • Viel Licht, aber keine Hitzestaus
  • Nicht zu hohe Temperaturen
  • Um die 15°C sind ideal
  • Nicht unter 12°C
  • Weniger gießen
  • Je kühler die Temperaturen, um so weniger Wasser
  • Hohe Luftfeuchte – Pflanze besprühen

Im Winter treten häufig Krankheiten und Schädlinge auf. Krankheiten entstehen meist durch Pflegefehler. Schädlinge machen sich in der Regel bei zu warmer Überwinterung und zu geringer Luftfeuchtigkeit breit. So treten recht häufig Schild- und Wollläuse auf. Spinnmilben können bei zu geringer Luftfeuchte zum Problem werden. Es gilt, die Plagegeister frühzeitig zu entdecken, bevor sie sich zu stark vermehren können.

Fazit

Ficus ginseng wird heute recht oft im Pflanzenhandel angeboten. Selbst Discounter führen sie hin und wieder in ihrem Sortiment. Es werden einfach Massenvermehrungen durchgeführt. Nichtsdestotrotz ist es eine interessante Zimmerpflanze, sehr auffällig und bizarr. Die Pflege ist recht einfach, wenn man einen guten Standplatz und passendes Substrat zur Verfügung hat. Im Winter stehen die Pflanzen gern etwas kühler, was oft ein Problem ist. Bei warmer Überwinterung treten häufig Schädlinge auf. Die Vermehrung durch Stecklinge gelingt leicht. Beim Schneiden kommt es darauf an, was man erreichen möchte. Für die Bonsaikultur wird ein bestimmter Schnitt durchgeführt. Für die normale Kultur kann man im Frühjahr seine Pflanze ordentlich stutzen, damit sie kompakt und in Form bleibt. Ein Schnitt ist aber nicht zwingend erforderlich. Alles in allem ist der Ficus ginseng eine lohnenswerte Zimmerpflanze.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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