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Obstpresse selber bauen – Adressen für Baupläne

Wer die aktuellen TV-Diskussionen verfolgt, nachdem die Lebensmittelindustrie zum Großteil zu süße und zu fette Kinderlebensmittel verkauft, kommt schnell auf die Idee, wieder das eigene Obst aus dem Garten zu natürlichem, ungezuckertem Saft zu verarbeiten, wenn er Kinder hat.

Dieser Saft (mit Mineralwasser verdünnt) ist ein wunderbares, vollwertiges Getränk, nicht nur für Kinder. Doch um Saft zu gewinnen, muss das Obst ausgepresst werden, wer nicht beträchtliche Summen für eine professionelle Obstpresse ausgeben will oder kann, könnte überlegen, sich seine Obstpresse selber zu bauen.

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Was macht die Obstpresse?

Die Obstpresse ist dazu da, aus zerkleinertem Obst Saft zu pressen, so viel Saft wie möglich. Das ist für den Gartenbesitzer meist die einfachste Möglichkeit, sein Obst nutzbringend zu verarbeiten und haltbar aufzubewahren. Damit aus dem durch Zerkleinerung gewonnen Obstbrei so viel Saft wie möglich gepresst werden kann, werden im Handel Obstpressen angeboten, die auf verschiedene Weise gebaut sind.

Die bekanntesten Systeme, die im Hobbybereich verwendet werden, sind die Spindelkorbpresse und die hydraulische Saftpresse. Das grundsätzliche Prinzip ist nicht schwer zu verstehen: Eine Menge muss unter Druck gesetzt werden, sodass die Flüssigkeit ausgetrieben wird und der feste Anteil zurückbleibt.

Wer den Pressdruck durch Einsatz hydrostatischer Kräfte erhöhen möchte, braucht als wichtigsten Bestandteil seiner neuen Presse einen Hydraulikzylinder.

Gesamte Obstverarbeitung durchdenken

Vor dem Weg in die Obstpresse muss das Obst zerkleinert werden. Diese Zerkleinerung wird auf vielen Wegen durchgeführt, die teilweise ausgesprochen zeitaufwendig und mühsam sind. Wenn Sie Ihre Äpfel immer noch mit einer Raspel per Hand reiben oder durch eine Küchenmaschine in Haushaltsgröße schicken, ist es vielleicht an der Zeit, sich Gedanken über die Anschaffung oder den Selbstbau eines leistungsfähigen Obsthäckslers zu machen.

Wer einen Obsthäcksler selber bauen will, braucht jedoch schon einige Kenntnisse, die in Richtung Maschinenbau gehen, während eine Obstpresse sicherlich von jedem begabten Heimwerker selbst gebaut werden kann. Wenn Sie Ihr Obstverarbeitungsprojekt gerade beginnen, werden Sie sich nach einer umfassenden Information wahrscheinlich bei der Obstmühle eher für einen Kauf entscheiden und den Selbstbauanteil auf die Obstpresse beschränken.

Vielleicht erwerben Sie im Zuge dieser Überlegungen auch zusätzliches Wissen über die Obstverarbeitung. Dabei könnte sich herausstellen, dass der von Ihnen geplante Weg für das Obst, dass Sie verarbeiten wollen, überhaupt nicht der optimale ist. Kirschen und Zwetschgen geben mit der Mahl- und Pressmethode z. B. nicht die Saftmengen her, die den werdenden Saftproduzenten zum Jubeln bringen.

Wenn Sie allerdings zu den Hobbykelterern gehören, jubeln Sie schon eher, weil Sie den Trester zu herrlichen Schnäpsen verarbeiten wollen. Wenn Sie nur Saft herstellen möchten, könnte ein Dampfentsafter Ihnen besser zur Hand gehen. Ein Dampfentsafter nimmt die Früchte im Ganzen auf, mit Kernen und Stielen, Sie brauchen nur ein Gerät zur Obstverarbeitung, und ein Dampfentsafter kostet einen Bruchteil einer Obstverarbeitungseinheit, die aus Mühle und Presse besteht. Er hat auch Nachteile, die man kurzgefasst unter “Authentizität des Obstsaftes” zusammenfassen könnte, informieren sollten Sie sich aber auf jeden Fall.

Alternativen für den Anfang

Wenn Anschaffung oder Bau von Obstmühle und Obstpresse noch längst nicht in trockenen Tüchern sind, während das Obst unerbittlich seiner Reife entgegenschreitet, brauchen Sie nicht in Panik zu geraten. Auch nicht, wenn Ihnen im Zuge der Recherchen aufgeht, dass Sie überhaupt keine Lust haben, Ihre Küche tagelang mit großen Maschinen vollzustellen, die im Extremfall viele kleine Obstpartikel an Wand und Decke verteilen. Dann steht Ihnen immer noch der Weg zur nächsten Lohnmosterei offen.

Dort wird Ihr Obst angenommen, gehäckselt, ausgepresst und abgefüllt, häufig bekommen Sie genau Ihren Saft zurück. Vergleichen Sie gut, diese Leistung wird für 8 Cent pro Liter angeboten, in der Nähe von Großstädten aber auch für 80 Cent. Wenn Sie in der Nähe andere Kleinbetriebe haben, die Obst verarbeiten, könnten Sie auch dort fragen, ob Ihr Obst dort gegen Entgelt gehäckselt werden kann.

Wer Obstsaft macht, weil er gesund leben will, sollte sich übrigens auch unbedingt Gedanken über die Verarbeitung des Tresters machen (der Masse, die nach dem Auspressen übrig bleibt). Der Trester ist voller höchst gesunder Inhaltsstoffe. Zum Beispiel bleiben etwa 60 % des wertvollen Pektins im ausgepressten Apfeltrester zurück, und der Trester lässt sich beileibe nicht nur zum Schnapsbrennen nutzen (ein Tresterschnaps ist wahrscheinlich auch nicht mehr wirklich gesund, allenfalls schön entspannend).

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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