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Maulwurfshügel im Garten entfernen – aber richtig!

frische Maulwurfshügel

Tauchen Maulwurfshügel auf dem geliebten Rasen auf, ist der Ärger oftmals groß. Dabei sind die kleinen Tiere tatsächlich tolle Helfer. Wer sie dennoch vertreiben möchte, greift häufig zu harten Bandagen – ohne nennenswerte Erfolge. Dabei ist es durchaus möglich, die Hügel zu beseitigen und Maulwürfe zum Umziehen zu bewegen. Und zwar auf ganz einfachem Wege und zu kleinen Preisen. Nur das richtige Wissen muss vorhanden sein, damit Hobbygärtner ihre grüne Oase störungsfrei genießen können. 

Video-Tipp

Vorsicht: Artenschutz und Nützling

Der Maulwurf oder besser seine Belüftungslöcher – denn nichts anderes sind die Maulwurfshügel – wird meist als lästiger Geselle angesehen. Doch geschadet werden darf ihm nicht, denn er steht in Deutschland, Österreich und der Schweiz unter Artenschutz. Die Maulwurfshügel dürfen also weder mit Wasser gefüllt, noch mit Fallen umstellt oder gar plattgetreten werden. Einfach gesagt: Dem Bewohner darf kein Schaden widerfahren, sonst kann es schnell richtig teuer werden. Zudem wird ein Verstoß gegen den Artenschutz auch rechtlich geahndet.

Ganz abgesehen von Gesetzen und Strafen ist der Maulwurf an sich auch keinesfalls schädlich – ganz im Gegenteil. Auf seinem Weg durch das Erdreich sorgen die Tiere für eine gute Belüftung und Durchmischung des Erdreichs. Als Hauptspeise dienen ihnen Schädlinge, die für den Garten gefährlich werden könnten. Sie selbst vergreifen sich hingegen nicht an Gewächsen und können Wurzeln höchstens leicht verletzen, während sie ihre unterirdischen Gänge anlegen. Weiterhin ist der Maulwurf auch ein Gütesiegel, denn er siedelt sich nur in guter Erde an. Dennoch können die aufgeworfenen Erdhügel natürlich die Optik stören. Hier kann aber einfach für Abhilfe gesorgt werden. 

Hindernisse

Stößt er ständig auf Hindernisse beim Graben, vergeht dem Maulwurf schnell die Lust daran und er sucht sich ein neues Wirkungsumfeld. Bereits beim Anlegen von Rasenflächen und Beeten kann daher eine wirksame Vorbeugung eingebaut werden. Rasenkantensteine, Wurzelsperren und Maulwurfsperren werden dazu senkrecht in das Erdreich eingebracht und Grenzen einzelne Bereiche unterirdisch voneinander ab. Das ist zwar mit etwas Aufwand verbunden, hält zugleich aber auch Wühlmäuse und andere wühlende Tiere fern. Wird der Garten häufig von diesen heimgesucht, lohnen sich Arbeit und Investition also schnell. Vor allem, da die Maßnahme nur einmal durchgeführt werden muss und weder Geldbeutel noch Umwelt belastet.  

Tipp:

In dennoch stark durchgewühlten Bereichen können mehrere Rasenkantensteine oder größere Bruchsteine schlicht eingegraben und somit versenkt werden, so entsteht keine optische Störung auf Wiese und Co. Die Maulwürfe werden durch den Hindernis-Parcours dennoch abgeschreckt.  

Töne

Maulwurfschreck

Im Handel tauchen immer wieder elektronische Geräte auf, die Impulse oder Töne von sich geben. Der für Menschen angeblich nicht hörbare Reiz soll Maulwürfe vertreiben oder von vornherein fernhalten. Das klingt einfach und logisch, der Erfolg bleibt jedoch meist aus. Zudem ergeben sich durch derlei Gerätschaften einige Nachteile. So sind die ausgegebenen Schwingungen keinesfalls lautlos für alle Menschen, vor allem Jüngere aber auch Personen mit empfindlichem Gehör und Neigung zu Migräne leiden schnell unter dem hohen Pfeifen. Der Garten wird damit höchsten zur Quelle von Kopfschmerzen und nicht etwa zum Ort von Ruhe und Erholung. Zudem kann der Ton auch für die eigenen Haustiere mehr als unangenehm werden.

Maulwürfe und Wühlmäuse geben sich hingegen selten wirklich beeindruckt von der Technik und graben munter weiter. Nicht selten sind zwar anfängliche Erfolge zu verzeichnen, nach einer Gewöhnungsphase kommen die unerwünschten Gartenbewohner jedoch meist wieder.

Vergrämungsmitte

Ebenfalls im Handel finden sich sogenannte Vergrämungsmittel für Maulwürfe, die den empfindlichen Geruch der Tiere stören und sie so zum Umzug bewegen sollen. Dabei handelt es sich meist um substratähnliche Substanzen, die mit Geruchsmitteln versehen sind und mehr oder minder weitläufig im Garten ausgebracht werden. In die Erde natürlich, was wiederum einen nicht unerheblichen Aufwand bedeutet, denn die Körner oder Steinchen werden einzeln verteilt und zwar unter Einsatz des Spatens. Diese Maßnahme muss bei Bedarf oder als Prävention sogar mehrmals pro Jahr wiederholt werden. Arbeitsaufwand und Kosten sind hier also vergleichsweise hoch.

Oftmals wird zudem noch nicht einmal angegeben, um welches geruchsintensive Biozid es sich bei dem Produkt handelt. Bei Allergien, im Garten spielenden Kindern und Haustieren ist also Unsicherheit gegeben.

Hausmittel

Maulwürfe sehen zwar nicht besonders gut, riechen können sie dafür umso besser. Daher reagieren sie – wie bereits erwähnt – empfindlich auf Gerüche. Genau hier können die Hausmittel zur Vertreibung der Maulwürfe ansetzen. Intensiv duftende oder stinkende Substanzen müssen dabei weder auf die menschliche Nase noch die Gesundheit gehen und schon gar nicht die Umwelt belasten. Geeignete Mittel sind:

  • gepresste Knoblauchzehen oder Knoblauchöl
  • Nelkenöl
  • Patchouliöl
  • Pflanzenjauche
Pflanzenjauche

Oftmals werden auch noch vergorene Milchprodukte und schlecht gewordener Fisch oder verdorbenes Fleisch empfohlen. Mit derlei Mitteln könnten allerdings andere Tiere angelockt werden, während die pflanzlichen Duftstoffe selbst für Katze, Fuchs und Co. mehr als uninteressant sind. Um die Maulwürfe zu vertreiben sollte also lieber zu diesen gegriffen werden. Vorgegangen wird dabei wie folgt:
 

  • Granulat, Katzenstreu oder Zellstoff werden mit den Gerüchen getränkt. Als Verstärker und Konservierung kann hierzu noch Alkohol gegeben werden. 
  • Die so vorbereiteten Duftquellen werden direkt in die Maulwurfshügel gesteckt, darauf gestreut oder um diese herum gelegt. Ist ein Loch im Hügel sichtbar, können sie auch in den darunter befindlichen Gang gegeben werden. 
  • Sind die Gänge auf diese Weise mit „Gestank“ erfüllt, wird der Maulwurf bald das Weite suchen. Es kommen keine weiteren Maulwurfhügel hinzu. Die getränkten Materialien müssen nicht entfernt werden, da sie keine Gefahr darstellen und sich entweder verteilen oder auf Dauer zersetzen. 
  • Bei einer starken Ausbreitung der Maulwürfe sollten die Geruchsquellen zusätzlich rund um das Haus und die Hügel ausgebracht werden. Dabei muss aber ein Fluchtpfad frei bleiben, damit die Tiere gezielt vom Geruch vertrieben werden und in der gewünschten Richtung den Garten verlassen.   
Tipp:

Sind die Maulwürfe verschwunden, sollten Hindernisse im Gartenboden integriert werden. Auf diese Weise kehren die Tiere auch dann nicht zurück, wenn der Geruch verflogen ist.

Hügel abtragen

Das eigentliche Ärgernisse sind nicht die nützlichen Maulwürfe, sondern die zurückbleibenden Maulwurfshügel. Nachdem die Bewohner der unterirdischen Gänge verschwunden sind, können diese aber sehr schnell und einfach beseitigt werden. Hierzu kommen mehrere Maßnahmen in Frage.

  • Abtragen mit Spaten oder Schaufel. Die herausgewühlte Erde kann zum Füllen von Blumentöpfen, als Anzuchtsubstrat oder für anspruchsvolle Pflanzen verwendet werden, da sie sehr locker und meist frei von Schädlingen ist.
  • Verteilen mit Rechen oder Harke. Die Erde wird so lange verteilt, bis der Hügel dem Boden gleich gemacht wurde. Die Gewächse in der Umgebung freuen sich über das hochwertige Substrat. Um die  möglicherweise kahle Stelle wieder zu füllen, muss im Fall von Rasen eine erneute Aussaat erfolgen.   
  • Wegspülen mit Wasser. Mit Gartenschlauch, Gießkanne oder Eimer können die Maulwurfhügel gezielt beseitigt und die Erde verteilt werden. Das ist zwar eine schlammige Angelegenheit, jedoch auch sehr einfach und schnell.  
  • Auffüllen. Ist der Maulwurf verschwunden, dürfen die Maulwurfhügel durchaus eingeebnet werden. Die Erde kann flach geklopft oder mit Druck in den Boden zurückbewegt werden. Bei dieser Gelegenheit ist es sinnvoll, auch gleich noch ein paar größere Steine oder eine Maulwurfsperre in das Loch zu einsetzen. 

Maulwurfhügel und Gartenpflege

Befinden sich die Maulwurfhügel auf dem Rasen ist die Versuchung groß, nach der Vertreibung der kleinen Tiere allen Erdhaufen mit dem Rasenmäher zu Leibe zu rücken. Immerhin würde die Erde damit ebenfalls verteilt oder landet direkt im Rasenschnitt – eine deutliche Arbeitserleichterung also. Doch diese Maßnahme kann schnell mehr Schaden anrichten, als gedacht. Beim Anlegen der Gänge und der Luftlöcher bewegen Maulwürfe häufig Steine an die Oberfläche, die nicht immer sofort sichtbar, beim Mähen aber mehr als spürbar sind. Geraten sie in die Schneidemesser, wird es gefährlich für die Klingen und Umstehende. Zumindest ein leichtes Verteilen per Hand oder Rechen ist daher vor dem Rasenmähen angeraten.

Fazit

Wer Hindernisse in Form von Rasenkanten oder Maulwurfsperren einbringt und bei Bedarf auf einfache aber intensive Geruchsmittel zurückgreift, kann Maulwürfe schnell vertreiben. Das Beseitigen der Maulwurfshügel ist ebenso problemlos möglich und erfordert mit dem richtigen Vorgehen nicht viel Aufwand.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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