Kiwibaum-Pflege: Standort, Pflanzen und Überwintern
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Der Kiwibaum wächst strauchartig und lässt sich deshalb gut als Kletterpflanze kultivieren. Ursprünglich stammt der Obstbaum aus tropischen Klimazonen, jedoch gibt es inzwischen sehr robuste und frostbeständige Sorten, die sich auch in den heimischen Gärten mit Erfolg anpflanzen lassen. Allerdings müssen die Standortbedingungen stimmen, genauso wie die Pflege, sonst fällt die gewünschte Ernte nur sehr mager aus.
Standort & Pflanzsubstrat
Die Kiwi stammt aus tropischen Gebieten und ist deshalb warme Temperaturen gewöhnt. Zwar wurden mittlerweile auch deutlich widerstandsfähigere Sorten gezüchtet, trotzdem hat sich die Pflanze einige ihrer empfindlichen Eigenschaften beibehalten. Deshalb eignet sich als Standort nur ein geschützter Platz, da die exotischen Kiwipflanzen kalte Temperaturen und starke Winde nicht besonders gut vertragen. Darüber hinaus stellt der Kiwibaum bestimmte Ansprüche an das Pflanzsubstrat, die unbedingt zu erfüllen sind. Ansonsten fühlt sich die Pflanze nicht wohl und bildet keine üppige Ernte aus. Vor dem Anpflanzen lässt sich mit einem Test der pH-Wert des Bodens bestimmen, um gegebenenfalls geeignete Gegenmaßnahmen ergreifen zu können.
- Optimale Standorte sind windgeschützte und warme Lagen
- Perfekt ist eine südlich oder südwestlich ausgerichtete Hauswand
- Ideal ist nährstoffreiches und humoses Pflanzsubstrat
- pH-Wert sollte im leicht sauren Bereich liegen, zwischen 4,5 und 5,5
- Kalkreiche Erdböden werden nur schlecht vertragen
- Vor dem Pflanzen Rhododendronerde untermischen
Pflanzen
Die Kiwipflanze ist extrem frostempfindlich, daher sollte diese erst nach dem späten Frühjahr angepflanzt werden, wenn die letzten Frostnächte mit den Eisheiligen abklingen. Beim Kauf von neuen Kiwipflanzen ist auf die Gesundheit der Exemplare zu achten, damit sich diese am neuen Standort von Anfang an gut entfalten können. Noch vor dem Einsetzen sind die Pflanzen einmal gut zu wässern, bevor diese in den Erdboden kommen. Damit der Wurzelballen hinlänglich bereit für Aufnahme von Wasser und Nährstoffen ist, sollte dieser mit einem scharfen und sauberen Messer rundherum mehrfach eingestochen werden.
- Ideale Zeit zum Pflanzen liegt im Frühsommer
- Erdboden vorbereiten, mit Test pH-Wert überprüfen
- Ausreichend großes Pflanzloch ausgraben
- Boden bis zu einer Tiefe von etwa 30 cm gut auflockern
- Wurzelballen behutsam aus dem Pflanzgefäß entnehmen
- Pflanze vorsichtig ins Loch stellen
- Wurzel sollte an der Erdoberfläche bündig in den Stamm übergehen
- Entnommene Erde wieder in die Pflanzgrube einfüllen
- Reichlich angießen und gleichmäßig feucht halten
- Bei Bedarf nach einiger Zeit noch etwas Erde nachfüllen
Rankgerüst
Kiwibäume sind Kletterpflanzen und lassen sich deshalb an vielen Stellen im Garten kultivieren. Wenn der Strauch eine passende Rankhilfe bekommt, dann klettert dieser auch an einem Zaun hoch oder rankt sich an Wänden entlang. Ausschlaggebend sind die warmen Bedingungen dieses Standortes und ein stabiles Rankgerüst. Aufgrund der kletternden Eigenschaften bildet die Pflanze an einem geeigneten Gerüst ein dichtes Blätterdach aus, von dem die Kiwi-Früchte herabhängen. Da sich viele Früchte entwickeln können, muss die Rankhilfe dieses Gewicht langanhaltend tragen können.
- Kiwi-Pflanzen wachsen kräftig
- Platz nach oben und zu den Seiten lassen
- Wie eine Weinrebe am Klettergerüst hochziehen
- Beim Klettergerüst auf stabile Eigenschaften achten
- Pfähle mit einer Länge von 2-2,5 m aufstellen
- Pro Pflanze wird ein Pfahl benötigt
- Abstand zwischen den Pfählen von mindestens 4 m einhalten
- Abstände sollten aber höchstens 6 m betragen
- Vom ersten zum letzten Pfahl dicke Drähte ziehen
- Der erste Draht in einer Höhe von ca. 80 cm
- Der nächste Draht etwa 50 cm höher
- Der übernächste rund 1 m darüber
Gießen & Düngen
Kiwibäume bilden große Blätter und viele saftige Früchte aus, deshalb brauchen die Pflanzen für eine gute Entwicklung viel Wasser. Speziell während trockener Wetterlagen muss die Kiwi regelmäßig gegossen werden, da diese sonst das Fruchtwachstum einstellt oder die Früchte nur ein mageres Geschmacksaroma entwickeln. Beim Düngen ist die Pflanze weitaus anspruchsloser, allerdings sind während der Fruchtentwicklung zusätzliche Düngergaben erforderlich.
- Auf reichhaltige Wassergaben achten
- Regelmäßig gießen
- Gießeinheiten sind abhängig von der Wetterlage
- Speziell in den Sommermonaten auf ausreichende Feuchtigkeit achten
- Für das Gießen kalkfreies Wasser verwenden
- Gut geeignet ist gesammeltes Regenwasser
- Erst ab dem ersten Jahr der Fruchtentwicklung düngen
- Zum Düngen lässt sich mineralischer und organischer Dünger einsetzen
- Während der Wachstumsphase wöchentlich düngen
- Überdüngen vermeiden, verträgt die Pflanze nicht
Ernte
Bei Kiwi-Früchten handelt sich aus botanischer Sicht um Beeren, die von der Kletterpflanze herunter hängen. Ehe sich die ersten Früchte ernten lassen, vergehen in der Regel vier bis fünf Jahre. Wenn der Kiwibaum in kühleren Lagen wächst, reifen die Früchte zum Herbstbeginn an der Pflanze oft nicht vollständig aus. Das Obst kann aber im Haus auf der sonnigen Fensterbank nachreifen und bildet dann sein volles Geschmacksaroma aus.
- Kiwi bildet süßlich-saure Früchte aus
- Obst ist reich an Vitamin C
- Erntezeit Ende August bis September
- Bei wärmeren Standorten Ernte bis zum November möglich
- Reife Kiwis halten sich nicht allzu lange
- Stark gereifte Früchte an einem kühlen und trockenen Ort aufbewahren
Wuchs
Der Kiwibaum gehört zu der Familie der Strahlengriffelgewächse, die überwiegend aus tropischen und subtropischen Ländern stammen. Aufgrund der kletterfreudigen Eigenschaften, lässt sich die Kiwipflanze ähnlich dem Wein kultivieren und stellt eine schöne Dekoration für den Gartenbereich dar.
- Starkwüchsiger und strauchartiger Baum
- Kann Wuchshöhen von bis zu 15 m erreichen
- Nach allen Seiten windende Wuchsform
- Blütenknospen werden bereits im Vorjahr angelegt
- Trägt die Früchte an einjährigen Trieben
- Abgeerntete Fruchttriebe deshalb vor der Saison entfernen
Schneiden
Der richtige Zeitpunkt spielt beim Beschneiden der Kiwi eine wichtige Rolle. Wenn diese im Frühjahr beschnitten wird, dann kann es zu einem Ausbluten des Baumes kommen, welches den ganzen Sommer anhält. Dieser Umstand führt zu einer Schwächung des Immunsystems und kann mit einem Befall von Schädlingen enden.
- Idealerweise im Herbst beschneiden, direkt nach der Blütezeit
- Neutrieb auf etwa 50 cm zurückschneiden
- Auf sauberes und scharfes Schneidewerkzeug achten
- Verträgt auch starken Rückschnitt
- Danach bleibt aber die Blüte im nächsten Frühling aus
Überwintern
Noch junge Kiwibäume und die frostempfindlichen Sorten brauchen einen zusätzlichen Winterschutz. Idealerweise können diese Exemplare in den ersten Lebensjahren im Kübel frostfrei überwintern, bis eine ausreichende Winterhärte aufgebaut wurde. Wenn winterharte Züchtungen an einer warmen Hauswand mit viel Sonne gepflanzt wurden, dann benötigen diese in der Regel keinen zusätzlichen Winterschutz. Kiwis sind nicht immergrün, die Bäume werfen im Herbst nach und nach alle Blätter ab. Dieser Prozess kann oft länger dauern, bis zum Ende November oder sogar manchmal bis Mitte Dezember.
- Bei jungen und exponierten Pflanzen Winterschutz einplanen
- Auch normale Exemplare freuen sich über zusätzlichen Schutz
- Wärmende Mulchschicht auslegen
- Um den Stamm vertrocknetes Laub aufschichten
- Das Laub auf eine Höhe von etwa 40-50 cm aufschütten
- Dergestalt Wurzeln und Stamm vor Erfrierungen schützen
- Verrottendes Laub gibt die dabei entstehende Wärme ab
- Während der Wintersaison auf Gießen und Düngen verzichten
- Im Frühling das Laub entfernen und erneut anfangen zu gießen
Vermehren
Der Kiwibaum ist eine zweihäusige Pflanze, auf einer Pflanze sind entweder weibliche oder männliche Blüten. Zur Ausbildung von Früchten werden beide Geschlechter unbedingt benötigt, deshalb müssen die männlichen Pflanzen neben den weiblichen Pflanzen wachsen. Allerdings tragen nur die weiblichen Pflanzen die leckeren Früchte. Im Fachhandel gibt es mittlerweile neue Züchtungen, die beide Geschlechter in sich tragen und selbstbefruchtend sind. Jedoch ist deren Geschmack oft nicht überzeugend. Das Vermehren der Kiwi erfolgt aus den Samen, die von der Pflanze gewonnen werden. Wer den Vermehrungsprozess ankurbeln möchte, der kann dafür ein Minigewächshaus verwenden.
- Samen aus dem Fruchtfleisch lösen
- Ausbeute in Topf mit Erde aussäen und leicht andrücken
- Samen nicht mit Erde bedecken
- Danach vorsichtig angießen
- Klarsichtfolie über den Topf spannen, um austrocknete Erde zu verhindern
- Nach etwa zwei Wochen keimen die Samen, die ersten Blätter zeigen sich
- Nun Folie abnehmen
- Bei einer Größe von 3-5 cm einzeln anpflanzen
- Stets weibliche und männliche Kiwis kultivieren
- Selbstbefruchtende Sorten enttäuschen oft geschmacklich
Krankheiten & Schädlinge
Die Kiwipflanzen sind nicht nur relativ pflegeleicht, sondern auch kaum anfällig für Schädlinge und Krankheiten. Allerdings wirken sich Fehler bei der Pflege negativ auf das Immunsystem und auf die Früchtebildung aus.
- Pflegefehler führen oft zu Blattabwurf und mageren Ernten
- Bedingt anfällig für die rote Spinnmilbe
- Schädlinge mit Seifenlauge abwaschen