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Hirse im Rasen bekämpfen und vernichten

Ungräser, die durch ihre dicken, unschönen Horste auffallen, lassen sich am besten durch gute Rasenpflege und eine möglichst dichte Grasnarbe in Schach halten. Hirse im Rasen lässt sich bei kleineren Flächen einfach manuell entfernen. Bei größere Flächen kann es nötig sein, Hirse chemisch zu bekämpfen und zu vernichten. Als wärmeliebendes Gras hat es sich im Laufe der Zeit aus dem Süden hervorgearbeitet und ist inzwischen deutschlandweit heimisch. Mit Chemie dagegen vorzugehen, sollte immer nur das letzte Mittel der Wahl sein.

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Hirse

Hirse ist das älteste Getreide und dient bis heute noch vielen Ländern als wertvolle Nahrungsquelle. Hirse zählt zu den Süßgräsern (Poaceae). Zu den Arten, die professionellen Farmern und Hobbygärtnern ein Dorn im Auge sind, zählen meist verwilderte Formen der Kulturhirse (Panicum miliaceum subsp. miliaceum), der Unechten Unkraut-Hirse (Panicum miliaceum subsp. agricolum) und der Unkrauthirse (Panicum miliaceum subsp. ruderale). Ungestört erreichen sie eine Höhe von bis zu einem Meter. Diese Gräserart ist einjährig, selbstbestäubend und vermehrt sich nur durch Samen. Um zu keimen, benötigen sie dauerhaft Temperaturen ab 20° C. Hirse ist sehr fruchtbar und wächst rasant.

Meistens gelangt Hirse über Bodenanfüllungen in die Hausgärten. In Weingärten und auf Maisfeldern ist es ein klassisches Unkraut. Ein mit Hirsesaat verunreinigter Rasensamen ist sehr unwahrscheinlich. Besonders anfällig für Hirse sind Rasenneuanlagen und kahle Stellen im Rasen. Hirsegräser benötigen viel Licht und Wärme für ihr Wachstum.

Vorbeugen

Auch das Ungras Hirse gedeiht nur unter guten Bedingungen. Es benötigt Licht, Wärme und Platz. Ein gut gepflegter Rasen, dicht gewachsen, kann es der Hirse schwer machen, sich durchzusetzen. Kahle Stellen im Rasen sollten daher möglichst schnell wieder mit neuem Rasensamen aufgefüllt werden. Ausreichend Wasser und Nährstoffe für den Rasen gehören ebenso zur Vorsorge, gegen Unkraut und für eine gesunde Grasnarbe. Durch wiederholtes Nachsäen mit Grassamen bekommt man mit der Zeit einen immer dichteren Rasen. Für diesem Zweck gibt es extra schnellkeimendes Saatgut im Fachhandel.

Wird ein neuer Rasen angelegt, ist der Herbst eine ideale Zeit dafür. Für Hirse ist es dann nämlich zu kühl, um zu keimen. Stellt man im darauffolgendem Frühjahr Lücken fest, gilt es auch hier, diese möglichst schnell und früh wieder mit Nachsaat zu füllen. Nach dem Aussäen sollte mit einem Langzeit-Dünger für Rasen gedüngt werden. Das stärkt zwar auch die eventuell vorhandenen Ungräser, ist aber wichtig für die Durchsetzungskraft der erwünschten Grashalme.

Entfernen

Wenn im Mai störende Gräser hoch aus dem Rasen schießen, dann kann es sich schon mal nicht um Hirse handeln. Hirsegräser benötigen einige warme Tage, auch einen konstant warmen Boden, bis sie überhaupt keimen. Somit werden sie erst Ende Mai sichtbar. Ist der Sommer heiß und trocken, findet die Hirse optimale Überlebensbedingungen vor, während das Gras nur spärlich wächst. Die einjährige Hirse hat es eilig sich zu vermehren. Sie fängt daher schnell nach dem Keimen, bereits im Juni nach einer kurzen Blüte an, die nächste Generation auszusäen. Sinken die Temperaturen dann im Herbst auf 15 °C ab, werden die Gräser braun und sterben ab. Entdeckt man dann im Juni vereinzelt Hirse im Gras, ist es am besten direkt Hand anzulegen. Wer die Horste noch im Juni, vor der Blüte herausziehen oder -stechen kann, hat den Kampf schon gewonnen. Da Hirse nicht tief wurzelt, gelingt das recht einfach.

Vertikutieren

Bei größerem Befall lohnt es sich, den Rasen flach zu vertikutieren. Die beste Zeit dafür ist ein Sommertag, der nicht allzu heiß und trocken ist. Durch das Vertikutieren richten sich die Hirsestängel auf und können abgemäht werden. Falls nötig, bringt man anschließend eine Nachsaat an den lichten Stellen auf.

Andere Bekämpfungsmaßnahmen

Herbizide in Rasenflächen einzusetzen ist schwierig. Denn die Gifte gegen Ungräser machen meist keinen Unterschied zwischen guten und unerwünschten Gräsern. Bei hartnäckigen Hirseproblemen und größeren Rasenflächen kann eine Behandlung mit Herbiziden notwendig werden.

  • Vorlaufmittel
  • Nachauflaufmittel

Ein bereits vorhandener Rasen, mit hartnäckigen Hirsebewuchs, kann mit einem Vorlaufmittel behandelt werden. Bereits aufgelaufene Hirse muss im frühen Stadium bekämpft werden, am besten im April. So werden die Blüte und damit die Samenbildung verhindert. Nach der Bestockung (Verzweigung) ist sie mit den handelsüblichen Mitteln nur noch schwer zu bekämpfen. Dabei behandelt man früh im April die Rasenfläche mit einem sogenannten Vorlaufherbizid. Dieses Herbizid wird von der Hirse über ihre oberen und unteren Pflanzenteile aufgenommen und stoppt ihr Wachstum. Vor und nach dem Aufbringen des Herbizides dürfen keine Neu- und Nachsaaten stattfinden. Mindestens bis zum 4. Schnitt.

Rutenhirse - Panicum virgatum

Ist die Hirse bereits aufgelaufen gibt es Herbizide für den Nachauflauf. Diese sollte so früh wie möglich, noch vor der Blüte und der Bildung von Seitentrieben aufgebracht werden. Die Behandlung erfolgt meistens zwischen Mai und August. Ist das Produkt gleichmäßig auf dem Rasen verteilt, sollte es mindestens 6 Stunden danach nicht regnen. Also vorab die Wettervorhersage beachten. Bei stark befallenen Flächen, kann eine zweite Behandlung nach 1-2 Wochen nötig sein.

Tipp:

Kommt man um die Anwendung eines Herbizides nicht umhin, sollten diese nicht einfach im Discounter oder Baumarkt gekauft werden. Im Fachhandel bekommt man Beratung für das geeignete Mittel und Tipps für eine effektive Anwendung.

Akzeptieren

Auch wenn man aufhört gegen etwas zu kämpfen, kann man gewinnen. Rasenflächen sind eigentlich Monokulturen, daher werden sie immer empfindlich gegenüber Wildgräsern und anderen Unkräutern sein. Die Natur strebt nach einer größtmöglichen Artenvielfalt. Wer also nicht auf eine gleichmäßige Rasenfläche wert legt, oder angewiesen ist, kann sich überlegen, den Kampf aufzugeben. Gräser wie Hirse machen das Heu wertvoll für Kompost und Kleinvieh. Wer sich mit einer natürlichen Wiese anfreunden kann, wird wesentlich weniger Sorgen und Arbeit mit seinem Rasen, nein, seiner Wiese haben.

Fazit

Am effektivsten für einen sortenreinen Rasen ist es, aufkeimende Hirsegräser vor der Blüte manuell zu entfernen. Der Einsatz von Herbiziden lohnt sich nur bei großflächigem starkem Befall. Der Chemie-Einsatz belastet nicht nur die Umwelt, er ist auch recht kosten- und arbeitsintensiv.

Wissenswertes zu Hirse im Rasen

Möglichkeiten der Hirsebekämpfung im Rasen

  • Um das Auskeimen der Hirse zu verhindern, sollte die Neueinsaat daher mit einem Langzeit-Dünger behandelt werden.
  • Das stärkt den neuen Rasen und macht ihn dadurch widerstandsfähiger gegen das unerwünschte Hirse-Unkraut.
  • Auch die flach wachsenden Hirsepflanzen richten sich durch den Rasendünger auf und können somit leichter abgemäht oder gejätet werden.
  • Wobei das Jäten die effektivste und wirksamste Methode der Hirse-Bekämpfung ist.
  • Das Ausbilden der Hirse-Saat sollte möglichst vermieden werden, da sich diese nicht aus der Rasenfläche entfernen lässt.
  • Außerdem Überdauert die Saat im Boden und vermehrt sich auf diese Weise.
  • Das Vertikutieren ist eine weitere Möglichkeit um die Hirse-Wucherung einzudämmen.
  • Durch flaches Vertikutieren der Rasenfläche, wird das Unkraut angehoben und kann dadurch wesentlich leichter abgemäht werden.
  • Im Anschluss wird der Rasen durch Düngegaben gestärkt und gleichzeitig zu einem gesunden und dichtem Wuchs angeregt.
  • Die Hirse ist eine einjährige Pflanze, bevorzugt eine Bodentemperatur von zirka 20 °C und stirbt folglich im Herbst wieder ab.
  • Um eventuell vorhandene Lücken in der Grasnarbe zu schließen, wird ab Mitte April bis Anfang Mai, Rasen neu ausgesät.

Weitere Rasen-Unkräuter – verschiedene Bekämpfungsmöglichkeiten

  • Auch Unkräuter wie Klee, Löwenzahn, Giersch oder Moos können Rasenflächen stark an einem gesunden Wuchs hindern.
  • Ein gepflegter Spielrasen, Golfrasen oder Zierrasen benötigt intensive Pflege durch regelmäßige Bewässerung, Vertikutieren und Düngen.
  • Auch das Kalken kann sauren Boden wieder neutralisieren und dadurch insbesondere der Moosbildung entgegen wirken.
  • Die meisten Unkräuter vertragen ständiges Rückschneiden nicht, daher gehört auch der regelmäßige Rasenschnitt zur wirksamen Unkraut-Vernichtung.
  • Durch das Vertikutieren werden Kräuter und Rasenfilz entfernt, so dass der Rasen wieder ausreichend mit Licht und Sauerstoff versorgt wird.
  • Giersch und Löwenzahn entfernt man am besten mit einem Unkrautstecher.
  • Dabei sollte man darauf achten, die Wurzeln vollständig zu entfernen, damit die Pflanzen nicht nachwachsen können.

Unkrautbekämpfung von Rasen-Unkräutern durch Herbizide

  • Sind Rasenflächen bereits großflächig von Unkraut befallen, helfen natürliche Bekämpfungsmittel in den meisten Fällen nicht mehr.
  • Dann kann der Einsatz von speziellen Herbiziden gegen Unkräuter und Ungräser den Rasen wieder in Form bringen.
  • Blattherbizide verfügen über ein umfangreiches Wirkungsspektrum gegen hartnäckige Kräuter.
  • Die chemischen Unkrautbeseitiger wirken von den oberirdischen Pflanzen bis zu den Wurzeln.
  • Unkraut-Herbizide eignen sich auch für die Vorbereitung der Rasen Neu-Saat. Es gibt auch kombinierte Unkrautvernichter und Rasendünger.
  • Durch die Nährstoffversorgung und gleichzeitige Unkrautbekämpfung, können auftretende Lücken im Rasen schnell wieder geschlossen werden.
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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