
Ihr erster Gedanke: Sträucher und Bäume, welche in geometrische Formen geschnitten sind. Wenn nur das lästige Schneiden nicht wäre, meinen Sie? Diese Ausrede gilt nicht! Es gibt Pflanzen, welche in den ersten Jahren von alleine in die richtige Form wachsen: zu Kugeln, Kegeln oder Säulen. Nur, wenn Sie unbedingt ein Quadrat möchten, müssen Sie noch die Schere schleifen.
Formgehölze zur Gartengestaltung
Der große Vorteil dieser Gehölze: Sie finden mit ihrem kompakten Wuchs nicht nur Platz im kleinsten Garten, sondern passen auch zu jedem Gartenstil. Die Wirkung der Pflanzen hängt von ihrer Gestalt ab:
- Kugeln gelten als Blickfänge. Sie fügen sich besonders gut mit Treppen und Mauern oder zwischen natürlich wachsende Stauden ein.
- Säulenförmige, senkrechte Gehölze erscheinen uns näher als waagerechte und verkleinern deshalb einen garten optisch.
- Einzeln stellen Sie einen markanten Punkt im Garten dar, in Reihe gepflanzt weisen sie eine Richtung oder bilden grüne Wände.
- Zwischen bodendeckenden Pflanzen wirken beide Formen eindrucksvoll. Bäume und Sträucher bilden das Gerüst eines Gartens, vor allem Immergrüne, die das ganze Jahr über gleich aussehen.
Gehölze in Figuren-Form
Dem einnehmenden und vielseitigen Wesen eines Buchsbaums kann kaum jemand widerstehen. In ländlichen Gegenden kann man ihn manchmal noch am Gartenzaun lehnen sehen: einen großen, alten Buchsbaum (Buxus sempervirens). Seine Zweige werden auch heute immer wieder zur Verarbeitung traditioneller Büschel oder Kränze gebraucht. Weitaus häufiger trifft man den Strauch in Form geschnitten, wofür er sich hervorragend eignet, da er immer wieder austreibt.
Durch das langsame Wachstum halten sich die Figuren recht lange. Leider hat deshalb auch kaum jemand die Geduld, hohe Buchshecken heranziehen. Schade, denn sie sind um ein Vielfaches schöner und dichter als Hainbuche. Liguster oder Thuja. Was viele nicht wissen: Es gibt etwa 60 verschiedene Buchs-Sorten, von denen aber nur rund ein Dutzend im Handel sind. Alle sind sie immergrün, aber nicht jede Sorte eignet sich für jeden Zweck. Für die im Bauerngarten typischen Einfassungshecken, die die Beete ordentlich aussehen und die bunten Blüten noch mehr leuchten lassen, wählt man keine Sorte, die zum riesigen Solitärgehölz wächst. Buchs bevorzugt kalkhaltigen, warmen und trockenen Boden, toleriert aber fast alle Standorte.

Wenn es um wirklich beeindruckende Formschnitte geht, fällt jedem belesenen Gärtner sofort der Buchsbaum ein, von dem er schon herrliche Abbildungen teils Jahrhunderte alter Formgehölze betrachten durfte. Fast jedes Land, das eine Parkkultur entwickelt hat, hat auch Buchsbäume zu Formgehölzen geschnitten, sie scheinen sich außerordentlich gut für einen Formschnitt zu eignen. Tatsächlich hat der Buchsbaum einen Vorteil, der ihn für den Formschnitt prädestiniert: Ziemlich kleine und ziemlich dicht aneinander stehende Blätter, die jede Form auch schon bei kleinen Pflanzen-Volumen sichtbar werden lassen (stellen Sie sich vor, Sie sollten eine amerikanische Linde mit 25 cm großen Blättern in eine erkennbare Form schneiden, die müsste dann schon ziemlich groß sein, bis man deutliche Umrisse erkennen kann).
- Buchsbäume
- Nadelgehölze
Wenn Sie keine größeren Ansprüche an die Form haben als die Gestaltung einer einfachen geraden (Hecken) Wand oder einer schlichten Pyramide, könnten Sie die natürlichen Wuchsformen anderer Nadelhölzer nutzen: Manche Scheinzypressen und einige Lebensbaum-Sorten mit säulenförmigem Wuchs lassen sich als Hecken zu geraden, senkrechten Wänden schneiden, viele Lebensbäume wachsen von Natur aus konisch und können so schnell zu einer ordentlichen Pyramide geschnitten werden.
- Obstgehölze

Tipps für den Schnitt eines Formgehölzes
Buchsbäume müssen sehr regelmäßig beschnitten werden, damit sie irgendwann eine schöne Formfigur ergeben, sie werden dabei gleichzeitig immer dichter im Laub:
- Der Formschnitt fängt deshalb schon beim kleinen Buchsbaum an, und er wird Sie viele Jahre beschäftigen, bis die Figur eine beeindruckende Größe erreicht hat, denn der Buchs wächst in eher gemächlicher Geschwindigkeit. Dafür sind die Formen, die entstehen, aber auch umso schöner, und das ist auch der Grund dafür, warum Sie für eine fertige Buchs-Formfigur nicht gerade wenig Geld ausgeben dürfen.
- Der Hauptschnitt des Buchsbaums erfolgt im März und dann noch einmal im September, im Sommer wird die Form zwischendurch nochmals korrigiert, geschnitten wird immer bei bedecktem Himmel, damit die frischen Schnittflächen nicht verbrennen.
- Wenn Sie mit der Schere an einem Formgehölz arbeiten, sollten Sie immer wieder während des Schneidens die Pflanze immer wieder aus einiger Entfernung betrachten, so erkennen Sie, wo der nächste Schnitt anzusetzen ist.