Startseite » Pflanzen » Bäume & Sträucher » Skimmie, Skimmia japonica – Pflege und Hilfe bei gelben Blättern

Skimmie, Skimmia japonica – Pflege und Hilfe bei gelben Blättern

Skimmie

Im Winter trumpft ein aparter Kleinstrauch auf im Garten mit immergrünen Blättern, die dekorative Zwiesprache halten mit leuchtend roten Beeren bis in den März hinein. Im Frühling setzt sich die asiatische Charmeoffensive fort mit einer herrlich duftenden Blütenpracht. Triste Nischen in lichtarmen Lagen gehören dank der Skimmie nunmehr der Vergangenheit an. Zurückhaltend gibt sich eine Skimmia japonica lediglich, wenn es um die Ansprüche an ihre Pflege geht. Lesen Sie hier, wie Sie das facettenreiche Ziergehölz richtig gießen, düngen und schneiden. Hier finden Sie zudem praxiserprobte Hilfe bei gelben Blättern.

Video-Tipp

Was ist der Unterschied zwischen Frucht-Skimmie und Blüten-Skimmie?

Befindet sich eine solitäre Skimmie im Beet und auf dem Balkon, werden Sie im Herbst vergeblich Ausschau halten nach dem leuchtend roten Fruchtbehang. Bei dem dekorativen Ziergehölz handelt es sich um eine zweigeschlechtliche Pflanze. Diese Eigenschaft impliziert, dass sich zumindest eine weibliche und eine männliche Skimmia japonica in räumlicher Nähe zueinander befinden müssen, damit es zu einer erfolgreichen Bestäubung kommt.
Im Frühling tragen beide Sträucher weiße, duftende Blüten, die sich für einen Laien nicht nach ihrem Geschlecht unterscheiden lassen. Beim Erwerb ist die Unterscheidung einfacher. Eine männliche Skimmie bietet der Fachhandel an unter der Bezeichnung ‚Blüten-Skimmie‘. Das weibliche Gegenstück wird als ‚Frucht-Skimmie‘ ausgeschildert.

Standort im Beet

Von ihren dekorativen Eigenschaften profitieren kreative Hausgärtner im Beet. Damit sich die Hoffnung auf den roten Beerenschmuck über einem immergrünen Blätterkleid erfüllt, ist die Wahl des Standortes ein wichtiges Kriterium. Ein Blick auf die asiatische Heimat zeigt auf, wo sich eine Skimmia japonica gut aufgehoben fühlt. In den Gebirgswäldern Ostasiens liegt der hübsche Kleinstrauch majestätischen Bäumen zu Füßen, deren Kronen das Sonnenlicht filtern. Weisen Sie dem Ziergehölz im Beet daher einen Standort mit den folgenden Rahmenbedingungen zu:

  • Absonnige bis halbschattige Lage
  • Im Schatten gedeihen Blüten und Beeren nur spärlich
  • Luftfeucht, warm und geschützt
  • Nährstoffreicher, frischer bis feuchter Gartenboden
  • Ein saurer pH-Wert von 5,0 bis 6,5

Vor der dunklen Kulisse einer Koniferenhecke oder als Unterpflanzung von Nadelgehölzen kommt das Blüten- und Fruchtschmuckgehölz wunderbar zur Geltung. Desgleichen fühlt sich eine Skimmia japonica in Gesellschaft mit Rhododendren, Hortensien und Azaleen pudelwohl. Überall dort, wo keine pralle Sonne oder voller Schatten dominieren und ein frischer, saurer Gartenboden die Wurzeln beherbergt, beschert Ihnen die Skimmie im Winter und Frühling florale Glücksmomente.

Standort auf dem Balkon

Wünschen Sie sich auf dem Balkon im Winter farbenfrohe Akzente und im Frühling ein Blütenmeer, haben Sie mit Skimmien eine kluge Wahl getroffen. Sind die Kleinsträucher im Topf geschützt vor praller Wintersonne und klirrendem Frost, können sie das ganze Jahr hindurch unter freiem Himmel verweilen. Damit die Kübel nicht umkippen, ist eine windgeschützte Lage zu empfehlen. Um die Bestäubung sicherzustellen, sollten in jedem Pflanzgefäß jeweils eine männliche Blüten-Skimmie und eine weibliche Frucht-Skimmie eingetopft werden.

Substrat

Da sich das asiatische Rautengewächs eine nährstoffreiche und zugleich saure Erde wünscht, empfehlen wir für die Topfkultur Rhododendron- oder Azaleenerde, angereichert mit Blähton oder Lavagranulat für eine gute Belüftung und Durchlässigkeit. Indem Sie etwas Lehm hinzufügen, wird die Standfestigkeit von Kübel und Balkonkasten optimiert.

Tipp:

Als Zimmerpflanze fühlt sich die Skimmie unbehaglich, da sie unter trockener Heizungsluft sehr zu leiden hat. Wenn überhaupt, sollte das Ziergehölz im Topf an einem halbschattigen Fensterplatz bei kühlen 10 bis 15 Grad Celsius aufgestellt werden, wo für eine Luftfeuchtigkeit von mehr als 60 Prozent gesorgt ist.

Gießen

Die Gieß-Intervalle folgen keinem festen Fahrplan. Vielmehr besteht immer dann Wasserbedarf, wenn die Erde an der Oberfläche fühlbar angetrocknet ist. Staunässe und Trockenstress werden umgangen, indem Sie täglich per Fingerprobe den Feuchtigkeitsgehalt an der Wurzelscheibe überprüfen. So gießen Sie eine Skimmie richtig:

  • Stets abgestandenes Leitungswasser oder gefiltertes Regenwasser verwenden
  • Skimmie zu keiner Zeit austrocknen lassen
  • Zwischen den Wassergaben Boden und Substrat leicht antrocknen lassen
  • Im Topf den Untersetzer nach 10 Minuten ausgießen

Auf dem Balkon werden Sie den kleinen Strauch häufiger wässern, da der Wurzelballen aufgrund seiner exponierten Lage insbesondere im Sommer schnell austrocknet. Da eine Skimmia japonica als immergrünes Gehölz auch im Winter Feuchtigkeit verdunstet, gießen Sie weiterhin bei Trockenheit. Allerdings wird ab September die Wassermenge sukzessive reduziert und lediglich auf niedrigem Niveau fortgesetzt. Daraufhin stellt die Pflanze im Herbst ihr Wachstum ein, sodass keine neuen Triebe gedeihen, die im Winter erfrieren würden.

Skimmie
Tipp:

Eine Mulchschicht im Beet und Topf bewahrt die Erde vor Trockenheit. Gut geeignet sind Rindenmulch, Laub oder Tannennadeln.

Düngen

Während der Wachstums- und Blütezeit ist Ihre Skimmie dankbar für zusätzliche Nährstoffe, da die immergrünen Blätter, die duftenden Blüten und der prächtige Beerenschmuck viel Kraft kosten. Für die Versorgung im Beet und auf dem Balkon stehen die folgenden Optionen zur Auswahl:

  • Im Beet von März bis August alle 4 Wochen düngen mit saurem Laub- oder Nadelkompost
  • Alternativ einen kalkarmen Volldünger ausstreuen im März und Juni, einharken und gießen
  • Im Topf und Balkonkasten alle 14 Tage einen flüssigen Dünger für Moorbeetpflanzen verabreichen
  • Wahlweise im Frühling und Sommer Düngestäbchen mit Langzeitwirkung ins Substrat drücken

Wir empfehlen, Ende August letztmalig zu düngen mit Kalium-reicher Beinwelljauche, einem flüssigen Kaliumdünger oder Thomaskali aus dem Fachhandel. Eine Extraportion Kalium senkt im Zellwasser den Gefrierpunkt und stärkt das Zellgewebe. Im September endet die Nährstoffzufuhr zeitgleich zur Reduzierung der Wassermenge. Auf diese Weise untermauern Sie die Winterhärte des Zierstrauchs, da dieser in Wachstumsruhe besser für frostige Temperaturen gewappnet ist.

Schneiden

Mit Blick auf den gemächlichen Zuwachs von 5 bis 10 cm pro Jahr, kommt die Schere an einer Skimmia japonica eher selten zum Einsatz. Unter dem Einfluss des mitteleuropäischen Klimas erreicht der schmucke Strauch ungeschnitten erst nach 10 Jahren oder später seine maximale Höhe von 100 bis 120 cm. Der fachgerechte Rückschnitt unterscheidet nach der weiblichen Frucht-Skimmie und der männlichen Blüten-Skimmie. Mit dieser Schnittführung machen Sie alles richtig:

  • An männlichen Pflanzen lediglich bei Bedarf die verwelkten Blüten im Sommer abschneiden
  • Zu lange Triebe einkürzen bis kurz oberhalb eines schlafenden Auges
  • Weibliche Pflanzen nach der Blüte nicht ausputzen oder beschneiden
  • Alle 1 bis 2 Jahre eine Skimmie im Spätwinter auslichten

Indem Sie eine Frucht-Skimmie nach der Blütezeit zurückschneiden, berauben Sie die Pflanze ihrer Samenstände und damit der dekorativen Beeren im Herbst und Winter. Demgegenüber hat eine männliche Pflanze nach der Blütezeit ihre Aufgabe als Befruchter erfüllt und kann auf die gewünschte Größe zurückgeschnitten werden. Von Totholz und erfrorenen Zweigen gereinigt werden sollten hingegen beide Skimmia japonica regelmäßig, damit sie nicht von innen her verkahlen, weil kein Licht mehr dorthin gelangt.

Tipp:

Die Skimmie ist in allen Teilen leicht giftig. Insbesondere sind die roten Beeren nicht für dem menschlichen Verzehr geeignet. Die Vögel des Gartens freuen sich hingegen ungemein über die wertvolle Nahrungsquelle im Winter.

Überwintern

Skimmie

Je weiter die Verholzung einer Skimmie fortgeschritten ist, desto frostfester sind die Triebe. Im Beet sind daher zumindest während der ersten 5 Standjahre einige Vorkehrungen zu treffen, damit der Kleinstrauch gesund und munter bleibt. Im Topf und Balkonkasten stehen schützende Maßnahmen in jedem Spätherbst auf dem Plan. So überwintern Sie eine Skimmia japonica mit Erfolg:

  • Ab August sukzessive weniger gießen, ohne Ballentrockenheit zu verursachen
  • Von September bis März keinen Dünger verabreichen
  • Im Beet vor dem ersten Frost auf der Wurzelscheibe mulchen mit Laub und Nadelreisig
  • Topf und Balkonkasten auf Holz stellen und mit dämmendem Material umhüllen
  • Das Substrat bedecken mit Laub, Stroh oder Holzwolle

Übersteigt im Spätwinter und Frühjahr die Quecksilbersäule den Gefrierpunkt, wird der Winterschutz entfernt. Das gilt insbesondere für organische Mulchschichten, da sich darunter aufgrund von Kondenswasser Fäulnis bilden könnte.

Umtopfen

Eine Skimmie lässt sich mehrere Jahre Zeit, bis sie ihren Topf durchwurzelt hat. Wachsen jedoch Wurzelstränge aus der Bodenöffnung heraus, signalisiert der Kleinstrauch den Wunsch nach einem größeren Gefäß mit frischer Erde. Der beste Zeitpunkt für diese Maßnahme ist im Frühjahr, zwischen dem Ende der Winterruhe und dem Beginn der Blütezeit. So gehen Sie dabei Schritt für Schritt vor:

  • Im neuen Pflanzgefäß bestehen maximal 2 Fingerbreit Abstand zwischen Wurzelballen und Rand
  • Blähton oder Tonscherben über der Bodenöffnung fungieren als Schutz vor Staunässe
  • Ein luft- und wasserdurchlässiges Vlies zwischen Drainage und Substrat beugt Verschlämmung vor
  • Über dem Vlies einige Handvoll der frischen Erde einfüllen
  • Die ausgetopfte Skimmie unter Wahrung der bisherigen Pflanztiefe einsetzen

Schütteln Sie das ausgediente Substrat vom Wurzelballen ab, haben Sie freien Blick auf das Wurzelsystem. Dies ist eine gute Gelegenheit, abgestorbene, kranke Stränge mit einer scharfen, desinfizierten Schere zu entfernen. Nachdem der Zierstrauch im neuen Substrat Platz genommen hat, gießen Sie moderat an. Gedüngt wird nach dem Umtopfen erst nach 4 bis 6 Wochen, da die Erde über einen Vorrat an Nährstoffen verfügt.

Das hilft bei gelben Blättern

Mit gelben Blättern büßt die immergrüne Skimmie erheblich an Attraktivität ein. Auf Dauer stirbt der grazile Kleinstrauch ab, wenn keine adäquaten Maßnahmen gegen dieses Schadbild ergriffen werden. Im Fokus stehen 3 häufige Ursachen für vergilbte Blätter, die im Folgenden näher beleuchtet werden, ergänzt mit hilfreichen Tipps zur Behebung des Problems.

Blattchlorose

Einer Skimmie fehlt es an jeglicher Toleranz gegenüber Kalk. Daher pocht jede sachkundige Pflegeanleitung auf der Verwendung einer sauren Erde mit einem pH-Wert von 5 bis 6. Wird zum Gießen ausschließlich hartes Wasser verwendet, schnellt der pH-Wert in die Höhe, weil der Kalkgehalt kumuliert. Als Resultat daraus wird lebenswichtiges Eisen im Boden festgelegt und kann nicht mehr über die Wurzeln bis ins Laub transportiert werden. Daraufhin vergilben die Blätter, während die grünen Blattadern noch hindurch scheinen. Das hilft:

  • Die betroffene Skimmie ab sofort ausschließlich mit kalkfreiem Wasser gießen
  • Kübelpflanzen umtopfen in saure Rhododendronerde
  • Im Beet Torf oder Moorbeeterde untergraben, ohne die Wurzeln zu beschädigen

Um den Mangel an Eisen und Magnesium auf dem schnellsten Weg auszugleichen, empfehlen wir eine Blattdüngung mit flüssigem Eisendünger. Präparate, wie Neudorff Ferramin Eisendünger oder Foliovit von Terraflor sind als Chelate wasserlöslich. Aufgelöst entsprechend der Anleitung des Herstellers, sprühen Sie alle Blätter der Skimmie auf den Unter- und Oberseiten ein. Damit das flüssige Präparat nicht sogleich abtropft, geben Sie noch einige Tropfen Spülmittel hinzu. Wichtig zu beachten ist, dass der Dünger nicht in die Blüten gespritzt wird und nicht unter direkter Sonneneinstrahlung.

Sonnenbrand

Als asiatische Waldpflanze kennt die Skimmie keinen direkten Sonnenschein. Gerät der Zierstrauch im Beet oder auf dem Balkon dennoch in die Sonne, sind gelbe, sich einrollende Blätter vorprogrammiert. Indiz für einen Sonnenbrand sind gelbe Flecken an den Stellen, wo die Sonne auftrifft. Breiten sich diese hellgelben Stellen nicht weiter aus, handelt es sich um ein Standortproblem und nicht um eine Krankheit oder Blattchlorose. Siedeln Sie die Pflanze unverzüglich um an einen halbschattigen Platz. Es ist von Vorteil, wenn die gelben Blätter nicht abgeschnitten werden, da das verbliebene grüne Gewebe weiterhin zur Photosynthese beiträgt.

Nährstoffmangel

Können Blattchlorose und Sonnenbrand als Ursache ausgeschlossen werden, handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um Nährstoffmangel. Da eine Skimmia japonica als immergrüner Strauch ihre Blätter nicht abwirft, ist sie insbesondere während der Wachstums- und Blütezeit auf zusätzliche Nährstoffe dringend angewiesen. Kommt es hier zu einem Mangel, entzieht sie dem Laub die letzten Reste, um diese in die Blüten und Beeren zu investieren, die den Fortbestand garantieren. Als Folge dieser Verlagerung färben sich die Blätter gelb. Das hilft:

  • Vom Frühling bis Herbstanfang im Beet alle 3 bis 4 Wochen düngen mit saurem Kompost
  • Ende August/Anfang September zusätzlich mit Thomaskali düngen
  • Auf dem Balkon von März bis August alle 14 Tage Flüssigdünger ins Gießwasser geben
Skimmie

Achten Sie bei Wahl des Düngemittels daraus, dass es arm an Kalk ist. Ein Dünger, der für Rhododendron, Azalee oder Hortensie deklariert ist, deckt den Nährstoffbedarf einer Skimmie ebenfalls ab.

Fazit

Die Skimmie begeistert mit duftender Frühlingsblüte, immergrünen Blättern und rotem Beerenschmuck. Damit das florale Kleinod aus den Wäldern Ostasiens sich in unseren Breiten heimisch fühlt, ist ein halbschattiger, geschützter Standort wichtig. Die Erde sollte sauer, frisch-feucht und nährstoffreich sein, denn mit Kalk mag eine Skimmia japonica nichts zu schaffen haben. Im Sommer sollte das Substrat konstant leicht feucht sein, wobei vornehmlich weiches Wasser verwendet wird. Alle 2 bis 4 Wochen einen sauren Dünger in fester oder flüssiger Form, garantieren für Vitalität und Blühfreudigkeit. Im August wird das Pflegeprogramm für die Winterzeit modifiziert, indem die Wassermenge reduziert und die Nährstoffzufuhr eingestellt werden. Hadern Sie dennoch mit gelben Blättern, sind die häufigsten Ursachen Blattchlorose, Sonnenbrand und Nährstoffmangel. Wie Sie auf diese Auslöser richtige reagieren, ist nach der Lektüre dieser Anleitung kein Geheimnis mehr.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

Erfahre mehr über Bäume & Sträucher

Zum Thema Bäume & Sträucher

Scroll Up