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Henne mit Küken, Tolmiea menziesii, Lebendblatt – Pflege

Henne mit Küken (Tolmiea menziesii)
Quelle: Rosser1954 Roger Griffith, Tolmiea menziesii, Bearbeitet von Hausgarten, CC0 1.0

Henne mit Küken – der Name lässt bereits vermuten, dass es sich hier um eine zierliche und besondere Pflanze handelt. Mit ihren herzförmigen Blättern und der ungewöhnlichen Vermehrung ist sie das durchaus.

Bei der Pflege ist das Lebendblatt, wie das Gewächs ebenfalls genannt wird, jedoch nicht anspruchsvoll. Tatsächlich ist sie schnell zufrieden zu stellen, wenn die wenigen nötigen Maßnahmen richtig auf sie abgestimmt werden. Daher ist die Henne mit Küken auch für Menschen ideal, die sonst nur wenig Glück mit Pflanzen haben.

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Standort

Das Lebendblatt benötigt nur wenige Stunden Licht am Tag, ein Platz am Südfenster oder in der prallen Sonne sollte es daher nicht sein. Lieber ist der Tolmiea menziesii, wie der botanische Name der Henne mit Küken lautet, ein Standort gen Osten oder Westen. Lichter Schatten ist dabei ideal.
Die Temperatur ist weniger entscheidend für den Standort, sie sollte nur nicht unter 10 °C fallen. Von spätem Frühjahr bis zum Herbstbeginn darf sie daher ruhig im Freien stehen. Eine ganzjährige Kultur im Zimmer ist aber ebenfalls möglich.

Tipp:

Verfärben sich die Blätter hellgrün oder wachsen sie auffällig lang und spärlich, steht das Lebendblatt zu dunkel.

Substrat

Beim Substrat zeigt sich die Huckepackpflanze ganz besonders genügsam. Eine einfache Blumenerde auf Kompostbasis reicht vollkommen.

Gießen

Vom Frühjahr zum Herbst, wenn die Henne mit Küken wächst, hat sie einen hohen Wasserbedarf. In dieser Zeit darf sie also reichlich gegossen werden. Das Substrat sollte jeweils gut durchfeuchtet werden, am schnellsten und sichersten ist das durch ein Tauchen des Topfes zu erreichen. Dabei wird das Pflanzgefäß in Wasser gestellt, bis keine Luft mehr aus dem Substrat aufsteigt. Danach darf es für einige Minuten abtropfen. Das wirkt anfangs aufwendiger, erspart aber Kontrollen auf Staunässe. Denn diese verträgt die Tolmiea menziesii nicht. Vor dem nächsten Gießen kann beim Lebendblatt meist etwas Zeit vergehen. Das nächste Wässern erfolgt erst, wenn die Erde oberflächlich abgetrocknet ist. Im Winter wird das Gießen eingeschränkt, dann braucht die Blattpflanze nur so viel, dass sie nicht vollständig austrocknet.

Düngen

Einen erhöhten Nährstoffbedarf hat die Huckepackpflanze nur während der Wachstumsperiode, ungefähr von März bis September. Aller zwei bis drei Wochen wird sie dann mit einem handelsüblichen Volldünger für Grünpflanzen versorgt. Allerdings nur in einer schwachen Konzentration. Die Angaben des Herstellers dürfen also unterschritten werden.

Verschneiden

Einen formenden Verschnitt benötigt die Tolmiea menziesii nicht. Stören einmal ein paar Blätter, sind sie beschädigt oder befallen, können sie jedoch ruhig entfernt werden.

Umtopfen

Das Lebendblatt wird umgetopft, sobald die Pflanze den Topf ausfüllt. Auch am Topfboden sichtbare Wurzeln sind ein Anzeichen für den notwendigen Wechseln. Im Grunde kann das von Frühjahr bis Herbst erfolgen, besser ist das Umtopfen aber im März zum Wachstumsbeginn. Durch das frische Substrat erhält die Henne mit Küken gleich noch einen gesunden Schub.

Vermehren

Das Lebendblatt lässt sich sehr einfach auf zwei Wegen vermehren. Zum einen kann die Pflanze direkt beim Umtopfen, mittige geteilt werden. Die so entstandenen Tochterpflanzen werden schlicht getrennt voneinander eingepflanzt. Zum anderen vermehrt sich die Henne mit Küken durch ihre Küken. Bei diesen handelt es sich um kleine Tochterpflanzen, die aus Knospen oberhalb der Blätter entstehen. Sind sie mehrblättrig und haben selbst Wurzeln ausgebildet, können sie vorsichtig abgelöst oder abgesammelt werden – denn sogar das Abfallen übernehmen sie von allein, wenn ihnen ausreichend Zeit gegeben wird. Die kleinen Hennen werden entweder in Anzuchterde oder direkt in Blumenerde gesetzt, warm und hell aufgestellt. Ob sie gut anwachsen zeigt sich, sobald sie neu austreiben.

Überwintern

Die Tolmiea menziesii kann problemlos am gewohnten Standort im Haus überwintert werden. Lediglich die Wassermenge beim Gießen ist zu reduzieren und das Düngen einzuschränken. Selbiges gilt, wenn die Henne mit Küken während des Sommers im Freien stand. Dann sollte sie so zeitig ins Haus geholt werden, dass kein allzu großer Temperaturunterschied zwischen drinnen und draußen auftritt.

Kultur im Freiland

Das Lebendblatt kann nicht nur während der warmen Jahreszeit im Sommer draußen stehen, sie kann auch ins Freiland gepflanzt und hier überwintert werden. Der Pflanzzeitpunkt sollte zwischen April und Mai liegen, wenn keine Fröste mehr auftreten. Das Gießen entfällt hier fast vollständig. Nur in Trockenperioden sollte die Tolmiea menziesii gewässert werden. Mit dem Dünger ist dann ebenfalls sparsamer umzugehen. Eine monatliche Gabe reicht aus. Bei der Überwinterung im Freiland wird es jedoch schwierig, denn sie benötigen einen umfassenden Frostschutz und zugleich Licht. Zudem reicht selbst ein Schutz aus Vlies, Reisig und Matten nur bei milden Wintern aus, um das Lebendblatt zu erhalten. Wer die Pflanze nicht verlieren möchte, sollte sie also im Haus überwintern.

Typische Schädlinge, Krankheiten und Pflegefehler

Die Huckepackpflanze zeigt sich bei richtiger Pflege sehr robust und widerstandsfähig, sie wird nur sehr selten befallen. Krankheiten treten bei ihr nahezu niemals auf, mit der Ausnahme von Fäulnis. Diese kommt jedoch nur zustande, wenn die Staude zu feucht steht. Parasiten zeigen sich ebenfalls selten, können aber vorkommen. Darunter:

  • Spinnmilben
  • Blattläuse
  • Wollläuse

Wer sich die Bekämpfung fast vollkommen ersparen möchte, befreit schlicht die Kindel von den Schädlingen und vernichtet die Mutterpflanze.

Spinnmilben, die feine Weben und Sprenkel an den Blättern hinterlassen, werden mit einer Erhöhung der Feuchtigkeit bekämpft. Dazu wird die Pflanze abgeduscht und luftdicht in eine Tüte verpackt hier bleibt sie für bis zu drei Tage. Die feuchte Wärme tötet die erwachsenen Spinnmilben ab.

Blattläuse lassen sich wahlweise durch Fressfeinde, wie Marienkäfer, bekämpfen oder durch die mechanische Entfernung mit einem Wasserstrahl.

Wollläuse bilden watteähnliche Beläge und können ebenfalls mit Marienkäfern, Schlupfwespen oder Florfliegen bekämpft werden. Eine Entfernung betroffener Blätter, die Erhöhung der Luftfeuchtigkeit und Pflanzenschutzmittel helfen zusätzlich gegen die Schädlinge am Lebendblatt.

Häufige Fragen

Ist das Lebendblatt giftig?

Die Henne mit Küken ist giftig, daher sollte sie in Haushalten mit Kindern und Tieren außerhalb deren Reichweite stehen.

Warum verfärben sich die Blätter der Tolmiea menziesii?

Das Lebendblatt zeigt häufig bereits im gesunden Zustand hellere Flecken auf ihren Blätter, das ist normal und kein Grund zur Sorge. Werden die Blätter aber gänzlich hell und wachsen unförmig lang und dürr, steht die Pflanze zu dunkel. Ein Standortwechsel bringt schnell Abhilfe.

Wissenswertes zur Huckepackpflanze in Kürze

Die Huckepackpflanze gehört zu der Familie der Saxifragaceae (Steinbrechgewächse). Die Huckepackpflanze hat ihren Namen wegen ihrer rasanten Vermehrung. Die Jungpflanzen sitzen sozusagen huckepack auf den alten Pflanzen. Die sogenannten Brutknospen bilden sich hierbei zuerst. Aus diesen Brutknospen entsteht dann der Nachwuchs der Tolmiea menziesii. Der Heimatort der Henne mit Küken liegt in Nordamerika und Alaska, wobei sie Standorte in Wäldern, welche küstennah wachsen, bevorzugt.

  • Im Schatten von anderen Bäumen fühlt sich die Pflanze am wohlsten.
  • Sie wächst dort mit einem Wurzelstock und kriecht dabei über die Erde.
  • Aus der Wurzel sprießen nach und nach herzförmige Blättchen.

Kultiviert man die Huckepackpflanze im heimischen Garten oder auf dem Balkon in Kästen, wächst aus ihr kleine grüne bis bräunliche Blätter. Der Pflanzensammler und Mediziner Dr. W. F. Tomie benannte die Pflanze mit dem Namen Tolmiea menziesii. Bisher ist nur diese eine Art bekannt.

Da die Pflanze gerne im Halbschatten gedeiht, mag sie, wenn sie in der Wohnung gehalten wird, einen Fensterplatz, welcher nach Norden ausgerichtet ist.

  • Vor großer Sonnenintensität sollte man die Pflanze schützen. Ihre bevorzugten Temperaturen liegen zwischen 10 °C und warmen 25 °C.
  • Die Huckepackpflanze benötigt nicht viel Pflege. Im Sommer sollte man sie lediglich regelmäßig gut durchgießen.
  • Ist die Pflanze einmal schlapp geworden und die Blätter hängen herab, reicht ein Wasserbad und sie ist wieder frisch.
  • Im Winter sollte man die Tolmiea menziesii immer erst dann gießen, wenn die Erde ganz durchgetrocknet ist.
  • In ihrer Wachstumszeit sollte sie alle 14 Tage mit einem Flüssigdünger gedüngt werden.
  • Umtopfen kann man die Huckepackpflanze in den Monaten März und April.
  • Als Erde bevorzugt sie normale, im Handel erhältliche, Blumenerde. Die Töpfe sollten flach sein.

Damit die Pflanze sich gut vermehrt, schneidet man einfach die alten Blätter ab. Auf den alten Blättern sitzen die neuen Blättchen und so setzt man sie nur noch so in den neuen Topf, dass die neuen Blätter nach draußen schauen. Die neuen Pflanzen schlagen sehr schnell Wurzeln. Im Sommer kann man die Altpflanze auch vorsichtig teilen.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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