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Kakteen – häufige Krankheiten und Schädlinge

Kranker Kaktus

Kakteen zeigen sich gegen Krankheiten und Schädlinge von Natur aus robust. Erkranken sie doch einmal oder werden befallen, ist die Ursache daher nicht selten ein Fehler in der Pflege. Aus diesem Grund kann Schäden meist gut vorgebeugt werden, wenn einige Punkte Beachtung finden.

Winzig klein oder raumgreifend groß – Kakteen kommen in vielen Formen vor. Ihre hohe Widerstandskraft ist ihnen aber allen gemein. Dennoch können Krankheiten oder Schädlinge an ihnen auftreten. Mit der richtigen Pflege lässt sich Befällen aber meist gut vorbeugen. Und sind die Kakteen doch einmal erkrankt, schaffen die passenden Maßnahmen schnell Abhilfe. Dafür ist aber natürlich das entsprechende Wissen erforderlich, um ein schnelles und gezieltes Eingreifen überhaupt erst möglich zu machen.

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Infektionen und Befällen vorbeugen

Kakteen sind grundsätzlich gesunde und widerstandsfähige Pflanzen, die insgesamt wenig anfällig für Krankheiten und Schädlinge sind. Das ohnehin starke Immunsystem der Sukkulenten kann aber noch zusätzlich gesteigert werden. Optimal ist es hierzu, den Kakteen im Sommer einen Platz im Freien zu gönnen. Ungefiltertes Sonnenlicht, Regen und frische Luft härten die Gewächse ab. Ebenso wie die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht. Ein kühleres Winterquartier – das natürlich an die jeweilige Kaktus-Art angepasst sein sollte – verschafft den Gewächsen die notwendige Ruhephase. Auch dadurch ist es möglich, dass die Pflanzen sich gegen Erreger besser zur Wehr setzen können.

Fehler in der Pflege

Viele Krankheiten und sogar ein Befall mit Schädlingen lassen sich auf Fehler in der Pflege der Kakteen zurückführen. Der wohl häufigste – wenn auch gut gemeinte – Fehler ist dabei im Gießen zu finden. Da der Kaktus optimal an Trockenheit angepasst ist, kann er zu viel Feuchtigkeit nicht oder nur in sehr geringem Maße an die Umgebung abgeben. Dadurch staut sie sich im Substrat und der Pflanze selbst, was zu Fäulnis führt und die Pflanze insgesamt schwächt. Zudem kann es zum Platzen der Pflanzenteile kommen. Sind Kultur oder Standort nicht optimal, zeigen sich weitere typische Symptome. Darunter:

  • gelbliche Verfärbung und weiche Pflanzenteile
  • rötliche Verfärbung
  • dünne, kraftlose und helle Triebe
  • vorzeitiges Abfallen von Knospen

Wird der Kaktus gelb und runzlig, kommen dafür zwei Ursachen in Frage. Auf die kalte Jahreszeit begrenzt ist die Möglichkeit von Frostschäden. Wird die Pflanze an einen frostfreien Ort verbracht, wird der Schaden zumindest nicht vergrößert. Eine vollständige Erholung ist aber auch nicht garantiert. Ganzjährig kann es zu einem Überangebot an Wasser kommen, das beispielsweise auch durch Regen zustande kommt. Ein Wechsel des Substrats und künftig trockenere Haltung können den Kaktus noch retten.

Verfärben sich Kakteen rötlich, handelt es sich um Sonnenbrand – ein Schutz vor praller Sonne reicht als Maßnahme bereits aus. Wirken die Triebe kraftlos, sind auffallend hell und dünn, ist der Grund ebenfalls im Licht und Wasser zu finden. Die Kakteen stehen meist zu dunkel, zu warm und zu feucht. Fallen einige Knospen ab, ist das beim Kaktus noch kein Grund zur Sorge. Viele Arten bilden schlicht mehr aus, als tatsächlich erblühen werden. Bei einer größeren Anzahl sollten aber die Bedingungen am Standort überprüft werden – zu wenig Licht, Wärme und Wasser sind mögliche Ursachen. Finden sich einmal Knospenansätze, darf der Kaktus zudem nicht mehr gedreht werden.

Krankheiten

Kaktus

Die möglichen Krankheiten der Kakteen sind selten bakterieller oder virueller Natur. Handelt es sich um eine solche Infektion, zeigen betroffene Pflanzen Wucherungen und ein vermindertes Wachstum. Sind nur kleine Bereiche betroffen, liegt die mögliche Rettung in entfernen der erkrankten Teile. Dafür wird mit einem scharfen, desinfizierten Messer großzügig abgeschnitten, was nicht gesund erscheint. Sowohl Schnittstellen als auch benutzte Werkzeuge werden im Anschluss wiederum desinfiziert. Geeignete Mittel sind Wasserstoffperoxid und Kaliumpermanganat. Deutlich häufiger als Viren und Bakterien treten an den Kakteen Pilze auf. Diese haben immer dann leichtes Spiel, wenn der Kaktus zu feucht steht. Darunter:

  • Epiphyllum Mosaik-Krankheit
  • Brennfleckenkrankheit
  • Stammfäule (Helminthosporum)
  • Wurzelfäule oder Stängelfäule (Phytophthora)
  • Schwarzer Rußtaupilz
  • Rhizoctoniafäule
  • Phythiumfäule

Epiphyllum Mosaik-Krankheit

Die Epiphyllum Mosaik-Krankheit gilt als eine der häufigsten Pilzinfektionen bei Kakteen und ist leider kaum heilbar. Das deutlichste Symptom sind gelbliche, helle Flecken die sichtbar einsinken. Der Kaktus sollte zunächst isoliert werden, um andere Pflanzen nicht anzustecken. Eine versuchsweise Heilung ist durch die Entfernung der betroffenen Bereiche und anschließende Desinfektion möglich aber nicht wahrscheinlich.

Brennfleckenkrankheit

Wie der Name verrät, äußert sich die Brennfleckenkrankheit am Kaktus durch bräunliche Flecken, die verbrannt wirken. Die Stellen werden hart und teilweise rissig. Als erste Behandlung sollten sie mit einem spitzen Messer herausgeschnitten und die offenen Stellen mit Aktivkohle bestäubt werden. Führt das nicht zum Erfolg, muss ein Fungizid zum Einsatz kommen.

Stammfäule (Helminthosporum)

Die Stammfäule dringt meist durch Verletzungen in die Pflanze ein, die Erreger stammen dabei aus dem Substrat. Betroffene Stellen werden weich und glasig. Wird oberhalb des infizierten Bereichs geschnitten und das Substrat gewechselt, lässt sich zumindest der Kopf der Sukkulente retten.

Wurzelfäule oder Stängelfäule (Phytophthora)

Der Kaktus fault von unten nach oben. Die Behandlung erfolgt wie bei der Stammfäule.

Schwarzer Rußtaupilz

Der Name verrät bereits das Erscheinungsbild des Rußtaupilzes, denn dieser äußert sich als schwarzer Belag. Er kann an Kakteen einfach mit Fungiziden behandelt werden.

Rhizoctoniafäule

Die Rhizoctoniafäule macht sich durch einen weißen Pilzbelag auf Kaktus und Substrat bemerkbar. Betroffene Pflanzenabschnitte erscheinen glasig und weich oder gar schleimig. Bei geringem Befall helfen Fungizide, bei starker Ausbreitung können noch gesunde Abschnitte der Kakteen entfernt, desinfiziert und neu ausgepflanzt werden.

Pythiumfäule

Bei der Pythiumfäule handelt es sich um eine typische Stresskrankheit, die Kakteen mit geschwächtem Immunsystem befällt. Auch sie äußert sich durch weiße Beläge – ihr Erscheinungsbild kann jedoch viele Formen annehmen. Abhilfe schaffen wiederum die Entfernung der betroffenen Bereiche und eine Behandlung mit Fungizid.

Schädlinge

Die Liste möglicher Schädlinge an Kakteen ist lang, tatsächlich treten sie jedoch nur selten auf. Zu ihnen gehören:

  • Schnecken
  • Mäuse
  • Älchen oder Nematoden
  • verschiedene Läuse, wie Blatt-, Schild-, Schmier- und Wollläuse
  • Trauermücken
  • Spinnmilben
  • Weiße Fliege

Schnecken und Mäuse

Der Schaden dieser Tiere ist schnell an den großen Fraßspuren zu erkennen. In beiden Fällen hilft ein erhabener Standort, der weder für Mäuse noch Schnecken zu erreichen ist.

Älchen oder Nematoden

Bei den Älchen oder Nematoden handelt es sich um Fadenwürmer, die oft als Nützlinge im Garten dienen. Diese ungebetenen Gäste bewirken an den Kakteen meist unförmige Wucherungen und begrenzte Verfärbungen. Ein Rettungsversuch kann gestartet werden, wenn der Befall noch gering ist. Dazu müssen das Substrat gründlich gewechselt und die Wucherungen entfernt werden.  

Läuse

Läuse sind unabhängig von ihrer jeweiligen Art gut an den Kakteen zu erkennen. Im Freien ist die beste Bekämpfung der Einsatz von Marienkäfern, Florfliegen oder Schlupfwespen. Gelbtafel und Insektizide helfen ebenfalls.

Trauermücken

Trauermücken sind eigentlich Fliegen, die schwarz gefärbt und klein sind. Sie legen ihre Eier im Substrat ab und sind recht einfach mit etwas Geduld zu bekämpfen. Klebefallen und der Wechsel des Substrats reichen meist aus.

Spinnmilben

Spinnmilben können den Kaktus vor allem dann befallen, wenn er in trockener Heizungsluft steht. Um sie wieder loszuwerden, werden die Kakteen abgeduscht oder gut mit Wasser eingesprüht und für zwei bis drei Tage luftdicht in eine Tüte verpackt. Das warm-feuchte Klima bekommt den Milben nicht.

Weiße Fliege

Haben sich Weiße Fliegen einmal etabliert, können sie als ganzer Schwarm aufsteigen – beim Gießen fällt das sofort auf. Gelbtafeln, ein Substratwechsel und der Einsatz von Erz- oder Schlupfwespen eignen sich zur Bekämpfung. Ebenso wie lüften, denn diese Schädlinge bevorzugen ein sehr feuchtes und warmes Klima, Trockenheit und kühle Frischluft vertreibt sie hingegen.

Häufige Fragen

Wie beuge ich Ansteckungen zwischen meinen Kakteen vor?

Eine Ansteckung mit Krankheiten oder das Überspringen ist recht häufig. Es lässt sich vermeiden, wenn die Pflanzen grundsätzlich nicht zu nah aneinander stehen. Kranke Kakteen müssen sofort isoliert werden. Zudem sind alle Scheren, Messer, Töpfe und sonstigen Hilfsmittel nach jedem Einsatz gründlich zu desinfizieren.

Kann ich Krankheiten und Schädlinge einschleppen?

Ein neuer Kaktus kann noch so schön sein – er stellt auch immer eine Gefahr für die bereits vorhandenen Gewächse dar. Befälle lassen sich nicht in jedem Fall sofort erkennen, weswegen jede Neuanschaffung für drei bis vier Wochen in Quarantäne – also an einen isolierten Standort – verbracht werden sollte.

Wissenswertes zur Pflege

Wer Kakteen richtig pflegen will, der muss schon einiges beachten. Zwar sind die stacheligen Pflanzen, die zur Familie der Sukkuliten gehören, recht anspruchslos, dennoch danken sie dem Besitzer eine entsprechende Pflege mit gutem Wachstum und, je nach Art, auch mit ausgefallenen Blüten. Generell kann man sagen, dass die wichtigsten Faktoren für das Gedeihen von Kakteen Licht, der Boden und das Wasser sind. Einige interessante Kakteen und Sukkulenten: Aasblume, Aloe Vera, Bischofsmütze, Feigenkaktus, Weihnachtskaktus.

  • Sämtliche Kakteen sollten sehr hell stehen. Am besten eignet sich die Fensterbank an einem Fenster, in das kräftig die Sonne scheint.
  • Aber auch draußen halten es Kakteen zumindest in den Sommermonaten gut aus.
  • Allerdings müssen sie hier unbedingt vor Schlechtwetterperioden mit viel Regen geschützt werden.
  • Bei zuviel Feuchtigkeit können die Kakteen schnell eingehen.
  • Sollen die Kakteen im Gewächshaus untergebracht werden, ist es wichtig, dass dieses über ausreichende Belüftungsmöglichkeiten verfügt.
  • Andernfalls entstehen hier extreme Temperaturen, die auch den hitzegewöhnten Kakteen nicht unbedingt förderlich sind.

Oft kommt es dann zu so genannten Vergeilungen. Das heißt, die Kakteen bilden extrem dünne und lange Triebe aus, die nicht nur unschön anzusehen sind, sondern auch noch schädlich für die Gesundheit der Pflanze sein können. Mitten im Raum oder gar in einem Regal wird ein jeder Kaktus eingehen, da hier viel zu wenig Licht herrscht. Solche Plätze sollten also gemieden werden. Ist man sich unsicher, kann man auch mit speziellen Lichtmessern die Lichtverhältnisse am voraussichtlichen Standort messen. So findet man schnell heraus, ob dieser geeignet ist, oder nicht. Aber auch der Boden, in dem Kakteen gepflanzt werden, ist von entscheidender Bedeutung:

  • So sollte man Gartenerde mit durchlässigen Schichten wie Sand, Kies oder Tonscherben mischen.
  • Wichtig dabei ist, dass die Erde keinen zu großen Teil ausmacht und der Boden sehr gut luft- und wasserdurchlässig ist.
  • Man kann zwar auch die im Handel erhältliche Kakteenerde nutzen, doch ein Mischen mit Sand oder Kies ist deutlich empfehlenswerter.

Beim Gießen muss man unbedingt darauf achten, nicht zu viel des Guten zu tun. Denn wie viele Kakteen sind schon von überfürsorglichen Blumenliebhabern wahrhaftig ertränkt worden? Dabei sollte man natürlich wissen, dass Staunässe für Kakteen tödlich ist. Diese lässt die Wurzeln verfaulen und die Fäulnis zieht sich schnell über die ganze Pflanze hinweg. Damit ist sie dann unwiderbringlich verloren. Generell gilt, im Winter sollten Kakteen am besten gar nicht gegossen werden.

Kakteen zeigen sich gegen Krankheiten und Schädlinge von Natur aus robust. Erkranken sie doch einmal oder werden befallen, ist die Ursache daher nicht selten ein Fehler in der Pflege. Aus diesem Grund kann Schäden meist gut vorgebeugt werden, wenn einige Punkte Beachtung finden.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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