Startseite » Pflanzen » Kübelpflanzen » Bauernhortensie, Hydrangea macrophylla – Pflege und Schneiden

Bauernhortensie, Hydrangea macrophylla – Pflege und Schneiden

Die Bauernhortensie ist eine speziell für den Garten gezüchtete Hortensienart. Hortensien sind in vielen Regionen Asiens verbreitet und wachsen dort bevorzugt im Unterholz der Wälder. Die Bauernhortensie wurde in Japan kultiviert. Seefahrende Botaniker brachten sie im 19. Jahrhundert nach Europa. Hier entstanden im Laufe der Jahre viele neue Sorten und Kreuzungen.

Video-Tipp

Wuchs

Die Bauernhortensie, die oft auch Gartenhortensie genannt wird, ist ein Halbstrauch. Das heißt, botanisch gesehen handelt es sich teils um ein Gehölz und teils um eine krautige Pflanze. Die jungen Triebe sind krautig, während die älteren, unten an der Basis liegenden Pflanzenteile holzig sind. Die neuen Austriebe zu Beginn der Wachstumsperiode im Frühjahr die Wuchshöhen entstehen an den verholzten Pflanzenteilen. Bauernhortensien können Wuchshöhen bis zu 2 Metern erreichen. Sie wachsen dichttriebig und aufrecht. Im Laufe der Jahre entwickelt sich eine ausladende Pflanzenform.

Blüten und Blätter

Mit ihren doldigen Blütenständen, die von Juni bis Oktober vorhanden sind, eignet sich die Bauernhortensie für Vorgartenrabatten, Staudtenbeete und Baumscheibenbepflanzungen. Wie schon der botanische Namensteil macrophylla (Großblatt) aussagt, den die Bauernhortensie trägt, sind ihre Blätter großflächig. Ihre Form ist oval und sie wachsen gegenständig. Das sommergrüne Laub wird im Herbst von der Pflanze abgeworfen. Das geschieht mitunter sogar bereits bevor die Blüten verblüht sind. Zurück bleibt ein Meer dicht stehende Blütendolden. Im Herbst verändern die Blüten ihre Farbe oft ist Grünliche bis hin zu Rostrot. Auf diese Weise zeigt die Bauernhortensie während ihrer langen Blütezeit ein beeindruckendes Farbenspiel.

Standort

Die Bauernhortensie wächst am besten an schattigen und halbschattigen Standorten, denn sie wurde aus einer Pflanze gezüchtet, die im Unterholz von Wäldern beheimatet war. Gern stehen Bauerhortensien auch in der Nähe von Wasserläufen oder Grundwasseradern. Zudem bevorzugen sie windgeschützte Orte. Sie lieben nord-westliche Lagen. Besonders wohl fühlen sie sich unter Bäumen. Diese spenden Schatten und schützen vor Hagel und prasselnden Starkregen, der die Blüten beschädigen könnte.

Bodenbeschaffenheit

Als Boden für die Bauernhortensie kommt ein waldbodenähnliches, humusreiches Substrat infrage. Vorteilhaft sind spezielle Hortensien-Erden, Azaleen-Erden oder Rhododendron-Erden, die im Handel erhältlich sind. Der Boden, in den die Bauernhortensie gepflanzt wird, sollte eher sauer und kalkarm sein. Etwas Kalk kann die Pflanze jedoch tolerieren. Der Säuregrad des Bodens hat einen großen Einfluss auf die Farbe der Blüten der Bauernhortensie. Je höher der pH-Wert des Bodens, desto rötlicher blüht die Pflanze. Bei einem niedrigen pH-Wert ist der Boden sauer und in die Blütenfarbe mischen sich mehr Blautöne.

Pflanzung

Bauernhortensie - Hydrangea macrophylla

Der beste Zeitpunkt für die Neupflanzung einer Bauernhortensie ist das Frühjahr. Dann hat sie bis zum nächsten Winter Zeit, sich fest anzuwurzeln.

  • Pflanze mit Wurzel aus dem Topf nehmen
  • entlang der Topfwand verlaufende Drehwurzelstücke entfernen, da diese das Anwachsen erschweren.
  • nicht zu tief in die Gartenerde setzen, denn die Pflanzen sind Flachwurzler
  • Das Pflanzloch braucht nicht tiefer als der Topf zu sein, in dem die Pflanze gekauft wurde.
  • Pflanzloch mit Spezialerde oder vorbereiteter Gartenerde füllen.
  • nach dem Andrücken der Erde Pflanze gründlich angießen.

Im Kübel oder im Topf züchten

Weil Bauernhortensien besonders gut in Hortensien-Spezialerde wachsen und nur in wärmeren Regionen winterhart sind, empfiehlt es sich mitunter, sie in einem großen Pflanztopf oder in einem Kübel zu züchten.

  • Füllen Sie den Boden des Pflanzgefäßes mit Kieselsteinen oder Tongranulat
  • geben Sie danach ein Drittel der vorbereiteten Erde in das Gefäß
  • Setzen sie die Bauernhortensie mittig ein
  • Füllen Sie nun den Topf sorgfältig mit dem Rest der Erde so auf, dass sie allen Wurzeln zur Verfügung steht.
  • Drücken Sie die Erde an und gießen Sie die frisch eingetopfte Bauernhortensie.

Wird die Bauernhortensie so groß, dass sie in einen größeren Pflanzkübel umgetopft werden muss, dann sollten sie den Topf im Frühjahr, Ende März bis Anfang April, wechseln, denn dann verträgt die Pflanze das Umtopfen gut.

Umtopfen – so gehen Sie vor:

  • auf dem Boden des größeren Topfes Kieselsteine oder Tongranulat ausstreuen
  • den größeren Topf zu einem Drittel mit vorbereiteter Erde befüllen
  • Bauernhortensie kippen und den kleineren Topf abziehen
  • Teil der Wurzelmasse, beziehungsweise an den Rändern umgebogene Wurzeln, mit einem scharfen Messer entfernen
  • verbrauchte, ausgelaugte Erde vorsichtig von der Wurzel entfernen ohne den Ballen zu beschädigen
  • Bauernhortensie in die Mitte des größeren Topfes setzen
  • rundherum die übrigen zwei Drittel der neuen Erde so einfüllen, dass alle Wurzen von ihr umgeben sind
  • Erde festdrücken und Pflanze angießen

Gießen

Die Gartenhortensie benötigt sehr viel Wasser. Ihr botanischer Namensteil Hydrangea bedeutet so viel wie Wasserschlürfer oder Wasserbehältnis. Zudem verdunstet viel Wasser auf der Oberfläche der großen Blätter. Am besten ist, die Bauernhortensie auf feuchten, Boden zu pflanzen, der im Schatten liegt und deshalb nicht austrocknet. Das kann beispielsweise an einer Mauer oder einer Hauswand sein. Topfpflanzen, die kein Wasser aus dem Boden ziehen können, sollten bei großer Wärme 2 x täglich gegossen werden.

Düngen

Bauernhortensie - Hydrangea macrophylla - Gartenhortensie

Weil die Gartenhortensie nährstoffreichen Boden liebt, sollte sie gedüngt werden. Dafür eignet sich spezieller Hortensiendünger, der im Handel erhältlich ist. Über die Menge, die in das Gießwasser gegeben werden muss und die Abstände, in denen gedüngt werden sollte, informiert der Hersteller auf der Packung. Gedüngt wird ab Beginn der Wachstumsperiode bis Ende August. Der Dünger sollte eher stickstoffbetont sein und weniger Phosphor enthalten, was jedoch von der Beschaffenheit Ihres Gartenbodens abhängt.

In der Regel enthalten Gartenböden bereits ausreichend Phosphor aber zu wenig Stickstoff, der dann durch den Dünger zugesetzt werden muss. Wenn Sie blaue Hortensien züchten möchten, sollte der Dünger Alaun enthalten, dass die Pflanze mit Aluminiumsalz versorgt. Das Salz fördert die blaue Blütenfärbung. Im Spätsommer kann das Düngen eingestellt werden.

Frostschutz

Bauernhortensien sind im Allgemeinen winterhart. Das gilt jedoch nur für Regionen mit relativ milder Witterung wie beispielsweise Baden-Württemberg. Bei Temperaturen unter minus fünf Grad muss die Pflanze vor dem Erfrieren geschützt werden. Das ist bei Topfpflanzen einfach, sie können bei einer ungünstigen Wettervorhersage ins Haus geholt werden. Etwas mehr Aufwand muss man bei Gartenpflanzen betreiben, um sie vor Erfrierungen zu schützen. Auch die neuen Triebspitzen können bei Spätfrösten beschädigt werden.
Eine Abdeckung mit Reisig oder Laub schützt Bauernhortensien ausreichend vor stärkeren Frostschäden.

Auch Vlieshauben sind zum Abdecken der Pflanze geeignet. Die abgeblühten Blütenstände können im Winter an der Bauernhortensie bleiben. Dadurch werden die neuen Knospen vor Spätfrösten geschützt. Wenn sehr große Topfpflanzen im Freien bleiben müssen, sollte man den Wurzelballen vor dem Durchfrieren schützen und eine Isolierfolie um den Topf legen.

Sorten

Am bekanntesten sind die Hortensiensorten Endless Summer und Forever & Ever, die den Bauernhortensien zugerechnet werden. Beide Hortensienarten bilden auch nach kräftigen Rückschnitten bereits im Folgejahr neue Blüten, was nicht bei allen Hortensien der Fall ist. Obwohl die Hortensiensorten in Katalogen in bestimmten Blüten-Farben angeboten werden, hängt die tatsächliche Farbgebung stark von der Bodenbeschaffenheit ab.

Vermehrung

Bauernhortensie - Hydrangea macrophylla - Gartenhortensie

Die Vermehrung von Bauernhortensien ist unkompliziert. Die Pflanzen lassen sich durch Stecklinge vermehren, was in dem meisten Fällen von Erfolg gekrönt ist. Dazu schneiden Sie im Juli einige junge Triebe mit drei bis vier Blattpaaren, an denen sich keine Blütenknospen befinden, von der Pflanze ab und entfernen die unteren Blätter. Danach sollten sie die oberen verbliebenen Blätter in der Mitte quer durchteilen, um die Wasserverdunstungsfläche zu verkleinern. Die unteren Triebabschnitte und die Schnittstellen können mit Bewurzelungspulver bestrichen, oder unbehandelt in die Anzuchterde gesteckt werden. Danach sollten Sie die Stecklinge gründlich wässern. Eine Folienabdeckung hilft, die Feuchtigkeit der Erde konstant zu halten. Der Standort der Stecklinge sollte ein warmer, nicht allzu dunkler Platz sein. Bereits nach 14 Tagen haben sich erste neue Wurzeln gebildet.

Schädlinge & Krankheitsbefall

Bei ausreichender Wassergabe und am richtigen Standort sind Bauernhortensien sehr robust und werden kaum von Schädlingen befallen. Nur gelegentlich suchen Blattläuse oder Dickmaulrüssler eine Bauernhortensie heim. An sehr warmen und feuchten Standorten ist zudem ein Spinnmilbenbefall nicht ausgeschlossen. Auch Mehltau kann mitunter vorkommen. Ein einfaches Hausmittel zur Bekämpfung von Mehltau ist Milch. Das Lecithin der Milch wirkt gegen den Pilz und das in der Milch enthaltene Natriumphosphat stärkt die Abwehrkraft der Pflanze.

  • Frischmilch (keine H-Milch) mit Wasser mischen
  • Pflanze mit dem Gemisch einsprühen
  • Vorgehensweise 2 bis 3 x wöchentlich wiederholen

Färben sich die jungen Blätter einer Bauernhortensie gelblich, während ihre Blattadern grün bleiben, so deutet dies auf einen Eisenmangel hin. Die Ursache kann ein zu hoher pH-Wert des Bodens sein. Hier schafft ein spezieller Eisendünger oder die Gabe von Spezialerden wie Rhododendron-Erde, Azaleen-Erde oder Hortensien-Erde Abhilfe.

Blaue Blüten züchten

Blaue Hortensienblüten beeindrucken durch eine besonders exotische Farbgebung in hellem Türkis. Um eine Bauernhortensie in diesem speziellen Hellblau erstrahlen zu lassen, bedarf es allerdings einer speziellen Behandlung. Es hilft nicht, die entsprechende Farbe im Katalog auszuwählen. Dabei erhält man lediglich eine Sorte mit der Fähigkeit, blau zu blühen. In den Garten gepflanzt, blühen diese Sorten dann in der Regel Rosa.

Um eine Bauernhortensie blau blühen zu lassen benötigt man Aluminium-Salz aus der Apotheke oder aluminiumsalzhaltiges Alaun aus der Apotheke. Das Salz, das auch im Alaun enthalten ist, muss ab dem Frühjahr der Pflanze mit dem Gießwasser zugeführt werden. Der Boden, auf dem die blau blühende Bauernhortensie gezüchtet werden soll, muss einen sauren pH-Wert zwischen 4,5 und 6 aufweisen. Selbst wenn eine Pflanze bereits rosa geblüht hat, färbt sie sich nach dieser Behandlung innerhalb von 2 Jahren blau.
Im Handel ist mitunter spezielles Hortensien-Blau erhältlich, welches das Züchten blau blühender Bauernhortensien erleichtert. Um das Zuchtergebnis nicht zu gefährden, sollte die Gabe von Phosphat-Düngern unbedingt vermieden werden, denn Phosphat verhindert, dass die Pflanze das gegebene Aluminium-Salz aufnehmen kann.

Schneiden

Bauernhortensie - Hydrangea macrophylla

In der Regel benötigt die Bauernhortensie keinen Schnitt. Sie wächst von Natur aus in einer herrlich ausladenden, in die Höhe strebenden Form. Sollte man sich doch für ein Schneiden entscheiden, darf es nur ein schwacher Rückschnitt sein, um die Neuaustriebe zu schonen. Alte Blütenstände kann man oberhalb des ersten intakten Knospenpaars entfernen. Dabei empfiehlt es sich, die Blüten sofort nachdem sie verblüht sind, zu entfernen, auch wenn erste Blüten bereits im Sommer verblühen.

An diesen Stellen bilden sich sofort wieder neue Triebe und es kann zu einer zweiten Blüte kommen. Deshalb lohnt es sich, ähnlich wie bei mehrmals blühenden Rosen, zwischendurch zur Schere zu greifen. Zu dicht gewachsene Pflanzen lassen sich auslichten, indem die ältesten Triebe auf Bodenhöhe zurückgeschnitten werden. Wenn Sie die gesamte Bauernhortensie stark stutzen, beginnt sie in der Regel erst im übernächsten Jahr wieder zu blühen.

Es empfiehlt sich, im Frühjahr neben den alten Blütenständen lediglich abgestorbene oder erfrorene Pflanzenteile zu entfernen. Erfrorene Triebspitzen sollten bis zur Höhe der ersten gesunden Knospen abgeschnitten werden.

Das Beschneiden spezieller Bauernhortensiensorten

Wie eine Bauernhortensie auf das Zurückschneiden reagiert, hängt davon ab, um welche Sorte es sich handelt. Bestimmte Sorten wie Endless Summer sind in der Lage, auch nach einem starken Rückschnitt sofort wieder neu auszutreiben und noch im selben Jahr Blüten zu tragen. Deshalb macht man bei manchen Sorten nichts falsch, wenn man sie, um ihr Höhen- und Breitenwachstum einzudämmen, im Frühjahr stark zurückschneidet. Grundsätzlich ist aber auch bei besonders schnittgeeigneten Sorten nicht wirklich ein Rückschnitt notwendig. Sie vertragen den Schnitt zwar relativ gut, aber danach setzt die neue Blüte relativ spät im Jahr ein. Deshalb empfiehlt sich auch hier, nur die abgestorbenen Pflanzenteile zu entfernen.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

Erfahre mehr über Kübelpflanzen

Zum Thema Kübelpflanzen

Scroll Up