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Lagerströmien, Lagerstroemia indica – Pflanzen & Pflege

Lagerstroemia indica
Quelle: Zeynel Cebeci, Lagerstroemia indica, Adana 2017-08-07 01-1, Bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 4.0

Lagerströmien kommen aus dem Mittelmeerraum und zieren dort viele Gärten oder Parks. Sie gedeiht besonders gut in warmen Gebieten. Ihre Blüten entfalten sich von August bis Oktober. Es gibt die Lagerstroemia indica in den Farben Rosa, Rot, Violett und Weiß. Sie wird 50 cm bis etwa 2 m hoch.

Damit die Lagerströmie ihre ganze Schönheit entfalten kann, benötigt sie die richtige Pflege. Im Sommer sollte sie möglichst an einem Platz mit Südlage stehen, der zudem auch vor Wind geschützt ist. Wenn das Wachstum der Pflanze beginnt, benötigt sie geeigneten Dünger und regelmäßig Wasser. Davon abgesehen, ist die Pflege der Lagerströmie eher unkompliziert. Dennoch ist es wichtig sowohl Staunässe als auch die vollständige Austrocknung der Erde zu vermeiden. Um die Schönheit der Pflanze zu erhalten, sollte sie vor dem Frost überwintert werden.

Video-Tipp

Substrat & Boden

Substrat und Boden, in denen sich die Lagerströmie wohlfühlt, sollten den Bedürfnissen der Pflanze angepasst werden. Sie gedeiht sehr gut in normalem Gartenboden oder in Blumenerde. Diese sollten einen kalkfreien, leicht sauren pH-Wert besitzen oder neutral sein. Kalkhaltiger beziehungsweise alkalischer Boden ist nicht für die Pflanze geeignet. Als Substrat kann auch grober Sand, der mit abgelagertem Kompost und Gartenerde vermischt wird, dienen.

Düngen

Die Pflanze wird normal gedüngt, am besten in regelmäßigen Abständen von vier Wochen. Es kann herkömmlicher Flüssigdünger verwendet werden. Die Menge des Düngers sollte jedoch in jedem Fall die Empfehlungen des Herstellers nicht überschreiten, da es ansonsten zu den gefürchteten „Verbrennungen“ kommen kann.

Schneiden

Die Lagerströmie sollte regelmäßig ausgelichtet werden. Sie kann im Frühling beschnitten werden, wenn sich die ersten Austriebe zeigen. Auch im Herbst darf sie ringsherum deutlich zurückgeschnitten werden. Ein starker Rückschnitt ist ebenfalls möglich und stellt für die Pflanze kein Problem dar. Zudem kann sie auf einen Stock gesetzt werden. Danach kann es jedoch sein, dass die Blüte erst im übernächsten Jahr wieder einsetzt. Zudem ist es möglich zwischen Dezember bis Januar die dünnsten Triebe über dem Boden abzuschneiden, aber erst zu dem Zeitpunkt, wenn alle Blätter abgefallen sind. Dickere Triebe werden länger gelassen und nicht ganz so stark gekürzt. Handelt es sich um einen Hochstamm, empfiehlt sich ein radikaler Schnitt, der die gesamte Krone zurücknehmen sollte.

Vermehren

Das Vermehren der Lagerströmie ist unkompliziert, die Stecklinge der Pflanze bewurzeln in der Regel problemlos. Die Aussaat der Samen sollte im Sommer erfolgen. Bei entsprechender Reife kann sie jedoch auch im Frühling oder im späten Herbst möglich sein. Vermehrt werden nur Stecklinge, die zwar Blätter aber keine Blüten besitzen. Sie werden abgeschnitten und danach in einen Zuchtkasten gesetzt, der beheizt ist. Liegt die Temperatur des Bodens konstant bei 25 °C, kommt es innerhalb weniger Wochen zu einer ausreichenden Entwicklung neuer Wurzeln. Sobald diese dann kräftig genug sind, können sie umgetopft werden. Ihre Pflege erfolgt dann auf die gleiche Weise wie die der Mutterpflanze.

Überwintern

Da die Lagerstroemia indica wie alle Arten aus dem Mittelmeerraum nicht winterhart sind, ist es wichtig sie vor dem ersten Frost davor zu schützen. In der Regel halten nur ältere Pflanzen mit ausgereiftem Holz höchstens kurzzeitig Temperaturen von bis zu -10 °C aus. So wächst die Lagerströmie beispielsweise auf der Insel Mainau als Busch, der mit einem guten Winterschutz ausgestattet ist. Dort blüht sie außerdem nur nach sonnigen und besonders warmen Sommermonaten. Zur Überwinterung wird die Pflanze im ungeheizten Keller untergebracht. Auch in einer Garage fühlt sich während der Wintermonate gut. Die Temperaturen liegen idealerweise bei +5 °C. Die Lagerströmie liebt während der Überwinterung einen dunklen Standort, da sie Laub abwirft. In dieser Zeit sollte die Pflanze nur sehr mäßig gegossen werden. Sie darf jedoch keinesfalls austrocknen und nicht gedüngt werden.

Die Lagerströmie sollte möglichst früh wieder an einen hellen und warmen Standort verlagert werden. Der Monat Februar eignet sich gut hierfür. Wenn sie an einem südlichen Fenster in der vollen Sonne steht, fühlt sie sich am wohlsten. Wenn sie die ersten Blätter austreibt, darf sie wieder gedüngt und etwas mehr gegossen werden. An trüben, dunkleren Tagen werden die Blätter abgehärtet. Dies gelingt übrigens auch, wenn sie für einige Tage in den Schatten gestellt wird, da ansonsten ihre Blätter verbrennen könnten. Der Raum, in dem die Lagerströmie überwintert, sollte zudem regelmäßig gelüftet werden, jedoch nur an frostfreien Tagen.

Umtopfen

Die Lagerstroemia indica sollte nach Möglichkeit nur selten umgetopft werden. Vor allem nicht bevor die Blüte nachlässt. Der geeignete Zeitpunkt hierfür ist im Frühling, noch bevor sich die ersten Austriebe zeigen. In der Regel gilt, dass …

  • junge Pflanzen etwa alle zwei Jahre umgetopft werden dürfen
  • ältere Lagerströmien werden nur alle vier Jahre umgetopft

Gießen

Generell sollte die Lagerströmie regelmäßig gegossen werden, allerdings darf sie nicht ertränkt werden. Auf der anderen Seite darf sie auch nicht austrocknen.

Tipp:

Damit die Lagerströmie nicht zu viel Wasser erhält, sollte sie immer erst gegossen werden, wenn die oberste Schicht der Erde durchgetrocknet ist. Mit der Daumenprobe gelingt dies besonders gut. Wasser, das übergelaufen ist, sollte sofort entfernt werden.

Standort

Im Sommer benötigt die Lagerströmie einen sonnigen Platz in südlicher Lage, sowohl im Garten als auch auf dem Balkon oder der Terrasse. Nachdem sich die Knospen im Juni bis Juli bilden, verträgt sie auch einen Platz im Freien. Wenn das Wachstum der Pflanze beginnt, wird sie alle vierzehn Tage regelmäßig gedüngt. Das Gießen sollte nun ihrem Bedarf angepasst werden. Die Pflege ist nicht kompliziert, denn die Lagerströmie muss nur zweimal pro Woche gegossen werden.

Krankheiten/Schädlinge

Die Lagerströmie leidet oft unter Blattläusen, von denen sie befallen wird. Darüber hinaus gehören auch Echter Mehltau oder Grauschimmel zu den Krankheiten, die sie befallen können. Wenn die Lagerstroemia indica ihre Blätter abwirft, ist in der Regel ein starker Rückschnitt erforderlich, denn nur so werden alle kranken Teile der Pflanze entfernt. Zu Echtem Mehltau kommt es, wenn die Blätter der Lagerströmie für längere Zeit zu nass waren. Ein offener und zugiger Standort im Freien schafft jedoch eine perfekte Ausgangssituation, um dem Echten Mehltau vorzubeugen. Wird die Pflanze von einem Glas geschützt, kann es nicht zum Befall kommen, da die Blätter beim Gießen nicht besprüht werden.

Häufig auftretende Fragen

Warum blüht die Lagerströmie nicht?

Wenn der Rückschnitt der Pflanze radikal erfolgt ist, kann es möglich sein, dass die Blüten für ein Jahr aussetzen und erst im übernächsten Jahr wieder in Erscheinung treten. Dies ist jedoch vollkommen normal und kein Grund zur Sorge.

Ist der Lichtbedarf während der Überwinterung besonders hoch?

Nein, denn die Lagerströmie besitzt ab den Herbstmonaten kein Laub mehr, so dass der Lichtbedarf nicht besonders hoch ist. Sie kann daher an einem eher dunklen Standort zum Überwintern platziert werden.

Was kann man tun, um die Pflanze vor Mehltau zu schützen?

Ein luftiger Platz mit leichtem Wind, beugt dem Mehltaubefall zuverlässig vor. Dort trocknen die Blätter nach Regenfall schneller ab.

Wissenswertes zu Lagerströmien in Kürze

Von der zur Familie der Weiderichgewächse gehörenden Lagerstroemia existieren mittlerweile zahlreiche Züchtungen, zum Teil handelt es sich um Hybriden.

Arten

Zu den bekanntesten Lagerstroemia-Arten zählen:

  • Lagerstroemia indica

Vor allem mit ihrer bis zu -18 °C bestehenden Frosthärte zeichnet sich Lagerstroemia indica aus. Es kann allerdings passieren, dass die Triebspitzen abfrieren, so dass nach dem Winter ein kräftiger Rückschnitt nötig wird. Die in weiß, rosa, rot oder violett erscheinenden Blütenrispen werden bis zu 45 cm lang. Mit dem Stand im Freien wächst eine Lagerstroemia indica zu einem bis über 3 m hoch werdenden Baum heran.

  • Lagerstroemia speciosa

Diese Art stammt aus den tropischen Feuchtgebieten Indiens, Südchinas und den Philippinen. Häufig wird sie auch als Königinblume bezeichnet. Sie verträgt keinen Frost, hebt sich aber mit ihrer besonders üppigen Blüte von anderen Lagerstroemia-Arten ab.

  • Lagerstroemia fauriei

Diese Art zeichnet sich durch eine hohe Resistenz gegen Mehltau aus. Darüber hinaus verträgt Lagerstroemia fauriei auch etwas strengeren Frost, weshalb sie sich besonders für die ganzjährige Kultur im Freien eignet.

  • Lagerstroemia floribunda

Nicht winterfest ist die aus Thailand stammende Sorte Lagerstroemia floribunda mit pinkfarbenen Blüten. Die Blätter sind mit auffälligen hellen Mittelrippen ausgestattet und die Blütenstände weisen besonders viele Verzweigungen auf.

Pflege

  • Das Gießen erfolgt bei allen Lagerstroemia-Arten am besten immer dann, wenn die Erde leicht angetrocknet ist.
  • Über den Sommer versorgen Düngergaben im 3-4-wöchigen Abstand die Pflanzen mit den lebenswichtigen Nährstoffen.
  • An Schädlingen können sich Spinnmilben an den Pflanzen niederlassen. Zu erkennen sind sie an ihren feinen Gespinsten.
Tipp:

Kräftiges Abduschen und die anschließende Behandlung mit entsprechenden Spritzmitteln unter Beachtung der Herstellerempfehlung bringt als Gegenmaßnahme sicherlich den besten Erfolg.

Schneiden

  • Wenn die nicht winterfesten Lagerstroemia-Arten im Herbst ins Haus geholt werden, kann bereits der erste Rückschnitt erfolgen.
  • Idealerweise werden Lagerstroemia-Gewächse jedoch im Frühjahr geschnitten. Da die Blüten an 1-jährigen Trieben sitzen, darf der Rückschnitt kräftig ausfallen.
  • Bei dieser Gelegenheit sollte der Strauch auch regelmäßig etwas ausgelichtet werden, damit die Blütenrispen mehr Platz für ihre Entwicklung haben.

Überwintern

  • Die winterfesten Lagerstroemia-Arten können den Winter über im Freien bleiben.
  • Ein Schutz vor der Kälte in Form von gemulchtem Laub und aufgeschichteten Zweigen hält den ärgsten Frost ab.
  • Nicht frostresistente Gewächse brauchen einen Überwinterungsplatz, der eine durchschnittliche Temperatur von 10° C aufweist.
  • Da alle Lagerstroemia-Arten sowieso ihr Laub abwerfen, ist Helligkeit im Überwinterungsquartier nicht zwingend notwendig.
  • Das Gießen sollte so gedrosselt werden, dass der Wurzelballen ständig nur leicht feucht bleibt.
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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