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Zecken im Garten – Sträucher und Büsche meiden

Warnschild vor Zecken

Viele Jahre lang hat sich die Meinung gehalten, dass Zecken auf Bäumen in den Blättern sitzen. Man glaubte, dass Zecken sich dann auf ihren Wirt, also einen Menschen oder einen Hund, fallen ließen. Aus diesem Grund nahm man an, dass man auf dem freien Feld oder einer Wiese ohne Bäume vor Zecken geschützt wäre. Inzwischen ist aber durchaus bewiesen, dass Zecken selten oberhalb von 1,50 m anzutreffen sind. Das heißt, sie sitzen auf Gräsern und im Gebüsch auf den Blättern.

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Wie entstehen Zecken und wie gelangen sie in den Garten?

Zecken durchlaufen nach dem Schlüpfen drei verschiedene Entwicklungsstufen: Von der Larve über die Nymphe bis hin zur ausgewachsenen Zecke. Für jeden dieser drei Entwicklungsschritte benötigt die Zecke Blut, welches sie sich bei einem Wirt holt. Bereits eine einzelne ausgewachsene Zecke legt bis zu 3.000 Eier im Garten ab, wodurch der Lebenszyklus der Plagegeister von Neuem beginnt.

Mäuse zählen zu den Hauptwirten von Zecken und erst durch die Nagetiere gelangen die Zecken in den heimischen Garten. Mäuse sind leider keine sehr sauberen Tiere und tragen oftmals Krankheitserreger, wie zum Beispiel FSME oder Borreliose, in sich. Durch das Saugen von Blut infizieren sich die Zecken ebenfalls mit den Krankheitserregern, wodurch der nächste Stich für den Menschen lebensgefährlich werden kann.

Die Gefahr lauert im Unterholz

Noch heute glauben viele Menschen, dass Zecken ausschließlich im Wald auf Bäumen leben. Dies kann sich nach einem Stich schnell als verhängnisvoller Irrtum erweisen. Zecken springen nicht auf den Körper des Wirts. Ihre Beine sind nicht dazu geeignet, zu springen. Zecken können sich zwar auf der Haut eines Menschen oder Tieres fortbewegen, um die geeignete Stelle für den Biss zu suchen, doch sie können nicht über eine große Entfernung vom Blatt auf einen Menschen springen (der Name Holzbock ist hier etwas irreführend). Die Zecke gerät an den Wirt dadurch, dass sie von ihm mitgenommen wird. Indem Menschen über Wiesen gehen und Büsche im vorbeigehen streifen, nehmen sie die Zecke unbewusst auf.

Zecken leben ausschließlich in Gebüschen, im Unterholz und im hohen Gras. Heute haben Wissenschaftler herausgefunden, dass die Gefahr von Zecken in heimischen Gärten viel zu oft unterschätzt wird: Menschen, die sehr oft im Garten arbeiten und dabei Gras, Büsche und Sträucher berühren haben ein viel größeres Risiko an Borreliose zu erkranken als zum Beispiel Jogger, die regelmäßig im Wald sportlich aktiv sind. Ebenso haben diese Wissenschaftler herausgefunden, dass durchschnittlich jede fünfte Zecke Borrelien übertragen kann.

Was macht die Zecken so gefährlich?

Sobald wie eine Person Gras, Sträucher und Büsche berührt können Zecken unbemerkt abgestreift werden. In den meisten Fällen krabbeln diese dann erst eine ganze Zeit lang auf der Kleidung oder auf der Haut des Menschen herum bevor sie eine geeignete Stelle gefunden haben und zubeißen. Da beim Zeckenbiss der Blutverlust nur sehr minimal ist, merken viele Menschen den Biss erst dann, wenn es bereits zu spät ist. Der minimale Blutverlust ist für die betroffenen Menschen kein Problem, wenn da nicht die bereits erwähnten Krankheitserreger wären.

Bei Gartenarbeiten und auch beim Spielen auf dem Rasen ist es daher sehr wichtig, keine freien Körperstellen zu haben (zum Beispiel die Socken über die Hosenbeine ziehen). Auch das Tragen von heller Kleidung ist vorteilhaft, da eine kleine, dunkle Zecke auf einer hellen Kleidung leichter zu erkennen ist. Wer seine Büsche beschnitten hat oder gemähtes Gras aufhebt, sollte daher am Besten Handschuhe tragen und auch die Hände und Arme regelmäßig kontrollieren; vor allem nach Beendigung der Arbeit sollten Hände, Arme, Hals und Kopf kontrolliert werden. Kinder sollten möglichst nicht Barfuss über den Rasen laufen, sondern immer Socken und festes Schuhwerk tragen. Auch hier sollte man die möglichen Körperstellen am Abend genau untersuchen.

Die vorbeugenden Maßnahmen im Überblick

  • Das Tragen von langärmligen hellen Oberteilen und hellen langen Hosen (so kommen die Zecken nicht so schnell mit der Haut in Kontakt und sind darüber auf dem hellen Stoff leichter zu erkennen)
  • Socken sollten über die Hosenbeine gezogen werden
  • Nach der Gartenarbeit sollte der gesamte Körper genauestens abgesucht werden (besonders zu beachten sind hierbei Hals, Kopf, Kniekehlen, Achseln und der Schritt)

Zum Leidwesen vieler Gärtner ist es so, dass auch bei sommerlichen Temperaturen die üblichen Schutzmaßnahmen getroffen werden müssen.

Was tun, wenn dennoch eine Zecke zugebissen hat?

Wenn trotz langer Kleidung und trotz einer gründlichen Untersuchung einmal eine Zecke zugebissen haben, dann sollte diese schnellstmöglich entfernt werden. Um die Zecke sicher und korrekt entfernen zu können, befolgen Sie am besten diese vier Tipps:

  • Niemals Nagellackentferner, Benzin oder Alkohol verwenden (die Zecke löst sich so zwar schneller, die Übertragung von Borrelien erhöht sich allerdings drastisch).
  • Erst nach der Entfernung der Zecke die betroffene Stelle mit Alkohol oder einer jodhaltigen Salbe desinfizieren.
  • Befindet sich die Zecke an einer schwer zugänglichen Stelle, so sollte eine zweite Person um Hilfe gebeten werden.
  • Nach dem ersten Zeckenfund sollte weitergesucht werden, schließlich kann ein Mensch problemlos von mehreren Zecken gebissen werden.
  • Wer sich nicht sicher ist, wie die Zecke am Besten entfernt werden sollte, der sollte in jedem Fall einen Arzt konsultieren.
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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