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Rosenpflege im Sommer – Sommerschnitt und Düngen

Die Rosenpflege im Sommer bringt die Rose zur perfekten Blüte, weshalb der Sommerschnitt sehr wichtig ist. Und die Blüte läuft auch nur mit der richtigen Ernährung durch Dünger zu großer Form auf:

Video-Tipp

Warum Sommerschnitt (warum überhaupt Schnitt)?

Rosen sind von der ganzen Zucht her darauf ausgelegt, in der Wachstumssaison (mehrfach) beschnitten zu werden.

Würde man die Rose einfach wachsen lassen, würde sie wachsen wie eine Wildrose, also in einer vollkommen anderen Wuchsform: Lange, unordentlich durcheinander wachsende schwache Triebe, an deren äußersten Enden einige Blüten hängen. Da es sich aber um eine Zuchtsorte handelt, die bei der Zucht auf besondere Blüten auch einiges von ihrer Widerstandskraft verlor, wäre sie der Freiheit zum Wachsen wahrscheinlich überhaupt nicht gewachsen, sondern würde von Pilzen und/oder Schädlingen aufgefressen.

Nur der richtige Schnitt hält die Zuchtrose in der richtigen Form. Dieser richtige Schnitt sieht mehrere Schnittmaßnahmen im Jahr vor: Frühjahrsschnitt zu Beginn des Austriebs, Sommerschnitt nach der Blüte und ev. Herbstschnitt zu Anfang der winterlichen Ruhephase. Diese Schnittmaßnahmen verfolgen jeweils einen eigenen Zweck: Der Frühjahrsschnitt ist der wichtigste Hauptschnitt, um gezielte Wuchsanreize zu setzen und die gewünschte Wachstumsform vorzugeben; der Herbstschnitt dient der Krankheitsvorsorge. Der Sommerschnitt ist nach dem Frühjahrsschnitt der wichtigste Schnitt und kann einen Herbstschnitt überflüssig machen, wenn er bis spät ins Jahr und jeweils sehr umfassend durchgeführt wird.

Der Sommerschnitt

Mit dem Sommerschnitt werden die verblühten Blüten der Saison entfernt, um die Rose pilzabwehrend luftig zu halten und sie zu weiterer Blüte anzuregen. Dabei empfiehlt sich bei den diversen Gruppen von Rosen ein jeweils etwas anderer Schnitt, hier ein Überblick quer durch alle Rosensorten bzw. deren vier hauptsächliche Gruppen:

Sommerschnitt bei Beetrosen

Zu den klassischen „Beetrosen“ gehören die großblütigen Edelrosen und die vielblütigen Polyantharosen, aber auch die „eine Etage tiefer blühenden“ Zwergrosen und Bodendeckerrosen.

Diese Sorten sind auf kompakten Wuchs gezogen und sollen an kurzen Trieben viele Blüten ausbilden. Damit Blüten nachkommen, müssen verblühte Blüten eines Rosentriebs weggeschnitten werden:

  • Blütentrieb bis dorthin zurückschneiden, wo das nächste gut ausgebildete Fünfblatt wächst
  • Langtriebige Sorten soweit zurückschneiden, dass der nächste Blütenflor auf etwa gleicher Ebene erblüht
  • Dafür muss der verblühte Trieb häufig um mehr als 20 cm gekürzt werden
  • Nach dem Schnitt braucht die Rose unbedingt etwas Dünger
  • Etwa 6 Wochen nach dem Schnitt ist mit einem weiteren Blütenflor zu rechnen
Rosenpflege im Sommer

Wenn Sie diesen Schnitt einige Jahre erfolgreich durchgeführt haben, können Sie auf „Beetrosen-Sommerschnitt für Fortgeschrittene“ umstellen, der auf kontinuierlichen Blütenflors über den ganzen Sommer abzielt:

  • Drei Wochen vor der ersten Blüte knospentragende Rosentriebe ausdünnen
  • Bei jedem dritten, vierten Trieb Blütenknospen und 3 bis 4 Blätter unter den Knospen entfernen
  • Noch während die verbliebenen Triebe für die erste Blüte sorgen, fangen die beschnittenen Triebe wieder an zu wachsen
  • Sie blühen ein paar Wochen nach dem ersten Flor
  • Inzwischen wurden die Triebe der ersten Blüte gekürzt, die nun wiederum Knospen nachlegen
  • Beim Ausdünnen bevorzugt besonders wüchsige Triebe einkürzen

Sommerschnitt bei Strauchrosen

Bei den üppiger blühenden und „unordentlicher“ wachsenden Strauchrosen gibt es einmalblühende Sorten, moderne öfterblühende Sorten und historische Rosen, die schnitttechnisch leicht unterschiedlich behandelt werden:

Einmalblühende Strauchrosen

Einmalblühende Strauchrosen müssen häufig schon während der ersten Blüte etwas gebremst werden. Denn hier kommt es nicht selten vor, dass junge Triebe heftig durchstarten und in ihrem Eifer tiefer liegenden Knospen/Blüten verdecken. Diese wuchsfreudigen Triebe können und sollten gebremst werden, schneiden Sie sie am besten bereits während der ersten Blüte bis auf oder kurz unter die Ebene der gerade blühenden Blüten zurück, damit diese richtig zur Geltung kommen.

Den „eigentlichen Sommerschnitt“ bekommen auch die einmalblühenden Strauchrosen erst, wenn die erste Blüte komplett verblüht ist. Die verblühten Blüten werden mit einem Stück Trieb mit zwei bis drei Blättern abgenommen, dabei können Sie die Strauchrose gleich etwas in Form schneiden. Aber nicht zu viel, es geht eher darum, übermäßig lang gewachsene Neutriebe wieder in die allgemeine Strauchhöhe einzugliedern und dem Strauch insgesamt eine ansehnliche Form zu geben.

Öfterblühende Strauchrosen

Öfterblühende Strauchrosen werden nach der ersten Blüte von den verblühten Blüten befreit; eventuell müssen auch hier noch ein paar zu starke und zu wüchsige Triebe zur Strauchform passend eingekürzt werden.

Mehr Schnitt brauchen öfterblühende Strauchrosen im Sommer nicht. Besonders der ab 24. Juni erscheinende Johannitrieb sollte zunächst am Strauch bleiben, auch wenn diese langen Basis-Triebe im August/September über die normale Strauchhöhe hinauswachsen. Diese Basistriebe sind wichtig zur Verjüngung des Strauchs und sollen über den Winter ausreifen; erst beim Frühjahrsschnitt werden die Johannitriebe der letzten Saison an die allgemeine Strauchhöhe angepasst.

Tipp:

Sie müssen die verblühten Blüten nicht unbedingt wegnehmen: Aus einfachen Blüten bilden sich Hagebutten, die nicht nur wunderschön aussehen, sondern auch zu Tee oder Marmelade werden können. Wenn die Rose allerdings gefüllte Blüten zeigt, können die meist weggeschnitten werden, weil hier ohnehin keine Früchte zu erwarten sind.

Historische Rosenstöcke

Rosen im Sommer

Historische Rosenstöcke sind häufig nicht nur in Bezug auf die Zuchtsorte, sondern auch tatsächlich alt. Meist sind es einmalblühende Rosen, die mehrere Jahr ohne Schnitt bleiben können, weil sie nicht super kräftig wachsen. Hier sollten Sie während der Saison auch auf das Ausschneiden von alten Trieben und Totholz verzichten, weil der üppige Strauch diese „Stützen“ braucht, um nicht in sich zusammenzufallen.

Wenn Strauchrosen innen immer mehr kahle Triebe zeigen, droht die Vergreisung; lange ungeschnittene Sträucher legen sich außerdem mit der Zeit auf die sonnenzugewandten Seite und werden zum halbkugeligen Strauch. Die dann fällige Verjüngung wird am besten im Sommer durchgeführt, weil die Rose voll im Saft steht und Schnittwunden schnell wieder schließt: Schneiden Sie den alten, außer Form geratenen Strauch gleich nach der Blüte stark zurück, um mindestens die Hälfte oder noch mehr. Bis zum Herbst hat der Strauch bereits wieder viele neue Triebe ausgebildet, von denen in der nächsten Saison üppige Blüte zu erwarten ist.

Sommerschnitt bei Kletterrosen

Bei Kletterrosen beginnt der jährliche Frühjahrsschnitt erst, wenn die ersten starken Triebe eine Höhe von etwa zwei Meter überschritten haben (im 2., 3. Jahr). Vorher können Sie mit Formerziehung etwas Einfluss ausüben:

  • Möglichst viele Triebe möglichst waagerecht an die Kletterhilfe binden
  • Bremst die Triebe im Wuchs und sorgt für viele seitliche Blütentriebe
  • Eine Fläche wird schnell durch ein Blütenmeer bedeckt, wenn die Triebe fächerförmig aufgebunden werden
  • An Säulen Triebe spiralförmig aufwärts führen
  • In den ersten 2, 3 Jahren mit dem Sommerschnitt eine Aufgabe des späteren Frühjahrsschnitts erledigen:
  • Quer, sparrig, komisch wachsende Jungtriebe wegschneiden, die die Rose nur Kraft kosten
  • Kurz und auf ein nach innen liegendes Auge, sie bauen sich bis zum Herbst neu auf

Ansonsten werden bei den Kletterrosen im Sommer die verblühten Rosen ausgeschnitten, das aber laufend über die gesamte Blütezeit hinweg. Früh und wild durch die Gegend wachsende Jungtriebe sollten untergesteckt werden, sie geben später die besten Blütentriebe. „Ordentlich wachsende“ Johannitriebe, die auch ordentlich nach dem 24. Juni ins Wachstum starten, bleiben auf jeden Fall erhalten, diese Basistriebe halten die Kletterrose jung (und helfen ihr dabei, kräftig an Höhe zu gewinnen, wenn es gewünscht wird). Die langen Ruten müssen jedoch wie verfrühte Johannitriebe angebunden/eingeflochten werden. Wenn die ersten Basistriebe um 5 Jahre alt sind, wird nach und nach ein Trieb nach dem anderen im Sommer bis auf die Basis heruntergeschnitten und durch passend wachsende Jungtriebe ersetzt.

Verjüngung alter Kletterrosen mit wenigen Triebe, die in unerreichbaren Höhen wenige Blüten zeigen, geschieht auch am besten im Sommer, weil die heftigen Wunden jetzt am besten heilen und sicher geschlossen sind, bevor sich die Rose mit Winterkälte auseinandersetzen muss. Schneiden Sie hier nach der Blüte erst einmal die Hälfte der alten Triebe bis auf etwa 30 cm über dem Boden zurück. Wenn diese Triebe sich bis zur nächsten Saison regenerieren, sind im nächsten Sommer die restlichen Triebe an der Reihe, und Sie haben eine fast neue Rose. Wenn eine alte Rose sich nur sehr zögerlich regeneriert, können Sie versuchen, die Verjüngung noch etwas langsamer anzugehen, also beim nächsten Mal z. B. nur ein Drittel wegschneiden. Im Notfall können Sie versuchen, rechtzeitig Stecklinge nachzuziehen, um die überalterte Rose „durch sich selbst zu ersetzen“.

Sommerschnitt bei Ramblerrosen

Rosenstrauß

Ramblerrosen klettern auch, unterscheiden sich aber von den „normalen Kletterrosen“ insofern, dass sie nicht um 5 m hoch werden, sondern in Höhen von bis zu 30 m eine kleine Blüte neben der anderen entwickeln. Die Knospenbildung setzt an den Trieben des Vorjahres an, nicht wie bei den Kletterrosen an den frischen Trieben. Deshalb wird die klassische Ramblerrose wenn überhaupt nur im Sommer beschnitten, weil Sie mit einem Schnitt im Frühjahr die Blütenansätze wegschneiden würden. Klassische Ramblerrosen müssen aber nicht unbedingt viel beschnitten werden, weder im Sommer noch sonst:

Klassische, starkwachsende Ramblerrosen, die Bäume oder Mauern bewachsen, werden nur um störende Triebe erleichtert, wenn die nicht mit eingebunden werden können. Wenn ein Schnitt z. B. wegen der Höhe nötig wird, sollte der im Sommer nach der Blüte durchgeführt werden, damit sich die Rose über die Herbst-Winterzeit erholen kann und Zeit hat, neue Blütentriebe für die kommenden Saison zu bilden.

Bei Ramblerrosen an Säulen oder Rankbögen können gleich nach der Blüte die verblühten Blütentriebe entfernt werden, dann auch unschön herauswachsende Jungtriebe und andere störende, schwache, kranke Pflanzentriebe. Auch hier können und müssen zu viele Jungtriebe dann aber irgendwann genutzt werden, um überalterte Triebe zu ersetzen.

Der Name „Ramblerrose“ (deutsch Schlingrose) ist aber ein Sammelbegriff; er umfasst stark kletternde (oder kriechende) Wildrosen-Hybriden, bei deren Zucht die verschiedensten Wildrosenarten eingesetzt werden. Deshalb unterscheiden sich die Ramblerrosen sehr in ihrem Wuchsverhalten – wenn auch allen der etwas wilde Wuchs (to ramble = umherschweifen) gemein ist, bleiben vor allem öfterblühende Sorten wie ‚New Dawn‘ deutlich kleiner als ihre stark wachsenden Verwandten und bilden fast immer und überall Blüten, egal ob vorjähriger oder frischer Trieb. Die kleinsten dieser modernen Rambler werden nicht höher als 2 Meter, je nach Knospenansatz ähneln sie sehr viel mehr Kletterrosen als klassischen Ramblerrosen und sollten dann auch wie Kletterrosen beschnitten werden.

Zeit und Schnittführung

– Darauf kommt es beim Sommerschnitt an –

Der beste Zeitpunkt für den Sommerschnitt ist gekommen, wenn der erste Blütenflor am Verwelken ist. Die Rose soll schnell von den Blütenresten befreit werden, weil sie keine Kraft in Fruchtbildung, sondern in den nächsten Blütenansatz stecken soll. Bei modernen Zuchtwundern mit gefüllten Blüten können Sie die verwelkten Blüten bereits während der Blüte entfernen; das stört diese Rosen nicht, weil mit der Blüte ohnehin Schluss ist (diesen Rosen ist meist keine Fruchtbildung möglich). Fehlgebildete, kranke, schwache Triebe können jederzeit weggenommen werden, radikale Schnitte sollten nicht zu spät im Sommer und möglichst bei freundlichem, trockenem Wetter angesetzt werden.

Schneiden Sie ein Stück unterhalb der alten Blüte, kurz über dem nächsten fünfblättrigen Trieb oder zwei bis drei Blattpaare darunter. Starke Triebe sollten immer nur schwach zurückgeschnitten werden; schwache Triebe können Sie stärker zurückschneiden, dann regt der Schnitt gleich das Wachstum an.

Rosen - der Sommerschnitt

Mit dem Sommerschnitt müssen bei veredelten Rosen die Wildtriebe entfernt werden, die unterhalb der Veredelungsstelle am Wurzelhals austreiben. Deren Blätter zeigen meist eine andere Farbe, sind kleiner als die Blätter der Veredelung, bestehen aber dafür aus sieben, acht, neun Blattpaaren. Die veredelte Zuchtsorte wird auf diese wilde Unterlage gesetzt, weil sie alleine zu schwach ist, um in normalen Boden zu wachsen und Wurzeln zu bilden. Die Unterlage erledigt also sowieso „die ganze Wurzelarbeit im Boden“ und versucht natürlich gerne einmal, auch über der Erde etwas Sonne zu sehen … Wenn sie die Macht übernimmt, ziert bald nicht mehr die edle „Madame Dingsda“ mit knalligen Riesenblüten Ihren Garten, sondern eine schlichte Wildrosenblüten. Also müssen die Wildtriebe raus bzw. ab, am besten so tief wie möglich abreißen, weil das den wenigsten Nachwuchs provoziert (Erde um die Wurzeln vorsichtig ein Stück weit entfernen).

Tipp:

Wenn Sie eine veredelte Rose im Garten haben, sollten Sie wissen, wo die Veredelung sitzt, um die Wildtriebe auch wirklich sicher zu erkennen. Denn die Unterscheidung nach fünf oder mehr Blättern ist nur ein Anhaltspunkt; auch die Veredelungen kommen manchmal auf die Idee, sieben- oder neunblättrige Triebe zu schießen – und werden dieser nicht selten rücksichtslos beraubt, weil der beschneidende Gärtner aus Unkenntnis einfach „alle Triebe unten entfernt“.

Rosenpflege im Sommer

– Dünger wird dringend gebraucht –

Rosen werden im Frühjahr in ein gut vorbereitetes Beet gesetzt, das alle notwendigen Nährstoffe bereitstellt. Trotzdem braucht die Rose Nachschub, wenn sie kurz vor der Blüte steht, weil die Blütenbildung Kraft und Nährstoffe verschlingt. Mineraldünger kann im Juni gegeben werden, organischer Dünger in Form von Hornspänen oder Kompost gleich zum ersten Blütenaufgang, weil der wieder erst zersetzt werden muss. Wenn organisch gedüngte Rosen zu Beginn der Blüte deutlichen Nährstoffbedarf erkennen lassen, sollten Sie organischen Flüssigdünger geben, fertig gekauft oder aus Kompost selbst hergestellt. Aber gehen Sie auch hier nicht zu forsch vor (Rosen reagieren auch auf zu viel „natürlichen Stickstoff“ empfindlich), sondern geben Sie lieber später etwas Dünger nach.

Bei mineralischer Düngung muss meist Ende Juli noch etwas Dünger gegeben werden, weil sich die Nährstoffspritze vom Juni bereits erschöpft hat. Ab Ende Juli sollten die Rosen nicht mehr gedüngt werden, damit keine neuen Triebe mehr gebildet werden und die bereits entstandenen Triebe Zeit haben, bis zum Winter auszureifen.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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