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Die Gattung der Salix zählt zu den ältesten voreiszeitlichen Pflanzen, es gab sie also bereits vor 300 Millionen Jahren, und rund 70 dieser Arten der Salix haben sich in unserer Klimaregion entwickelt.Ökologische Bedeutung der Salweide (Salix caprea)
Diese einheimischen Weiden-Arten haben eine besondere ökologische Bedeutung, denn viele Weiden blühen sehr früh im Jahr. Die Salweide zeigt in der Regel ab Anfang März ihre Kätzchen, noch bevor sie ihre Blätter entfaltet. Damit gehört sie zu den ersten Gewächsen, die den gerade ausschwärmenden Insekten Futter zur Verfügung stellen. Die hängenden Kätzchen sind die erste Bienennahrung (für 34 verschiedene Wildbienen), für die heimischen Schmetterlinge bleibt die Salweide das ganze Jahr über wichtig - fast 100 Schmetterlingsarten leben von der Salweide, darunter auch viele vom Aussterben bedrohte, und 16 Säugetiere ernähren sich auch noch von der Salweide.Der Namenszusatz nimmt übrigens auch Bezug auf die Salweide als Nahrungspflanze - caprea ist lateinisch und heißt Ziege, und eben diese frisst die Triebe der Salweide so gerne, dass heute noch Holzschnitte von 1595 verfügbar sind, auf denen eine Ziege abgebildet ist, die an einer Salweide frisst.
Die Ziege hat sich nicht ohne Grund unter allen Weidenarten ausgerechnet für die Salweide entschieden, diese Weide gedeiht im Gegensatz zu vielen anderen Weiden nicht nur in Sümpfen oder anderen Feuchtgebieten, sondern genau andersherum ausschließlich außerhalb solcher "Schlammpfützen" auf "festem Boden".
Der richtige Standort für eine Salweide (Salix caprea)
Das gibt Hinweise auf den richtigen Standort einer Salweide im Garten:- Salweiden wachsen auf jedem einigermaßen nährstoffreichen Standort, auch als Pionierpflanze wächst sie auf Brachen und Schutthalden. Dass sie an jedem Fleck Ihres Gartens genug Nährstoffe finden wird, darf also unterstellt werden.
- Sie mag frisches und fast jedes andere Klima, nur im wärmsten Süden Europas fühlt sie sich nicht mehr
Pflege und Krankheitspflege bei der Salweide (Salix caprea)
Zur Pflege der Salweide müssen wirklich nicht viel Worte verloren werden:- Wenn Sie ihr einen gelegentlich besonnten Platz zugedacht haben und sich im Boden keine Nässe staut, sollte Ihre Salweide problemlos gedeihen.
- Ein wenig Vorsicht ist höchstens angesagt, wenn Sie eine Rasenfläche direkt neben der Weide kräftig kalken möchten, zuviel Kalk mag sie nicht, hier sollten Sie wahrscheinlich besser erst den genauen pH-Wert ermitteln.
- Wenn eine Salweide Blätter verliert oder diese braune Flecken bekommen, deutet das auf einen Pilzbefall hin, wahrscheinlich ist der Standort irgendwann zwischendurch zu feucht geworden.
Ansonsten könnte Ihnen auf Ihrer Salweide noch ein roter oder gelber Käfer mit schwarzen Flecken oder ein schwarzer Käfer begegnen, alles Weidenblattkäfer. Normalerweise können Sie diesen Käfern beim Abknabbern der Blätter einfach "Guten Appetit!" wünschen, denn die Weide würde selbst dann wieder austreiben, wenn sie komplett leergefressen würde, und die Vögel in Ihrem Garten warten schon darauf, sich des "Problems" anzunehmen.

Falls das nicht geschieht und Ihr Baum unter den Käfern "zusammenzubrechen droht", sollen einige im Haus- und Kleingarten zugelassene Insektizide den Käfern den Geschmack verderben können, die Pyrethrine (ein Chrysanthemen-Gift) und Rapsöl enthalten, z. B. Spruzit AF Schädlingsfrei von Neudorff, Bayer Garten Bio-Schädlingsfrei AF oder Compo Schädlings-frei plus. Solche Insektizide sollten Sie aus Rücksicht auf die eigene Gesundheit und die Ihrer Umwelt jedoch wirklich nur im Fachhandel erwerben, unter genauer Angabe der geplanten Verwendung, und sollten sich im Garten auch genauestens an die Gebrauchsanweisung auf der Packung halten.
Der Rückschnitt der Salweide
- Durch die Schnittpflege der Jungpflanze entscheiden Sie, ob Ihre Salweide zum Baum wird oder zu einem großen Strauch mit mehreren starken Hauptästen heranwächst.
- Beide Formen sollten gelegentlich einen Pflegeschnitt erhalten, bei dem Sie ruhig stark zurückschneiden können - eine Weide treibt immer wieder aus.
- Weil das so ist, können Sie mit diesem Pflegeschnitt ruhig warten, bis Ihnen die Weide "fast über den Kopf gewachsen ist".
- Dieser Rückschnitt empfiehlt sich jedoch auch dann gelegentlich, wenn Ihre Salweide allen Raum der Welt zum Wachsen hat, sie wird sonst nämlich irgendwann zu sehr verkahlen, ältere Triebe blühen mit der Zeit immer weniger.