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Blumenzwiebeln überwintern: Infos für 15 Blumenknollen-Arten

Für jede Gestaltungsidee im Beet, auf dem Balkon und in Wohnräumen ist eine Blumenzwiebel gewachsen. Freilich sind nicht alle Zwiebelblüher frostfest und müssen artgerecht überwintern. Dieser Leitfaden macht Sie vertraut, wann Sie Blumenzwiebeln fachmännisch ausgraben, richtig aufbewahren und vorbildlich durch die Winterzeit geleiten. Lesen Sie hier praxiserprobte Infos für 15 Blumenknollen-Arten von A, wie Alpenveilchen, bis Z, wie Zierlauch.

Video-Tipp

Von A bis D

Alpenveilchen (Cyclamen)

Ein bunter Reigen aus Alpenveilchen-Arten für den Frühling, Sommer und Herbst bringt fröhliche Farbtupfer ins Blumenbeet und auf den Balkon. Die robusten europäischen Arten verfügen über eine zuverlässige Frosthärte von bis zu – 23 Grad Celsius, die sich von Jahr zu Jahr verbessert.

Alpenveilchen - Cyclamen

So überwintern Sie Alpenveilchen im Beet und Topf:

  • Laubabwerfende Arten nach dem Einziehen zurückschneiden bis auf wenige Zentimeter über der Knolle
  • Im Pflanzjahr und den beiden folgenden Jahren Erde im Beet und Topf abdecken mit Laub, Rindenmulch oder Vlies
  • Töpfe oder Kästen zusätzlich ummanteln mit Folie oder Jute
  • Alternativ Pflanzengefäße einräumen an einen hellen, frostfreien Standort hinter Glas

Bitte beachten Sie, dass immergrüne und wintergrüne Arten kontinuierlich Wasser verdunsten. Gießen Sie Ihre Alpenveilchen daher auch im Winter, sobald die Erde antrocknet.

Tipp:

Alpenveilchen für die Zimmerkultur blühen von September bis März. Ihre Wachstumsruhe legen die Knollen im Sommer ein. Aus diesem Grunde wird die Überwinterung zur Übersommerung. Am schattigen, kühlen Platz im Garten gießen Sie die Knollen im Topf nur schlückchenweise. Parallel zum Austriebsbeginn im frühen Herbst topfen Sie die übersommerten Alpenveilchen in frisches Substrat und beginnen mit dem normalen Pflegeprogramm auf der halbschattigen Fensterbank.

Blaustern (Scilla)

Scilla bifolia - Blaustern

Den kleinen, maximal 1 cm großen Blumenzwiebeln ist nicht anzusehen, dass sie Temperaturen bis – 23,4 Grad Celsius unbeschadet überstehen. In der Tat verwildern Blausterne selbst im schweren Gartenboden zügig und bilden malerische Blütenteppiche. Auf dem Weg dorthin sind die jungen Knollen gleichwohl dankbar für einen leichten Winterschutz. Im Jahr der Pflanzung decken Sie die Beetfläche einfach ab mit Herbstlaub und Tannenwedeln.

Buntwurz, Buntblatt (Caladium)

Caladium, Kaladien, Buntwurz

Die beliebte Zimmerpflanze treibt ihre schmucken Blätter aus einer fleischigen Knolle. Im Herbst zieht Buntwurz das farbenprächtige Laub ein und fällt in eine Wachstumsruhe. Irrtümlicherweise deuten Zimmergärtner diesen Prozess falsch und werfen die exotische Pflanze weg. Tatsächlich ist das imposante Elefantenohr für die mehrjährige Kultivierung gut geeignet. So überwintern Sie die ruhenden Knollen:

  • Die fleischige Zwiebel austopfen
  • Abgestorbene Blätter abschneiden
  • In eine Kiste mit trockenem Torf oder Sand eingraben
  • Im kühlen, dunklen Keller lagern

Im Frühling topfen Sie Caladium-Knollen in Blumenerde ein und treiben sie an am hellen Fensterplatz bei 21 Grad Celsius.

Dahlie (Dahlia)

Die Vorgehensweise für die Überwinterung von Dahlien ist beispielhaft für eine Vielzahl nicht winterharter Blumenzwiebeln und -knollen. Unsere Anleitung widmet sich der bewährten Methode detailliert und verweist in diesem Ratgeber bei weiteren adäquaten Arten darauf. So gehen Sie Schritt für Schritt vorbildlich vor:

  • Ab Anfang September nicht mehr düngen
  • Ab Mitte Oktober sukzessive weniger gießen, die Erde indes nicht austrocknen lassen
  • Nach dem ersten Frost sämtliche Stängel abschneiden bis auf 10 Zentimeter über der Knolle
  • Mithilfe einer Grabegabel die Erde auflockern und Dahlienknollen herausheben
  • Erde abschütteln oder abbürsten
  • Unversehrte Knollen aussortieren und kopfüber einige Tage trocknen lassen
Dahlie - Dahlia hortensis - orchideenbluetig

Dahlienknollen bilden ihre Knospen für die nächste Saison erst dann, wenn sie einen Kältereiz mit Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt erfahren haben. Warten Sie daher den ersten nächtlichen Frost ab, bevor Sie die Rhizome ausgraben und einwintern. Nachdem die Knollen getrocknet sind, schneiden Sie die Wurzeln bis auf wenige Zentimeter ab und bestäuben die Schnittwunden mit Gesteinsmehl oder Holzkohleasche. Der 10 Zentimeter lange Stängelrest verbleibt am Wurzelstock. Füllen Sie nunmehr Holzkisten mit Sand oder Torf. Darin vergraben Sie die Dahlienknollen nebeneinander ohne Berührungspunkte. Am dunklen, luftigen Standort bei kühlen 5 Grad Celsius überwintern die Pflanzen. Gut geeignet als Winterquartier sind Kellerräume, der Dachboden oder eine fensterlose, frostfreie Garage.

In regelmäßigen Abständen sollten Dahlienknollen einer Prüfung unterzogen werden. Exemplare mit faulenden Stellen oder Schädlingsbefall werden aussortiert. Es ist von Vorteil, wenn Sie die Blumenzwiebeln bei dieser Gelegenheit drehen. Obschon trockene Rahmenbedingungen für den Prozess der Überwinterung wichtig sind, dürfen die Knollen nicht vollständig vertrocknen. Droht die Epidermis zu verdorren, sprühen Sie Dahlien bitte mit kalkfreiem Wasser ein.

Von G bis K

Gladiole (Gladiolus)

Gladiole - Schwertblume

Mit ihren majestätischen Blütenkerzen ziehen Gladiolen vom Sommer bis zum ersten Frost alle Blicke auf sich. Gerne wiederholen die prächtigen Schwertliliengewächse das Blütenschauspiel über etliche Jahre, sofern ihnen eine geschützte Überwinterung vergönnt ist. Dank ihrer subtropischen Herkunft bedeuten Temperaturen unter dem Gefrierpunkt für eine Gladiole das unabänderliche Ende. Diesem Dilemma beugen Sie mit folgender Vorgehensweise effektiv vor:

  • Nach dem ersten Frost die eingezogenen Pflanzenteile abschneiden
  • Knollen ausgraben und restliche Erde abklopfen
  • Tochterzwiebeln und lange Wurzeln mit einem scharfen, desinfizierten Messer abschneiden

Die gesäuberten Gladiolen-Knollen legen Sie mit den Wurzeln nach oben in eine Kiste mit leicht feuchtem Sand. Alternativ schlagen Sie die Rhizome ein in Torfmull oder Zeitungspapier. Dunkel, kühl und luftig bei maximal 15 Grad Celsius überwintern die Knollen bis zum zeitigen Frühjahr. Die Tochterzwiebeln werfen Sie bitte nicht weg. Idealerweise nutzen Sie die ruhige Winterzeit, um die Knöllchen in Saaterde anzutreiben, sodass sie spätestens nach 3 Jahren erblühen.

Goldene Inkalilie (Alstroemeria aurea)

Alstroemeria, Inkalilie

In 1833 fand aus Chile eine prachtvolle Zwiebelblume den Weg in unsere Gärten, die bis heute nichts von ihrem exotischen Zauber eingebüßt hat. Die gold-gelb-orangefarbenen Blütenkelche erstrahlen von Juni bis zum ersten Frost. Die unterirdische Knolle ist nur bedingt winterhart und ist auf Schutzvorkehrungen angewiesen. Schneiden Sie die eingezogenen Pflanzenreste ab. Anschließend bedecken Sie die Wurzelscheibe mit Laub und Tannenreisig. Wo das Thermometer im Winter unter – 15 Grad Celsius fällt, empfehlen wir eine Überwinterung nach der oben detailliert beschriebenen Dahlien-Methode.

Glücksklee (Oxalis tetraphylla vormals Oxalis deppei)

Glücksklee - Oxalis tetraphylla

Wollen Sie dem Glück im Beet und auf dem Balkon ein wenig auf die Sprünge helfen, sind die Zwiebeln vom vierblättrigen Glücksklee eine ausgezeichnete Wahl. Die magischen Blättchen entsprießen 1,5 bis 3,5 Zentimeter langen Zwiebelchen. Von Juni bis Oktober thronen weiße oder rosa Blüten. Das Sauerkleegewächs ist nicht winterhart, sodass es vorzugsweise in Töpfen oder Balkonkästen kultiviert wird. So überwintern Sie die Blumenzwiebeln richtig:

  • Im Herbst einräumen, wenn die Temperaturen unter 10 Grad Celsius fallen
  • Verwelkte Blüten und Blätter abschneiden
  • Am hellen Standort bei idealen 15 Grad Celsius aufstellen
  • Sparsamer gießen
  • Zwischen Oktober und März nicht düngen

Im April wecken Sie Glücksklee aus dem Winterschlaf, indem Sie die Blumenzwiebeln umtopfen in frisches Substrat und das normale Pflegeprogramm wieder aufnehmen.

Indisches Blumenrohr (Canna indica)

Indisches Blumenrohr - Canna indica

Indisches Blumenrohr zieht seit mehr als 200 Jahren Hausgärtner in seinen Bann, wenn es mit sommerlicher Blütenpracht im Garten Südsee-Feeling verbreitet. Aus bis zu 60 cm großen Knollen erheben sich majestätische Schäfte mit opulenten Blüten, die sich von Juni bis Oktober in Szene setzen. Soviel exotische Prachtentfaltung ist einem mitteleuropäischen Winter nicht gewachsen. Eine einzige frostige Herbstnacht genügt, damit sich die krautigen Pflanzenteile zurückziehen. Schneiden Sie das Indische Blumenrohr bis auf 15 Zentimeter zurück, um die aufgenommenen Knollen nach der Dahlien-Methode trocken und kühl zu überwintern.

Kalla (Zantedeschia)

Calla - Zantedeschia

Knollenbildende Kalla verleihen dem sommerlichen Garten eine elegante Note mit weißen oder farbigen Trichterblüten. Zantedeschia mit einer Blütezeit von Juni bis August sind in Südafrika beheimatet und ausgeprägt kälteempfindlich. Schneiden Sie vor Wintereinbruch die abgestorbenen Pflanzenteile bis auf 8 Zentimeter zurück. Daraufhin graben Sie Kalla-Knollen aus und brüsten die restliche Erde ab. Nachdem sie einige Tage luftgetrocknet sind, wintern Sie die Blumenzwiebeln ein. Als Aufbewahrungsort ist ein dunkler, luftiger Raum ideal, dessen Temperaturen nicht über 15 Grad Celsius steigen. Kontrollieren Sie Ihre floralen Wintergäste bitte regelmäßig. Sollten die Knollen infolge zu starker Trockenheit schrumpeln, besprühen Sie diese mit ein wenig zimmerwarmem Wasser.

Von  M bis Z

Montbretie (Crocosmia)

Montbretien können ihre enge Verwandtschaft mit Gladiolen nicht verleugnen. Beide Blütenschönheiten entstammen subtropischen Regionen und entsprießen kräftigen Blumenknollen. Mehrheitlich sind Montbretien-Sorten etwas kälteempfindlicher, als Gladiolen. Wir empfehlen, die Rhizome vor dem ersten Frost aufzunehmen und im dunklen Winterquartier in trockener Torferde zu lagern. Wahlweise treiben Sie die überwinterten Knollen ab März vor oder setzen sie Mitte Mai ins Beet.

Montbretie - Crocosmia
Tipp:

Zahlreiche Blumenzwiebeln und -knollen sehen sich im Winterquartier zum Verwechseln ähnlich. Kennzeichnen Sie jede Pflanze, damit Sie zu Beginn der Pflanzzeit jede Art ihrem richtigen Standort zuweisen können.

Riemenblatt (Clivia)

Die immergrünen Zimmerpflanzen geben im Sommer und Herbst ein unspektakuläres Erscheinungsbild ab. Das ändert sich schlagartig, wenn sich von Februar bis Mai riesige, knallig bunte Blütendolden entfalten. Zuvor durchlaufen Clivia-Knollen eine mehrmonatige Winterruhe, um Kraft zu schöpfen für das furiose Blütenschauspiel. So überwintern Sie ein Riemenblatt mit gärtnerischem Sachverstand:

  • Im Herbst den Standort wechseln in einen hellen, nicht beheizten Raum
  • Idealerweise bei Temperaturen von 5 bis 10 Grad Celsius aufstellen
  • Schlückchenweise gießen und nicht düngen
Riemenblatt - Clivia

Kontrollieren Sie Ihr Riemenblatt im Winterquartier regelmäßig. Signalisiert der Austrieb von Blütenstielen den Beginn der Blütezeit, nimmt die Zimmerpflanze ihren gewohnten hellen Standort im Wohnraum wieder ein. Erhöhen Sie die Wassergaben und fügen dem Gießwasser ein wenig Flüssigdünger hinzu.

Ritterstern (Amaryllis)

Mit bis zu 20 Zentimeter großen Blüten strahlt ein Ritterstern mit dem Weihnachtsbaum um die Wette. Den winterlichen Blütenzauber verdanken wir voluminösen, kugeligen Blumenzwiebeln. Da Amaryllis in Südamerika beheimatet sind, fehlt es ihnen an jeglicher Winterhärte. Infolge der winterlichen Blütezeit ist ein spezielles Pflegeprogramm zu beachten, damit sich die exotische Pflanze zum Austrieb von Blütenstängeln und Knospen entscheidet. So machen Sie es richtig:

  • Ab Juli schrittweise weniger gießen, bis Ende August das Substrat ausgetrocknet ist
  • Anfang August die Gabe von Dünger einstellen
  • Von September bis November in trockener Erde aufbewahren bei Dunkelheit und 5 bis 9 Grad Celsius
Amaryllis

6 bis 8 Wochen vor Beginn der gewünschten Blütezeit topfen Sie die Blumenzwiebel in frisches Substrat. Daraufhin verbringen Sie die Amaryllis an einen hellen, nicht vollsonnigen Fensterplatz mit Temperaturen von 18 bis 22 Grad Celsius. Parallel zum Fortschritt des Wachstums erhöhen Sie die Wasser- und Nährstoffzufuhr.

Schokoladenblume (Cosmos atrosanguineus)

Die exotische Rarität stammt aus den sonnendurchfluteten Regionen Mexikos und begeistert von Juli bis Oktober mit verführerisch duftenden Blüten. Folglich kann einer Schokoladenblume lediglich eine eingeschränkte Winterhärte attestiert werden mit dem Temperaturminimum von – 6 Grad Celsius. Vor dem ersten Frost schneiden Sie alle Stängel bis Handbreit über dem Boden ab und graben die Knollen aus.

schokoladenblume - Kosmee - Kosmos atrosanguineus

Mitsamt Stängelresten überwintern Ihre Schokoladenblumen in einer Kiste mit trockenem Torf oder Sand bei kühlen 5 Grad Celsius. Ab Mitte März endet die Winterruhe, indem Sie die Knollen in Töpfe mit frischer Blumenerde pflanzen. Auf der sonnigen, warmen Fensterbank setzt das normale Pflegeprogramm sukzessive ein.

Steppenkerze (Eremurus)

Eremurus, Steppenkerze

Steppenkerzen kommen mit einer Frosthärte von bis zu – 23,4 Grad Celsius daher. Diese robuste Winterhärte müssen sich die Blumenzwiebeln im Verlauf der ersten beiden Standjahre erarbeiten. Schützen Sie die frisch gepflanzten Zwiebeln bitte mit einer Schicht aus Kompost, Rindenmulch oder Herbstlaub. Da sich die Knospen im Frühjahr knapp unterhalb der Erdoberfläche befinden, sind sie gefährdet durch Spätfrost. Eine Abdeckung mit Gartenvlies von März bis Mitte Mai beugt Frostschäden zuverlässig vor.

Zierlauch, Blumenlauch (Allium)

Zierlauch - Allium

In Steingärten und Blumenrabatten macht Zierlauch seinem Namen alle Ehre. Hausgärtner haben die Qual der Wahl unter facettenreichen Sorten, wie Kugel-Zierlauch mit bis zu 20 Zentimeter großen Blüten im Mai und Juni. Allen Arten und Sorten ist gemeinsam, dass in Regionen bis zur Winterhärtezone 6 (- 17,8 bis – 23,3 Grad Celsius) frostfest sind. Im Pflanzjahr sowie in rauen Lagen empfehlen wir, die Blumenzwiebeln unter einer schützenden Schicht aus Kompost oder Laub zu überwintern.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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