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Lilien – Pflanzen, Pflege und Schneiden

Lilie - Lilium

Lilien haben etwas Majestätisches an sich und es gibt sie in so vielen verschiedenen Formen, daß man kaum alle erfassen kann. Wegen ihrer kunstvollen Schönheit und ihrer Qualität als Schnittblume sind sie sehr beliebt.

Für alle Lilien gilt der Leitspruch: „Fuß kühl, Kopf in der Sonne.“ Das heißt, ihre Blüten mögen schon ein sonniges Plätzchen im Garten, aber sollten die untersten Blätter etwas beschattet werden (z.B. durch andere Pflanzen).

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Ansprüche an Standort und Boden

Die Zwiebeln der außergewöhnlichen Schönheiten setzt man im September und die meisten Sorten blühen im Juni/ Juli. Was den Boden angeht sind sie anspruchslos, wobei er schon durchlässig und ein wenig humos sein sollte. Staunässe vertragen sie nicht.

Einige Arten wie Lilium testaceum oder die reinweiße Madonnen-Lilie lieben kalkreichen Boden, während die auch Halbschatten vertragende japanische Goldbandlilie, Lilium auratum, bei demselben Boden eingehen würde. Daher muß bei Zwiebelkauf unbedingt auf der Packung nachgelesen oder nachgefragt werden, was für einen Boden die jeweilige Sorte bevorzugt. Lilien lieben es, einige Jahre den gleichen Standort zu haben. Nur dann zeigen sie, was für eine Blühkraft in ihnen steckt. Das sollte auch kein Problem sein, da die Zwiebeln ausreichend winterhart sind.

Lilien für Rabatten

Hochwüchsige Lilien wie die bis 100cm hoch werdende gelb blühende Lilium regale sollten am besten hinten in einer Rabatte eingesetzt werden, damit sie von höheren Stauden gestützt werden können. Ein absoluter Blickfang in jeden Staudenbeet ist die ebenfalls 100cm hohe von Juni bis August ausdauernd blühende Lilium Oriental Dizzy. Ihre reinweißen Blütenblätter werden in der Mitte von einem roten Strich durchzogen und sie sind mit kleinen schwarzen Pünktchen übersäht. Auch die rot blühende Lilium Amabile kann mit ihrer Wuchshöhe von 80cm eine Stütze brauchen.

Niedrig wachsende Liliensorten wie die sehr reich von Juni bis Juli blühende leuchtend weiße Lilie Siberia bleiben unter 60cm. Manche Sorten wie die bis 150cm hoch wachsende orangerot dunkelbraun getupfte Tigerlilie Lilium tigerium bilden nicht nur an der Zwiebel selber, sondern auch oberhalb des Knollens Wurzeln, weshalb sie auch stengelwurzelnde Lilien genannt werden und ca. 15cm tief eingesetzt werden müssen. Die anderen Sorten werden je nach wachsender Höhe 8-12cm tief eingesetzt. Cardiocrinum giganteum, die weiß blühende Riesenlilie, ist mit ihren 250cm eher als Solitärpflanze einzustufen. Hier passen niedrige Bodendecker hervorragend.

Lilien für Blumenkästen

Kleinbleibende Lilienarten wie Lilium punilum mit orangeroten Blüten und stark gebogenen Blütenblättern oder Lilium canadens mit hängenden gelben Blüten lassen sich in einem Blumenkasten ganz hervorragend mit z.B. Veilchen kombinieren. Für einen Kasten mit 21cm Länge reichen sechs Zwiebeln, die um den Rand herum angeordnet werden. Ab Juni geben sie dann ein nicht nur farbenprächtiges sondern einfach hübsches Bild ab, denn die Veilchen blühen unermüdlich und die nach einer Zeit verblühten Lilien ragen stolz über sie hinaus.Wem es duftende Blumen angetan haben, dem sei das Farbenwunder Black Beauty mit rosa-weiß gesprenkelten Blütenblättern ans Herz gelegt. Mindestens genauso ungewöhnlich und auffällig schön ist die ein Farbenspiel aus Weiß und Orange aufzeigende Orange Elektrik. Beide sind ebenso wie die Rarität Lollypop mit großen makellos weißen Blütenblättern, was von der Mitte her bis zum Rand in ein dunkles rosa übergeht, Edel-Lilien, die von Juni bis August in 60-80cm Höhe mit lieblichen Duft werben.

„Falsche“ Lilien

Aber Vorsicht beim Kauf: Manche deutsche Namen für Blumen sind irreführend. So werden einige andere Blüher ebenfalls als Lilien bezeichnet, obwohl sie keineswegs zu diesen gehören. So kennt man z.B. die Iris auch als Schwertlilie und Taglilien sind Hemerocallis-Hybriden, die viel Ähnlichkeit mit Lilien haben, jedoch nicht zu der Gattung gehören. Die bekannte gelb-orange-rot blühende Fackellilie ist eine im Sommer blühende Staude und gehört genausowenig zu der Gattung der Lilium wie die nicht minder bekannte und beliebte weiße oder blaue Schmucklilie. 

Lilie - Lilium

Lilien gehören neben Rosen zu den prächtigsten und majestätischsten Blumen die ein Garten aufzuweisen hat und es gibt sie in solch einer Vielfalt, daß sicher für jeden die passende Sorte dabei ist.

Setzen der herkömmlichen Lilienarten

Lilien bevorzugen einen hellen, aber nicht zu sonnigen Standort im Garten. Sie sollten am besten etwas geschützt stehen, damit ihre Blüten bei Wind oder starkem Regen nicht abfallen. Beim Boden ist darauf zu achten, dass er gut durchlässig ist, damit keine Staunässe entstehen kann, die diesen Blumen schadet. Um dies zu erreichen, kann ein sehr dichter Boden mit etwas Kies oder Sand verbessert werden.

Lilien mögen zwar die Sonne, bevorzugen es aber, wenn ihr Wurzelbereich beschattet ist. Daher können sie gut mit niedrigen Bodendeckern wie dem Polster-Phlox oder dem Thymian, anderen Stauden oder Sommerblumen unterpflanzt werden. Alternativ kann der Bodenbereich aber auch mit einer Schicht Rindenmulch abgedeckt werden.

Je nach Größe der Lilienzwiebeln, die gepflanzt werden sollen, sind Pflanzlöcher in einer Tiefe von 15 bis 25 Zentimetern auszuheben. Grundsätzlich gilt hierbei, dass das Pflanzloch dem Zwei- bis Dreifachen der Zwiebelgröße entsprechen sollte. Lilien wirken besonders schön in Gruppen, daher können mehrere Lilienzwiebeln ruhig nah beieinander gesetzt werden. In der Regel reicht ein Abstand von 10 bis 15 Zentimetern aus, hierbei sollte aber ein wenig Rücksicht auf die Wuchshöhe und Breite der gewählten Sorte genommen werden, damit jede Pflanze gut zur Geltung kommt. In Gärten mit Wühlmäusen werden die Lilienzwiebeln am besten nur in Drahtkörben gepflanzt, denn Wühlmäuse fressen diese Zwiebeln äußerst gern.

Im Winter können die Lilienzwiebeln im Garten bleiben, denn sie sind gut winterhart. Wurden sie allerdings an eine Stelle gepflanzt, wo der Boden im Winter sehr nass wird, können sie zur Sicherheit aus der Erde genommen und bis zum nächsten Frühling trocken und kühl, am besten im Keller, gelagert werden. Wenn der Boden im Frühjahr wieder frostfrei ist, können sie dann zurück in den Garten.

Setzen der Madonnenlilie

Die Madonnenlilie wird im August oder September gepflanzt. Sie wird im Unterschied zu anderen Lilienzwiebeln nur etwa zwei bis drei Zentimeter mit Erde bedeckt. Auch die Madonnenlilie wirkt am schönsten, wenn mehrere Zwiebeln nebeneinander gesetzt werden, der Abstand sollte hierbei etwa 10 bis 15 Zentimeter betragen. Für diese Lilienart kann der Boden ruhig etwas kalkhaltig und feucht sein, Staunässe verträgt jedoch auch die Madonnenlilie nicht, deshalb sollte auch in diesem Fall der Boden gut durchlässig sein. Als Standort ist ein sonniger bis halbschattiger Platz, an dem die Blüten geschützt sind, am besten geeignet.

Die Madonnenlilie treibt schon im gleichen Jahr aus, zur Blüte kommt sie allerdings frühestens im folgenden Jahr. Dann bildet sie einen langen Stiel, der mehr als einen Meter hoch werden kann und an dem große Trauben mit vielen einzelnen Blüten hängen. Diese Blüten sind schneeweiß und gaben dieser Lilienart ihren Namen.

Ist die Madonnenlilie verblüht, kann der Blütenstiel direkt über dem Boden abgeschnitten werden, der Blattschopf darf wie bei anderen Lilien jedoch erst dann entfernt werden, wenn die Blätter vollständig verwelkt sind. Dies ist deshalb wichtig, weil die Lilien über ihre Blätter in den Zwiebeln Nährstoffe für den Winter und die Blüte im folgenden Jahr einlagern.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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