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Wüstenrose, Adenium obesum – Pflege-Tipps und Vermehren

Wüstenrose (Adenium obesum)

Bereits ein Blick auf den bizarren Stamm der Pflanze verrät, woher die Wüstenrose ursprünglich stammt. Abgehärtet durch das heiße, trockene Klima der Steppen Afrikas und Asiens ist Adenium obesum in der Lage, bei Bedarf selbst lange Zeit ohne Wasser auszukommen. Trotzdem ist das Hundsgiftgewächs alles andere als langweilig, besticht es doch durch eine dunkelgrüne Laubpracht und einem faszinierenden Blütenflor. In unseren Breitengraden ist die Wüstenrose noch relativ unbekannt, dabei ist sie eine überaus robuste und pflegeleichte Zimmerpflanze.

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Standort und Substrat

In ihrer natürlichen Heimat sind Wüstenrosen imposante Gewächse, welche durchaus eine Wuchshöhe von bis zu 4 Metern erreichen können. Von der immensen Größe und dem stark verdickten Stamm sollte man sich nicht täuschen lassen, denn botanisch wird Adenium obesum zur Familie der Sträucher eingeordnet. Das afrikanische Gewächs ist in der Lage, selbst lang anhaltende Trockenperioden zu überstehen, ohne dass optische Mangelerscheinungen auftreten. Die Wüstenrose benötigt Wärme und einen vollsonnigen Standort. Da die Exoten in unseren Breitengraden fast ausschließlich nur als Zimmerpflanzen kultiviert werden, sollten Sie einen Platz im Wintergarten oder an einem Südfenster auswählen. In den warmen Sommermonaten können Sie dem Gewächs auch einen geschützten Standort auf dem Balkon oder der sonnigen Terrasse gönnen. Sobald die Temperaturen jedoch unter 15°C sinken, muss die Pflanze ihren Freilandplatz jedoch wieder räumen.

Die Pflanze benötigt ein durchlässiges und kalkarmes Substrat. Wenn Sie auf herkömmliche Blumenerde zurückgreifen, sollten Sie diese mit Humus und zu mindestens 50% mit Sand anreichern. Etwas kostspieliger, dafür aber ideal auf die Bedürfnisse von Sukkulenten abgestimmt, ist eine spezielle Kakteenerde aus dem Fachhandel.

Gießen und Düngen

Adenium obesum gehört zu Art von Pflanze, welche richtig gegossen werden muss. Nur so kommen Sie in den Genuss der üppigen Blütenpracht. Das Gewächs ist darauf ausgelegt, mehrere Monate fast ohne Wasser auszukommen. Der dicke Stamm speichert in der kargen Regenzeit das wertvolle Nass. In Pflanzengefäßen hält die Wüstenrose jedoch nicht ganz so lange durch. Dennoch ist sie in der Lage, bei Bedarf auch mehrere heiße Sommertage ohne Wasser zu überstehen. Während der Blütezeit im Sommer sollten Sie das Substrat mäßig feucht halten. Förderlich für die Blütenpracht, wenn Sie nur die oberste Erdschicht abtrocknen lassen. Wie alle Sukkulenten reagiert auch die Wüstenrose überaus empfindlich auf Staunässe. Ein durchlässiges Substrat und eine Drainage aus porösem Material am Kübelboden sorgen dafür, dass das Gewächs keine nassen Füße bekommt.

Ab Ende September legt das zur Familie der Hundsgiftgewächse eine Vegetationspause ein. Bis zum Frühjahr wird Adenium obesum nur alle paar Wochen mäßig gegossen. Halten Sie diese „Trockenruhe“ unter allen Umständen ein. Nur durch diesen Wachstumsstillstand kann das Gewächs die kalte Jahreszeit unbeschadet überstehen und im Folgejahr neue Blüten ausbilden. Bei der Pflege von Kakteen und Sukkulenten sollten Sie auf kalkfreies Wasser zurückgreifen. Denn Kalk lagert sich in den Wurzeln ab und erschwert dort die Aufnahme von Nährstoffen und Wasser. Die Pflanze leidet sichtbar darunter und könnte komplett absterben.

Auch Wüstenpflanzen haben nichts gegen eine regelmäßige Gabe von Dünger einzuwenden. Von März bis August wird das Erdreich mit einem speziellen Kakteendünger versetzt. Herkömmliche Düngerprodukte für Zimmerpflanzen weisen häufig einen zu hohen Stickstoffanteil auf. Dieser schädigt und schwächt die langsam wachsende Wüstenrose. In den Wintermonaten wird die Versorgung mit Wasser auf ein Minimum begrenzt und das Düngen komplett eingestellt.

Pflanzen und Umtopfen

Gekaufte Pflanzen sollten Sie direkt nach der ersten Blüte in frische Kakteenerde umsetzen. Ansonsten wird erst umgetopft, wenn der Kübel vollständig von den Wurzeln durchsetzt ist. Das kann bei der Wüstenblume durchaus 4 bis 5 Jahre dauern.

  1. Wählen Sie ein ausreichend großes Pflanzgefäß aus.
  2. Eine Drainage aus Lavasplitt oder Blähton am Gefäßboden anlegen.
  3. Direkt über das poröse Material eine etwa 3 Zentimeter dicke Schicht Substrat ausbringen.
  4. Die Pflanzwurzeln großzügig vom alten Erdreich befreien.
  5. Wüstenrose einsetzen und Hohlräume mit frischem Substrat auffüllen.
  6. Fest angießen.

Weitere Schritte sind nicht notwendig, egal ob Sie selbst gezogene Ableger einpflanzen oder Adenium obesum umtopfen möchten. Während der Winterruhe sollten Sie die Wüstenrose so selten wie möglich stören. Gönnen Sie der afrikanischen Schönheit deswegen nur in der Hauptvegetationszeit ein neues Pflanzgefäß.

Vermehren

Die Vermehrung der noch relativ unbekannten Zimmerpflanzen erfolgt über Stecklinge und durch Samen. Letztere Methode ist äußerst langwierig und Sie benötigen viel Geduld. Denn bis sich die ersten Triebspitzen zeigen, können mehrere Monate vergehen. Bedecken Sie die Samen nur minimal mit magerem, sandhaltigem Substrat und halten Sie es gleichmäßig feucht. Eine hohe Luftfeuchtigkeit und Temperaturen zwischen 18° – 22 °C tragen positiv zur Keimung bei. Nicht ungewöhnlich ist es, wenn die Nachkommen bunt blühender Adenium obesum wieder eine dunkelrosa Blüte ausbilden. Der günstigste Zeitpunkt für die Entnahme von Stecklingen ist das Frühjahr. Trennen Sie etwa 10 cm lange Triebe mit einer scharfen Messerklinge ab.

  • Verwenden Sie ein flaches Anzuchtgefäß.
  • Das Substrat sollte nährstoffarm sein.
  • Meiden Sie direktes Sonnenlicht.
  • Regelmäßig mit einem Wasserzerstäuber gießen.

Umwickeln Sie das gesamte Pflanzgefäß und den Steckling mit einer leicht perforierten, durchsichtigen Folie. Wenn die Konstruktion nicht hält, so können Sie die Folie an einem provisorischen Gestell aus Schaschlikspießen befestigen. Während die Anzucht von Samen etwas Geduld vom Hobbygärtner abverlangt, besitzt auch die Stecklings-Vermehrung eine negative Seite: Vielen Wüstenrosen, welche auf diesem Weg vermehrt wurden, fehlt der ausgeprägte Stamm. Dieser „Caudex“ ist mit für das charakteristische Erscheinungsbild der afrikanischen Pflanze verantwortlich.

Überwintern

Die richtige Unterbringung und Pflege in der kalten Jahreszeit ist wichtig für die Blüte im Folgejahr. Das Winterquartier sollte Temperaturen zwischen 10° – 15°C aufweisen. Wärme und ein feuchtes Substrat fördern das Wachstum der Wüstenrose, was es unter allen Umständen zu vermeiden gilt. Halten Sie die Trockenruhe ein und gönnen Sie dem Gewächs einen hellen Standort. Die Nähe zu aktiven Heizkörpern wird toleriert, kann aber einen Befall mit schadhaften Insekten, wie beispielsweise Spinnmilben fördern.

Tipp:

Wussten Sie, dass auch Sukkulenten im Frühjahr einen „Sonnenbrand“ bekommen können? Schützen Sie die Gewächse in den ersten Tagen vor der Mittagssonne.

Krankheiten und Schädlinge

Spinnmilben und Wurzelfäule machen selbst vor den robusten Wüstenrosen nicht Halt. Die schadhaften Insekten sind vor alledem in Winter sehr aktiv, wenn die Pflanzen von der trockenen Raumluft geschwächt sind. Abhilfe ist schnell geschaffen, wenn Sie die Luftfeuchtigkeit stark erhöhen und die Pflanze zusätzlich mit einem Sud aus verdünnten Brennnesseln besprühen. Sie können die Wüstenrose auch in der Badewanne durch einen Wasserstrahl vorsichtig von den Schädlingen befreien. Wurzelfäule hingegen tritt auf, wenn die Pflanze unnötig und lange stehender Nässe ausgesetzt ist. Ein durchlässiges Substrat, eine Drainage am Kübelboden und richtiges Gießen wirken einem Befall entgegen.

Fazit der Redaktion

Adenium obesum ist die ideale Pflanze für Liebhaber exotischer Gewächse. Die afrikanische Wüstenrose ist einfach zu kultivieren und darf durchaus beim Gießen einmal vergessen werden. Stimmen Standort und auch Pflegebedingungen überein, so können Sie sich im Sommer über eine üppige und faszinierende Blütenpracht der Sukkulente erfreuen.

Wissenswertes zur Wüstenrose in Kürze

Pflege

  • Die Wüstenrose (Adenium obesum) braucht unbedingt einen sehr sonnigen Platz, denn sie stammt aus Steppengebieten in Afrika und Arabien.
  • Als Zimmerpflanze sollte sie daher an einem Südfenster stehen, noch besser ist jedoch, sie während der Sommermonate nach draußen zu stellen.
  • Bevor die Außentemperaturen aber unter 10° C sinken, muss sie wieder ins Haus geholt werden, denn sie verträgt keine Kälte.
  • Bei der Bewässerung ist zu darauf zu achten, ob es sich um eine wurzelechte Pflanze handelt.
  • Oder um eine Wüstenrose, die auf einem Oleanderstamm veredelt wurde, handelt

Wurzelechte vs. veredelte Sorten

  • Bei den wurzelechten Pflanzen hat der Stamm eine knollenähnliche Form.
  • Veredelte Pflanzen dagegen einen eher dünnen und gleichmäßigen Stamm.
  • Wurzelechte Wüstenrosen reagieren sehr empfindlich auf zu viel Wasser und sollten deshalb äußerst sparsam gegossen werden.
  • Sie haben die Fähigkeit, in ihrem Stamm Wasser zu speichern und überleben daher auch längere Trockenperioden.
  • Veredelte Wüstenrosen dürfen ein wenig mehr gegossen werden.
  • Bei ihnen kann als Substrat gewöhnliche Blumenerde verwendet werden, während bei den Wurzelechten nur durchlässiges Substrat infrage kommt.
  • Weil die Wüstenrose stark in Richtung des Lichts wächst, sollte sie für einen gleichmäßigen Wuchs ab und zu gedreht werden.

Winterpflege

  • Die Wüstenrose legt in freier Natur im Winter eine Ruhepause ein. Diese Pause sollte auch bei einer Zimmerpflanze eingehalten werden.
  • Dadurch blüht die Wüstenrose im folgenden Jahr umso schöner. Hierzu wird sie in einen Raum mit einer Temperatur von rund 15 °C gestellt.
  • Auf Bewässerung ist fast vollständig zu verzichten.
  • Die Pflanze wird dann zwar die meisten ihrer Blätter verlieren, sodass nur noch der Stamm übrig bleibt, bildet im nächsten Frühjahr jedoch neue.
  • Um sie hierbei zu unterstützen, wird sie nach dem Winter auf eine möglichst helle und warme Fensterbank gestellt.
  • Ist die Überwinterung in einem kühlen Raum nicht möglich, kann die Wüstenrose auch ganzjährig in einem beheizten Raum stehen.
  • Die Wüstenrose blüht als Zimmerpflanze meist zweimal pro Jahr, nämlich im Frühling und im Herbst.
  • Dann bilden sich große Blüten, die außen rot oder rosafarben und innen weiß sind. Sie halten sich sehr lang, duften aber nur wenig.
  • Zwischen diesen beiden Blütephasen kann die Wüstenrose umgetopft werden, soweit dies nötig ist.
  • Ebenso kann sie in dieser Zeit zurückgeschnitten werden, hierbei ist jedoch zu beachten, dass sie einen Milchsaft enthält, der sehr giftig ist!

Vermehrung

  • Wüstenrosen können aus Samen selbst gezogen werden, sie lassen sich aber auch durch Stecklinge vermehren.
  • Hierzu werden im Frühling Triebe von einer vorhandenen Wüstenrose abgeschnitten und in Erde gesteckt.
  • Vorher sollten die Schnittstellen jedoch ein oder zwei Tage abtrocknen.
  • Nach dem Pflanzen der Stecklinge wird die Erde nur ganz leicht feucht gehalten und der Topf an einen hellen und warmen Platz gestellt.
  • Aus Stecklingen gezogene Wüstenrosen haben allerdings den Nachteil, dass sie nicht die für diese Pflanze typische dicke Stammbasis ausbilden.
  • Wer daher nicht nur Wert auf die Blüte, sondern auch auf den interessanten dicken Stamm legt, sollte eine Wüstenrose besser aus Samen ziehen.
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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