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Buchsbaum mit braunen und vertrockneten Blättern – was tun?

Im Idealfall trägt der immergrüne Buchsbaum ganzjährig sein schönes, grünes Laub. Wenn sich dieses jedoch braun färbt und vertrocknet, sollte die Pflanze genauer unter die Lupe genommen werden. Denn nicht selten handelt es sich hierbei um Symptome einer Pilzerkrankung oder eines Schädlingsbefalls. Wir erklären Ihnen, wie Sie die Ursache für die Braunfärbung erkennen und in weiterer Folge bekämpfen können.

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Pilzerkrankungen

Wenn sich die Blätter plötzlich braun färben und vertrocknen, lässt sich dies oft eine Pilzerkrankung zurückführen. Welcher Pilz die Symptome verursacht, lässt sich jedoch meist erst bei genauerem Hinsehen eruieren. Grundsätzlich gilt jedoch: Sobald der Verdacht auf eine Pilzerkrankung besteht, sollte umgehend gehandelt werden!

Triebsterben / Buchsbaumpilz

Das gefürchtete Triebsterben wird durch einen Schlauchpilz namens Cylindrocladium buxicola verursacht. Der Pilz wird durch feuchtwarme Witterung begünstigt und über den Wind auf die Triebe und Blätter geweht. Eine Erkrankung macht sich zunächst an vielen, kleinen weiß-gräulichen Sporenlagern bemerkbar. In weiterer Folge entstehen an der Blattoberseite orangefarbene bis braune Flecken, welche immer größer werden und schlussendlich zu einer großen Fläche zusammenwachsen. Wird der Pilz nicht bekämpft, breitet sich der Pilz weiter aus. Die Blätter fallen ab und die Triebe sterben nach und nach ab. Es ist daher ratsam, beim Auftreten der Symptome umgehend zu handeln:

  • Buchsbaum sofort und kräftig zurückschneiden
  • Rückschnitt bis in das gesunde Gewebe
  • abgeschnittene Triebe im Hausmüll entsorgen
  • abgefallene Blätter zusammenharken und entsorgen
  • oberste Bodenschicht abtragen
Hinweis:

Das Abtragen der obersten Bodenschicht ist ratsam, da der Pilz problemlos über mehrere Jahre im Boden überleben kann.

Buchsbaumwelke

Buchsbaum - Buxus

Die Buchsbaumwelke lässt sich auf den Schlauchpilz Fusarium buxicola zurückführen, welcher vor allem alte Buchsbäume befallt. Eine Erkrankung macht sich zunächst an den Blättern bemerkbar, denn diese werden welk und ledrig weich. Außerdem sind an den Blättern dunkelbraune Sporenlager zu erkennen, zumeist als kleine Pünktchen. Wenn der Pilz sich ungehindert weiter ausbreitet, kann er auch die Triebe befallen. Allerdings sind die Triebe meist erst relativ spät betroffen. Wenn die Pflanze an der Buchsbaumwelke erkrankt, wird am besten wie beim Buchsbaumpilzvorgegangen:

  • starker Rückschnitt bis in das gesunde Gewebe
  • abgefallene und abgeschnittene Blätter im Hausmüll entsorgen
  • oberste Bodenschicht abtragen

Buchsbaumkrebs

Der Buchsbaumkrebs tritt vor allem bei geschwächten Pflanzen auf. Allerdings kann er auch durch Pflegefehler begünstigt werden. Denn sowohl Trockenstress und Staunässe als auch Nährstoffmangel und ein falscher pH-Wert begünstigen das Auftreten von Buchsbaumkrebs. Wenn die Pflanze an Buchsbaumkrebs erkrankt, macht sich dies zunächst an verdrehten und anliegenden Blättern bemerkbar. Das Laub färbt sich zunächst gelb, später braun und fällt schließlich ab. Ebenso können auf den Blättern rosafarbene Pusteln auftreten. Wird der Buchsbaumkrebs nicht behandelt, reißt die Hinde auf oder löst sich gar vom Holz. Ebenso können ganze Zweige eintrocknen. Auch hier ist es ratsam, schnell zu handeln:

  • Buchsbaum kräftig zurückschneiden
  • bis in das gesunde Gewebe
  • erkrankte Pflanzteile entsorgen
  • auch das Falllaub!

Buchsbaumrost

Ein weiterer gefährlicher Pilz für den Buchsbaum ist der Rostpilz Puccinia buxi. Dieser befällt vor allem ältere sowie geschwächte Buchsbäume und lässt sich im Frühjahr auf deren Blätter nieder. Der Pilz dringt weiter in das Gewebe vor, sodass sich im Herbst rostbraune Sporenlager auf den Blättern bemerkbar machen. Der Buchsbaumrost sollte ebenfalls umgehend bekämpft werden:

  • befallene Triebe abschneiden
  • im Hausmüll entsorgen
  • bei starkem Befall Fungizid einsetzen

Schädlinge

Buchsbaumzünsler

Braune und trockene Blätter sind nicht immer ein Zeichen für Pilzerkrankungen, denn die Symptome können auch bei einem Schädlingsbefall auftreten. Die unerwünschten Plagegeister lassen sich jedoch meist relativ einfach und vor allem erfolgssicher bekämpfen.

Buchsbaumspinnmilbe

Die Buchsbaumspinnmilbe bevorzugt ein trockenes und warmes Klima, weshalb ein Befall meist im Sommer auftritt. Dieser lässt sich zunächst an feinen, gelblichen Streifen und Flecken an den Blättern erkennen. Das Blattwerk färbt sich in weiterer Folge bronzefarben bis braun und vertrocknet. Wird der Befall nicht bekämpft, kommt es schlussendlich zum Blattabfall. Allerdings lassen sich Buchsbaumspinnmilben meist effektiv wie folgt bekämpfen:

  • ölhaltige Mittel einsetzen
  • dadurch werden die Eier zerstört
  • Spinnmilbenmittel im Frühjahr
  • natürliche Feinde: Raubmilben

Buchsbaumgallmücke

Bei einem Befall mit der Buchsbaumgallmücke treten in etwa dieselben Symptome auf, wie bei einem Befall mit der Buchsbaumspinnmilbe. Die dabei auftretenden Flecken sind ebenfalls gelblich, allerdings größer und unschärfer. Zudem ist die Blattunterseite blasenartig aufgetrieben. Wenn nur einzelne Blätter befallen sind, ist dies meist kein Grund zur Besorgnis. Anders verhält es sich hingegen, wenn sich der Befall ausweitet. Denn dies kann zu massivem Laubverlust und somit zur Schwächung der Pflanze führen. Bei einem Befall mit der Buchsbaumgallmücke wird am besten wie folgt vorgegangen:

  • einzelne Blätter im Frühjahr beseitigen
  • noch bevor die Larven schlüpfen
  • bei starkem Befall Buchsbaum zurückschneiden
Hinweis:

Die Larven der Buchsbaumgallmücke stellen für viele Singvögel eine willkommene Mahlzeit dar. Insbesondere Meisen werden von diesen angelockt und könnten zusätzlich Schaden am Buchsbaum verursachen.

Harmlose Ursachen

Buchsbaum - Buxus

Nicht immer stellen braune und trockene Blätter ein Grund zur Besorgnis dar. Denn nicht selten handelt es sich hierbei um natürliche Reaktionen der Pflanze oder Pflegefehler. Ein Einschreiten ist in diesen Fällen nicht immer erforderlich, denn meist färbt sich das brauen Laub von selbst wieder grün.

Zu wenig Wasser

Eine ausreichende Wasserversorgung ist eine der Grundvoraussetzungen, für ein gesundes Wachstum des Buchsbaumes. Wenn die Pflanze jedoch an einem besonders hellen Standort steht und er zu dicht gewachsen ist, kann die Wasseraufnahme beeinträchtigt werden. Denn in diesem Fall kann der Regen nicht nur das dichte Blattwerk in den Boden gelangen. Der Buchsbaum nimmt somit nicht genügend Wasser auf, wodurch sich die Blätter wiederum braun färben. Allerdings lässt sich dies mit dem richtigen Gießverhalten meist beheben:

  • regelmäßig gießen
  • auch bei Regen!
  • Spezialdünger im Frühjahr und im Sommer
  • dadurch wird der Buchsbaum gestärkt

Sonnenbrand

Nicht selten kommt es vor, dass sich ganze Strauchpartien in derselben Himmelsrichtung braun färben. Meist ist Süd- bis Südostseite betroffen. Wenn keine weiteren Symptome auftreten, lässt sich dies meist auf einen Sonnenbrand zurückführen. Insbesondere wenn die Blätter mit Raureif bedeckt sind und plötzlich viel Sonne erwischen.

Kälte

Wenn der Buchsbaum im Winter gelbliche oder bräunliche Blätter bekommt, ist dies meist kein Grund zur Besorgnis. Denn hierbei handelt es sich um eine natürliche Reaktion der Pflanze, welche sich vor den niedrigen Temperaturen schützen möchte. In diesem Fall ist nichts zu tun, denn die Blätter färben sich von selbst wieder grün.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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