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Tauben töten mit Essig: was ist dran?

Tauben töten mit Essig

Tauben im Garten und auf dem Balkon können eine große Belästigung sein. Zur Vertreibung stehen dabei verschiedene Hausmittel zur Verfügung. In diesem Beitrag gehen wir der Frage nach, ob an der Behauptung, Tauben ließen sich mit Essig töten, etwas dran ist.

Video-Tipp

Essig verklebt Gefieder der Tauben

Tauben haben als „Ratten der Lüfte“ keinen guten Stand. Sie erzeugen nicht nur viel Lärm, sondern auch viel Dreck. Sehr oft wird gegen die unliebsamen Besucher Essig zur Abwehr eingesetzt. Das Hausmittel ist dabei zwar sehr wirkungsvoll, aber der Einsatz gegen die Vögel ist nicht erlaubt. Werden Tauben mit reinem Essig, Essigessenz oder Essigwasser bespritzt, werden sie nicht nur sinnlos gequält, sondern es dient letztendlich dem Töten. Die im Essig enthaltene Säure zerstört bei Kontakt mit den Tieren die Fettschicht des Gefieders. Infolgedessen verkleben die einzelnen Federn. Die Tauben können dann immer schlechter und schließlich überhaupt nicht mehr fliegen. Wer die Tiere also mit Essig bekämpft, nimmt mutwillig deren Tod in Kauf. Wir distanzieren uns an dieser Stelle eindeutig von jeder Aktion, die Tauben und anderen Tieren schadet.

Wasserpistole
Tipp:

Besser zum Vertreiben eignet sich ein reiner Wasserstrahl aus einer Wasserspritzpistole. Tauben mögen das gar nicht und werden schnell flüchten. Der Strahl darf allerdings nicht zu hart sein, damit die Tiere keine Verletzungen erleiden.

Anwendung verboten

Auch wenn Tauben mitunter sehr lästig werden können, dürfen sie nicht einfach gefangen oder getötet werden. Eine Vertreibung ist nur mit sanften Mitteln erlaubt. Der Gesetzgeber stellt bereits in Art. 20a des Grundgesetzes Tiere, so auch Tauben unter Schutz. Bekräftigt wird der Schutz wildlebender Tiere zusätzlich noch durch § 4 der Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV), danach ist ein Töten und Fangen nur in Ausnahmefällen erlaubt (Abs. 3). Dazu ist dann eine staatliche Genehmigung notwendig.

Da Tauben zu den Wirbeltieren gehören, greift bei einer Verletzung der Verordnungen das § 17 des Tierschutzgesetzes (TierSchG): Wer ein Wirbeltier grundlos tötet oder ihm Schmerzen und Leid zufügt, dem droht eine Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren. Weitere Auskünfte zu diesem Thema gibt in der Regel auch der örtliche Tierschutzverein.

Viele Tauben sitzen auf dem Dach
Tipp:

Falls auf Ihrem Grundstück sich übermäßig viele Tauben zu Hause fühlen, sollten Sie sich professionelle Hilfe holen. Der Fachmann wird die Tiere artgerecht bekämpfen.

Tauben einfach und sanft vertreiben

In der Regel lassen sich Tauben einfach vom eigenen Grundstück vertreiben, ohne dass sie dabei einen Schaden nehmen. Allerdings muss damit früh genug angefangen werden. Haben sich die Tiere bereits eingenistet und mit dem Nestbau begonnen,  ist es schwer sie wieder loszuwerden. Ein Umzug ist dann kaum mehr möglich. Folgende Tipps können bei der Vogelabwehr hilfreich sein und zur Vergrämung:

  • Vertreibung besonders wirkungsvoll, wenn Tauben selten und in geringer Anzahl auftreten
  • laute Töne schrecken ab
  • dazu etwa per Hand zwei Holzbretter zusammenschlagen
  • Vorgang regelmäßig wiederholen
  • Aufstellen eines Taubenschrecks in Form eines schwarzen Raben aus Plastik
  • sollte im besten Fall freischwingend hängen
  • Aluminiumfolie, Streifen aus Aluminium oder an Fäden gehängte CDs einsetzen
CDs als Taubenschreck auf Gemüsebeet
Reflektiertes Licht hält Vögel fern.

Andere Mittel wie Vogelspikes (ohne spitze Enden!), spezielle Laser oder die kabellose Taubenabwehr auf Freiflächen im Garten, bei der ein Gerät bei jeder wahrgenommenen Bewegung verschiedene Töne und einen starken Blitz erzeugt und so viele ungebetene Gäste fernhält, sollten nur im Notfall eingesetzt werden.

Hinweis:

Ganz wichtig ist natürlich, dass keine Essensreste im Garten oder auf dem Balkon verbleiben. Dazu zählen auch Obstreste bzw. Fallobst. Dadurch werden die Tauben nur zusätzlich angelockt.

Häufig gestellte Fragen

Gehen von Tauben für den Menschen Gefahren aus?

Tauben können auf den Menschen Parasiten und Krankheiten übertragen. Bisher konnten Erreger der Salmonellose, der Ornithose und des Q-Fiebers nachgewiesen werden. Sehr gefährlich ist auch der Taubenkot. Er enthält viele krankheitserregende Bakterien und Pilze. Sehr häufig ist der Erreger Chlamydophila psittaci enthalten. Er ist Auslöser für die Papageienkrankheit.

Wie kann Taubenkot sauber und gründlich entfernt werden?

Taubendreck erweist sich bei der Entfernung oft sehr hartnäckig. Bei der Reinigung sollten unbedingt Handschuhe und ein Mundschutz getragen werden. Mit einem Spachtel wird dann der angetrocknete Kot gelockert und entfernt. Anschließend erfolgt das Abspritzen der Flächen mit Wasser. Noch vorhandene Reste können mit Essig behandelt werden. Dieser wird großzügig aufgetragen und nach kurzer Einwirkzeit mit Wasser abgespült.

Autor Mirko

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