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Süßkartoffeln selber anbauen – Pflanzen und Pflege

In heutiger Zeit rückt das Thema „gesunde Ernährung“ immer mehr in den Fokus. Viele Bürger setzten Akzente und vertrauen dem ökologischen Anbau unterschiedlicher Lebensmittel. Beispielsweise ist der Eigenanbau von Obst und Gemüse sehr empfehlenswert, denn gesünder geht es kaum. Auch der finanzielle Aspekt ist diesbezüglich nicht außer Acht zu lassen.

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Der Anbau leckerer Süßkartoffeln

Besonders Augenmerk richtet sich hier auf den Anbau leckerer Süßkartoffeln. Süßkartoffeln gewinnen in unserer Gesellschaft vermehrt an Bedeutung. Diese Kartoffeln sind nicht nur sehr gesund, sondern auch vielseitig verwendbar. In der Regel werden diese Kartoffeln in tropischen Gebieten kultiviert. Unter bestimmten Bedingungen gedeihen diese Süßkartoffeln auch in unseren Breitengraden. Die Süßkartoffel findet man unter dem Namen „Batate“ und zählt zu den beliebtesten Kartoffelsorten weltweit. Schon seit dem 16. Jahrhundert ist diese Sorte in Europa bekannt, konnte sich allerdings, durch das norddeutsche Klima erst später etablieren. Wie bei herkömmlichen Kartoffelsorten ist auch diese Kartoffel unregelmäßig geformt und ca. 100 g schwer. Die besondere Farbe ist ein spezielles Merkmal und reicht von rot bis braun.

Der hohe Zuckergehalt

Durch den hohen Zuckergehalt schmecken diese Kartoffeln süßlich bis pikant. Die Süßkartoffel eignet sich für den Eigenanbau optimal und kann auch als Zierpflanze genutzt werden. Gern wird diese Knollenpflanze in Balkonkästen oder in Blumenampeln gepflanzt. Dieser schöne Anblick erfreut das Herz jeden Hobbygärtners. Die attraktive, rankende Staude wirkt edel und bereichert optisch jeden Außenbereich. Die schönen Blüten sind eine reine Augenweide. Zum Ende der Gartensaison bilden diese Pflanzen eine Knolle, welche geerntet werden kann. Um satte, schöne Süßkartoffeln zu ernten, ist der Anbau in einem Beet natürlich unumgänglich, um beste Ernteergebnisse zu erzielen. In einem Beet wird die Knolle optimal ausgebildet und kann unter perfekten Umständen wunderbar gedeihen.

Süßkartoffeln sind kälteempfindlich

Die Süßkartoffel mag allerdings keine Kälte und stellt bei Temperaturen unter 10 °C das Wachstum ein. Vorsicht bei Frost, denn hier stirbt die Pflanze sofort ab. Die Süßkartoffel sollte erst nach den Eisheiligen gepflanzt werden, um vor unnötigen Schäden zu bewahren. Ein sonniger bis halbschattiger Platz ist optimal und sorgt für besten Wachstum dieser herrlichen Kartoffeln. Auch Staunässe hemmt das Wachstum und sollte stets vermieden werden. Spätestens Ende Oktober ist es auch schon wieder vorbei mit dieser leckeren Süßkartoffel, denn Frost bekommt ihr gar nicht. Um bestmögliche Ernteergebnisse zu erzielen, greift man vorwiegend auf vorgezogene Pflanzen zurück. Die Aufzucht und Vermehrung ist einfach und unkompliziert. Mittlerweile werden diese Pflanzen in vielen Online Portalen oder Versandgärtnereien zum Kauf angeboten.

Unterschiedliche Varianten

Jungpflanzen oder Knollen stehen hier zur Wahl. Individuell, je nach Bedarf oder Zweckmäßigkeit wird entschieden. Für den Anfang reichen wenige Pflanzen, um zu testen oder zu probieren. Im März kann eine Knolle in kleine Teilstücke geschnitten werden um diese in herkömmlicher Pflanzerde bewurzeln zu lassen. Ein Zimmergewächshaus bietet sich an, um eine optimale Temperatur zu gewährleisten. Für die Jungpflanzenentwicklung ist eine Temperatur von über 18° Grad erforderlich. Die Fensterbank ist der beste Platz für diesen Prozess. Ende Mai werden die Jungpflanzen dann in Beete gepflanzt. Alternativ können auch Kübel oder Balkonkästen verwendet werden. Bei der Beetpflanzung sollte auch einen Reihenabstand von ca. 50-60 cm geachtet werden.

Perfekte Ergebnisse

Für perfekte Ergebnisse weist eine schwarze Mulchfolie optimale Dienste auf, welche die Wurzelentwicklung fördert. Diese Folie sorgt für eine gute Bodenerwärmung, die sich gut auf den Wachstum auswirkt. Zudem wird die Unkrautbildung minimiert und zusätzlich für Bodenbefeuchtung gesorgt. Die Süßkartoffel benötigt viele Nährstoffe, die durch düngen zugefügt werden. Der hohe Nährstoffbedarf erfordert eine regelmäßige Bewässerung, besonders bei langer oder anhaltender Wärme. Schädlingsbefall oder Krankheiten kommen selten vor und stellen somit kein Problem dar. Bei der Beetpflanzung und Ernte fällt auf, dass die Süßkartoffel zahlreiche Tochterknollen bildet. Diese zusätzlichen Knollen sollten im Herbst geerntet werden.

Die Ernte ist einfach und unkompliziert

Mit Hilfe einer Grabgabel ist die Ernte schnell und unkompliziert erledigt. Vorsichtig werden die wertvollen Knollen aus dem Boden gehoben und in einem Korb oder in einer Kiste transportiert. Die Ernte sollte nach Möglichkeit bei trockenem Wetter erfolgen. Dunkel und trocken können diese Süßkartoffeln, ohne Qualitätsverluste, viele Wochen gelagert werden. Mehr als 12-14 Grad darf die Räumlichkeit für die Aufbewahrung nicht betragen. Ein kühler und dunkler Kellerraum eignet sich hervorragend für die Lagerung. Wer einmal diese leckeren Süßkartoffeln selbst angebaut und probiert hat, wird auf diesen Genuss und diesen Komfort nicht mehr verzichten wollen, denn nichts ist schmackhafter und gesünder als Lebensmittel aus dem eigenen Anbau.

Noch eine Möglichkeit

Eine weitere Möglichkeit besteht, die Süßkartoffel aus einer Ranke zu ziehen. Hierzu wird mit einem scharfen Messer ein kleines Stück einer Süßkartoffelranke abgeschnitten. Dieses Stück sollte etwa 15-20 cm lang sein. Die abgeschnittene Ranke wird in ein Glas Wasser gestellt, bis sich von allein kleine Wurzeln bilden. Dieser Vorgang kann einige Tage dauern und erfordert etwas Geduld. Wenn sich die ersten kleinen Wurzeln gebildet haben, können diese Ranken eingepflanzt werden. Herkömmliche Blumenerde ist hier völlig ausreichend. Den Winter überstehen diese Töpfe dann an einem Südfenster und müssen regelmäßig gegossen werden, um eine Austrocknung zu verhindern. Zirka zwei Monate brauchen diese Pflanzen, um die nötige Höhe und Kraft zu erreichen und weitere Stecklinge zu ziehen. Diese Vorgänge können nun von den neuen Pflanzen beliebig oft wiederholt werden. Auf diese Weise zieht man sich ausreichend Pflanzen für das Gemüsebeet im Frühling.

Zu guter Letzt

Süßkartoffeln sind ein wertvolles und gesundes Geschenk aus dem heimischen Garten und gestalten den Eigenanbau somit zusätzlich attraktiv. Diese nährstoffreiche Kartoffel kann individuell zubereitet werden und schmeckt zu vielen Gerichten. Ganz gleich ob als Beilage oder Hauptspeise, die Süßkartoffel rundet jedes Gourmet Gericht optimal ab und ist vielseitig und interessant, denn auch die Blätter dieser Pflanze können verzehrt werden.
 

Wissenswertes zur Süß-Kartoffel

Der Geschmack der Süßkartoffel ist wie der Name schon sagt süßlich, doch mit einer leicht scharfen Note. Die Knollen können bis zu einem Kilogramm schwer werden und sind farblich von purpurrot über bräunlich bis zu gelb einzuordnen. Auch beim Fruchtfleisch gibt es Unterschiede, es kann zartgelb, bis tieforange sein. Man sagt den rotfleischigen Bataten das beste Aroma und die günstigsten Kocheigenschaften nach.

Wer Batate in Deutschland anbauen möchte, benötigt dazu nur normalen Gartenboden. Dieser darf nicht zu feucht oder locker sein. Feuchte Luft dagegen ist sehr gut. Die Vermehrung erfolgt aus Stamm- oder Wurzelteilen und Schösslingen, die bei der Lagerung aus der Knolle wachsen können. Es ist gleich, ob man die Teile senkrecht oder waagerecht einpflanzt. Man kann auch einen Kopfsteckling einfach in ein Wasserglas stecken. Schon nach wenigen Tagen bildet er Wurzeln. Am besten keimen die Süßkartoffeln in einem Wintergarten oder einem Gewächshaus. Pflanzzeit ist im April. Eine Pflanzhilfe ist erforderlich, da die Triebe mehrere Meter lang werden. Fallen die Temperaturen unter 10° C, stirbt die Pflanze ab. Erntezeit ist im September.  Im Sommer muss ausreichend gewässert und gedüngt werden.  Gelagert werden die Knollen in einem kühlen, trockenen Raum, möglichst bei Zimmertemperatur. Durch den hohen Wassergehalt sind sie nur bedingt lagerfähig.

Süßkartoffel - Ipomoea batata

Die Batate enthält viel Zucker und Stärke. Besonders hervorzuheben ist der Gehalt an Beta-Karotin und Pro-Vitamin A. Dies ist das Antioxidanz mit der Eigenschaft, Zellschädigende freie Radikale unschädlich zu machen. Zellschädigungen sind oft die Ursache für degenerative Erkrankungen wie Krebs, Rheuma und Arthrose.

Der menschliche Körper kann Beta-Karotin in Vitamin A umwandeln. In einer Portion Süßkartoffeln (100g), ist der doppelte Tagesbedarf eines Erwachsenen an Beta-Karotin enthalten. Süßkartoffeln enthalten wenig Kalorien, dafür aber viele Mineralien. Ähnlich wie bei der Kartoffel ist der Kaliumgehalt hoch. Dies ist positiv für die Regulierung unseres Wasserhaushaltes.

Batate kann man auf verschiedene Arten zubereiten. Geschält, mit einer Gabel ringsum eingestochen und mit Öl bepinselt, kann man sie wie eine Folienkartoffel im Ofen garen. Auch als Püree oder kandiert kann man sie verwenden. Mit Schweine- oder Rinderbraten im Backofen geschmort, ist die Süßkartoffel besonders lecker. Am Besten soll sie frisch in der Pfanne gebraten schmecken. Die oberirdischen, grünen Teile der Süßkartoffel kann man wie Spinat oder Mangold zubereiten.

Auch industriell wird Batate verwendet, vor allem als Grundlage für die Herstellung von Mehl und Stärke. Aber auch für Stärkesirup, Spiritus, Branntwein und andere alkoholische Getränke wird sie genutzt. Auch als Wildfutter ist die Süßkartoffel geeignet.

In den Erzeugerländern ist Batate ein preiswertes Nahrungsmittel. In Deutschland dagegen sind die Preise auf Grund hoher Einfuhrzölle und geringer Nachfrage ziemlich hoch. Die Süßkartoffel zählt weltweit zu den am häufigsten verbrauchten Nahrungsmitteln. Sie folgt gleich hinter Reis, Weizen, Mais und Maniok.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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