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Rhododendron wächst, blüht aber nicht – so helfen sie ihm

Dekorativ, prachtvoll und pflegeleicht – Rhododendren gehören mittlerweile zu den beliebtesten Pflanzen, die innerhalb der heimischen Grünanlage wachsen. Das Gewächs, das je nach Sorte beinahe auf der ganzen Welt beheimatet ist, zeichnet sich vor allem durch seine üppige Blütenpracht aus – was vor allem dann auffällt, wenn der Rhododendron einmal seine Blüte einstellt. Für die Blühfaulheit von Rhododendren können allerdings ganz unterschiedliche Ursachen in Frage kommen.

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Ursache für die Blühfaulheit ermitteln

Um der Pflanze gezielt helfen zu können, Blüten zu entwickeln, muss zunächst die Ursache für die Blühfaulheit ermittelt werden. Oftmals sind Pflegefehler Schuld; in manchen Fällen können aber auch Standortprobleme oder Schädlinge der Auslöser für die Schwierigkeiten bei der Blütenbildung sein. Insgesamt lassen sich folgende Ursachen für dieses Phänomen ausmachen:

  • 1. Unpassender Standort
  • 2. unpassendes Substrat
  • 3. ungünstige Nährstoffverteilung
  • 4. Rückschnitt zum falschen Zeitpunkt
  • 5. Schädlingsbefall
  • 6. ungünstige Witterungseinflüsse

Um eindeutig feststellen zu können, aus welchem Grund der Rhododendron nicht blüht, muss der Hobbygärtner über die Symptome und Umstände Bescheid wissen, welche die einzelnen Ursachen außer der Blühfaulheit noch mit sich bringen.

Standort

Den meisten Hobbygärtnern ist bekannt, dass es sich beim Rhododendron um eine Waldpflanze handelt – und wählen als Standort entsprechend schattige Bereiche innerhalb der heimischen Grünanlage aus. Doch wenn die Pflanze im tiefen Schatten angesiedelt wird, ist die Blüte in der Regel stark eingeschränkt oder bleibt sogar ganz aus, während die Pflanze insgesamt weiter wächst. Vor allem die Blattbildung ist bei einer ungünstigen Lage des Rhododendrons stark ausgeprägt, weil die Blätter dafür sorgen, dass dennoch so viel wie möglich Sonnenlicht eingefangen wird. Der Hobbygärtner sollte sich also zunächst die Lage der Pflanze sowie seine Blattbildung ansehen.

Rhododendron

Stellt sich schließlich heraus, dass der falsche Standort tatsächlich die Ursache für die ausbleibende Blüte darstellt, sollte umgehend ein hellerer Platz gesucht werden. Wichtig ist, dass der Rhododendron mindestens sowohl morgens als auch abends jeweils einige Stunden direktes Sonnenlicht erhält. Noch blühfreudiger wird das Gewächs, wenn eine ganztägige leichte Beschattung gewährleistet ist – zum Beispiel durch Bäume mit lichter Krone. In diesem Zusammenhang hat sich vor allem die heimische Waldkiefer als idealer Schattenspender bewährt. Zusätzlich kann der Hobbygärtner für einen stärkeren Lichteinfall sorgen, indem er das Gewächs zurückschneidet und die Krone auslichtet.

Boden

Wenn der Rhododendron nicht blüht, kann auch die Wahl eines ungeeigneten Substrats der Auslöser sein. Unter natürlichen Bedingungen ist die Pflanze an Böden mit folgenden Eigenschaften gewöhnt:

  • reiner Humusboden
  • dicke Rohhumus-Auflage auf dem Oberboden
  • Rohhumus besteht aus schwach zersetztem Laub
  • mineralischer Unterboden
  • Pflanzenwurzeln sind kaum mit dem Unterboden verwachsen

Wurde der Rhododendron in einem Substrat kultiviert, das nur einen geringen Humusanteil aufweist, kann sich dies auch auf die Blühaktivität auswirken; dabei ist wieder die gesamte Pflanze zu betrachten. Gewächse, bei denen aufgrund des falschen Substrats die Blüte ausbleibt, wachsen zwar in der Gesamtheit – jedoch sehr langsam. Darüber hinaus bilden sie nur schütteres Laub aus. Der Rhododendron kommt trotz eines geringen Humusanteils im Boden noch recht gut zurecht, wenn es sich um ein sandiges Substrat handelt; liegt jedoch ein bindiger Lehmboden oder Lössboden vor, treten die genannten Symptome deutlicher in Erscheinung. Die empfindlichen Wurzeln des Rhododendrons sind dann nicht in der Lage, die feinporige Erde zu durchdringen; sie ersticken.

Wer ein Substrat mit einer ungünstigen Zusammensetzung als Ursache für die Blühfaulheit des Rhododendrons erkannt hat, sollte der Pflanze entweder einen günstigeren Standort mit humusreicher Erde anbieten oder das Substrat anreichern. Hierzu muss der Rhododendron zunächst ausgepflanzt und anschließend erneut in die Erde eingegraben werden.

Tipp:

Wenn der Rhododendron neu eingesetzt wird und sich anschließend trotzdem keine Blüten bilden, liegt dies vermutlich in einer Stressreaktion begründet, die das Umpflanzen mit sich bringt. Dann gilt es abzuwarten, denn im Folgejahr wird das Gewächs aller Wahrscheinlichkeit wieder blühen.

Nährstoffversorgung

Steht der Rhododendron an einem passenden Platz und enthält zudem die Erde ausreichend Humus, kann auch eine falsche Nährstoffversorgung der Pflanze für eine ausbleibende Blüte verantwortlich sein, zum Beispiel:

  • zu große Düngermengen
  • zu geringe Düngermengen
  • die falsche Zusammensetzung des Düngers

Vor allem, wenn zu viel Dünger verwendet wurde oder die Bestandteile der Nährstoffmixtur nicht an die besonderen Bedürfnisse des Rhododendron angepasst ist, kann die Pflanze schnell blühfaul werden. Der Hobbygärtner erkennt das Düngerproblem auch daran, dass die Pflanze insgesamt gesund aussieht und auch sehr gut wächst; dann wurde meist einseitig mit einem mineralischen Stickstoffdünger gedüngt, der das vegetative Wachstum des Rhododendrons fördert und gleichzeitig die Blütenbildung hemmt. Derselbe Effekt kann eintreten, wenn die Phosphatanteile im Dünger zu niedrig sind – und wenn gleichzeitig andere wichtige Substanzen fehlen, zum Beispiel Kalium.

Rhododendron

Entscheidend ist vor allem das optimale Verhältnis zwischen Kalium, Phosphat und Stickstoff. Spezielle Rhododendron-Dünger sind auf die Bedürfnisse der Pflanze abgestimmt und sind auch in der Langzeit-Variante erhältlich; wer auf solche Produkte zurückgreift, versorgt seine Pflanze passgenau und regt sie wieder zur Blütenbildung an. Hobbygärtner, die auf einen biologischen Gartenbau achten, greifen zu organischen Lösungen. Wenn ausreichend Phosphat und Kalium im Boden vorhanden sind, kann es auch ausreichend sein, den Rhododendron mit Hornspänen zu düngen.

Tipp:

Ist die Nährstoffversorgung nicht mehr zu ermitteln, kann es nützlich sein, eine Bodenuntersuchung durchzuführen.

Schneiden

Wenn der Rhododendron nicht blüht, kann dies auch mit einem Rückschnitt zusammenhängen, den der Hobbygärtner gegebenenfalls zum falschen Zeitpunkt durchgeführt hat. Beim Rückschnitt ist zu beachten:

  • Rhododendron bilden ihre Blüten bereits im Vorjahr.
  • Dieser Vorgang wird direkt nach Abschluss der Blütensaison eingeleitet.
  • Die Schere ist also anzusetzen, wenn die verblühten Teile gerade abgetragen werden.

Viele Hobbygärtner schneiden den Rhododendron jedoch nicht direkt nach der Blüte, sondern im Frühjahr – zusammen mit Sträuchern und Gehölzen. Dann werden jedoch die meisten Blüten gleich mit entfernt. Um ein Ausbleiben der Blüte durch den falschen Zeitpunkt des Rückschnitts zu vermeiden, sollte der Hobbygärtner in der Zeit zwischen Juli und November die Schere ansetzen. Eine Ausnahme bilden spät blühende Sorten, zum Beispiel Cunninghams White, die auch im Frühling noch zurück geschnitten werden können.

Schädlinge und Krankheiten

Nicht zuletzt können Schädlinge oder Krankheiten der Grund sein, dass der Rhododendron nicht blüht. Allerdings zeigt das Gewächs in diesem Fall zusätzlich weitere Symptome, anhand derer ein Befall eindeutig zu erkennen ist. Die gefürchtete Rhododendron-Zikade präsentiert beispielsweise folgendes Schadbild:

  • grauschwarze Verfärbung der Blütenknospen im Laufe des Sommers
  • Eintrocknen der Blütenknospen
  • Ausbildung eines dünnen, schimmelartigen, schwarzen Belages
  • Knospen werden schließlich abgetötet

Der Schädling legt im Laufe seines Sommers seine Eier in den Knospenschuppen des Gewächses ab; anschließend wird die Knospe an der Einstichstelle infiziert. Ist der Rhododendron erst einmal infiziert, gestaltet sich eine Bekämpfung schwierig. Die befallenen Knospen müssen umgehend entfernt und anschließend im Hausmüll entsorgt werden. Bis Ende Mai können die Schädlinge mit geeigneten Insektiziden bekämpft werden. Als besonders anfällig für die Rhododendron-Zikade präsentieren sich die großblumigen Hybriden – wobei sortenabhängig große Unterschiede bestehen. Als unempfindlich gelten:

  • ‚Goldbukett‘
  • ‚Berliner Liebe‘
  • ‚Le Progres‘
  • Yakushimanum-Hybriden

Witterungsbedingungen

Zuletzt sei noch eine Ursache für die Blühfaulheit des Rhododendron genannt, gegen die auch der erfahrenste Hobbygärtner nichts ausrichten kann; es handelt sich hierbei um ungünstige Witterungsbedingungen. In den letzten Jahren hat es in unseren Breiten immer häufiger anhaltende Temperaturanstiege gegeben, die sich beispielsweise als ungewöhnlich milde Winter präsentiert haben. Ist es während der kalten Jahreszeit über eine längere Zeit zu warm, öffnen sich die Knospen des Rhododendron vorzeitig – was dann zur Folge haben kann, dass diese vor der Blüte erfrieren. Dann hilft nur, auf das Folgejahr zu hoffen.

Rhododendron

Insgesamt zeigt sich allerdings, dass die meisten Ursachen für eine Blühfaulheit des Rhododendron beeinflussbar sind; dann gilt es, genau herauszufinden, welche Pflegefehler zu einer eingeschränkten Blüte geführt haben – um diese so schnell wie möglich zu korrigieren. Wer auf seine Pflanze achtet und sich gründlich mit ihr beschäftigt, wird die Ursache schnell finden – und sich bald wieder über viele wunderschöne Blüten am Rhododendron freuen können.

Autor Heim-Redaktion

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