Startseite » Pflanzenschutz » Pflanzenkrankheiten » Gurken bekommen gelbe Blätter: was tun? | Gurkenpflanzen im Gewächshaus

Gurken bekommen gelbe Blätter: was tun? | Gurkenpflanzen im Gewächshaus

Wenn sich die ersten gelben Blätter an Ihren Gurkenpflanzen zeigen, dann sollten Sie sich unverzüglich auf die Suche nach der Ursache machen. Diese kann harmlos sein aber auch eine ernstzunehmende Infektion oder ein Schädlingsbefall. Reagieren Sie zu spät, dann ist Ihre Pflanze vielleicht nicht mehr zu retten und die erhoffte und gewünschte Ernte bleibt aus.

Video-Tipp

Kommen gelbe Blätter auch bei Gewächshausgurken vor?

Auch im Gewächshaus können Ihre Gurken gelbe Blätter bekommen. Die Ursachen sind ähnlich wie bei Freilandgurken. Besonders häufig ist hier jedoch das Raumklima oder Pflegefehler als Grund zu finden. Zu trockene Luft und/oder Zugluft führen leicht zu einem Befall mit Spinnmilben. Sorgen Sie unbedingt für eine ausreichend hohe Luftfeuchtigkeit und eine gleichbleibende Luftzirkulation. Vermeiden Sie beim Gießen das Entstehen von Staunässe und pflanzen Sie Ihre Gurken nicht zu dicht nebeneinander.

Tipp:

Pflanzen Sie Gurken nicht gemeinsam mit Tomaten in dasselbe Gewächshaus. Die beiden Pflanzenarten bevorzugen gegensätzliches Klima und können zusammen nicht gut gedeihen.

Welche Ursache haben gelbe Blätter?

  • Nährstoffmangel
  • Trockenheit
  • Pilzinfektionen (Gurkenwelke, Verticillium-Welke, Echter und Falscher Mehltau)
  • Blattfleckenkrankheit
  • Gurkenmosaikvirus
  • Blattläuse
  • Spinnmilben
  • Zugluft

Nährstoffmangel

Gurke

Gurken gehören zu den sogenannten Starkzehrern. Das sind Gemüsesorten, die einen sehr hohen Nährstoffbedarf haben. Am besten geben Sie schon beim Pflanzen eine gute Portion reifen Kompost oder verrotteten Rinder- oder Pferdemist in den Boden. Für eine schnellere Wirkung können Sie den Kompost mit Hornspäne mischen. Alternativ verwenden Sie einen guten organischen Volldünger oder einen speziellen Gurkendünger nach dem Angeben des jeweiligen Herstellers. Eine zweite Düngung im Juli ist zu empfehlen sofern Sie keinen Langzeitdünger gegeben haben.

Trockenheit

Für ein gutes Wachstum und saftige Früchte brauchen Ihre Gurkenpflanzen nicht nur reichlich Nährstoffe sondern auch viel Wasser. Fehlt dieses, dann werden die Gurken leicht bitter. Gießen Sie Ihre Pflanzen regelmäßig, am besten jeden Morgen. Verwenden Sie dafür lauwarmes abgestandenes Regenwasser. Mit einer Mulchschicht halten Sie den Boden feucht und locker, gleichzeitig bleiben die Früchte sauber. Gießen Sie immer an den Wurzelbereich und nicht auf die Blätter.

Pilzinfektionen

Pilzinfektionen treten mit Vorliebe an Gurken im Gewächshaus auf. Zu nennen sind hier vor allem die Gurkenwelke, die Verticillium-Welke sowie der Echte und der Falsche Mehltau. Der Krankheitsverlauf ist bei den beiden ersten Infektionen rasch voranschreitend. Die Pflanzen sind trotz guter Versorgung mit Wasser und Nährstoffen sehr schlapp und welk. Bei einem Befall mit Mehltau zeigt sich zuerst ein weißlicher Belag auf den Blättern bevor diese gelb werden und abfallen.

Ist die Gurkenpflanze noch zu retten?

Handelt es sich um die Gurkenwelke oder die Verticullium-Welke, dann können Sie Ihre Gurkenpflanzen leider nicht retten. Entfernen Sie die befallenen Pflanzen unverzüglich und entsorgen Sie diese im Hausmüll oder durch Verbrennen, keinesfalls auf dem Kompost. Denn dort können die Erreger überleben und später auf andere Pflanzen übergehen. Andere Infektionen sind durchaus behandelbar wenn sie frühzeitig erkannt werden. Ein bewährtes Hausmittel gegen Pilzerkrankungen ist Magermilch. Mischen Sie die Milch in einem Verhältnis von 1:3 mit Wasser und besprühen Sie damit täglich Ihre Gurkenpflanzen. Bereiten Sie die Mischung jeden Tag frisch zu. Nach etwa einer Woche sollte sich der Erfolg zeigen und die Pilze abgestorben. Im Gegensatz zur Verwendung von chemischen Mitteln sind die mit Magermilch behandelten Gurken jederzeit verzehrfähig.

Blattfleckenkrankheit

Die Blattfleckenkrankheit befällt verschiedene Gemüsesorten und kann auf andere Pflanzen übertragen werden. Diese bakterielle Infektion zeigt im frühen Stadium nur gelbliche Flecken auf der Blattoberseite. Erst später werden die Blätter gelb, dann braun. Durch Verletzungen der Pflanze gelangen die Bakterien ins Innere, sie können auch im Boden überwintern. Bei hoher Luftfeuchtigkeit ist das Risiko für einen Befall besonders hoch.

Gurkenmosaikvirus

Gurken

Bei einem Befall mit dem Gurkenmosaikvirus färben sich vor allem die älteren Blätter gelb, junge Blätter bekommen eher gelbe Flecken. Auch die Früchte sind befallen, sie verformen sich und dürfen nicht mehr verkauft werden. Auf den Menschen übertragbar ist der Virus jedoch nicht. Entsorgen Sie die befallenen Pflanzen sowie die Früchte der Nachbarpflanzen. Bevor Sie den Standort erneut mit Gurken bepflanzen sollten Sie die Erde austauschen. Eine Übertragung der Infektion ist auch mit Gartenwerkzeug oder durch Blattläuse möglich.

Blattläuse

Blattläuse treten eher bei Freilandgurken und nur selten im Gewächshaus auf. Die Blätter Ihrer Gurken verkrüppeln bei einem Befall und bekommen einen klebrigen Belag, den sogenannten Honigtau. Anschließend färben sich die Blätter gelb und fallen ab. Zur Behandlung eignen sich Neemöl, das Besprühen der betroffenen Pflanzen mit einer Milch-Wasser-Mischung (Verhältnis 1:2) oder der Einsatz von Nützlingen, die Sie in jedem gut sortierten Gartenfachhandel bekommen.

Spinnmilben

Spinnmilben treten mit Vorliebe im Gewächshaus auf. Die Tierchen sind so klein, dass sie kaum mit dem bloßen Auge zu sehen sind. Sie erkennen den Befall am feinen Gespinst, das meist an den Blattachseln und -rändern sitzt oder an kleinen hellen Punkten auf den Gurkenblättern. Später bekommen die befallenen Blätter braune Blätter und verfärben sich zunehmend gelb. Reagieren Sie nicht schnell genug, dann wird Ihre Gurkenpflanze kahl und geht ein. Eine chemische Behandlung ist aber nicht notwendig. Hausmittel wie Neemöl, das Abduschen mit einem harten Wasserstrahl oder das einwickeln einzelner Pflanzen in Plastikfolie können ebenso gut helfen. Sehr effektiv ist auch der Einsatz von Nützlingen.

Zugluft

Zugluft tritt überwiegend im Gewächshaus auf und sorgt dort für das Vergilben der Blätter Ihrer Gurken. Sorgen Sie daher für eine gleichbleibende Luftzirkulation ohne Zug. Schließen Sie abends die Lüftung (Fenster, Tür) und öffnen Sie diese am Morgen wenn es nicht mehr so kalt, aber auch noch nicht zu warm ist. Freilandgurken pflanzen Sie am besten an einen windgeschützten Standort.

Wie kann ich gelben Blättern vorbeugen?

Die beste Vorbeugung ist die richtige Standortwahl für Ihre Gurkenpflanzen und eine angemessene Pflege. Gurken mögen es gern warm, luftig und feucht. Nässe und Zugluft oder Wind sollten Sie jedoch meiden. Der Boden sollte durchlässig, nicht zu schwer und mindestens 10 °C warm sein. Gießen Sie die Pflanzen regelmäßig aber nicht zu reichlich und düngen Sie nach Vorschrift. Auch zu viel Dünger kann Ihren Gurkenpflanzen schaden.

Autor Heim-Redaktion

Erfahre mehr über Pflanzenkrankheiten

Zum Thema Pflanzenkrankheiten

Scroll Up