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Fliegenabwehr – diese Pflanzen und Kräuter halten Fliegen fern

Fliegen sind lästig und können bei ihrem Besuch eine Vielzahl von Krankheiten übertragen. Selbst die kalte Jahreszeit schützt nicht vor den potenziellen Keimschleudern. Ein paar warme Sonnenstrahlen reichen aus, um die Insekten aus der Kältestarre zu wecken. Im Haus sind die geflügelten Plagegeister oft ganzjährig unterwegs. Der Einsatz chemischer Produkte kann kurzfristig Abhilfe schaffen, ist jedoch nicht immer empfehlenswert und kann die Umwelt nachhaltig schädigen. Mit den richtigen Kräutern und Pflanzen schaffen Sie es, Fliegen fernzuhalten.

Video-Tipp

Abhilfe mit pflanzlicher Hilfe

Nicht nur in der ländlichen Gegend, mit einem landwirtschaftlichen Betrieb in der unmittelbaren Nachbarschaft, können die kleinen Störenfriede im Sommer zur Plage werden. Ein warmes Klima begünstigt die Vermehrung der Insekten und innerhalb weniger Wochen können sich die Fliegen zu einer unvorhersehbaren Plage entwickeln. In der freien Natur sind die Tiere ein unverzichtbarer Bestandteil der heimischen Flora und Fauna, in der eigenen Küche stellen sie aber ein ernst zu nehmendes Problem dar.

Im Laufe ihres kurzen Lebens, welches in der Regel nur zwischen wenigen Wochen oder Tagen beträgt, können Fliegen über zwei Millionen pathogene Keime übertragen. Eine schier immense Zahl, wenn man sich die geringe Größe der Tierchen vor Augen hält. Krankheiten wie beispielsweise Thyphus, Salmonellen und Kinderlähmung sollen in Ausnahmefällen bereits von Stubenfliegen übertragen worden sein. Die Tiere ernähren sich von abgestorbenen pflanzlichen und tierischen Resten. Abhängig von der Insekten-Art wird ein faulender Apfel ebenso wenig verschmäht wie die jüngst verstorbene Spitzmaus im Zierbeet. Neben dem hohen Ansteckungsrisiko sind Fliegen alles andere als reinliche Zeitgenossen. Die schwarzen Flecken auf den Fensterscheiben und den Zimmerwänden machen dies deutlich.

Insekten fliegen auf Gerüche und genau jenen Umstand kann man sich wirkungsvoll zunutze machen. Ob im Garten oder auf der Fensterbank, mit der richtigen Auswahl an Gewächsen ist es möglich, die Plagegeister auf Abstand zu halten. Dabei ist es unerheblich, ob Sie einen eigenen Garten besitzen oder die heimische Fensterbank begrünen. Bei der Wahl der Pflanzen ist es wichtig darauf zu achten, die richtigen Sorten auszuwählen. Der intensive Geruch vieler Gewächse vertreibt Fliegen. Andere Kräuter und Blumen haben sich hingegen darauf spezialisiert, Insekten anzulocken.

Kapuzinerkresse

Kapuzinerkresse Tropaeolum

Leuchtende Blüten und kreisrunde Blätter sind das charakteristische Markenzeichen von Kapuzinerkresse. Die Pflanze ist ein Allroundtalent im Garten und das nicht nur aufgrund ihres hohen Vitamin C Gehalts. Tropaeolum majus wird seit Jahrhunderten als Heilkraut geschätzt, in der Küche wertet es mit seinen scharfen Blättern und den dekorativen Blüten Suppen und Salate auf. Bis weit in den November hinein erfreut die Staude mit ihrer markanten Blütenpracht, deren Geruch wirkungsvoll Fliegen vertreibt. Kapuzinerkresse bringt folgende Vorteile mit sich:

  • Robust
  • Pflegeleicht
  • Schattenverträglich
  • Wächst schnell
  • Unempfindlich gegenüber Schnecken

Der Standort spielt für die aus Südamerika stammende Pflanze eine untergeordnete Rolle. Um den fleischigen Ranken einen stabilen Halt zu geben, sind Spaliere oder Gartenzäune hilfreich. Mit Kapuzinerkresse können Sie einen dichten, dekorativen Sichtschutz rings um die Terrasse herum bilden, der die fliegenden Plagegeister fernhält und gleichzeitig Ihre Speisen aufwertet. Die Schattenseite: Die nützliche Pflanze ist einjährig und muss jährlich neu im Garten ausgesät werden.

Katzenminze

Katzenminze

Für Besitzer von Katzen ist Nepeta cataria keine Fremde. Die unter den Namen Katzenminze oder -melisse bekannte Pflanze gehört zu den Lippenblütlern und wirkt auf nervöse Stubentiger beruhigend. Die berauschende und betörende Wirkung des Gewächses wirkt sich speziell auf Kater aus, welche sich mit Wonne in den Pflanzen wälzen und sie anknabbern. Amerikanische Forscher haben vor wenigen Jahren nachgewiesen, dass Katzenminze um ein vielfaches wirksamer gegen Fliegen ist, als das Anti-Mücken-Mittel DEET, das in vielen Anti-Mücken-Mitteln zum Einsatz kommt. Auch gegen Gelbfieber-Moskitos sollen die ätherischen Inhaltsstoffe der Gewächse Wirkung gezeigt haben.

  • Katzenminze ist nicht giftig
  • Kann eine Höhe von bis zu 100 cm erreichen
  • Mehrjährige Staude mit aufrechtem Stängel
  • Robust und widerstandsfähig

Der Geruch der Echten Katzenminze ist zitronenartig und erinnert an Minze. Zu den Besuchern der auffällig riechenden Blüten gehören nützliche Insekten, wie beispielsweise Hummeln und Bienen. Für sie ist Nepeta cataria eine ergiebige Nektarquelle, die bevorzugt angeflogen wird. Gleichzeitig vertreibt die Pflanze mit ihrem intensiven Duft fliegende Plagegeister wie Stubenfliegen und Co. Katzenmelisse ist winterhart und lässt sich ohne größeren Aufwand im Garten überwintern.

Durch ihre Wuchshöhe können Sie die Stauden im hinteren Randbereich von Zierbeeten pflanzen oder als Einfassung von Wegen nutzen. Bevorzugt an den Plätzen, wo Sie im Sommer regelmäßig mit einer Fliegenplage zu kämpfen haben. Rechnen Sie jedoch damit, dass Sie die Pflanze nicht für sich allein haben. Der triviale Name des Lippenblütlers kommt keinesfalls von ungefähr. Denn viele Katzen werden von der Staude magisch angezogen. Dabei wälzen sich die Vierbeiner nicht nur in den Pflanzen, sondern fressen sie auch.

Der Vorteil von Katzenminze: Die Staude gibt sich mit kleinen Pflanzgefäßen zufrieden und gedeiht prächtig auf dem Balkon und der Terrasse. Auf dem äußeren Fensterbrett aufgestellt können Sie verhindern, dass sich Fliegen und Mücken in Ihre Wohnräume verirren.

Tipp:

Pflanzen Sie Nepeta zwischen Rosen und schützen Sie die „Königin der Blumen“ dadurch vor Blattläusen und anderen Schädlingen.

Die mediterrane Oase

Lavendel Blüte

Pflanzen aus dem Mittelmeerraum sind eine Bereicherung für den Garten und die Terrasse. Die Gewächse zaubern durch ihre Farbe und dem Erscheinungsbild eine exotische Atmosphäre. Passionierte Liebhaber von mediterranen Pflanzenschönheiten gehen einen Schritt weiter und schmücken ihren Garten komplett im Stil des Mittelmeerraums. Viele der Gewächse weisen einen hohen Gehalt an ätherischen Ölen auf, der Fliegen und andere störende Insekten auf Abstand hält. Der Klassiker unter der Schädlingsabwehr ist zweifellos Lavendel. Die Pflanze mit den lilablauen Blüten und dem krautigen Wuchs kann eine Höhe von bis zu 150 cm erreichen. Der intensive Geruch der Lippenblütler hält im frischen und getrockneten Zustand Fliegen, Mücken und Motten fern. Duftsäckchen, gefüllt mit getrocknetem Lavendel, werden bereits seit Jahrzehnten erfolgreich zum Schutz von Textilien eingesetzt.

  • Lavendel ist ein Halbstrauch
  • Braucht einen sonnigen und windgeschützten Standort
  • Winterhart
  • Verträgt mageres Substrat

Durch seine geringen Haltungsansprüche ist der Lippenblütler eine Pflanze, die Sie sich selbst überlassen können. Im Steingarten macht Lavendel eine ebenso gute Figur wie im Blumentopf auf der Fensterbank. Gewächse im Kübel lassen sich beliebig umsetzen. Fliegen bevorzugen einen warmen, sonnigen Standort. Die gleichen Bedingungen, die Lavandula angustifolia zum Wachstum benötigt. Pflanzen Sie die Zierpflanzen dort, wo die fliegenden Plagegeister Ihnen besonders stark zusetzen. Mit getrockneten Lavendeltrieben können Sie Motten Ihre Textilien und Nahrungsmittel vor Motten schützen.

Tipp:

Blattläuse und Nacktschnecken machen ebenfalls einen großen Bogen um die mediterranen Pflanzen.

Pfefferminze im Garten

Pfefferminze - Mentha piperita

Einige Minzen-Sorten, darunter vornehmlich die Pfefferminze, wirkt als zuverlässiger Schutz vor Fliegen. Die Gattung Mentha ist ebenfalls keine Unbekannte in heimischen Gärten und wird seit langem als Heil- und Nutzkraut eingesetzt. Der aromatische Geschmack von Pfefferminz-Tee ist fast jedem von uns bekannt, ebenso ergeben die Blätter der Pflanze eine schmackhafte Beilage in Salaten und bei Fleischgerichten. Der starke Geruch der Gewächse tritt nur bei Verletzungen des Laubs und der Triebe zutage. Um im Sommer Insekten fernzuhalten, ist es ratsam, hin und wieder ein paar Blätter der robusten Pflanze zwischen den Fingern zu zerreiben.

  • Pfefferminze braucht einen sonnigen Standort
  • Die Pflanze vermehrt sich schnell durch unterirdische Wurzelausläufer
  • Nur bedingt als Kübelpflanze geeignet
  • Getrocknete Triebe auf dem Fensterbrett halten Fliegen auf Abstand

Minzen fühlen sich in trockenen Bereichen des Gartens wohl. Sie können die Pflanzen mit Rosen und anderen Ziergewächsen kombinieren, die ähnliche Bedingungen in puncto Standort und Substrat teilen.

Schmackhafte Küchenkräuter

Mit frischen Kräutern aus Ihrem Garten können Sie Ihre Speisen kulinarisch aufwerten und Fliegen abwehren. Zu den Vorreitern auf diesem Gebiet gehört Basilikum. Für italienische Feinschmecker ist dieses Gewürzkraut im frischen Zustand Pflicht in jeder Speise. Kultivieren Sie die Pflanze auf der Fensterbank und halten Sie auf diese Weise Ihre Küchen insektenfrei.

  • Der Lippenblütler ist ein Lichtkeimer
  • Für die Keimung sind Temperaturen um die 20° C notwendig
  • Verträgt weder Trockenheit noch Staunässe
  • Der Standort sollte sonnig und warm sein
  • Vor Zugluft schützen

Schnittlauch

Schnittlauch

Allium schoenoprasum kommt ursprünglich in kühleren Gebieten vor und stellt andere Haltungsbedingungen wie Basilikum. Fliegen und Mücken reagieren empfindlich auf den starken, würzigen Geruch der Pflanze und machen einen Bogen um das Gewächs. Schneiden Sie immer nur die benötigte Menge von Schnittlauch. Das Kraut ist schnellwüchsig und regeneriert sich rasch von dieser Maßnahme.

  • Schnittlauch ist eine ausdauernd krautige Pflanze
  • Kann eine Höhe zwischen 10 und 50 cm erreichen
  • Bildet Tochterzwiebel aus
  • Regelmäßig gießen und düngen
  • Überschüssiges Wasser im Übertopf entfernen

Essbare Pflanzen zur Fliegenabwehr

Tomaten sind ein schmackhaftes und vielseitiges Gemüse. Die großen, mediterranen Pflanzen zieren im Sommer viele Nutz- und Ziergärten. Nur wenig Aufwand ist notwendig, um die Gewächse aus Samen selbst zu ziehen und eine erfolgreiche Tomatenernte zu erzielen. Die Blätter und Triebe der Pflanze sondern einen intensiven Geruch ab. In der Nähe zum Haus gepflanzt, können Sie mithilfe von Tomaten die fliegenden Plagegeister abwehren. Die Maßnahme wirkt allerdings nur im Bereich um die leckeren Gewächse herum. Bei der Pflanzung muss ein Mindestabstand eingehalten werden. Dadurch können sich die einzelnen Exemplare optimal entwickeln und Krankheiten fällt es schwerer, sich auszubreiten. Machen Sie sich diesen Umstand zunutze und rahmen Sie einen Teil Ihrer Terrasse mit den Tomatenpflanzen ein.

  • Tomaten sind mehrjährige Pflanzen
  • Die Gewächse reagieren empfindlich auf Kälte und Frost
  • Binden Sie die Triebe mit den schweren Früchten hoch
  • Staunässe beim Gießen vermeiden
  • Nasse Blätter fördern einen Befall mit Tomatenfäule

Stangen- und Buschbohnen weisen einen intensiven Duft auf, der Fliegen und andere fliegende Plagegeister auf Abstand hält. Die Gewächse mit den vitaminreichen Hülsenfrüchten stammen aus der Familie der Schmetterlingsblütler und brauchen eine Rankhilfe.

  • Abhängig von der Sorte wachsen die Pflanzen buschig
  • Einjährige Gewächse
  • Benötigen einen sonnigen Standort
  • Nicht für die Pflanzung in Gefäßen geeignet
  • Im rohen Zustand sind alle Pflanzenteile ungenießbar

Bedingt durch Wuchshöhe und -form sind Bohnen nicht für jeden Bereich im Garten geeignet. Wenn Sie kein Freund der vielseitigen Hülsenfrüchte sind, nutzen Sie die Möglichkeit, die Rankpflanzen individuell in Ihre grüne Gartenlandschaft einzubauen. Dekorativ können Sie beispielsweise mit Stangenbohnen den tristen Gartenzaun verdecken.

Nützliche Pflanzen für den Balkon

Geranie - Gelargonie pelargonium

Kräuter und Gemüsepflanzen sind vielseitig und finden in der Küche ebenso Verwendung wie bei der Abwehr von Fliegen. Doch diese Gewächse sind selten eine Zierde für den Balkon bzw. die Terrasse. Lavendel und Basilikum wirken gegen die fliegenden Plagegeister, geben solitär gepflanzt auf einer größeren Fläche jedoch ein eintöniges Bild ab.
Geranien und Ringelblumen sind aparte Pflanzen, die durch eine farbenfrohe Blütenpracht bestechen und durch ihren Geruch Insekten fernhalten. Geranien verwandeln den Standort in eine farbenfrohe Wohlfühl-Oase. Nur wenig Aufwand ist notwendig, um die Pflanzen zu einer lang anhaltenden Blüte anzuregen.

  • Geranien brauchen einen frostsicheren Raum zum überwintern
  • Ein sonniger bis halbschattiger Platz ist ideal
  • Die Ziergewächse brauchen 4 bis 6 Liter Wasser pro Woche
  • Verwelkte Blütenstände regelmäßig entfernen

Ringelblumen sind eine üppige Zierde im Beet und lassen sich ohne größeren Aufwand auf dem Balkongeländer pflegen. Calendula officinalis, so der lateinische Name der traditionsreichen Heilpflanze, braucht einen vollsonnigen Standort und hält mit ihren duftenden Blüten ab Juni Fliegen fern. Die Pflanze ist gleichzeitig eine wichtige Nektarquelle für Bienen und Schmetterlinge. Ringelblumen eignen sich als Schnittblumen. Nutzen Sie diese Möglichkeit, um Stubenfliegen und Co. vom Esstisch fernzuhalten.

Fazit

Wie viele Insekten reagieren Fliegen sensibel auf Gerüche. Mit den richtigen Pflanzen kann man sich diesen Umstand zunutze machen und den Zugang zu den Wohnräumen mit intensiv riechenden Gewächsen verstellen. Eine Vielzahl der ein- und mehrjährigen Pflanzen lässt sich vielseitig einsetzen und findet als Gewürz, Tee oder Salat in der Küche Verwendung. Auch wenn sich ein großer Teil der Plagegeister vom Geruch von Lavendel und Co. beeindrucken lässt, bieten die Gewächse keinen absoluten Schutz vor Fliegen. Ein paar hartnäckige Vertreter der Insekten lassen sich vom Duft nicht beeindrucken. Deswegen ist es ratsam, sich nicht alleine auf Pflanzen zu verlassen, sondern mehrere Methoden zur Fliegenabwehr miteinander zu kombinieren.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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