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Oleander blüht nicht – Knospen gehen nicht auf – was tun?

Wilder Oleander blüht draußen in der freien Natur zumeist in rosarot. Bei den speziellen Züchtungen, die in unseren Gärten zu finden sind, erstreckt sich die Farbpalette je nach Sorte von weiß und gelblich über rosa bis hin zu violett. Da die Blüten als sogenannte Trugdolde aufgebaut sind, wirken sie besonders beeindruckend und faszinierend. Dumm nur, wenn der Oleander nicht blühen mag oder sich noch nicht einmal die Knospen öffnen. Die Ursachen liegen oft weit vor der Blühperiode oder in einer falschen Pflege.

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Pflanze und Blütezeit

Nerium oleander, so die komplette lateinische Bezeichnung für den Oleander, ist im wahrsten Sinne des Wortes einzigartig. Die Pflanze ist nämlich die einzige Art innerhalb der Gattung Nerium. Diese Art wiederum gehört zur größeren Familie der Hundsgiftgewächse. Daraus folgt, dass auch der Oleander giftig ist – und zwar in allen seinen Pflanzenteilen. Sie enthalten das Glykosid Oleandrin, das die Tätigkeit des Herzmuskels beeinträchtigen und zum Erbrechen führen kann.

Die auch gerne mal Rosenlorbeer genannte Pflanze ist deshalb zum Verzehr für Mensch und Tier vollkommen ungeeignet. Dafür fasziniert sie mit einer ausgesprochen schönen Blütenpracht. Die Blütezeit beginnt in unseren Breiten etwa ab Mitte Juni und erstreckt sich dann bis weit in den September hinein. Ursprünglich kommt der Oleander übrigens aus ausgesprochen heißen Klimazonen. Er ist im nahen und mittleren Osten ebenso zu finden, wie im gesamten Mittelmeerraum, in Indien und in China.

Ursachen

Da es neben der raffinierten Blattform vor allem die nicht minder faszinierenden Blüten sind, die für den Oleander einnehmen, ist es natürlich besonders ärgerlich, wenn die Pflanze im Sommer partout nicht blühen mag. Die Ursachen dafür sind zumeist folgende:

  • eine falsche Überwinterung
  • ein falscher Standort
  • eine falsche Pflege
  • Schädlinge oder Krankheiten
Oleander

Will man den Oleander also zum Blühen bringen, müssen diese Ursachen zwangsläufig abgestellt werden. Dabei kann es vorkommen, dass sich eine Verbesserung erst in der kommenden Saison einstellt. Ist etwa etwas während der Überwinterung schief gelaufen, lässt sich das im darauffolgenden Sommer in der Regel kaum korrigieren. Wichtig ist darüber hinaus zu wissen, dass der Oleander durchaus wachsen und neue Blätter ausbilden kann – und trotzdem nicht blüht. Grundsätzlich gilt: Damit die Pflanzen Knospen und in der Folge auch Blüten ausbildet, muss sie gesund sein und sich wohl fühlen.

Standort

Ein falscher Standort ist die mit großem Abstand häufigste Ursache dafür, wenn der Oleander nicht blüht. Deshalb sollte man von Anfang an sehr genau darauf achten, wo man die Pflanze platziert. Ein Muss ist dabei ein ausgesprochen sonniger Standort, der auch noch einigermaßen vor Zugluft geschützt sein sollte. Der Oleander liebt es geradezu, in der vollen Sonne zu stehen. Da die Pflanze im Garten meistens in Kübeln kultiviert wird, dürfte in der Regel ein Standortwechsel kein großes Problem darstellen.

Die Temperaturen spielen im Übrigen auch sonst eine zentrale Rolle. Zwar kann der Oleander durchaus auch mal eine Frostnacht ab, dennoch sind ihm nächtliche Kälte und Tagestemperaturen unter 18 Grad Celsius grundsätzlich ein Graus. Ein kalter oder auch verregneter Sommer kann deshalb ebenso ein Grund dafür sein, warum der Oleander seine Knospen nicht öffnet oder diese sogar abfallen. Wenn in so einem Sommer die Blüte ausfällt, ist das völlig normal und nicht zwingend ein Grund dafür, den Standort zu wechseln.

Pflege

Nerium oleander mag es sonnig und feucht. Die Pflanze benötigt sogar ausgesprochen viel Wasser, um wirklich gedeihen zu können. Staunässe sollte dabei allerdings tunlichst vermieden werden. Außerdem darf das Gießwasser nicht zu kalt sein. Es empfiehlt sich daher, nicht unbedingt auf Regenwasser zu setzen sondern lieber auf abgestandenes, temperiertes Wasser aus der Wasserleitung zurückzugreifen.

Tipp:

Der Oleander sollte immer nur indirekt über den Untersetzer gegossen werden und nicht direkt von oben.

Neben ausreichend Wasser benötigt der Oleander auch jede Menge Nährstoffe, um blühen zu können. Im Frühjahr und Sommer ist eine wöchentliche Düngung deshalb Pflicht. Der Dünger wird am besten als Flüssigdünger über das Gießwasser gegeben. Wird ausreichend gegossen und gedüngt, sind das schon mal die besten Voraussetzungen für möglichst viele und schöne Blüte. Sollten sie dennoch ausbleiben und auch der Standort stimmen, kann auch ein falscher Rückschnitt die Ursache dafür sein. Am besten, man lässt es mit dem Schnitt komplett und entfernt lediglich die abgestorbenen Blätter.

Der Grund: Der Oleander bildet eine neue Blüte bzw. eine Knospe unmittelbar am Blütenstand der alten Blüte aus. Entfernt man als den alten Blütenstand, wie es bei vielen anderen Gewächsen üblich ist, ist es für den Oleander nahezu unmöglich, Knospen auszubilden.

Überwinterung

Oleander

Auch wenn der Oleander durchaus mal mit Frost zurecht kommt – im Winter gehört er zwingend ins Haus. Durchgängige Minusgrade würden definitiv das Ende der Pflanze bedeuten. Eine falsche Überwinterung kann freilich ebenfalls negative Folgen haben. Sie kann vor allem dazu führen, dass es im darauffolgenden Sommer mit der Blütenpracht nicht weit her ist oder erst gar keine Knospen entstehen. Wichtig bei der Überwinterung ist, dass sie an einem hellen Standort im Haus stattfinden muss. Durchgängige Dunkelheit tut dem Oleander jedenfalls nicht gut. Er mag es auch im Winter ausgesprochen hell.

Dafür benötigt er dann allerdings weniger Wärme. Ein Temperaturspektrum zwischen zwei und zehn Grad Celsius ist ideal. Außerdem sollte der Raum, in dem die Pflanze überwintert wird, gut durchlüftet sein. Eine falsche Überwinterung ist übrigens auch die häufigste Ursache, wenn sich in der darauffolgenden Saison ein Schädlingsbefall oder Krankheiten einstellen. Vor allem Blattläusen lässt sich mit den richtigen Temperatur und einer guten Durchlüftung wunderbar vorbeugen.

Autor Heim-Redaktion

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