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Möhren einlagern | 7 Tipps zum Karotten überwintern

Die zu den Wurzelgemüsen zählende Karotte gibt es mittlerweile in unterschiedlichen Formen und Farben, wobei die lange, spitze, orangefarbene Wurzel hierzulande die Bekannteste ist. Sie wird in der Regel einjährig kultiviert. Eine zweijährige Kultivierung gilt ausschließlich der Samengewinnung. Baut man sie im heimischen Garten an, stellt sich irgendwann die Frage nach der Lagerung. Aber was ist beim Einlagern zu beachten?

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Nicht jede Möhre zum Einlagern geeignet

Wer Karotten anbauen und nach der Ernte entsprechend lagern möchte, sollte bedenken, dass sich nicht jede Sorte dafür eignet. Frühe und mittelfrühe Sorten verzehrt man am besten frisch oder bewahrt sie wenige Tage im Kühlschrank auf. Wer länger etwas von seinem Gemüse haben möchte, sollte sich für spätreife Sorten entscheiden, denn sie sind die idealen Lagermöhren. Bei der Lagerung spielt u.a. der richtige Erntezeitpunkt eine entscheidende Rolle.

Am besten lässt man die Mohrrüben so lange wie möglich in der Erde, denn in den letzten Wochen im Herbst legen sie noch einmal an Umfang zu. Auch der Gehalt an Betacarotin, Aromastoffen und Mineralien erhöht sich. Vor den ersten Nachtfrösten sollten sie aber geerntet und möglichst direkt eingelagert werden.

Tipp:

Gut zum Einkellern geeignet sind z.B. die besonders geschmackvolle Sorte ‚Bolero‘ und die stark wachsende ‚Rodelika‘.

Das Gemüse auf die Lagerung vorbereiten

Damit es während der Einlagerung nicht zu Problemen kommt, müssen die Mohrrüben entsprechend vorbereitet werden. Am besten erntet man an einem trockenen Tag, denn feuchtes Gemüse verdirbt schneller. Genau aus diesem Grund sollten sie auch nicht gewaschen werden. Nachdem man sie aus dem Boden geholt hat, klopft man die anhaftende Erde grob ab. Oder man nutzt eine Gemüsebürste. Verbleibende Erdreste können jedoch dazu beitragen, dass das Gemüse nicht austrocknet.

Möhre - Karotte - Daucus carota

Nach der groben Reinigung schneidet man das Kraut ab. Das gilt auch für gekaufte Bundmöhren. Belässt man es an der Wurzel, entzieht es ihr Feuchtigkeit. Die Karotte wird trocken, schrumpelig und weich. Im nächsten Schritt sortiert man kranke und beschädigte Exemplare aus, denn selbst kleinste Verletzungen können eine Eintrittspforte für Pilze und Bakterien darstellen. Nun kann eingelagert werden.

Methoden zum Einlagern

Es gibt verschiedene Arten der Lagerung von Wurzelgemüse, je nach Lagermenge und Gegebenheiten vor Ort. Ganz gleich, für welche Methode man sich entscheidet, man sollte es nie zusammen mit reifen Äpfeln, Birnen oder Tomaten lagern. Sie alle geben das Reifegas Ethylen ab, was dazu führen kann, dass die Möhren einen bitteren Geschmack annehmen und ungenießbar werden.

Im Keller

Früher waren Keller dank ihrer kühlen Temperaturen und des feuchten Klimas perfekt zum Einlagern von Gemüse geeignet. Heute ist das meist nur noch in Kellern von alten Häusern der Fall. In modernen Kellern sorgen Heizungsanlagen und Dämmung in der Regel dafür, dass es viel zu warm und trocken ist.

  • Mohrrüben generell kühlt und feucht lagern
  • Dunkler, kühler Keller, optimales Winterlager für Wurzelgemüse
  • Temperaturen zwischen zwei und acht Grad optimal
  • Hohe Luftfeuchtigkeit zwischen 70 und 80 Prozent
  • Sie schützt Wurzelgemüse vor Austrocknung
  • Möhren verlieren während der Lagerung Wasser
  • Sie sollten, im Gegensatz zur Umgebungsluft, trocken sein
  • Zeitnah nach der Ernte im Herbst einkellern
  • Dazu das Gemüse in Holzkisten schichten
  • Jeweils eine Schicht Sand und eine Schicht Wurzeln
  • Mohrrüben sollten sich während der Lagerung nicht berühren
  • Oberste und unterste Schicht besteht aus Sand
  • Gemüse so, mehrere Wochen haltbar
Tipp:

Wurzeln, die bereits eine Zeit lang gelagert wurden, sollen wieder knackig werden, wenn man sie eine Weile in kaltes Wasser legt.

In feuchtem Sand

Eignet sich der Keller nicht zum Lagern, kann man auch auf andere dunkle, kühle und frostfreie Räumlichkeit ausweichen, beispielsweise auf einen Schuppen oder ein abgedunkeltes Gartenhäuschen. Neben Sand benötigt man einen Eimer oder eine etwas höhere Holzkiste und natürlich die Möhren.

  • Als Erstes eine Schicht Sand in den Eimer
  • Sand sollte zu keiner Zeit komplett trocken sein
  • Dann die Karotten aufrecht, so wie sie gewachsen sind, hineinstellen
  • Mit Sand auffüllen, bis sie komplett damit bedeckt sind
  • Den Eimer während des Befüllens mehrmals etwas rütteln
  • Notwendig, um mögliche Zwischen- oder Hohlräume aufzufüllen
  • Anschließend das Ganze an einen geeigneten Platz stellen
  • Gemüse in den nächsten Monaten portionsweise entnehmen

Der Sand sollte nur leicht feucht und auf keinen Fall nass sein, ansonsten kann das Gemüse während der Lagerung matschig werden und faulen. Gegebenenfalls kann man ihn auch mit etwas Erde mischen.

In einer Erdmiete

Möhren einlagern: Erdmiete in Waschmaschinetrommel

Stehen weder ein Keller noch ein anderer Lagerraum zur Verfügung, bietet sich das Überwintern in einer sogenannten Erdmiete an. Die lässt sich auf unterschiedliche Art und Weise anlegen. Zunächst hebt man im Garten eine entsprechend große Grube aus. Seitenwände und Boden der Grube werden zum Schutz vor Wühlmäusen, mit einem engmaschigen Drahtgeflecht ausgekleidet. Im nächsten Schritt schichtet man wieder Sand und Möhren abwechselnd übereinander. Ganz zum Schluss kommt zum Schutz vor Frost, eine Schicht Erde und eine aus Stroh oder Laub oben drauf.

Tipp:

Wer eine alte Waschmaschinentrommel besitzt, kann auch die zum Einkellern nutzen, indem er sie in die Erde einlässt. Um die Trommel herum wird mit Sand aufgefüllt, das Innere der Trommel mit Sand und Karotten aufgeschichtet und abschließend mit isolierenden Materialien abgedeckt.

Im Beet

In besonders milden Regionen mit überwiegend trockenen Böden können spätreife Sorten auch direkt im Beet lagern bzw. überwintern. Im Idealfall handelt es sich um ein Hochbeet, hier ist das Gemüse besser vor hungrigen Nagern wie z.B. Wühlmäusen geschützt. Um die Karotten auch vor Frost zu schützen, dreht man zunächst das Kraut ab und häufelt sie dann wenige Zentimeter hoch mit Erde an. Das Ganze deckt man dann noch mit einem Vlies ab. Alternativ zum Anhäufeln kann man das Wurzelgemüse auch mit einer mindestens 10 cm dicken Schicht aus trockenem Laub, Heu oder Stroh abdecken.

Kurzzeitige Aufbewahrung im Kühlschrank

Für kleinere Stückzahlen sowohl frischer als auch gekaufter Bundmöhren bietet sich die kurzzeitige Aufbewahrung im Kühlschrank an. Bundmöhren nimmt man direkt nach dem Kauf aus der Folie, denn darunter schwitzen sie relativ schnell, was den Verderb beschleunigt. Auch bei einer Lagerung im Kühlschrank muss das Kraut entfernt werden. Anschließend wickelt man die Mohrrüben in angefeuchtete Küchentücher und legt sie ins Gemüsefach des Kühlschranks.

Karotten sollen auch frisch bleiben, wenn man sie in einen Kunststoffbehälter mit Wasser legt, luftdicht verschließt und dann in den Kühlschrank stellt. Es sollte so viel Wasser sein, dass die Möhren vollständig bedeckt sind. Spätestens alle fünf Tage muss das Wasser gewechselt werden. Entsprechend verpackt und bei konstant kühlen Temperaturen, können Möhren so im Kühlschrank bis zu zwei Wochen frisch bleiben.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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