
Standort
Die Tulpenmagnolie wünscht es sich, als Solitär kultiviert zu werden. Denn als älterer Baum benötigt sie viel Platz. Die Krone kann hier drei bis fünf Meter nach allen Seiten breit werden, wenn sie gelassen wird. So ist ein Standort auf einer großen Wiese oder in einem Gartenbeet mit niedrigen Pflanzen ideal. Auch in einem Vorgarten ist sie ein echter Hingucker, wenn dieser groß genug ist und der Baum mit der Krone nicht an Hauswände oder Abtrennmauern stößt. Zudem sollte der ideale Standort folgende Eigenschaften besitzen:- sonnig und hell
- warm
- geschützt vor Ostwind
- eine Hauswand oder Mauer in der Nähe kann schützen
Substrat & Boden
Die Tulpenmagnolie stellt durchaus Ansprüche an den Boden, in dem sie gepflanzt wird. Dieser sollte daher folgende Merkmale aufweisen:- humusreich und sauer
- kalkfrei
- feucht aber dennoch wasserdurchlässig
- ideal ist ein Gartenboden mit Lehm, Torf und Kompost versetzt
- spezielle Rhododendronerde ist ebenfalls zu empfehlen
Gießen & Düngen
Die Tulpenmagnolie mag es immer leicht feucht, wobei Staunässe jedoch unbedingt vermieden werden sollte. So reicht über das Jahr der normale Regenfall in der Regel aus, es muss nur in sehr heißen und trockenen Perioden im Sommer zugegossen werden. Der Boden sollte nicht austrocknen. Auch im Winter muss in längeren Trockenperioden an frostfreien Tagen gegossen werden. Dünger benötigt die Tulpenmagnolie in normalerweise nicht, wenn die Bodenbeschaffenheit stimmt. Ist dies nicht der Fall, kann hier auch mit speziellem Dünger für Rhododendron nachgeholfen werden.Tipp: Da die Tulpenmagnolie einen sauren und kalkfreien Boden bevorzugt, sollte dies beim Gießen beachtet werden. Daher aufgefangenes Regenwasser zum Gießen des Magnolienbaumes nutzen. Hierfür können im Garten oder unter der Abflussrinne des Daches Regentonnen aufgestellt werden, die das Wasser auffangen.
Pflanzen

- die Tulpenmagnolie ist ein Flachwurzler
- Loch etwa 50-60 cm ausheben
- Drainage gegen Staunässe anlegen
- Steine oder Tonscherben auf den Boden des Pflanzlochs
- Magnolia soulangiana mittig einsetzen
- vorbereitete Erde einfüllen und leicht andrücken
- eventuell Stab zur Stabilisierung des Stammes mit einsetzen
- Stamm festbinden
- gut wässern
Schneiden
Wie alle Magnolien verträgt auch die Tulpenmagnolie einen Schnitt nicht sehr gut. Daher sollte sie nur, wenn auch unbedingt nötig, geschnitten werden. Der ideale Zeitpunkt ist der Frühling nach der Blüte. Doch auf einen radikalen Schnitt sollte verzichtet werden. Ein Schnitt erfolgt in der Regel nur alle vier bis fünf Jahre. Hinzu kommt der kleine Schnitt, bei dem über das Jahr tote und kranke Äste entfernt werden. Ein radikaler Schnitt sollte daher auch immer nur erfolgen, wenn die Magnolie unter einem Pilz oder einem Sturmschaden leidet. Dann müssen sämtliche geschädigte und befallene Äste entfernt werden. Dieser Radikalschnitt kann Ausnahmsweise auch im Herbst erfolgen, da er nicht mehr Schaden anrichten kann, als schon besteht. Doch dies sollte die einzige Ausnahme bleiben. Ansonsten wird Idealerweise bei einem Frühjahrsschnitt wie folgt vorgegangen:- nur scharfes und desinfiziertes Werkzeug nutzen
- ansonsten können Bakterien und Pilze eindringen
- den Ast immer ganz nah und gerade am Stamm entfernen
- bleiben kleine Erhebungen stehen, bilden sich unschöne Triebe
- diese müssen dann ständig wieder neu entfernt werden
- Krone nur auslichten
- nur nach Innen oder über Kreuz wachsende Äste entfernen
- größere Schnittstellen mit Pflanzenwachs abdecken
Aussaat

- nach der Blüte bilden sich Schoten
- sind die Samen reif, platzen diese Schoten auf
- Samen für einige Tage ins lauwarme Wasser legen
- danach das Fruchtfleisch entfernen und die Samen in eine Dose mit Sand legen
- danach im Kühlschrank oder Tiefkühlfach lagern
- der ideale Zeitpunkt zur Aussaat ist der Frühling
- die Erde sollte bereits leicht warm sein
Vermehren mit Stecklingen
Hobbygärtner, die bereits ein oder mehrere Tulpenmagnolien kultiviert haben, können diese ganz einfach mit Stecklingen vermehren. Daher beim Schnitt die entfernten Triebe nicht entsorgen, sondern als Stecklinge für einen neuen Baum nutzen. Ansonsten wird bei der Vermehrung durch Stecklinge wie folgt vorgegangen:- nur gesunde Triebe nutzen
- die Tulpenmagnolie ist eine immergrüne Sorte
- daher die Triebe in den Monaten August/September/Anfang Oktober schneiden
- diese sollten halbverholzt sein
- in ein Sand-Erde-Gemisch stecken
- an einen hellen, frostfreien Standort stellen
- bilden sich Wurzeln, kann eingepflanzt werden
- dies ist häufig schon im nächsten Frühjahr der Fall
Vermehren durch Absenker

Tipp: Um den Trieb gut unter der Erde im Boden zu verankern, können Zeltheringe genutzt werden, die den Trieb hier festhalten. Alternativ hierzu kann auch ein gebogener Eisenstift, zum Beispiel ein dicker und großer Nagel genutzt werden. Dieser muss vorher allerdings ein eine ovale Form mit einer Öffnung gebracht werden.
Vermehren durch Abmoosen
Noch einfacher, als die beiden anderen Verfahren, die Tulpenmagnolie zu vermehren, geht dies mit Abmoosen. Hierzu bleibt der ausgesuchte Trieb ebenfalls an der Mutterpflanze. Hierzu wird wie folgt vorgegangen:- maximal ein Zentimeter dick und jung sollte der Trieb sein
- etwa 20 bis 30 Zentimeter unterhalb der Spitze längs in die Rinde schneiden
- hierzu ein scharfes und desinfiziertes Messer
- um den Spalt zu öffnen und offen zu halten, mit einem Streichholz öffnen
- dann fest feuchtes Moos umwickeln
- um alles eine mit Löchern versehene Plastiktüte wickeln
- fest zubinden
- Moos feucht halten, bis sich Wurzeln entwickeln
- dann Trieb unterhalb der Wurzeln vom Stamm schneiden
- einpflanzen
Im Kübel kultiviert
Die Tulpenmagnolie kann durchaus auch im Kübel kultiviert werden. Da Magnolien sehr langsam wachsen, müssen sie nicht zwingend in jedem Jahr umgetopft werden. Werden die Bäume im Kübel kultiviert, dürfen sie nicht geschnitten werden. Einzig tote Äste werden entfernt. Bei der Pflanzung im Kübel wird wie folgt vorgegangen:- auf dem Pflanzloch eine Drainage anlegen
- die Tulpenmagnolie verträgt keinerlei Staunässe
- hierzu Tonscherben oder Steine auf das Abflussloch legen
- hierüber Pflanzenvlies legen, um eine Verstopfung mit Erde zu vermeiden
- vorbereitete Rhododendronerde zur Hälfte einfüllen
- Pflanze einsetzen und Erde gut andrücken
- dann ausreichend gießen
- nach einer halben Stunde das überschüssige Wasser aus dem Teller entfernen
- bei einem Umtopfen wird gleichermaßen verfahren
Überwintern

- Mulch, Blätter oder Jutematten rund um den Stamm auf die Erde legen
- dies verhindert einen Frosteinschlag im Boden
- auch der Stamm kann mit Jutematten oder Pflanzenvlies umwickelt werden
- den Kübel rundherum mit Pflanzenvlies oder Jutematten schützen
- auf die Erde Mulch geben
- den Kübel auf eine Styroporplatte oder Holz stellen
- bei starkem Frost und ungeschütztem Platz auch restliche Pflanze mit Vlies umwickeln
- zeigen sich die ersten Blüten und besteht Frostgefahr, Pflanzenvlies nutzen
- vorsichtig arbeiten, damit die Blüten keinen Schaden nehmen
Pflegefehler, Krankheiten & Schädlinge
Ist der Boden zu kalkhaltig, dann kann die Tulpenmagnolie unter Chlorose leiden, die sich durch ins gelbliche verfärbte Blätter zeigt. Ist dies der Fall, sollte Abhilfe geschaffen und der Boden entkalkt werden, eventuell liegt es auch an der Wassergabe, wenn hier Leitungswasser genutzt wird. Für die bereits entstandenen Blüten gibt es für das Blütejahr bedauerlicherweise keine Hilfe mehr. Doch auch im nächsten Jahr wird der Magnolienbaum dann seine Blütenpracht wieder unverfärbt tragen.Fazit
Wenn der Tulpenmagnolie die richtige Pflege zuteilwird, dann dankt sie es mit einem schönen, ausladenden Wuchs und einer dekorativen Blüte im Frühling. Manchmal entwickelt sie in den Sommermonaten sogar noch eine zweite Blüte. Viel Pflege benötigt der dekorative Baum oft nicht, denn ein Schnitt ist meist nicht notwendig, nur der gewählte Standort sollte stimmen. Im Winter sollte der Baum zudem leicht vor Frost geschützt werden. Auch regelmäßiges Gießen in langen Trockenperioden ist notwendig.