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Schattenfuge an der Decke herstellen | Trockenbau & Holzdecke

Ob Trockenbau oder Holzdecke – eine Schattenfuge in der verkleideten Decke einzufügen, ist gleich aus mehreren Gründen sinnvoll. Kabel oder Installationsleitungen verlegen, eine Wärmedämmung einbringen oder ein optisches Highlight schaffen: Die Fuge bietet zahlreiche Möglichkeiten. Doch bei der Anfertigung und Gestaltung von Schattenfugen muss auch auf verschiedene Punkte geachtet werden, damit das Ergebnis überzeugen kann. Wir verraten, worauf es ankommt.

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Schattenfugen

Eine sogenannte Schattenfuge bezeichnet den Abstand zwischen der Deckenverkleidung und der Wand. Bei einer Verkleidung aus Holz ist diese absolut notwendig, da das Holz arbeitet, sich ausdehnt und zusammenziehen kann. Hierfür benötigt es ausreichend Platz, um sich nicht zu verbiegen.

Bei einer Trockenbau-Deckenverkleidung aus Gipskarton können Schattenfugen ebenfalls eingefügt werden, sind aber nicht in jedem Fall notwendig. Dennoch bringen sie einige Vorzüge mit sich. Denn sie können als Sichtschutz dienen und sind bei abgehängten Decken teilweise praktisch, um folgende Ausstattungen einzubringen:

  • ausgefallene Beleuchtungen
  • Kabel
  • Installationsleitungen
  • Wärmedämmung

Zugleich ermöglichten es die Schattenfugen, einfacher auf den Raum hinter der Verkleidung zuzugreifen. Dadurch lassen sich beispielsweise Änderungen und wenn erforderlich Ausbesserungen leichter vornehmen. Optisch stellt die Anfertigung der Fugen jedoch auch eine Herausforderung dar.

Präzision

Die wichtigste Voraussetzung für eine gelungene Schattenfuge an der Decke ist Präzision bei den Abmessungen und der Anfertigung. Bei einer Trockenbau-Decke kann der Abstand zwischen Wand und Decke ein bis drei Zentimeter betragen. Bei Holzdecken sollte er wenigstens zwei Zentimeter groß sein. Diesen Abstand einzuhalten klingt zunächst einfach. Allerdings fallen bereits kleinste Abweichungen erheblich auf. Und diese können selbst bei genauen Abmessungen sehr schnell entstehen, da die meisten Wände nicht vollkommen eben sind und auch Ecken nicht immer dem gewünschten 90°-Winkel entsprechen.

Es kann daher notwendig werden, den Abstand zwischen den Wänden an mehreren Punkten auszumessen und Abweichungen auf die Deckenverkleidung zu übertragen. Etwa aller 20 bis 50 Zentimeter sollte eine Messung der Abstände vorgenommen werden. Dadurch lassen sich sehr genaue Verläufe erzielen und die Verkleidung kann entsprechend angepasst werden.

Anfertigung

Um eine Deckenverkleidung mit Schattenfugen anzufertigen, gibt es grundlegend zwei verschiedene Möglichkeiten:

Vorbereitend zusägen

Ob Trockenbau- oder Holzdecke – einzelne Elemente zu zusägen, bevor sie an der Raumdecke befestigt werden, erfordert etwas Geduld. Das gilt sowohl für Feder- und Nutbretter, als auch für einzelne Gipskartonplatten. Allerdings ist hierbei gegebenenfalls das Abmessen und Übertragen der Maße in einem sehr engmaschigen Abstand erforderlich. Das geht mit einem vergleichsweise großen Aufwand einher. Zudem ist eine gute Planung von Nöten, damit bei dem Zusägen und Anbringen keine Fehler auftreten.

Diese Methode kann dennoch sinnvoll sein, wenn die Wände kaum Unebenheiten aufweisen und nur geringe Anpassungen vorgenommen werden müssen. Bei größeren Abweichungen muss hier allerdings sehr umständlich viel Feinarbeit geleistet werden.

Schattenfugensäge einsetzen

Eine sehr einfache Möglichkeit, Schattenfugen einzufügen, ist der Einsatz einer sogenannten Schattenfugensäge. Hierbei handelt es sich um eine spezielle Handkreissäge, die auf den gewünschten Abstand zur Wand eingestellt werden kann und dann schlicht an der Verkleidung entlang geführt wird. Selbst größere oder häufiger auftretende Unregelmäßigkeiten lassen sich mit dieser Säge problemlos und fließend auf die Verkleidung übertragen.

Zwar kann mit dem Werkzeug nur diese eine Aufgabe erledigt werden, wodurch sich das Ausleihen bei Bedarf empfiehlt, sie macht die Anfertigung der Fuge jedoch sehr einfach. Sie ist in erster Linie für die Bearbeitung von Holz geeignet, kann jedoch auch im Trockenbau eingesetzt werden. Es sollte nach dem Sägen noch eingeplant werden, dass die Schnittkante mit Schleifpapier oder einem Multifunktionswerkzeug mit Schleifaufsatz geglättet wird. Die Fuge wird dadurch also nochmals geringfügig breiter, als zuvor an der Säge eingestellt.

Schattenfuge für indirekte Beleuchtung

Zudem muss darauf geachtet werden, dass mit der Schattenfugensäge nicht in die Unterkonstruktion beschädigt oder gar in eine Leitung oder ein Kabel geschnitten wird. Eine dritte Möglichkeit der Anfertigung stellt der Kauf bereits zugesägter Schattenfugenbretter dar. Diese Variante bietet sich selbstverständlich nur bei Holzdeckenverkleidungen an. Zudem sind sie im Vergleich sehr teuer und die Abmessungen müssen dennoch selbst und sehr gründlich vorgenommen werden. Dafür verringern sie den Aufwand deutlich, da sie lediglich montiert werden müssen.

Voraussetzungen

Die Deckenverkleidung wird in der Regel auf eine Unterkonstruktion gesetzt und an dieser befestigt. Dieses Vorgehen ermöglicht es zum einen, in den Zwischenraum von Raumdecke und Verkleidung eine Dämmung, Lichter oder andere Kabel und Leitungen unterzubringen. Zum anderen kann bei ausreichendem Abstand zwischen Unterkonstruktion und Wand die Schattenfugensäge zum Einsatz kommen, die die Anfertigung der Fuge sehr einfach gestaltet.

Hinzu kommt noch, dass die Unterkonstruktion die Anbringung der Verkleidung vereinfacht. Sie wird lediglich an dem Rahmen festgeschraubt und kann bei Bedarf auch problemlos wieder von der Konstruktion gelöst werden. Gerade dann, wenn sich dahinter Leitungen oder Lichter befinden, Ist das unbedingt erforderlich. Auf diese Weise kann bei notwendigen Reparaturen oder einem Austausch die Verkleidung ohne Schaden gelöst und im Anschluss wieder wie gehabt befestigt werden.

Gestaltungsmöglichkeiten

Da die Schattenfuge auch einen optischen Reiz hat, wird sie oftmals in besonderer Weise betont. Üblich ist, dass der Abstand zwischen Decke und Wand etwas dunkler gestrichen wird, als der Rest des Raumes. Es gibt jedoch auch noch weitere Möglichkeiten. Darunter unter anderem:

  • eine starke Kontrastfarbe, auch wenn diese heller als der Rest des Raumes ist
  • ein größerer Abstand zwischen Raumdecke und Wand, der andersfarbig betont wird
  • Einlassen von Lichtern, wie Spots oder LED-Leisten, in die Fuge

Ein Betonen ist beispielsweise auch dann möglich, wenn an den Eckpunkten Spots eingesetzt werden und diese an die gegenüberliegende Wand ausgerichtet sind. Hierdurch lässt sich ein „Lichtumlauf“ erzielen.

Autor Heim-Redaktion

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